Disclaimer: siehe vorheriges Kapitel... Falls ihr euch noch dran erinnern könnt halt... aber ich glaub, einen Disclaimer vergisst man nicht so schnell, oder? Kennt ihr ja eh alle... Nix meins, nur ne Übersetzung. Jaaahhh...

Ü/N: Hi ihrs!

Bitte beschießt mich jetzt nicht mit Tomaten oder faulen Eiern oder gar Schlimmerem. Ich weiß, ich bin ein faules Stück. Wir haben jetzt Mitte August. Und das letzte Kapitel kam Ende März! Tja... Damals war die Welt halt noch schön... Seither hat sich einiges für mich verändert, aber Schluss mit meinen Selbstzweifeln. Letzten Sonntag hab ich mich wieder mal ans Weiterübersetzen gemacht und schnell ein Kapitel hergezaubert, das ihr dann gleich unter den Reviewantworten lesen könnt.

Ach und ja, alle, die Harry Potter and the Half-Blood Prince schon gelesen haben, wissen ja mittlerweile mit Sicherheit, dass Katie nur ein Jahr älter als Harry und somit vier Jahre jünger als Oliver ist. Hab ich nicht gedacht bzw. nicht gehofft. Wie auch immer, wenn ich mich recht erinnere, ist sie in dieser Geschichte so alt wie Oliver. Nur zur Info.


Angel de la Luna: Hi meine Süße! Ich bin wieder da! Hoffe, du bist nicht allzu böse auf mich, weil ich so lang gebraucht hab? Jedenfalls kommt es glaub ich nur darauf an, wie viel du dir als Autorin vorgenommen hast, dass an einem Tag passiert. Also wenn du sagst, an diesem Tag passiert mal gar nix, dann würd ich mal anraten, du schreibst das auch so. (Von mir aus ein Tag voller Liebeskummer, aber wenn du vorwärts kommen willst, dann versuch einfach, die unwichtigen Tage rauszustreichen aus der Geschichte.) Katie mag Oliver! Ja! Und im Grunde seines Herzens mag Oliver die gute Katie auch. Und für spontane Ideen ist auch ein MP3-Player mit Diktiergerätfunktion ganz nützlich. Außer es wird dir dann vorgeworfen, dass du des Nachts zu viel telefonierst... Naja... Diese Geschichte, die ich da plane... Ich hab letztens herausgefunden, dass es einen Film gibt, der den gleichen Titel trägt. Oje! Jetzt werd ich mir wohl einen anderen Titel suchen müssen! Jap, und ich liebe deinen Sarkasmus. Bist für mich die Sarkasmus-Queen ;-) Sag mal, wann kommt denn was von deiner übersetzten Geschichte? Danke für das lange Review, lange Reviews fordern lange Antworten, also nicht beklagen, ja?

Topgun88: Also aus diesem „ganz schnell" wurde ja nichts und noch weniger draus. Keine Bange, ich bin auch nicht gerade stolz darauf. Und die Geschichte an sich macht das auch nicht besser, weil jedes Kapitel erneut, wenn es aus ist, Lust auf mehr macht und ich einfach viel zu langsam bin. Aber heute gibt's endlich mehr von Katie und Oliver ;-)

The BestChaser: Hey du! Ich hoffe mal, du lest das hier auch noch mit? Unsere kleinen Email-Probleme haben wir ja schon hingekriegt, gelle? So was Blödes auch, dieses ganze Zeugs da, was ein Computer verursachen kann... Email-Probleme, Troubles mit der Internetverbindung, irre langsame Downloads, grässliche Provider, Fanfics bei denen es kein Update gibt... Du weißt, was ich meine ;-)

Juwel: Ich weiß, es gibt viel zu wenig Geschichten mit Oliver. Aber wenn du immer per Email benachrichtigt werden willst, wenn ein neues Kapitel kommt, und wenn du zufällig bei ff-net angemeldet bist, dann könntest du diese Geschichte ja einfach zu deinen Story-Alerts hinzufügen! Tja, wie heißt es nicht so schön? Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Oder so ähnlich. Viel Spaß mit dem Neuen!

