Disclaimer: Juti. Alles was man schon aus einem dicken,genialen Buch namens "Herr der Ringe" oder einem anderen Werk von Großmeister J.R.R. Tolkien kennt gehört nicht mir und ich verdiene mit dieser Story kein Geld.

So, Folks, ich hab's endlich geschafft, das neue Chap fertig zu bekommen. Eigentlich wollt ich's schon vor zwei Wochen online bringen, aber mein vollgepackter Klausuren- und Testplan hat immer wieder verhindert, dass ich es fertig schreiben konnte. Und eigentlich wollt ich's auch noch länger machen, aber der nächste Abschnitt hat nich mehr vom Inhalt dazugepasst. Der kommt dann erst im next Chap. Dis könnte diesmal ein bissarl schneller online sein, aber ich kann's nich versprechen. Muss nämlich in unseren Osterferien intensiv fürs Abi pauken. Allerdings hab ich mir selbst ein paar freie Tage verordnet ;) Mal schauen, ob ich's da schaffe. Wird mir Mühe geben. Dafür müsst ihr aber auch fleißig, fleißig REVIEWN, REVIEWN, REVIEWN.

@ Isa: Dankeschön. *Guckt lieb* Dabei habsch mir auch besonders viel Mühe gegeben.

@Finda: Hach, ich bin ja immer so weg von deinen langen Reviews, aber dis weißte ja schon ;) Bin hinterher immer so aufgebaut. Nee, hast nix verschlafen. Ich hab bloß so lang gebraucht. Aber Lernstress und Schreibblockade haben's leider nich früher möglich gemacht. Danke fürs Daumendrücken, habsch bitter nötig. *verzweifelt Richtung Abi schiel* Wenn's doch schon vorbei wär'. Egal. Heulen is nich ;)

Hoffe das Chap is zur Zufriedenheit aller. Wenn ja oder auch wenn nein: REWIEN, REVIEWN, REVIEWN. (Ick weeß, ick weeß, bin ja schon ruhig, aber nur, wenn ihr ne Review dalasst ;)

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Kapitel 9

Erschöpft ließ sich Fé auf ihren Stuhl fallen. Das viele Tanzen war wohl doch etwas zu viel des Guten. Außerdem war sie sich noch nicht ganz sicher, ob sie den – ja man konnte es durchaus so nennen – Schock schon verwunden hatte, dass dieser dreiste Elb, der sie halb zur Weißglut getrieben hatte, tatsächlich ihr Kindheitsfreund Legolas war.

Wo war er überhaupt? Nachdem er sie Elrohir übergeben hatte, schien er förmlich vom Mittelerdboden verschwunden zu sein. Eigentlich hatte sie gehofft ...

„Nach wem hältst du denn so angestrengt Ausschau?"

Vor Schreck fiel Fé fast vom Stuhl. Mit vorwurfsvoller Miene drehte sie sich um. „Féagil, musst du dich eigentlich immer so anschleichen?"

Ihr Bruder grinste. „Natürlich muss ich das. Übrigens hast du meine Frage noch nicht beantwortet."

„Wie kommst du darauf, dass ich nach jemandem Ausschau halten könnte?" erwiderte sie trotzig.

„Ach, ich hab geraten", sein Grinsen wurde noch breiter, „Aber nun erzähl doch mal Fé: Kennst du Legolas von irgendwoher ? Ihr saht beide sehr erschrocken aus, als ihr euch vorgestellt wurdet."

Fé wurde rot. Warum musste ihr Bruder auch immer alles bemerken?

„Was? Ich meine... Wie bitte?"Sehr gut, das Stottern war ja auch überhaupt nicht verräterisch. „Man hat das gesehen?"

„Selbst ein blinder Mensch aus einer Meile Entfernung hätte das gesehen. Also, woher kennt ihr euch?"

„Als wir noch klein waren, hat man dich nach Lórien geschickt, um schon mit deiner Ausbildung zu beginnen. Erinnerst du dich? Und ich blieb bei Cousine Anórien. Legolas hat uns jeden Sommer besucht. Sein Vater schickte ihn zu uns. Frag mich aber nicht, wo er den Winter verbracht hat. Vielleicht in Imladris, wer weiß?"

