Endlich gibts mal wieder ein (hoffentlich) langersehntes neues chap von mir!
UND JETZT IST AUCH MAL WIEDER ZEIT FÜR EIN RIESENGROßES DANKESCHÖN AN MEINE BETA GRIGORI MOONLILY KNUDDEL
Chapter 4 Die Beerdigung
17. Januar, 9.30 Uhr, Hogwarts
Als Lily an diesem Morgen aufwachte wollte sie immer noch nicht wirklich wahrhaben, dass ihre Eltern tot waren und dass heute ihre Beerdigung stattfinden würde.
Der gestrige Tag war für Lily der pure Horror gewesen und sie war sich sicher, wenn sie noch ein paar wildfremde Leute auf den Gängen anhalten würden, nur um ihr ihr zu sagen, dass sie ihnen total Leid tat, würde sie den Verstand verlieren und Amok laufen…
Auch Lucy und Nancy waren für Lily seit dem gestrigen Morgen unertragbar geworden, denn sie behandelten sie seitdem die ganze zeit über wie eine tickende Zeitbombe die jeden Augenblick explodieren konnte.Auf Dauer ging ihr das wirklich brutal auf die Nerven. Sie hätte sich wirklich eine etwas andere Reaktion von ihren besten Freundinnen erhofft...
Der einzige, der sie bis jetzt aufgheitert und getröstet hatte war James Potter! Ausgerechnet dieser arrogante Mistkerl! Aber...in seinen ARmen hatte sie sich sicher und geschützt gefühlt... AUFHÖREN LILY! Schnell brachte sie sich wieder zurück auf den Boden der Tatsachen, James wollte sie doch nur zu seiner Trophäensammlung hinzufügen, soweit sie wusste hatte er schon halb Hogwarts flachgelegt und keine einzige seiner Beziehungen hielt länger als Drei Tage...
Mit einem seufzen stand sie auf und ging durch den verlassenen Schlafsaal in Richtung Bad. Cem, Nancy und Lucy waren im Moment beim Frühstück. Nancy hatte noch versucht Lily dazu zu überreden mitzukommen und etwas zu essen, doch Lily hatte das Gefühl, dass wenn sie versuchte etwas zu essen ihr alles sofort wieder hochkommen würde. Nach einer Weile in der Nancy Lily damit bedrängt hatte, schien auch sie es eingesehen zu haben und schließlich waren die drei ohne sie zum Frühstück gegangen.
Nachdem sie lange geduscht hatte fühlte sie sich schon etwas besser, aber sie hoffte immer noch vergeblich darauf aufzuwachen und festzustellen, dass der ganze gestrige Tag nur ein Albtraum war. Doch ein gutes hatte dieser Tag doch für sie bereitgehalten, nach einem kurzen Gespräch zusammen mit dem Mädchen aus Hufflepuff mit dem Schulleiter hatten die beiden den ganzen restlichen Tag freibekommen. Doch wenn Lily die Wahl zwischen dem Tod ihrer Eltern und einem anstrengenden Schultag gehabt hätte, hätte sie sich sicher nicht für den freien Tag entschieden.
Während sie sich für die Beerdigung ihrer Eltern ganz in schwarz anzog versuchte sie sich innerlich auf diese Bestattung vorzubereiten. Dort würde sie auch ihre Schwester Petunia sehen. Lily hatte sich noch nie so richtig gut mit ihrer Schwester verstanden, denn Petunia war, seit sie ihren Hogwartsbrief bekommen hatte, neidisch auf ihre Zauberkräfte. Aber zugegeben hätte das Petunia freiwillig nie. Stattdessen gab sie vor, alles was mit Zauberei zu tun hatte zu verachten und zu hassen. Doch Lily hatte ihre Schwester einmal dabei erwischt wie sie mit ihrem Zauberstab in der Luft herumwedelte und Zauberformeln aufsagte.
Sie hatte Petunia zwar nie darauf angesprochen, aber seit diesem Tag wusste sie, dass sie die Magie, wie sie immer vorgab, nicht verachtete sondern auf sie schlicht und ergreifend eifersüchtig war. Aber vielleicht, dachte Lily, wird unser Verhältnis zueinander, jetzt nach dem Tod unserer Eltern besser.
Seufzend schaute sie noch einmal in den Spiegel bevor sie den Schlafsaal verlies, aber mit dem Anblick den sie bot war sie alles andere als zufrieden. Ihre Augen waren immer noch leicht gerötet und unter ihnen langen große, dunkle Ringe, zudem war sie auch noch leichenblass.
Der Gryffindor-Gemeinschaftsraum war nicht, wie sie erwartet hatte, leer. In einem weinroten Sessel vor dem Kamin saß James, er schien auf sie gewartet zu haben.
„ Wieso bist du nicht wie alle anderen unten beim Frühstück?" fragte Lily ihn.
„ Prof. Dumbledore hat vorher zu mir gesagt, dass ich dir ausrichten soll, dass er dich leider nicht bis zu dem Ort bringen kann von dem aus du nach Little Whingingtown apparieren kannst und hat mich gebeten, dich an seiner Stelle dorthin zu begleiten." antwortete er.