Mäuschen: NEIN alles unabsichtlich, die lange Wartezeit und so! Wenn ich könnte, würde ich jeden Tag ein Kapitel hoch stellen und sobald wir fertig sind, fang ich was Neues mit Katie und Oliver an, aber LEIDER bin ich eine langsame Nudel... Und Himmel, lass deine armen Fingernägel in Ruhe! Ich hab meine Fingernägel abgeknabbert, bis ich 16 war. Du weckst damit eigentlich unschöne Erinnerungen in mir...

Nelinett: Tut mir Leid, OMG, ich hoffe, die Spannung ist noch nicht ganz weg? Ich hoffe auch, dass nach diesem Kapitel wieder ein bisschen der Spannung zurückkommt, sonst hab ich glaub ich in meiner Mission versagt...


Kapitel 7: Ein Fluss in Ägypten und die 'Puffs


Als ich aufwachte, war Oliver weg. Vielleicht war es nur ein Traum. Ich hoffte, dass es nur ein Traum war. Die Lehrer haben Sirius Black nicht gefunden. Er ist immer noch auf freiem Fuß. Ich hoffe, dass sie ihn bald erwischen, weil diese Dementoren sind wirklich, wirklich gruselig.

Alicia und ich rollten unsere Schlafsäcke zusammen, legten sie zu den anderen und machten uns auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Oliver saß auf der Couch. Nein, es war kein Traum.

Das ist überhaupt nicht lustig! Du kannst jemanden nicht mögen, der dir sagt, dass er nicht mit dir reden will! Warum muss ich ihn also jetzt mögen? Das ist so dumm! Das ist so SELTSAM! Ich muss aufhören, ihn zu mögen!

Alicia saß bei ihm auf dem Sofa. Gott, danke Alicia. Ich bin deine beste Freundin, erinnerst du dich? Nicht ER!

Ich muss einen NEUEN Kerl finden, den ich mag, und zwar schnell! Einer, an den ich nicht die ganze Zeit denken muss. Nein, ich denke NICHT die ganze Zeit an Wood! Ich hasse ihn!

Argh, ich denke, ich bestreite es. Gibt es da nicht so ein dummes Sprichwort? „Denial isn't just a river in Egypt." Jetzt weiß ich, was damit gemeint ist. Ugh. Ich wünschte, ich wüsste es nicht.

Seit kurzem war das Quidditchtraining ziemlich scheiße. Nicht nur, weil Wood nicht wissen will, wer ich bin, sondern auch wegen dem Wetter. Es schüttet schon ewig wie aus Kübeln. UND Madam Hooch überwacht jedes Mal unser Training, weil die McGonagall denkt, Black würde uns unseren Harry einfach vom Besen weg schnappen. Ich kann während dem Training nicht einmal laut fluchen, ohne gleich Hauspunkte zu verlieren! Mein Leben ist zur Zeit einfach nur klasse.

Ich war froh, eine Ablenkung von all diesem „Glücklichsein" in meinem Leben zu haben, nämlich mich auf den Showdown mit Slytherin einzustimmen. Ich kann mir bestens vorstellen, wie ich Flint in die Eier trete und sage, dass er angefangen hat. Hooch würde mir vielleicht glauben.

Dann holte mich die Realität wieder ein. Wirklich. Ich gewöhnte mich langsam daran, dass Oliver mich vollkommen ignorierte. Es machte mir nicht mehr so, so viel aus. Ich kann ihn ja immer noch angucken, nicht wahr? Er sieht in triefend nassen Quidditchroben wirklich gut aus... NEIN! Darf nicht an diese Dinge denken! Oliver gleich BÖSE!

Aber während unserer letzten Trainingseinheit vor dem Spiel am Samstag hatte Oliver schlechte Nachrichten. Mehr Glücklichsein? Jep.

„Wir spielen nicht gegen die Slytherins! Flint war gerade bei mir. Wir spielen gegen die Hufflepuffs."

„WARUM?", fragten wir alle.

