Hallo!

Vielen Dank für Eure lieben Reviews:
SoleilNoir (schöner neuerName!), Hexe Lea, Nici Cavanaugh und Wusch - schiebt eine Extrakeksdose durchs Modem, diesmal die extragroße und selbstgebacken-, Callista Evans, EllieSophie, Valpuriund Kira Gmork! Vielen Dank! Ihr seid die Besten!

Eine Runde Butterbier, Kekse, Chips, Muffins und Kuchen für alle!
Ich hoffe, Euch gefällt auch das nächste Kapitel!

Sommermorgen

Früh morgens war Severus erwacht – die Albträume waren seltener geworden, seit dem Fall Voldemorts.

Kurz vor der Gerichtsverhandlung gegen Draco waren sie noch einmal stark gewesen, häufig, reell.
Jetzt wurde es wieder besser, seltener.
Ganz verschwinden würden sie nie, dessen war er sich bewusst.

Heute war er wieder erwacht, schweißnass, ängstlich – und hatte sich doch so schnell wieder beruhigt, wie immer, seit Ginny bei ihm war.

Ginny spürte es, wenn er träumte.

Griff dann – mittlerweile fast ohne wach zu werden – zur Seite, hielt ihn fest, beruhigte ihn, während er im Schlaf mit dem Teufel kämpfte. Weckte ihn auf, notfalls.

Lächelnd sah er nun auf die friedlich schlafende Frau an seiner Seite hinunter.

Die Abende, die Nächte mit Ginny berührten seine jahrelangen Träume von ihr – erfüllten die Träume und übertrafen sie bei weitem.

Er war endlich nach Hause gekommen.

Ginny schien im Traum zu lächeln...

Den Kopf an seiner Schulter, die Wange an seinem linken Oberarm...
Sie hatte ihm das Gefühl gegeben, dass alles so richtig ist, wie es eben ist. Sie hatte ihm das Gefühl gegeben, er wäre – normal... sie akzeptierte diesen kranken Teil von ihm einfach als Teil seiner selbst, und bewies ihm, dass sie ihn so und nicht anders haben wollte.

Severus musste lachen...
Nicht, dass er im Verlauf der... Abende dazu gekommen wäre, sich diese Tatsache bewusst zu machen. Sicher nicht, nein.

Erst jetzt, als er Ginny an ihn gekuschelt sah, wie sie auch den linken Arm sanft, wie liebkosend, berührte, wurde er sich darüber klar, dass Ginny ihn wirklich so akzeptierte. So mochte, und sogar liebte.

Und zum ersten Mal, zum aller ersten Mal konnte er auch selber den Anblick des verstümmelten Teils seines Körpers ertragen. Zum ersten Mal konnte er, ohne seinen Blick abzuwenden, die Augen auf seinem linken Arm ruhen lassen.

Und er schloss zum ersten Mal seit langer, seit sehr langer Zeit Frieden mit sich selber.

Er musste lachen – als Ginny und er nach dem letzten Weihnachtsball bekannt machten, dass sie ein Paar seien, war die allgemeine Reaktion – unüberrascht.

Wenn überhaupt jemand verwundert schien, dann weil die betreffende Person davon ausging, dass es schon längst so gewesen sei...
Hermine hatte es in einem Wort zusammengefasst: „Endlich!"

Jeder schien gewusst zu haben, dass es so kommen würde – jeder bis auf sie selber...
Ginny hatte darüber gelacht.
Er selber hatte nicht lachen können ...
Als zu große Gnade sah er die Liebe dieser kleinen Frau an.

Leise regte sich Ginny an seiner Seite.
Sie lächelte, bevor sie die Augen aufschlug.
Schüttelte die Haare aus ihrem Gesicht, stützte sich auf einen Ellenbogen.
Beugte sich dann vornüber, um ihn zu küssen.
Kuschelte sich wieder an seine Seite...
„Wir sind verrückt, weißt du das?", flüsterte sie leise...

Severus hob die Augenbrauen. „Warum?"

„Weißt du, wenn ich mir manchmal überlege, wie lange wir zwei eigentlich schon einfach nur glücklich sein könnten..." Ginny wandte lächelnd den Kopf nach oben, um ihm in die Augen sehen zu können.

„Ginny,..." – „Mh?„ – „Ginny, ich muss dir noch etwas erzählen. Falls du deine Meinung dann noch mal ändern möchtest...", er lachte leise, so als wollte er sie aufziehen. „Damals, die Anfragen, wegen deines Auslandspraktikums...
Du weißt, dass ich sie damals zwar geschrieben, aber nie weggeschickt hatte? Ich hatte solche Angst, dass du fort gehst..."

„WIE bitte?" – Snape sah Ginny in die Augen, erwartete einen Wutausbruch ob dieses Vertrauensbruches, ob dieser verspäteten Beichte...

Und Ginny war wütend, wirklich wütend, aber nicht wegen der Briefe oder seiner Lüge -
Ginny war wütend wegen der Zeit, die sie verloren hatten:
„Und du willst mir jetzt damit sagen, dass du in Wirklichkeit schon seit DREI Jahren an mich denkst und NIE etwas gesagt hast? Ich habe immer gedacht, ich bin nur ein dummes Lehrmädchen, ich dachte, du..." Sie schnappte nach Luft...

„Fünf Jahre. Nicht drei. Ich denke seit mehr als fünf Jahren an dich", wurde sie trocken korrigiert.
Ginny schüttelte sprachlos den Kopf. Suchte nach einer passenden Antwort.
„Und warum in drei Teufels Namen hast du nie etwas gesagt? Hast mich warten lassen wie..." – sie nahm ihr Kopfkissen, drohte damit.

Begann eine Kissenschlacht.

Aber Severus bekam Ginny zu fassen. Hielt sie unter sich, mit seinem Gewicht, dass sie sich nicht rühren konnte: „Ginny...?" – „Lass mich los!" – „Ginny, willst du meine Frau werden?" – „Lass mich los!" – „Erst, wenn ich eine Antwort habe..." – „Aua!" – „Erst..." – Ginny strampelte sich frei. Und lachte: „Ja, ja, das will ich..."