„Und du hältst es nicht für nötig, dein liebstes Zwillingsbrüderchen darüber zu informieren, mh?"

„Woher, mein einziges Zwillingsbrüderchen, sollte ich denn vorher wissen, dass er der Thronfolger von Düsterwald ist, mh?"

„Du wusstest ...?"Féagil blickte zufällig auf und schluckte seine Frage hinunter. „Wenn man vom Teufel spricht...", sprach er statt dessen und schaute in die Richtung der Terrassen.

Fé folgte seinem Blick und sah, dass Legolas gerade den Festsaal betrat in Begleitung eines Elben, der einen äußerst unorthodoxen Haarschnitt trug. Fé blinzelt, um sicher zugehen. Ein Elb mit kurzen Haaren? Ihrem Bruder stand die Überraschung ebenfalls ins Gesicht geschrieben. Als die beiden näher kamen, räusperte sie sich laut, um sich und Féagil aus der Starre zu befreien.

Wenn sie sich Legolas genauer ansah, erkannte sie, dass er sehr blass war. War irgendetwas passiert? Sie hatte keine Zeit weiter darüber nachzugrübeln.

„Fé", sprach Legolas sie an, „Ich möchte dir jemanden vorstellen." Sie stand auf und der Düsterwald-Prinz schob seinen Begleiter nach vorn. „Das ist mein ältester und bester Freund Aldalor. Aldalor, Féathila."

Aldalor gab Fé die Hand: „Sehr erfreut."Fé knickste. „Ich ebenso."

„Und ihr Bruder Féagil." Die beiden Elben reichten sich ebenfalls die Hände. „Lasst euch von seiner furchterregenden Haarpracht nicht täuschen", bemerkte Legolas, „Sieht man davon einmal ab, verhält er sich recht normal."Er hielt inne und schien kurz zu überlegen. „Jedenfalls meistens", setzte er dann noch hinzu.

„Hört nicht auf ihn", meinte Aldalor in verschwörerischen Ton, „ Er ist nur noch deprimiert, weil er selbst sein Haar nicht so tragen darf. Als ich nämlich gerade auf den persönlichen und ausdrücklichen Wunsch unseres guten Prinzen die Schere anlegte, platze der König herein. Der arme Legolas wurde einer fürchterlichen Standpauke unterzogen, die man bestimmt noch bis nach Valinor gehört hat. Seitdem hält er lieber Abstand von Scheren und behauptet er würde meine Frisur furchtbar finden."

Fé versuchte ihre zuckenden Mundwinkel unter Kontrolle zu bringen, während sie beobachten konnte, wie Legolas Ohrenspitzen eine tiefrote Farbe annahmen und er seinem Freund auf den kleinen Zeh trat.

„Aber", fuhr Aldalor unbeirrt fort, „Wir wollen ja nicht aus dem Nähkästchen plaudern." Er klopfte Legolas freundschaftlich auf die Schulter. „Immerhin, steht ihm ja noch eine gewisser Rest seiner königlichen Würde zu."

Dann wandte er sich an Fé: „Féathila, meine Teure, würdet ihr mir die Ehre des nächsten Tanzes erweisen?"Er positionierte sich neben ihr und hielt ihr seinen Handrücken hin.

„Aber gewiss doch", antwortete sie lächelnd und legt ihre linke auf die angebotene Hand.

„Dann wollen wir die übrigen Anwesenden mal in Erstaunen versetzen", meinte Aldalor und marschierte übertrieben wichtig mit ihr los, was sie zum Lachen brachte. Sie konnte sehr gut verstehen, warum Legolas schon so lange mit ihm befreundet war.

Sie nahmen Aufstellung zum Tanz. Die Orchestermusik ging gerade in ein äußerst schwungvolles Stück über.

„Na dann", er sah sie schelmisch grinsend an, „Bereit?"