„Flint redet sich darauf raus, dass ihr Sucher immer noch am Arm verletzt ist", sagte er durch zusammengebissene Zähne. Angeblich hat Hagrids Hippogreif Malfoy gebissen. Schade, dass ihm nicht gleich der ganze Arm abgenommen werden musste. „Aber es ist doch klar, warum sie es tun. Wollen nicht bei diesem Wetter spielen, weil sie denken, es würde ihre Chancen mindern..."

Dann hörten wir ein lautes Donnerrollen.

„Malfoys Arm ist vollkommen gesund! Er schauspielert doch nur!", sagte Harry wütend.

„Das weiß ich auch, aber wir können es nicht beweisen. Und wir haben jetzt alle diese Spielzüge geübt, weil wir angenommen haben, wir würden gegen die Slytherins spielen, und jetzt kommen die Hufflepuffs mit ihrer ganz anderen Spielweise. Sie haben einen neuen Kapitän und Sucher, Cedric Diggory –"

Sofort begann ich zu kichern. Cedric sieht wirklich, wirklich gut aus! Ich würde IHN gerne besser kennenlernen! Das war die Idee! Ich verliebe mich in IHN. Problem gelöst!

„Was ist denn?", fragte Oliver und runzelte die Stirn, weil ich kicherte.

Neben mir sagte Angelina: „Das ist doch dieser große, gutaussehende Junge?"

Ich nickte und sagte verträumt: „Stark und schweigsam...", und wir alle begannen wieder zu kichern.

„Der ist nur schweigsam, weil er zu doof ist, um zwei Wörter zu verknüpfen", sagte Fred. „Ich weiß nicht, wieso du dir Sorgen machst, Oliver, die Hufflepuffs stecken wir doch in die Tasche. Beim letzten Spiel hat Harry den Schnatz in gerade mal fünf Minuten gefangen, weißt du noch?"

„Das waren damals ganz andere Bedingungen! Diggory hat ein ziemlich starkes Team auf die Beine gestellt. Er ist ein sehr guter Sucher! Ich hatte ja schon befürchtet, dass ihr es zu leicht nehmt! Wir dürfen uns nicht zurücklehnen! Wir müssen unsere Kräfte zusammenhalten!" Dabei blickte er genau mich an. Hey! Ich bin nicht diejenige, die sich manchmal zurücklehnt! „Die Slytherins wollen uns auf dem falschen Fuß erwischen! Wir müssen gewinnen!"

„Schon gut, Oliver!", sagte Fred und sah ziemlich beunruhigt aus. „Wir nehmen die Hufflepuffs sehr ernst. Im Ernst."

Ich versuchte, auf DIESE Art an Cedric zu denken,. Aber wann auch immer ich versuchte, ihn mit mir zusammen vorzustellen, so angenehm das auch war, so stand Oliver doch immer irgendwo im Hintergrund herum. Er ruiniert jetzt sogar schon meine Tagträume! Ich begann, mich wegen diesem ganzen „Zeugs" richtig jämmerlich zu fühlen. Ich wusste wirklich nicht, wie ich es sonst hätte nennen sollen.

Ich hab sogar versucht, am Tag vor meinem ersten Quidditchspiel mit Flint zu reden. Ich hab wirklich versucht, nett zu ihm zu sein, aber das ist irgendwie schwer, wenn alles, was er vorschlägt, damit zu tun hat, dass wir nebeneinander im selben Bett aufwachen. Ugh. Also hab ich ihm gesagt, dass ich diesem Bett nicht einmal nahe kommen wollte, wenn da jemand drin war, der vor einem Quidditchspiel davonläuft, nur weil das Wetter schlecht ist. Zumindest Cedric müsste sauer auf ihn sein. Nicht zu vergessen Oliver.

Am Morgen des Spiels gegen Hufflepuff wachte ich früh auf, weil es laut donnerte. Ich freute mich schon wirklich darauf, in dieser Scheiße zu spielen. Ehrlich, es machte mir nichts aus, von einem Blitz getroffen zu werden. Ich ging hinunter zum Frühstück und Harry war bereits dort. Er saß auf seinem Platz und starrte in eine große Portion Haferbrei. Er war noch nicht richtig munter, also butterte ich ihm seinen Toast. Bis er endlich zu essen begann, tauchte auch der Rest des Teams auf.

