Hallo!
Vielen Dank für Eure lieben Reviews:
Katzura, Loki Slytherin, Hexe Lea, Nici Cavanaugh, Callista Evans,Valpuri, EllieSophie und Kira Gmork (wow! Ich habe mich einfach wahnsinnig gefreut!)! Vielen Dank!
Eine Runde Butterbier, Kekse, Chips, Muffins und Kuchen für alle!
Mmhhh ... mal schauen, was ich noch so finde ... Popcorn? Kokosbälle?
Ich hoffe, Euch gefällt auch das nächste Kapitel!
And when the rain begins to fall
Ginny arbeitete.
Wie nie zuvor in ihrem Leben.
Zusätzlich zu ihrer eigenen Arbeit, ihrer Lehre kompensierte sie nun voll das Fehlen ihres Lehrmeisters – im Unterricht, in der Forschung, im Herstellen von Tränken.
Je mehr sie arbeitete, um so mehr begann, ein Tag dem anderen zu gleichen.
Nach einer Weile nahm Ginny nicht mehr war, wie die Zeit verging, wie die Wochen an ihr vorbei zogen...
Später als gewohnt kam Professor Snape nun immer in die Laborräume, erst gegen zehn, elf Uhr, wie immer korrekt, wie immer peinlichst ordentlich gekleidet... Die Robe fest um den Körper gezogen, den linken Arm tief in den Falten des Umhangs verborgen.
Er sah ihr kurz über die Schulter, machte hier und da eine Bemerkung, tat selber nichts.
Kehrte kurz darauf wieder in seine privaten Gemächer zurück. Nahm seine Mahlzeiten alleine in seinen Räumen ein, erschien nicht in der großen Halle.
Ginny hielt sich zurück. Wenn er bei ihr war, redete sie – wie immer, neutral, über fachliche Fragen, Tränke.
Ein ruhiger, ein hilfloser Professor Snape war ihr neu.
Aber sie spürte, dass sie sich auch in Gesellschaft dieses Professor Snape wohl fühlte.
Auch wenn sie zum ersten mal in ihrem Leben das Gefühl hatte, die stärkere gegenüber ihrem Lehrmeister zu sein, ließ sie es ihn nicht spüren.
Er registrierte es, aber beide sprachen nicht darüber, dass Ginny begann, das Labor umzuräumen.
Die Zutaten umfüllte, in Gefäße, die er leichter mit einer Hand öffnen konnte.
Die Flaschen in den Regalen so anordnete, dass die Wege innerhalb des Brauens der einzelnen Tränke möglichst kurz waren.
Ihm das Leben unmerklich etwas erleichterte.
Er zeigte sich dankbar – ohne Worte, aber indem er sie gewähren ließ.
Er zeigte sich dankbar, indem er seine Arbeit wieder aufnahm – nur langsam, aber ihr zu liebe begann er, Tränke zu brauen. Mit ihrer Hilfe, mit ihrer Unterstützung. Aber es war ein Anfang. Die wissenschaftlichen Arbeiten wiederaufnahm, einen Artikel begann.
Er zeigte sich dankbar, indem er sich mit ihr unterhielt – persönlich, und über Kleinigkeiten.
Was er nie zuvor getan hatte.
Manchmal, selten hatte sie das Gefühl, dass Snape sein Schutzschild fallen ließ
Manchmal sah sie ihrem Lehrmeister in die Augen – und sah ihn selber.
Nie zuvor hätte er das zugelassen.
Nach vier Wochen traf Hermine auf Hogwarts ein.
Kam gelegentlich im Labor vorbei, oder in Ginnys Gemächern. Setzte sich zu Ginny, leistet ihr Gesellschaft.
Half ihr auch. Hier und da. Redete mit Ginny, ohne bei ihrer Arbeit zu stören.
Ginny hörte Hermine zu, während des Brauens.
Anfangs vermied Hermine, die Gefangenschaft Dracos anzusprechen...
Doch nach etwas mehr als einer Woche platzte es aus ihr heraus, ertrug sie es nicht länger, sie begann, sprach sich alles von der Seele.
Weinte.
Ließ sich nicht trösten. Ginny hörte ihr nur zu. Hielt sie fest, bis das Schluchzen langsam verstummte. Von da an sprachen sie öfter über Draco.
Ginny versuchte, Hermine zu trösten. Versuchte auch, Snape in die Diskussion mit einzubeziehen.
Und Snape half Hermine.
Nicht nur, weil er für Draco aussagen konnte.
Snape vermochte Hermine zu trösten, besser, als Ginny dazu in der Lage war.
Vielleicht – weil er Draco kannte, besser als die beiden Freundinnen.
Es bürgerte sich ein, dass Hermine und Snape sich nachmittags trafen, im Labor, beisammen saßen, Ginny Gesellschaft leisteten.
Redeten. Planten.
Morgens half Snape Ginny im Labor. Wenn er seine Arbeit beendigen musste, unterbrechen musste, saßen er und Hermine mit einer Tasse Tee bei ihr und unterhielten sich.
Und so ließ Ginny die Beiden, während sie arbeitete. Hörte meist mit halbem Ohr zu, mischte sich ein, wenn sie etwas zu sagen wusste.
Ohne es zuzugeben, genoss sie die Gesellschaft ihrer beiden Freunde während der Arbeit.
Und freute sich, dass Hermine mit Snape Frieden geschlossen hatte.
Nach weiteren zwei Wochen beschloss Ginny, dass es so nicht mehr weiter gehen könne.
Der Gesamtzustand Snapes hatte sich schon deutlich gebessert – wenn man es nicht wusste, fiel die leichte Schwäche beim Laufen nicht mehr auf.
Aber Ginny wusste, dass Snape alleine nie seine momentane Rolle als Einsiedler aufgeben würde...
Es wurde höchste Zeit, den Professor rechtzeitig vor dem Beginn des neuen Schuljahres wieder in die Gesellschaft anderer Leute zu bringen.
Ginny musste in sich hinein lachen.
Eigentlich war Professor Snape noch nie gerne in Gesellschaft anderer Leute gewesen, solange sie sich erinnern konnte.
Aber jetzt würde sie ihn zwingen müssen – um seiner selbst willen.
Sie lachte bei dem Gedanken daran, dass Severus zu Beginn ihrer Lehrzeit einmal auf Albus geschimpft hatte, weil dieser ihn kurz nach einem Treffen mit Voldemort zum Besuch des Weihnachtsballs gezwungen hatte.
Was sie jetzt tat, war auch nicht besser – aber es musste sein.
Stunden verbrachte sie damit, mit Snape zu reden, zu streiten. Ihn anzuschreien.
Drohte. Drohte mit Streik, drohte damit, die Hauselfen zu bestechen, ihm auf seinem Zimmer kein Essen mehr zu servieren.
Snape reagierte – amüsiert.
Dann kalt.
Später richtig wütend.
Nach einer Woche der Auseinandersetzungen gingen sie gemeinsam zum Essen in die große Halle.
Von da an war alles wieder wie immer.
Der Alltag kehrte zurück.
