Vielen Dank für eure vielen Reviews! Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut.
Fragen habe ich in meinem LiveJournal beantwortet, den Link findet ihr in meinem Profil. Dies hier wird das vorletzte Kapitel dieser FF sein. Ich bin gerade am schreiben des siebten und ich kann schon sagen, dass es ein M-Rating haben wird. Bitte vergesst nicht zu reviewn.
Liebe Grüße!
Tanja
Kapitel 6- Katzenliebhaber
Als Lily erwachte erkannte sie nur langsam wo sie sich befand. Ihr war noch immer schwindelig, an ihren Schläfen pochte es und sie fühlte sich, als würde ihr jemand jedes Haar einzeln ausreißen.
Behutsam setze sie sich auf.
„Ah, Sie sind endlich wach!", frohlockte Madame Pomfrey.
„Wie komm ich hier her?", krächzte Lily.
„Mr. Potter hat sie her gebracht.", erklärte die Krankenschwester und verabreichte ihr zwei Tränke hintereinander. Lily kippte beide ohne Murren hinunter und spürte augenblicklich wie ihre Stimme besser wurde.
„Mr. Potter hat mir auch gesagt, dass Sie ihre Stimme verloren haben.", antwortete Madame Pomfrey auf den fragenden Blick ihrer Patientin.
„Wirklich? Wo ist er?"
„Er hat Sie auf das Bett gelegt und dann ist er gegangen. Er sagte, er müsste die Strafarbeit erledigen, die Sie beide aufbekommen haben."
„Er hat mich getragen?", fragte Lily alarmiert und blickte an sich hinunter.
„Was denken Sie eigentlich von Mr. Potter?", wollte die Krankenschwester in einer skandalösen Stimme wissen.
„Ähm. Nur das beste."
„Das habe ich befürchtet.", sagte Madame Pomfrey streng und ging.
Sie brabbelte etwas vor sich her wie „Teenager, was denken die sich eigentlich." Und „Ach, es ist ja Frühling. Wird nicht lange dauern, dann haben die ersten Schüler wieder Frühjahrsfieber."
/o/
Am nächsten Morgen durfte Lily den Krankenflügel verlassen. Sie fühlte sich schuldig, weil sie so gemein zu James gewesen war.
Merlin, erst hab ich ihn die Treppe runter geworfen, dann habe ich ihn noch in seine gebrochene Nase gekniffen und ihn auch noch absichtlich mit Drachenlederhandschuhen geschlagen, überlegte sie, während sie in die Große Halle gehen wollte um zu frühstücken.
Lily legte sich gerade eine passende Ansprache zurecht, um sich bei James zu bedanken, als sie ihn mit Sirius vor einer Tür stehen sah. Beide lachten ausgiebig und mussten sich sogar an einer gegenüberliegenden Wand abstützen.
Padfoot wischte sich gerade eine Träne aus den Augen, als er Lily bemerkte.
„Ähm, ich geh dann mal.", sagte er plötzlich und verschwand im Eiltempo.
„Hä? Warum?", rief James ihm nach, doch er bekam keine Antwort. Stattdessen stellte sich Lily interessiert neben ihn und studierte eingehend das, worüber James und Sirius so gelacht hatten.
Auf einem Pergament, das aussah wie ein vergrößerter Ausschnitt aus dem Tagespropheten stand folgendes.
Ungeschickter Zauberer
sucht seines Gleichen.
Katzenliebhaberin bevorzugt.
Wenn Du Züchtigungen und Bestrafungen magst,
dann melde Dich.
Kennwort: Wischmob
„Was machst du hier?", fragte Lily ihn, ein Lachen unterdrückend.
„Ich lache."
„Ja, das sehe ich.", antwortete sie. „Aber was soll das da!"
„Remus hat die Anzeige im Tagespropheten gefunden. Wir dachten, wir sollten Filch behilflich sein jemanden zu finden, indem wir die Anzeige etwas größer aufziehen.", beruhigte sich Prongs langsam.
„Aber wenn Filch das sieht, dann... „
„Das ist Sinn und Zweck der Maßnahme."
Mittlerweile versammelten sich weitere Schüler vor Filchs Büro.
„Aber das bedeutet Bestrafung!"
„Nicht, wenn du uns nicht meldest."
Lily machte ein paar Schritte rückwärts. „Ich habe euch schon viel zu viel durch gehen lassen!"
James schloss den Raum zwischen ihnen. „Das ist also der Dank dafür, dass ich dich in den Krankenflügel gebracht habe."
„Niemand hat dich darum gebeten."
„Ich hätte dich aber nicht im Gewächshaus liegen lassen können.", sagte Prongs in ernstem Ton und fuhr dann grinsend fort. „Das hätte bei der Arbeit gestört. Ich hätte ständig über dich drüber steigen müssen."
„Ich wäre auch wieder aufgewacht!"
„Mh, was wäre dann passiert? Madame Pomfrey sagte mir, dass du bei zuviel Kröterich willenlos wirst.", und er wackelte mit den Augenbrauen.
„Bevor ich mich so gehen lasse müsstest du mir schon im Dunkeln begegnen und ich müsste blind obendrein sein."
„Vielleicht lässt sich das arrangieren, Evans!"
Plötzlich stoben die Schüler auseinander. Mrs Norris war aufgetaucht, also musste Filch nicht weit sein.
„Na ja, viel Spaß noch Evans.", sagte James und machte Anstallten zu verschwinden. „Ach, und du brauchst dich nicht dafür zu bedanken, dass ich unsere Strafarbeit erledigt habe. Es war mir ein Vergnügen!"
„Oh nein, so leicht kommst du mir nicht davon!", und sie holte auf. „Bleib hier!"