Oliver wollte sich nicht hinsetzen. Mit seinen Händen hinter dem Rücken schritt er auf und ab und wollte nichts essen. „Das wird ein beinhartes Ding", sagte er.

Ich antwortete nichts darauf, weil er mir sowieso nicht darauf antworten würde. Aber neben mir sagte Alicia beruhigend: „Hör auf, dir Sorgen zu machen, Oliver, das bisschen Regen macht uns doch nichts aus."

Wie auch immer, es war weit mehr als nur ein bisschen Regen. Als wir in unsere Quidditchroben schlüpften, stand Oliver vor uns, sah von Spieler zu Spieler. Wir warteten auf seine üblich Aufmunterungsrede, aber er konnte nicht. Er gab ein merkwürdiges, würgendes Geräusch von sich, schüttelte hoffnungslos den Kopf und deutete uns dann, ihm nach draußen zu folgen. Das war ganz und gar nicht der übliche Oliver.

Aber das war noch meine kleinste Sorge, sobald wir das Spielfeld betraten. Allein wegen dem Wind fiel ich beinahe hin. Ich konnte Cedric und die Hufflepuffs sehen, wie sie sich in ihren kanariengelben Umhängen dem Kreis in der Mitte näherten. Oliver und Cedric gingen auf einander zu und schüttelten sich die Hände. Cedric versuchte Oliver anzulächeln. Ein Friedensangebot, offensichtlich. Aber Oliver nickte nur.

Die Zeit verging langsam und nachdem ich zwei Mal ein Tor geschossen habe, zählte ich nicht mehr mit. Es war furchtbar. Ich konnte nicht einmal den Kommentator hören. Als es blitzte, sah ich Oliver, der uns allen deutete, zum Boden zu fliegen. Ich landete mit einem Spritzen und war mir sicher, dass ich aussah, als ob ich gerade aus dem See gestiegen wäre. Ich ging hinüber zu Alicia und flüsterte: „Das bisschen Regen macht uns nichts aus, oder?" Aber sie ignorierte mich. Sie zitterte genauso stark wie Angelina.

Oliver rief: „Ich hab um Auszeit gebeten! Kommt, hier runter –"

Als wir unter dem Schirm standen, wollte Harry sich seine Brille an seiner Robe trocken wischen. Aber die Robe war zu nass und es half gar nichts. In diesem Augenblick wünschte ich, ich hätte meinen Zauberstab dabei gehabt. Ich hätte ein „Impervius" aussprechen können, dann hätten sie das Wasser abgewiesen. „Wie steht's eigentlich?", fragte er.

„Wir haben fünfzig Punkte Vorsprung, aber wenn wir nicht bald den Schnatz fangen, spielen wir bis in die Nacht hinein", sagte Oliver. Er tropfte vor Nässe und das Wasser lief seine Haare hinunter. Ich beobachtete ihn, wie der Regen auf seinen Lippen zusammenlief und wieder hinuntertropfte, während er sprach. Er sah echt großartig aus für jemanden, der bis auf die Knochen durchnässt war und zitterte.

„Mit der hier hab ich keine Chance!", sagte Harry außer Atem und wedelte mit der Brille durch die Luft.

In diesem Augenblick tauchte Hermione Granger an seiner Seite auf. Sie hielt sich den Umhang über ihren Kopf und trotz dem Regen strahlte sie. „Ich hab da 'ne Idee, Harry! Gib mir mal deine Brille, schnell!"

Er reichte sie ihr und alle (außer ich) sah verdutzt zu, wie sie seine Brille mit ihrem Zauberstab antippte und „Impervius!" sagte. „Bitte sehr! Jetzt stößt sie das Wasser ab!"

Mein Kiefer sackte nach unten. Genau daran habe ich auch gedacht! Hey! Wenn ich MEINEN Zauberstab dabei gehabt hätte, hätte ich es gemacht.

