2. Kapitel: Auf in den Fuchsbau

Wie versprochen kam Mr. Weasley am Nachmittag um Harry abzuholen. Er reiste mit Flohpulver und war sehr froh darüber, dass der Kamin nicht wie beim letzten Mal zugemauert war. Harry rief noch ein "Auf Wiedersehen." zu den Zurückgeschreckten Dursleys, stieg in den Kamin und nach einem deutlichen "Zum Fuchsbau" war er verschwunden.

Als sein Blick wieder klar wurde stand er bereits in der Küche wo ihm ein mehrstimmiges "Harry" entgegenschalte. Nachdem ihn alle begrüßt hatten, stand er plötzlich vor dem Mädchen, das ihm in den letzten Wochen immer wieder verfolgte. Nach ein paar Sekunden wurde er jedoch etwas unsanft in die Realität zurückgeholt, da er sich mal wieder in einer knochenbrecherischen Umarmung Mollys wieder fand. "Ich mach euch erst einmal etwas zu essen", sagte sie. Und während sie das Essen zubereitete, setzten sich die anderen an den Tisch um über ihre Erlebnisse während der Ferien zu berichten.

Nachdem Harry den anderen nochmals berichtete, welche Veränderungen er bei sich in letzter Zeit gespürt hatte, wollte er natürlich wissen, was Hermine mit den "merkwürdigen Dingen" meinte.

"Na ja, ich habe es geschafft meine Eltern in unserem Swimmingpool einzufrieren", sagte Hermine kleinlaut und mit rotem Kopf. Ron und Ginny prusteten ihren eben getrunkenen Kürbissaft quer über den Tisch. Harry starrte Hermine mit offenem Mund an. "Das ist noch gar nichts", sagte Ron immer noch lachend. "Warte, bis wir dir erzählen, was mir vor einer Woche passiert ist oder Ginny gestern", fügte er noch hinzu. "Moment", sagte Harry, immer noch völlig paff. "Zuerst würde mich interessieren, wie du das geschafft hast, Hermine und vor allem, wie du sie wieder befreit hast."

"Ich hab das doch nicht mit Absicht getan", schrie Hermine auf. "Ich hab mir einfach nur gewünscht, dass das Wasser im Pool etwas kühler wäre, damit die Erfrischung größer sei und plötzlich war das Wasser zu Eis erstarrt und meine Eltern waren mitten drin." "Wie hast du sie da wieder rausbekommen", fragte nun Ginny, die bis jetzt ziemlich ruhig gewesen war. "Das ist das nächste Merkwürdige", sagte Hermine. "Ich wollte gerade einen Eimer heißes Wasser holen, weil ich doch nicht zaubern darf und wünschte mir nur, dass es meinen Eltern wieder gut gehen möge, doch als ich zurückkam, hatte das Wasser wieder seine normale Konsistenz. Meine Eltern hatten sich bereits aufs Trockene geflüchtet und tauten in der Sonne wieder auf. Zum Glück ist ihnen nicht viel passiert. Haben nur einen Schnupfen."

"Warum hast du mir das nicht erzählt", fragte Harry. "Ich wollte dich einfach nicht mit meinen Problemen belästigen. Du hast doch selbst schon genug", gab Hermine flüsternd zur Antwort. "Okay", seufzte Harry. "Und, was habt ihr beide ausgefressen", sagte er zu den Weasley Geschwistern gewand. "Ach, ich nicht viel", sagte Ron. "Ich hätte den Garten wieder einmal entgnomen sollen, nur irgendwie hat der Garten das von selbst getan."

"Was, wie denn das", fragte Harry. "Keine Ahnung", entgegnete Ron. "Ich hab mir einfach gewünscht, dass die Gnome einfach verschwinden sollen und plötzlich flogen sie durch den ganzen Garten. War recht lustig anzusehen. Nur meiner Mom hat's nichts so gefallen. Muss wohl daran liegen, dass einer von denen durchs Küchenfenster geflogen kam und mitten in ihrem Kochtopf landete. Und du kennst doch ihre liebenswerte Heulerstimme", sagte Ron und schüttelte sich dabei.