„J..ja ?!?"antwortete sie zögernd.

Er grinste noch breiter. „Na, dann kann es ja losgehen."

+++++++

Lächelnd beobachtete Legolas, wie Fé von Aldalor über die Tanzfläche gewirbelt wurde. Ihr zunächst von leichter Panik gezeichnetes Gesicht ließ erkennen, dass sie mit einem solchen Ausbruch seitens ihres Tanzpartners nicht gerechnet hatte. Doch ihre Züge entspannten sich schnell und ihr fröhliches Lachen erfüllte den Raum. Die übrigen Paare hatten bald einen Kreis um Aldalor und Fé gebildet und klatschten im Takt.

Je länger er diese ausgelassene Szene betrachtete, desto mehr ergriff eine kalte Angst Besitz von ihm, desto inständiger hoffte er, dass er sich irrte.

„Verzeiht, Euer Hoheit?"Eine besorgt klingende Stimme riss ihn aus den Gedanken. Er drehte sich um und konnte Féagil als ihren Ursprung ausmachen. Legolas versuchte zu lächeln, doch es sah wohl etwas gequält aus. „Bitte, nennt mich Legolas."

„Einverstanden, ich bin Féagil", erwiderte sein ebenfalls hoheitlicher Gegenüber. Nach kurzer Pause begann Fés Bruder von neuem: „Verzeiht, Legolas, aber geht es Euch gut? Ihr seht sehr blass aus."

Sehr gut, jetzt war es schon so weit, dass man es ihm an der Nasenspitze ablesen konnte.

„Es ist nichts", erwiderte er nur. Innerlich seufzte er auf; wenn es doch nur so wäre.

„Versprecht mir nur, immer gut auf Eure Schwester aufzupassen." Soweit er es selbst nicht konnte.

„Natürlich", antwortete Féagil, sah jedoch etwas irritiert aus.

Am liebsten hätte Legolas ihm erzählt in welcher Gefahr seine Schwester womöglich schwebte, aber ... nein, er musste warten bis er sich sicher war, bevor er alle vielleicht grundlos in Sorgen stürzte.

„Ihre Vorliebe für plötzliches Verschwinden ist ihrer Sicherheit ja nicht sehr zuträglich", sagte er statt dessen.

Féagil machte den Eindruck, als ob er nicht wüsste, ob er lachen oder weinen sollte. „Ihr sagt es", seufzte er bloß.

„Was sagt wer?" Eine glücklich aussehende Féathila war hinter ihnen aufgetaucht und sah neugierig von einem zum anderen. Leicht außer Atem strich sie sich eine verirrte Strähne aus dem Gesicht.

„Wir waren nur gerade zu dem Schluss gekommen, dass es keine leichte Aufgabe ist, dich im Auge zu behalten", meinte ihr Bruder und stupste sie auf die Nasenspitze.

Fé rümpfte die Nase und grinste: „Wenn ihr zwei so gern den Beschützer spielen wollt, solltet ihr mich beim nächsten Mal nicht so ohne Weiteres mit einem Elben gehen lassen, der mit kurzen Strubbelhaaren durch die Geschichte Ardas wandelt."

„Oh, das hat mich getroffen", rief eben jener Elb theatralisch und trat zu ihnen, „Meine liebe Féathila, damit ihr Eure Furcht vor meinem Wesen verliert, werdet ihr wohl noch einen Tanz mit mir wagen müssen."

„Ihr habt Glück, dass ich keine Gefahr scheue", meinte sie in heldenhafter Pose.

„Was nur zu wahr ist und womit wir wieder beim Thema wären", schloss ihr Bruder.

„Sei kein Spielverderber", schmollte Fé, „Immerhin bin ich ein großes Mädchen."

Und schon waren Legolas bester Freund und Féathila wieder auf der Tanzfläche verschwunden.

Nein, Legolas würde sie nicht einfach so sterben lassen. Niemals.

„Entschuldigt mich", bat Féagil und entfernte sich in Richtung Nells, die soeben von ihrem Tanz mit Elrohir zurück an den Tisch kam.