Oliver sah aus, als würde er sie gleich küssen. Ugh. Ich wünschte, ich hätte meinen Zauberstab dabei, weil dann würde er MICH so ansehen, weil ich dann den Spruch schon ausgesprochen hätte, bevor sie hier aufgekreuzt wäre! Das Leben ist klasse.

Wir kletterten wieder auf unsere Besen und stiegen in den sintflutartigen Regen hinauf. Angelina warf mir den Quaffel zu und ich passte ihn weiter zu Alicia, die ein Tor schoss. Ich liebe Alicia. Dann donnerte es und zugleich erstrahlte ein gegabelter Blitz.

Still feuerte ich Harry an, sodass er den Schnatz fängt und das Spiel zu Ende geht. Dann sah ich Diggory vorbeifliegen, dicht gefolgt von Harry. Komm schon, Harry! Komm schon, Harry! Komm schon, Harry!

Ich sah hinunter und mindestens hundert Dementoren standen mit ihren Gesichtern zu uns gerichtet da. Es war grauenhaft. Aber was mir noch mehr Angst einjagte war Harry, der plötzlich zusammensackte und von seinem Besen stürzte. Direkt auf die Dementoren zu. Sein Nimbus wurde weggeweht und ich sah, wie er fiel. Es war wie in Zeitlupe.

Ich sah, wie er mit einem knackenden Geräusch am Boden aufschlug. Ein kanariengelbes Etwas schoss an mir vorbei, und als ich die Dementoren beobachtete, die von Dumbledore von dem leblosen Harry weggescheucht wurden, hörte ich, wie eine Trillerpfeife ertönte. Cedric hat den Schnatz gefangen.

Wir alle flogen nach unten und ich hörte, wie Cedric mit Madam Hooch um ein Wiederholungsspiel stritt, weil er nicht gesehen hatte, dass Harry abgestürzt war. Oliver starrte zu Boden, als er zustimmte, dass Hufflepuff verdient gewonnen hatte. Er ging geschockt weg. Seine Augen waren fest geschlossen und mit einem tiefen Stirnrunzeln streckte er das Kinn vor.

Alicia, Angelina und ich sperrten unsere Besen schnell in den Umkleiden ein, duschten uns nicht und liefen zum Krankenflügel. Es kümmerte uns nicht einmal, dass wir unsere mit Wasser und Schlamm durchtränkten Sachen wechselten.

Wir standen schlammbedeckt da und beobachteten Harry in seinem Bett.

„Ein Glück, dass der Boden so durchweicht war", sagte Alicia.

„Ich dachte, er ist tot", sagte Angelina.

Fred und George erschienen links und rechts von mir. George sagte: „Und nicht mal die Brille ist hin."

Ich zitterte. Nicht, weil ich durchnässt war, sondern weil ich die Dementoren und Harrys Absturz gesehen hatte. Es war so schrecklich. „Das war das Fürchterlichste, das ich je im Leben gesehen habe", sagte ich.

Zwei Sekunden später riss Harry die Augen auf.

„Harry! Wie geht's dir?", fragte Fred.

Plötzlich setzte Harry sich auf in seinem Bett. „Was ist passiert?"

„Du bist abgestürzt. Müssen wohl – ungefähr – fünfzehn Meter gewesen sein."

„Wir dachten, du seist tot", sagte Alicia, die es wie mich am ganzen Leib schüttelte.

„Aber das Spiel. Was ist damit? Wird es wiederholt?", fragte Harry flehend.

Niemand von uns sagte ein Wort. Ich beobachtete Harry, der seine erste Niederlage realisierte. „Wir haben – verloren?"

„Diggory hat den Schnatz gefangen. Kurz nach deinem Absturz. Er hatte nicht gesehen, was passiert war. Als er sich umsah und dich auf dem Boden liegen sah, wollte er seinen Fang für ungültig erklären und ein Wiederholungsspiel ansetzen lassen. Aber im Grunde haben sie verdient gewonnen... Selbst Wood gibt es zu", sagte George.

„Wo ist Wood?", fragte Harry. Er und ich bemerkten plötzlich, dass er gar nicht da war.