„Warum? Um mich von Filch schnappen zulassen, nur weil ich die Anzeige an seine Tür gemacht habe?"
„Was geht hier vor!", rief auf einmal eine knorrige Stimme.
James und Lily drehten sich kurz um, da kam Filch im Eiltempo angehumpelt.
„Komm weg!", sagte Lily schnell und zog James am Arm. Gemeinsam rannten sie die Korridore entlang bis sie außer Sichtweite waren.
„Warum hast du das gemacht?", wollte Prongs wissen.
„Wolltest du dich schnappen lassen?", fragte sie außer Atem.
„Nein."
„Na also!"
„Aber du wolltest doch eben noch...", begann er.
„Jetzt habe ich es mir eben anders überlegt!"
„Ihr Frauen seid so wankelmütig!"
„Das habe ich jetzt überhört!", sagte sie bissig und machte einen Schritt nach vorne.
„Solltest du aber nicht.", knurrte er zurück und machte ebenfalls einen Schritt vorwärts. „Das war ein wichtiger Satz für dein weiteres Leben", belehrte er sie weiter.
„Da kenn ich einen besseren.", fauchte Lily.
„Der wäre?", zischte James.
„Du bist ein Idiot."
„Und du eine Zicke!"
„Du versuchst mich immer zu beeindrucken."
„Und du verstellst dich nur!"
„Heute Morgen dachte ich noch du wärst nett.", beschwerte sie sich.
„Das dachte ich über dich auch, als du ohnmächtig warst. Aber du bist immer noch wie eine Katze mit scharfen Krallen, die jeden kratzt der ihr zu nahe kommt."
„Nimm das zurück!"
„Was, dass du nett sein sollst? Aber gerne!"
„Ich meinte das mit der Katze!"
„Als ob du anders sein könntest!", zweifelte Prongs.
„Das gleiche gilt für dich!", Lily tippte ihm bestimmend auf die Brust.
„Siehst du!", sagte James. „Jetzt hast du mir schon wieder wehgetan!", und er rieb sich über die Stelle.
„Stell dich nicht an wie eine ErstklässlerIN!", antwortete Lily cool.
„Ich werde dir gleich zeigen was für eine ERSTKLÄSSLERIN ich bin!"
„Ich warte schon sehnsüchtig!", flötete sie gelangweilt.
Doch plötzlich befand sich Lily mit dem Rücken zur Wand. James' Körper war an ihren gepresst und er hielt ihre Arme fest. Nur wenige Zentimeter trennten sie und sie blickten sich unerbitterlich in die Augen. Sie konnten den schnellen Herzschlag des jeweils anderen durch die Kleidung fühlen, beide atmeten schnell und Hitze kroch in ihre Gesichter. Man hätte denken können kleine Blitze zuckten zwischen ihnen, so war die Luft aufgeladen.
„Ähm, seid ihr fertig mit dem, was ihr vor hattet?", unterbrach Sirius die angespannte Situation. „Oder braucht ihr noch ein bisschen Zeit?"
Plötzlich war der Bann gebrochen und James trat zurück. „Nein das wars.", sagte er schroff, noch immer den Blick auf Lily fixiert. Erleichterung durchflutete sie, denn für einen kurzen Moment hatte James ihr Angst gemacht. Doch sie verbarg dieses Gefühl meisterhaft. Lily funkelte ihn noch einmal an und ging erhobenen Hauptes in Richtung Große Halle.
„Was war das denn?", pfiff Padfoot anerkennend.
„Eine Lehrstunde.", antwortete Prongs und rückte seinen Umhang zurecht.
„Mit deinem Bein zwischen ihren?", fragte Sirius mit hoch gezogener Augenbraue.
/o/
Die nächsten Tage herrschte Funkstille zwischen den beiden Schulsprechern. Es wurden schon Wetten abgeschlossen, wer als erstes eine öffentliche Szene anfangen würde und wer wen zuerst mit einem Fluch attackieren würde. Die Quote lag 5 zu 1 für Lily, was die Szene an ging und 10 zu 1 für James, was den Fluch betraf. Außerdem hatte Sirius beim Essen etwas zu laut erzählt in welcher Pose er die beiden gesehen hatte und so machten Gerüchte die Runde, dass Lily James einen Liebestrank verabreicht hatte oder das James und Lily schon von Kindesbeinen an einander versprochen gewesen seien und sich beide nun weigerten zu heiraten. Es war die Rede von einer Menge Gold, Schwüren die nicht gebrochen werden konnten und einem Fluch, der beide ereilen sollte, würden sie sich nicht an die Vereinbarung ihrer Eltern halten.
Prongs entfloh allen Gerüchten die im Umlauf waren und versteckte sich in dem Gang hinter dem Wandbehang. Zu seiner großen Überraschung war das Mädchen auch wieder da. Gemeinsam lachten sie über die Anzeige, die an Filchs Tür gefunden worden war.
Warum kann Evans nicht einfach über meine Witze lachen, grübelte James. So schwer ist das ja nicht.
Zwischen ihm und dem Mädchen stellte sich mehr und mehr Vertrautheit ein, wie sie da gemeinsam auf dem kalten Steinboden saßen und beide der Meinung waren, dass die Gerüchte einfach lächerlich seien, die zurzeit durch die Schule geisterten. Prongs hatte das Gefühl er würde sie schon jahrelang kennen und immer wenn sie sich voneinander verabschiedeten stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Doch die unschuldigen Abschiedküsse veränderten sich mit der Zeit zu verlangenden passionierten Küssen, die das Abschied nehmen schwer fallen ließen und so wurde das reden nebensächlich und das Verlangen nacheinander hauptsächlich.