Wieder war Harry sprachlos. Trotzdem wollte er noch wissen, wie Ginny es geschafft hatte, Hermines Bücher in Brand zu stecken. "DAS würde mich auch interessieren", sagte Hermine ein kleines bisschen wütend und schaute böse in Ginny's Richtung. "Wie ihr zwei schon sagtet, ich bin komplett unschuldig. Ich wollte nur in mein Zimmer gehen, das ich mir derzeit mit Hermine teile und bin dabei über "die Geschichte Hogwarts" gestolpert. Und als ich die Bücher zum Teufel wünschte, gingen sie plötzlich in Flammen auf."

"Erinnere mich daran, dass ich nie meine Füße ausstrecke, wenn du in der Nähe bist, sonst lässt du mich auch noch in Flammen aufgehen", warf Ron grinsend dazwischen. Aber bevor Ginny mit ihrem Besteck auf Ron losgehen konnte, kam Molly bereits mit dem Essen herein. Dies unterbrach auch die Grübelei zwischen den Vieren.

Nach dem Essen gingen die Vier in Rons Zimmer um sich dort ungestört weiter zu unterhalten. "Was hältst du davon", fragte Harry Hermine, da er wusste, dass sie die klügste von ihnen ist. Hermine schien einen Moment zu überlegen, bevor sie antwortete. "Ich habe nur einen Verdacht", sagte sie. Aber bevor ich euch davon erzähle, möchte ich zuerst mit Professor Dumbledore sprechen. Da dieser morgen sowieso vorbei kommt, um mit uns zu sprechen, wäre es falsch heute irgendwelche Vermutungen aufzustellen." Zwar sahen die anderen drei sie etwas enttäusch an, doch wussten sie, das sie recht hatte.

"Schluss mit dem Gequatsche", warf Ron dazwischen. "Habt ihr Lust auf eine Partie Quidditsch?" Sie gingen in den Garten und bestiegen alle außer Hermine ihre Besen. Sie hatten gerade mal zehn Minuten gespielt, als Harry den Schnatz sah und auf ihn zuraste. Ginny verfolgte ihn zwar, doch Harry war schon komplett außer reichweite. Harry hatte den Schnatz bereits erreicht, Ginny hatte schon fluchend aufgegeben, als das Heck seines Besens plötzlich Feuer fing. Durch den Schock ließ er seinen Besen los, der nun vollends in Flammen aufging. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er sich 50 Meter über den Boden befand. Ohne irgendetwas tun zu können, drohte er auf dem harten Boden aufzuschlagen. Doch er landete nicht hart, so wie er es angenommen hatte, sondern feucht und matschig, als wäre er gerade in einem Moor gelandet. Und tatsächlich, er lag in einem 3 Meter großen Sumpf. Die anderen waren längst gelandet und eilten auf ihren Freund zu. "Alles in Ordnung mit dir, Harry", fragte Ginny besorgt. "Körperlich ja, aber was ist hier gerade geschehen?", frage Harry verwirrt. "Von wegen körperlich ja. Sieh dir mal deinen Arm an", sagte Ron. Tatsächlich hatte Harry eine sechs Zentimeter große Brandwunde auf seinem Arm. "Lass mich mal sehen", meinte Ron und griff nach Harrys Unterarm. Doch als er seine Hand wieder wegnahm, war die Verbrennung bereits verschwunden. Alle sahen Ron verwundert an. Ron wich die Farbe aus dem Gesicht. "Ich habe mir nur gewünscht, dass ich Harry helfen könnte", versuchte Ron sich zu rechtfertigen. "Hier stimmt etwas ganz und gar nicht", sagte Ginny. "Zuerst geht Harrys Besen in Flammen auf, woran wohl ich schuld bin, weil ich mir wünschte, dass Harry den Schnatz nicht fangen sollte. Dann fällt er 50 Meter in die Tiefe, landet in einem Moor, das vorher noch nicht da war und jetzt kann Ron Wunden heilen und das nur mit seinen Händen." "Das mit dem Sumpf war wohl ich", meinte Hermine. "Ich wollte nur, dass Harry nicht zu hart aufschlägt."

"Leute, egal was das ist, morgen kommt Dumbledore und er wird uns hoffentlich ein paar Antworten geben können. Auch wenn das nicht gerade seine Stärke ist", sagte Harry und blickte wütend ins Nichts. Die anderen wusste zwar was er meinte, sagten aber nichts dazu.

So ging dieser ereignisreiche Tag im Fuchsbau zu Ende. Sie wünschten sich noch eine "Gute Nacht" und gingen auf ihre Zimmer. Harry brauchte ziemlich lange bis er endlich einschlafen konnte.