„Nun utinu en amin, amüsierst du dich?"

Legolas wandte sich seinem Vater zu, der prompt hinzufügte: „Im Moment zumindest siehst du nicht so aus. Was bedrückt dich, Legolas?"

„Das ist ein Thema, dass ich gern morgen mit dir besprechen würde, Adar. Sofern du Zeit hast."

„Welch Vater wäre ich, wenn ich für die Probleme meines Sohnes keine Zeit hätte?"

„Ich danke dir, Adar."

„Und nun, utinu en amin, sage mir, wann du herausgefunden hast, dass es sich bei unserem weiblichen Ehrengast um deine Freundin aus Eryn Vorn handelt."

Legolas Augen wurden groß: „Du hast es gewusst?"

„Nicht sofort, aber als ich hörte, dass sie Frau Galadriels Nichte ist, wusste ich es natürlich, da sie nur eine Nichte hat, die nicht in Valinor lebt."

„Ich habe es gewusst, als du uns vorstelltest."

„Das erklärt auch deinen Gesichtsausdruck", erwiderte sein Vater in belustigtem Ton. „Sieh nur, da kommt Melonndil", rief er dann erfreut aus.

Legolas Kopf ging sofort nach oben. Melonndil? Er hatte ja das Donnerwetter fast vergessen, das ihm noch bevorstand.

„Ich denke, ich sollte mich ein wenig unters Volk mischen", meinte er schnell zu seinem Vater und ergriff die Flucht, wobei er einen verdutzten Thranduil zurückließ.

Doch statt sich wirklich in die Menge zu begeben, führte ihn sein Weg zu den Außenterrassen, die nun, da das Fest begonnen hatte, völlig verlassen waren. Er konnte sich heute einfach nicht lange unter vielen Leuten aufhalten ohne das Gefühl zu bekommen, jeden Moment schreien zu müssen.

Mit den Unterarmen stütze Legolas sich auf einem Geländer ab und betrachtete das Mondlicht, das sich seinen Weg durch das Blätterdach des Schlossgartens bahnte. Er schloss die Augen und atmete tief die würzige Luft des Waldes ein, die sich mit dem süßen Duft der Gartenblumen vermischte. Dazu wehten die harmonischen Klänge aus dem Saal zu ihm herüber.

Jemand tippte ihm auf die Schulter. Es war Féathila. Und sie sah in dem Moment fast so aus, wie an jenem Abend vor über zweitausend Jahren, als sie ihn von Mond- und Sternenlicht bat, ihr eine Geschichte zu erzählen.

„Ähm", begann sie zaghaft, „Warum ... warum bist du denn gegangen?"

Und er kam sich wieder vor wie der Einundzwanzigjährige, dessen ganze Welt aus den Sommern mit der kleinen Elbe von Eryn Vorn bestand. Er wünschte, er könnte die Zeit noch einmal zurückdrehen.

„Und warum willst du das wissen?"fragte er zurück und setzte dabei das spitzbübische Grinsen auf, das sie damals immer so geärgert hatte.

Ihre Reaktion war auch noch dieselbe. Mit verärgert verzogenem Mund schnappte sie zurück: „Bild dir bloß nichts ein."Doch dann fuhr sie etwas leiser fort und verhakte dabei nervös die Finger. „Ich hab mich nur darauf gefreut, vielleicht noch einmal mit dir zu tanzen."

Legolas zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Diese Aufforderung war allerdings nicht so energisch wie damals, und auch nicht, dass seine Herz daraufhin ein wenig schneller schlug.

„Wer sagt denn, dass wir das nicht hier draußen tun können?"

„Was hier?"Sie blickte ihn erstaunt an; und da waren sie wieder: Die Sterne in ihren Augen, die so hell funkelten wie Earendil selbst. Doch der Anblick Earendils brachte wieder die Erinnerung zurück und Legolas kämpfte gegen die Schreckensbilder an, die vor seinem inneren Auge aufzutauchen drohten. Féathilas bleiches Gesicht, dass nach Hilfe schrie und dann verschwand.