„Noch unter der Dusche. Wir glauben, er versucht sich zu ertränken", sagte Fred.

Harry legte das Gesicht auf die Knie und raufte sich die Haare. Aber Fred schüttelte ihn unsanft. „Komm schon, Harry, du hast doch sonst immer den Schnatz geschnappt."

„Einmal musste er dir ja durch die Lappen gehen", sagte George.

„Noch ist nicht aller Tage Abend. Wir haben hundert Punkte verloren, na und? Wenn Hufflepuff gegen Ravenclaw verliert und wir Ravenclaw und Slytherin schlagen –"

„Hufflepuff muss mit mindestens zweihundert Punkten Rückstand verlieren", sagte George.

Dann sagte Alicia: „Aber wenn sie Ravenclaw schlagen –"

Aber das erschien mir alles nicht richtig und ich sagte: „Unmöglich, Ravenclaw ist zu gut. Aber wenn Slytherin gegen Hufflepuff verliert..."

„Das hängt alles von den Punkten ab – jedenfalls braucht es immer hundert Punkte Rückstand", sagte George.

Ich sagte nichts mehr, bis es Zeit war zu gehen. Harry tat mir Leid. Er wäre fast gestorben UND er hat das Spiel verloren.

Ich ging zurück zu den Umkleidekabinen, um zu duschen und mich zuzuziehen. Als ich fertig war, ging ich hoch in den Turm. Als ich die Stiegen hinaufkletterte, hörte ich, wie eines der Gemälde über die Dementoren sprach und ich erzitterte, weil ich an den hinunterfallenden Harry dachte.

Als ich in den Gemeinschaftsraum kam, lag Oliver ausgestreckt auf der Couch vor dem Kamin. Seine Augen waren immer noch geschlossen und er hätte an die Decke gestarrt, wenn er sie offen gehabt hätte. Er war allein. Ich nehme an, dass die Anderen zu viel Angst hatten, um jetzt mit ihm zu reden.

Als ich vorbeiging, riss Oliver seine Augen auf und streckte einen Fuß aus, sodass ich nicht an ihm vorbei konnte. „Setz dich, Kates", sagte er.

Ich zögerte einen Augenblick lang, aber dann setzte ich mich eine Armlänge von ihm entfernt auf die Couch. „Ich kann es nicht glauben! Wir haben verloren...", murmelte er.

„Ja... und das fühlt sich Scheiße an", stimmte ich ihm zu.

Er sah mich an und grinste, trotz dass er sich miserabel fühlte und wir nicht gerade freundlich miteinander umgingen. „Wir können immer noch gewinnen, Kates. Es ist noch nicht vorbei."

Okay, er sagte das magische Wort. Der Witz war nicht beabsichtigt... Ich meine, es wäre komisch, weil ich eine Hexe bin und er ein Zauberer. Okay, Schluss damit. Er sagte das magische Wort und nun war ich frei zu gehen.

Bevor ich wusste, was ich tat, lehnte ich mich zurück und legte meinen Kopf in Olivers Schoß. Ich lag auf der Couch und benützte Oliver als Kissen. Das hab ich öfter getan, als ich noch jünger war. Es war sehr angenehm. Nicht zu vergessen wie überrascht ich von mir selbst war.

Ich schloss meine Augen und lag einfach da. Ich merkte, dass Oliver mit meinen Haaren spielte, die in seinem Schoß ausgebreitet lagen. Ich öffnete meine Augen, als er nach meiner Hand griff. Ich sah in seine Augen, die im Feuerlicht glühten, und er sah in meine. Er hielt mein Handgelenk sanft mit der einen Hand fest und verschränkte die Finger seiner anderen Hand mit meinen. Dann berührte er meinen Handrücken mit seinen weichen Lippen. Er platzierte einen süßen, sanften Kuss auf meiner Hand.


Quellen: Harry Potter und der Gefangene von Askaban von Joanne K. Rowling, Copyright Hamburg 1999, Carlsen Verlag GmbH. Seiten 176-177, 183-190 „Eine bittere Niederlage".