Jess wachte neben seiner Freundin auf und konnte erneut sein Glück nicht fassen. Es war Sonntag Früh und er wachte neben der Frau, die er liebte, seitdem er sie das erste Mal gesehen hatte. Er kuschelte sich noch näher an sie. Sie wachte auf.

„Hey", sagte sie verschlafen.

„Hey", antwortete er und fing an jede Stelle auf ihrem Gesicht zu küssen, die er erreichen konnte. Sie wandte sich ein bisschen und schon war ein kleiner Kampf entstanden. Er setzte sich auf sie und begann sie zu kitzeln, doch das ließ sie sich nicht gefallen, sie rollte so gut es ging zu Seite und schon konnte sie sich auf ihn setzen und ebenfalls kitzeln. Doch nicht lange, er war nämlich um einiges stärker und konnte wieder die Oberhand gewinnen. Nach langem herumkabbeln fielen die beiden glücklich aufs Bett und blieben ganz einfach in den Armen des anderen liegen.

Nach ewigem liegen standen sie doch noch auf und gingen, einander umarmend, in die Küche.

Rory setzte sich an den Tisch, während Jess Kaffee und Pfannkuchen machte. Als das Frühstück fertig war setzte er sich auch und sie aßen es voller Genuss.

Nach dem Frühstück entschlossen sie sich in den Park zu gehen, denn es war ein sehr warmer Augusttag. Sie setzten sich wieder auf „ihre" Bank am Teich und beobachteten die Enten.

Auf einmal rief jemand:

„Hey Jess!" und rannte auf sie zu. Es war eine junge, sehr hübsche Frau, etwa in Rorys Alter. Sie hatte lange rote Haare. Sie umarmte Jess stürmisch und setzte sich neben ihn. Jess war zuerst etwas erstaunt, doch dann fing er sich und sah ebenso fröhlich wie sie aus.

„Mann, Sarah, dich hab ich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Wie geht's dir?"

„Och mir geht's gut Ich habe jetzt meinen eigenen kleinen Buchladen eröffnet, toll was."

„Oh, das ist echt toll, Sarah."

„Ähm, willst du mich nicht vorstellen?", fragte Sarah, mit einem kleinen Seitenblick auf Rory. Jess sah Rory kurz an und antwortete dann:

„Ach, ja das ist Rory, Rory, dass ist Sarah!"

Bevor Rory irgendetwas sagen konnte, vertiefte sich Jess in ein Gespräch mit Sarah. Und zum ersten Mal in ihrem Leben spürte Rory Eifersucht. Sie konnte es nicht aushalten auf dieser Bank zu sitzen, während sich ihr Freund angeregt und sichtlich freudig mit diesem bildschönen Mädchen sprach. Sie stand auf und sagte kurz:

„Ich gehe schon mal." Dann ging sie nach Hause.

Sie nahm sich ein Buch, setzte sich aufs Sofa und fing an zu lesen. Doch sie konnte sich nicht wirklich konzentrieren, denn ständig musste sie an Jess und Sarah denken, die gerade was weiß ich was machten. Sie versuchte sich ständig zu zwingen an die Geschehnisse im Buch zu konzentrieren, doch es ging nicht. Schließlich gab sie es auf. Sie saß einfach nur auf der Couch.

Nach einer halben Stunde fragte sich Rory schließlich, warum Jess immer noch dort war. Warum hatte er mit dieser Sarah so viel Spaß? Wollte er etwas von ihr?

„Nein, er liebt mich", redete sie sich immer wieder ein, „er würde mir so was nicht antun". Doch sie konnte nicht mehr, ihr kamen die Tränen und sie schaffte es nicht gegen sie anzukämpfen.

In diesem Zustand fand Jess Rory. Er eilte besorgt zu ihr und fragte:

„Hey, was ist los, Baby?"

„Das fragst du noch? Überleg mal", rief sie entzürnt.

Er dachte kurz nach und dann wusste er, woran sie dachte.

„Das kannst du doch nicht ernst meinen. Sarah? Wir haben uns seitdem wir uns getrennt haben nicht mehr gesehen." Als er das gesagt hatte, wusste er, dass er einen Schnitzer gemacht hatte.

„Wie bitte? Du warst mit ihr zusammen? Und das hast du mir verschwiegen?", fragte sie, mit deutlich erhobener Stimme.

„Ähm, na ja, es hat sich bisher nicht der richtige Zeitpunkt ergeben.", druckste er herum.

„Der richtige Zeitpunkt? Du spinnst ja.", sie stand auf und stemmte die Arme in die Seite.

„Ach komm, du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich was von ihr will, oder?"

„Tja, ich bin mir da nicht so sicher, Jess."

„Denkst du das wirklich?"

„Bei dir weiß man nie. Immerhin bist du schon einmal weggelaufen und hast mir gesagt, du würdest mich anrufen. Ich weiß nicht, ob ich dir bei dieser Sache vertrauen kann." Mit diesen Worten nahm Rory ihre Jacke und stürmte aus der Wohnung. Sie musste jetzt einfach weg, sie konnte nicht mehr. Sie wollte sich nicht mehr streiten, das brach ihr das Herz. Sie wollte ihm ja vertrauen, aber er hatte sie bis jetzt schon öfter enttäuscht. Bei ihm wusste sie nie woran sie war.

Sie rannte die Straße entlang, ohne genau zu wissen, wohin sie lief. Sie dachte nur eins:

„Bloß weg jetzt."