„Legolas? Legolas, ist alles in Ordnung?"

Wie aus einem Albtraum erwacht schreckte er auf „Was?"

„Ist alles in Ordnung? Du sahst gerade irgendwie furchtbar abwesend aus."

„Es ist nichts."Er konnte es ihr einfach nicht sagen. Nicht jetzt.

Er sah in ihre Sternenaugen und lächelte. „Lass uns tanzen."

Legolas nahm seine Tanzhaltung ein. Sie nickte und sah leicht nach unten. Ein Rotschimmer krönte ihre Ohrenspitzen. Dann folgte sie seinem Beispiel. Als sie ihre Hand in seine schob prickelte sein ganzer Arm und als sie die andere auf seine Schulter legte, fuhr Wärme durch den Stoff seiner Kleider. Was stellte sie hier bloß mit ihm an?

Langsam bewegten sie sich zum Takt der Musik, die durch die der Wind zu ihnen trug. Fé lehnte ihren Kopf an seinen Oberkörper. Legolas schloss die Augen und wünschte, dass er die Ewigkeit seines Elbenlebens genauso verbringen könnte. Doch seine Tanzpartnerin schien nicht dieser Auffassung zu sein.

Nach einiger Zeit wurde ihr Gewicht immer schwerer, bis sie sich völlig auf ihn stützte. Er öffnete irritiert die Augen und bemerkte ihren verschleierten Blick. Herrlich, sie war eingeschlafen. Wahrlich, das war noch keine Elbe vor ihr, die mit ihm getanzt hatte.

Nicht wirklich wissend, was er jetzt davon halten sollte, nahm er sie behutsam hoch, darauf achtend, dass er sie nicht weckte. Der Tag war wohl doch etwas anstrengend gewesen und immerhin, war sie heute morgen erst wieder aufgewacht, nachdem er sie im Wald aufgelesen hatte.

In der Hoffnung, dass sie niemand gesehen hatte, schlich er mit ihr auf dem Arm durch den Garten zu hinteren Eingang in der Nähe der Treppe, die zum Obergeschoss führte. Als er diese erklommen hatte, stand er unschlüssig auf dem Gang. Welches der vielen Gästezimmer wohl ihres war? Er konnte unmöglich sämtliche Zimmer durchsuchen. Was wäre das für einen Vertrauensbruch ihren Gästen gegenüber? Dann blieb wohl nur noch sein eigenes Zimmer übrig. Er würde sich wohl oder übel heute nacht mit dem Liegesofa im Wohnbereich seiner Zimmer begnügen müssen.

Lautlos schlich er durch den Gang und öffnete umständlich die Tür zu seinen Gemächern, was in Anbetracht der Tatsache, dass er Fé auf dem Arm trug, nicht so leicht zu bewerkstelligen war. Er brachte sie zu seinem Bett und legte sie sanft darauf ab. Ihr friedliches Gesicht betrachtend, dessen Konturen durch das Licht der Gestirne umspielt wurden, stand er einige Minuten schweigend vor ihr. Als sie noch klein waren hatte er nie bemerkt, wie vollkommen sie aussah. Mochten andere vielleicht auch das Gegenteil behaupten für ihn war sie perfekt. Sollte Aldalor doch im Recht sein?

Langsam fuhr er die Zeichnung ihrer Wangenknochen nach und strich sacht durch ihre vollen haare, die sich wie Wasser um ihren Kopf ergossen.

Bei den Valar, er würde sie mit seinem Leben verteidigen, wenn es sein müsste.

Legolas hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und trat dann auf seinen Balkon.

„Hörst du", flüsterte er zu Earendil hinauf, „Mit meinem Leben!"

+++++++

Es war nacht. Die Sterne glitzerten am Firmament und drohten die schmale Mondsichel verblassen zu lassen. Fé lag bäuchlings auf ihre Baumhausplattform und schaute über den Rand. Sie beobachtete, wie Legolas, etwa im Alter von achtundzwanzig Jahren, prustend sein Kreise im Fluss zog.