„ Ach so." meinte Lily. Irgendwie kam sie sich seit dem gestrigen Tag, andem sie in seinen Armen geweint hatte ihm gegenüber leicht bescheuert vor. Eigentlich hasste sie ihn doch! Aber, dachte sie dann, er war der einzige, der mich wenigstens ein bisschen trösten konnte, im Gegensatz zu Lucy, Cem und Nancy .
„ Dann können wir ja gehen…" James Stimme klang seltsam unsicher.
Er weiß sicher, nach dem gestrigen Morgen, auch nicht mehr wie er sich mir gegenüber verhalten soll, dachte Lily, beinahe hätte sie angefangen deswegen zu lächeln. Es war schon seltsam, den sonst so selbstbewussten James auch mal unsicher zu erleben.
Während sie die Ländereien entlang liefen hingen beide stumm ihren Gedanken nach, doch als sie die Grenze der Hogwartsländereien erreichten und Lily gerade mit Tränen in den Augen apparieren wollte sagte James:
„Ich weiß dass das heute sicher alles sehr sehr schwer für dich werden wird aber Das Leben geht weiter, auch nach dieser Beerdigung." Ehe sich Lily versah lag sie schon schluchzend in seinen Armen wieder. Dort fühlte sie sich, wie am gestrigen Tag, sicher und geborgen.
Nachdem Lily eine Weile weinend in seinen Armen gelegen hatte meinte James: „ Du musst jetzt gehen, wenn du nicht zu spät kommen willst." Mit Wiederwillen löste sie sich von ihm und apparierte schließlich mit dem Gedanken, dass sie völlig wahnsinnig wahr. Hätte man ihr vor zwei Tagen erzählt, dass sie heute weinend in James Armen liegen würde, hätte sie denjenigen angeschrieen, dass er verrückt sei und dass sie Potter hasste. Wie schnell konnten sich Gefühle doch ändern…
Doch jetzt hatte sie keine Zeit für solche Überlegungen!
Sie fand sich genau vor dem Tor des kleinen städtischen Friedhof wieder. Alle möglichen Verwandten und Familienfreunde tummelten sich schon auf dem Friedhofsgelände und die ersten betraten schon einmal die kleine Kapelle in der der Trauergottesdienst abgehalten werden sollte. Sie versuchte sich so unauffällig wie möglich ihren Weg durch die Leute zu der Kapelle zu bahnen, doch ihr Versuch scheiterte kläglich.
Kurz vor dem Eingang der Kapelle fiel sie direkt der Schwester ihrer Mutter in die Arme. Diese war, wie immer, auffallend grell geschminkt mit knallrotem Lippenstift und übertrieben viel Rouge, außerdem ging von ihr ein bestialischer Parfümgeruch, von dem man akute Atemnot bekam, aus.
Normalerweise mochte Lily ihre Tante Helen aber im Moment war sie auf der Top ten liste von den Leuten, die sie nicht unbedingt treffen wollte, denn wenn sie erst einmal angefangen hatte loszuplappern konnte man sie sehr schwer wieder zur Ruhe bringen.
„ Ach, da bist du ja, Lily, ich habe dich ja schon ewig nicht mehr gesehen, es ist wirklich schade, dass wir uns gerade nach so einem schrecklichen Ereignis wieder sehen. Wir können nur froh sein, dass du und deine Schwester, als das Gas im Haus ausgelaufen ist nicht zuhause wart, sonst könnten wir heute gleich eure ganze Familie bestatten Du siehst heute echt nicht gut aus….."
Nach einer Weile blendete Lily das endlose Geplapper ihrer Tante Helen einfach aus, aber wenigstens hatte sie von ihr eine wichtige Information erhalten, ihre Eltern waren also, offiziell an ausgelaufenem Gas erstickt...
Aber warum war ihre Schwester bei dem Angriff eigentlich nicht bei ihren Eltern gewesen? Wahrscheinlich war sie mal wieder bei ihrem seltsamen Freund gewesen. Lily überlegte eine Weile wie sein Name war, irgendetwas wie Vincent Dirtley..., oder zumindest so ähnlich.
„ Hallo Petunia!" sagte Lily so freundlich wie möglich zu ihrer Schwester.
Petunia starrte sie nur unfreundlich an und Lilys Hoffnungen auf eine Versöhnung mit ihrer Schwester schwanden schnell dahin. In dem Blick ihrer Schwester lag etwas anklagendes, als ob sie Lily die Schuld für den Tod ihrer Eltern geben würde und Lily wich diesem Blick so schnell wie möglich aus. Sie hatte auch schon darüber nachgedacht ob sie vielleicht Schuld an dem Angriff war, vielleicht hätte es diesen nie gegeben wenn sie keine Hexe wäre...
Im Moment wollte sie diesen Gedanken lieber nicht weiterdenken.
Inzwischen war es für sie Zeit geworden zu den anderen in die Kapelle zu gehen. Die Kapelle war mit vielen schönen Gestecken aus weißen Lilien, den Lieblingsblumen ihrer Mutter, und schwarzen, glänzenden Bändern verziert.ich in eine der hinteren Reihen, da die vorderen schon längst besezt waren, und wunderte sich darüber wie viele Leute heute anwesend waren.
Still lies sie den Trauergottesdienst über sich ergehen, schließlich machten sie sich mit dem Priester auf den Weg zu den Gräbern in denen ihre Eltern bestattet werden sollten. Doch davor konnten die Verwandten und Freunde der beiden noch einen letzten Blick auf die Toten werfen.