„Fé, komm doch runter", rief er zu ihr herauf, „Das Wasser ist vom tag noch ganz warm."

„Ich habe keine Lust zu schwimmen, schon gar nicht bei der Dunkelheit."

„Das ist doch das Spannende daran. Außerdem kannst du dich mit deine Elbenaugen nun wirklich nicht über schlechte Sicht im Dunkeln beklagen."

„Na schön..."Umständlich stand sie auf. „Aber du bist mir was schuldig."

Sie kletterte den Baum hinunter und begann ihr Oberkleid auszuziehen. Allerdings kam sie damit nicht sehr weit, weil sie sich in den Schnüren des Korsagenteils verheddert hatte. Was gäbe sie nicht dafür noch einmal sechzehn zu sein. Damals hatte man ihr noch keine Kleider mit Korsett aufgezwungen.

Sie musste mit dem Rockteil über dem Kopf wirklich ein sehr elegantes Bild abgeben, denn ein Kichern kam aus Richtung des Flusses.

„Warte, bis ich dich erwische", murmelte sie in den Stoff des Kleides hinein.

„Versuch 's doch", sagte eine Stimme direkt neben ihr. Vor Schreck machte sie einen Satz. Das Kichern entfernte sich etwas.

„Worauf du dich verlassen kannst."

Als sie sich endlich befreit hatte, war von ihm keine Spur zu sehen.

„Legolas?"

„Hier oben."

Er war auf die Plattform geklettert, stand nun an deren Rand und schaute auf den Fluss.

„Du willst doch da nicht etwa hinunter springen?"

„Und wenn doch?"

„Legolas aus dem Grünwald", brauste Fé auf und stemmte die Hände in die Luft, „Du kommst sofort herunter. Das Wasser ist viel zu flach. Nur weil du normalerweise unsterblich bist, heißt das nicht, dass du dir nicht das Genick brechen kannst."

„Sei kein Angsthase."

„Ich bin kein Angsthase. Ich bin nur realistisch." Aber eigentlich hatte sie doch ein wenig Angst. Er würde nicht wirklich springen, oder?

Und während sie noch darüber nachdachte, war er schon mit einem lauten Platschen kopfüber im Wasser gelandet. Fé ging zum Ufer, um darauf zu warten, dass er wieder auftauchte. Ungeduldig trat sie von einem Fuß auf den anderen. Legolas würde eine Standpauke bekommen, dass ihm die Ohren rauschen würden.

Doch als sein Schopf nicht auftauchen wollte, verrauchte die Wut. Furcht schnürte ihr die Kehle zu.

„Legolas?"Keine Antwort. „Komm schon, das ist nicht witzig...Legolas?"

Als immer noch keine Antwort kam, fing sie an ins Wasser zu waten. „Oh Eru, bitte nicht."Sie ließ die Hände durchs Wasser gleiten, um vielleicht auf ihn zu stoßen.

Mittlerweile stand sie, bis zu den Hüften nass, in der Mitte des Flusses. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich habe ihm doch gesagt, es wäre zu flach. Wieso, verdammt, kann er nie auf mich hören?" flüsterte sie verzweifelt.

Sie wollte gerade zum Tauchen ansetzen, als sie am Fuß gepackt und hinunter gezogen wurde. Ihr überraschter Aufschrei erstickte im Wasser, das über ihr hereinbrach. Sie öffnete die Augen und sah verschwommen ein paar Beine und Arme. Ein grinsendes, wohlbekanntes Gesicht kam hinter einer wallenden blonden Haarmähne in Sicht. Erleichterung durchströmte sie, die aber schnell von einer schnell aufkeimenden Wut abgelöst wurde.

Sie befreite sich aus seinem Griff und tauchte auf. Als er fast gleichzeitig mit ihr auftauchte, ließ sie ihm nicht einmal Zeit sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen.

„Sag mal, was fällt dir eigentlich ein", bestürmte sie ihn sofort, „Weißt du, was du mir für einen Schrecken eingejagt hast."

Grinsend klemmte er sich seine verirrten Strähnen hinter die Ohren. „Aber Fé..."Am liebsten hätte sie ihm das Grinsen mit einer Ohrfeige aus dem Gesicht gewischt.

„Nein, nicht ‚Aber Fé...', du weißt gar nicht was für eine Angst ich um dich hatte. Wahrscheinlich findest du das noch lustig."

„Es war doch nur Spaß."

„Das war es nicht, nicht für mich."Sein Grinsen verschwand. Unter vor Wut aufsteigenden Tränen konnte sie nur noch flüstern. „Tut mir leid. Aber wenn du so etwas witzig als witzig empfindest, ich möchte dich momentan nicht mehr sehen."

Damit drehte sie sich um und schickte sich an ans Ufer zurückzuwaten.

„Fé, bitte", Legolas ergriff ihr Handgelenk. Unwillig wandte sie sich um. „Es tut mir leid, wirklich. Ich wusste doch nicht, dass du so darauf reagieren würdest."

Sie befreite sich und ging zurück, bis sie direkt vor ihm stand. Dann gab sie ihm eine Ohrfeige. „Du, Idiot", schrie sie ihn an, „Du, Idiot, Idiot, Idiot."Sie hämmerte mit beiden Fäusten auf seine Brust ein. „Du, Idiot." Er bekam ihre Handgelenke zu fassen und hielt sie von sich. Und dann konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten und ließ ihre Hände kraftlos in seinen Fäusten erschlaffen. „Du, Idiot."

Sein Gesicht verriet ihr durch den Schleier vor ihren Augen hindurch, dass er es wirklich bedauerte. Sie musste ein jämmerliches Bild abgeben. Aber er hatte es verdient sich schlecht zu fühlen.

Legolas zog sie an sich und umarmte sie fest. Mit einer Hand fuhr er ihr über die Haare. „Es tut mir leid, Féathila, es tut mir leid." Sie spürte, dass er einen Kuss auf ihr Haar drückte und langsam verblasste ihre Wut.

Sie schaute nach oben und sah ihn mit großen Augen an. „Versprich mir, dass du so was nie wieder tust. Vest' amin!*"

„Amin vestin**", wisperte er und fuhr mit seiner Nasenspitze über ihre. „Amin vestin."Und dann kam sein Gesicht immer näher und seine Lippen streiften die ihren.

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Fé erwachte überrascht und saß aufrecht im Bett. Was hatte sie da gerade geträumt? Sie konnte sich an den Vorfall erinnern. Sehr gut sogar, aber nicht daran, dass sie sich geküsst hatten. Hatte sie das nur vergessen, oder hatte ihre Fantasie das hinzugefügt?

Moment mal Bett? Wie war sie denn in ein Bett gekommen. Als sie an sich hinunter sah, bemerkte sie, dass sie noch das gleiche Kleid trug, wie am Abend zuvor. Fé versuchte sich zu erinnern, was sie als letztes getan hatte.

Sie hatte mit Legolas getanzt und dann...? Sie wusste es nicht mehr. War sie etwa eingeschlafen? Und wo zum Melkor befand sie sich hier. Sie betrachtete verwirrt ihre Umgebung, die in das Licht der Sonne getaucht wurde, die gerade hinter den Baumspitzen hervorkam. Das sah nicht aus, wie das Gästezimmer, das man ihr zugeteilt hatte.

Vorsichtig stand sie auf, um kein Geräusch zu verursachen. Langsam schlich sie auf einen Balkon, der vom Zimmer mit dem Bett hinausführte. Überwältigt von der Aussicht, die sich ihr hier bot, sog sie die frische Morgenluft ein. Wenigstens erkannte sie den Garten von Düsterwalds Schloss wieder. Das hieß, sie war nicht wieder einmal spurlos verschwunden. Versonnen lehnte sie sich auf das Balkongeländer.

Der Traum kehrte in ihr Bewusstsein zurück. Und ein Kribbeln durchfuhr sie. Sie wüsste zu gern ..., aber konnte sie ihn so etwas fragen? Ein Gesang, der von irgendwo unter ihr kam, unterbrach ihre Grübeleien. Sie sah nach unten und erkannte Aldalor, der unter dem Balkonvorsprung hervortrat.

Er blickte nach oben und hörte abrupt auf zu singen. Erschrocken fuhr sie zurück. Aus irgendeinem Grund wollte sie nicht, dass er sie sah. Wer wusste schon, wo sie sich hier befand? Vielleicht war es ja irgendwie verboten, obwohl es nicht den Anschein machte.

Fé ging wieder in das Zimmer hinein. Sie musste einfach nur den Ausgang finden und dann in ihr Zimmer zurückgehen. Und niemand würde merken, dass sie gewesen war... na ja, wo immer sie gewesen war. Lautlos schlich sie durch den Raum und erblickte die einzige Tür in diesen Gemächer. Sie wollte sich gerade dorthin begeben, als sie ein dumpfes Geräusch innehalten ließ. Hoffentlich war sie nicht entdeckt worden. Sie drehte ihren Kopf in Richtung der Geräuschquelle und sah, dass es sich um ein Kissen handelte, das zu Boden gefallen war. Von einem Sofa, auf dem ein Elb lag. Bei näherer Betrachtung sah er von ihrem Standort fast aus wie – nein, das war Legolas. Also befand sie sich wohl in seinen Räumen.

Ihre Vorsicht war also berechtigt gewesen. Hätte sie jemand hier gesehen, in ihren Kleidern vom Vorabend, wie hätte das denn auf einen Außenstehenden gewirkt. Sie schlich zu Legolas und betrachtete den schlafenden Elben. Seine blauen Augen hatten im Schlaf die Farbe des blassen Morgenhimmels angenommen und er trug nur noch eine weite Hose. Ihr Blick schweifte über seinen Oberkörper und sein Gesicht.

Eindeutig war er der schönste Elb, den sie jemals gesehen hatte. Er war von den Füßen bis zum Haar perfekt. Und sie konnte das beurteilen, immerhin... ihre Wangen färbten sich leicht rot, als sie an ihre Begegnung beim Waldsee zurückdachte.

Er gähnte und drehte sich auf die Seite. Fé wurde sich bewusst, dass sie ihn anstarrte. Eru, wenn er jetzt aufgewacht wäre. Sie nahm eine Decke vom Hocker, der neben dem Sofa stand und breitete sie über ihm aus. Dann küsste sie ihn leicht auf die Nasenspitze – sie wusste selbst nicht warum – und schlich sich aus dem Zimmer.

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*Versprich es mir! **Versprochen.

Notes: Sooo, ich hoffe es hat euch gefallen, ich wusste beim Schreiben selbst noch nich, dass es dahin führt, aber ich lass mich ja gern mal überraschen ;) War da schon mal was, oder nich? Tjaja, weiterlesen, würdsch sasche. Bis dahin will ich natürlich wissen: Habda wat zu meckern oder vielleicht was dazu zu sagen? Dann ran an den Button unten links und REVIEWN, REVIEWN, REVIEWN. ;) Is euch schon mal aufgefallen, dass ziemlich viel Leutz, die Abi schreiben oder vor kurzem geschrieben haben FFs schreiben. Vielleicht is das ja eine neue Art Stress abzubauen. Nur ne Theorie, aber stellt euch doch mal vor, wie viel Therapiekosten das spart. (Spreche nich von mir – wolltsch nur betonen ;) Ok, ich weiß, ich hör lieber auf rumzuschwafeln. Also? Richtig, das R-Wort. Ich glaub ich wird gelyncht, wenn ich's noch mal schreib. Aber ihr bekommt auch alle eine imaginäre Dankesumarmung von mir, falls das ein Anreiz is. (Man sieht. Ich bin verzweifelt.) Jut, also danke für die Aufmerksamkeit (wenn sie bis hierher durchgehalten hat) und bis zum next Chap...