Aline ließ sich auf eines der Betten fallen: „Meine Füße tun weh..."

Vielleicht hättest du bequemere Schuhe anziehen sollen." Marion sah sich im Zimmer um.

Woher hätte ich wissen sollen, dass wir durch Mittelerde wandern müssen?"

Meinst du, wir sind wirklich in Mittelerde?"

Sieht so aus... auf jeden Fall irgendwo wo es Elben gibt."

Vielleicht verarschen die uns alle nur, und gleich steht da einer und sagt:

April April, versteckte Kamera' oder so."

Meinst du? Dafür sieht das hier aber ziemlich aufwändig und teuer aus."

Indeed, sieh dir das mal an!" Marion war zum Schrank gegangen und hatte eine der Türen geöffnet.

Wow", Aline war hinter sie getreten um auch einen Blick zu riskieren und absolut sprachlos.

Marion kicherte als sie eines der Kleider rausnahm und sich anhielt: „Steht mir Waldgrün?"

Line guckte kritisch: „Joa, vielleicht etwas blass aber sonst gut."

Marion nahm ein anderes Kleid zur Hand. „Und wie stehts mit Blau?"

Ich will auch eins! Ob wir die überhaupt tragen dürfen?"

Keine Ahnung. Aber warum hingen sie sonst in einem Gästezimmer rum?"

Aline hob fragend die Schultern: „Falsch geliefert?"

Hat Herr Legolas seine Postboten wohl nicht im Griff." Breit grinsend hing Marion die Kleider zurück in den Schrank.

Das war genau Alines Thema: „Glaubst du, das war wirklich DER Legolas?"

Wenn wir wirklich in Mittelerde sind..."

Aber wie finden wir das raus? Vor allem WANN sind wir hier?"

Spätestens morgen früh, wenn wir Erfahren was ‚Vielleicht-Legolas' mit seinem Vater besprochen hat. Zumindest sind wir hier erst mal im Warmen."

Aber er sieht einfach scharf aus...", schwärmte Aline.

Marion musste grinsen. „Stimmt."

Ähm... hab ich ihn vorhin wirklich nach seinem Zimmer gefragt?"

Sie musste noch breiter grinsen: „Ja, aber nur zwei oder drei mal."

Aline lief Tomatenmarkrot an: „Verarsch mich bitte nicht!"

Mit den Handflächen nach außen hob Marion die Hände:

Hey, würde ich nie tun... zumindest jetzt nicht."

Die Folge war: Aline wurde noch röter, wenn das überhaupt möglich war. „Verdammt... er wir mich für einen Groupie halten!"

Er weiß nichtmals was ein Groupie ist..."

Vielleicht nicht den Ausdruck aber kennen tut er so was sicher", quietschte Line.

Psssst. Sonst hält er dich gleich für völlig hysterisch...

Du kannst ja sagen du warst einfach so glücklich gerettet worden zu sein..."

...oder so verwirrt in einer anderen Welt gelandet zu sein."

Eben", sie ließ sich aufs Bett sinken, „wenn wir wirklich in Mittelerde sind, was ist dann mit zu Hause?"

Sind wir tot, würde ich sagen."

Und meine Mom, und überhaupt alle anderen?"

Woher soll ich das wissen? Bin ich Gott, oder Eru, oder was man hier anbetet?"

Ist ja schon gut." Sie ließ sich hinten über fallen. „Bist du auch so müde?"

Aline ließ sich aufs andere Bett fallen: „Gehen wir schlafen?"

Ja, lass uns schlafen. Morgen sieht wahrscheinlich alles ganz anders aus", Marion gähnte, „Hoffentlich..."

Hoffentlich ist das alles nur ein Traum, wogegen ich nichts hab, sollte es einigermaßen friedlich verlaufen."

Marion pellte sich aus ihrem Shirt und ihrer Hose, mehr als ein gemurmeltes „ja" konnte man ihr nicht mehr entlocken bevor sie unter die Decke schlüpfte und einschlief. Aline tat es ihr gleich und schlief ebenfalls sofort ein.

Am nächsten Morgen erwachte Aline langsam und gähnte ausgiebig.

Marion kuschelte sich in ihr Kissen und nuschelte: „Noch 5 Minuten."

Sagen wir lieber 50..."

Marion zog eine Augenbraue hoch und sah sich verschlafen um. „Oh, ich glaub ich erinnere mich..."

Woran?", fragte Line noch immer im Halbschlaf.

Der Park. Es war schön da, nur was voll..."

Ja, aber auch witzig."

Und warm.."

Und gefährlich...", Line plapperte vor sich hin.

Aber es ist ja alles gesichert...", ergänzte die Freundin.

Nein, wir sind abgestürzt..."

Marion setzte sich auf und schrie auf: „Was ist das für ein Bett?" Wofür sie gleich ein Kopfkissen entgegengeschmissen bekam.

Schrei doch nicht so..."

Manno", maulte sie als sie das Kissen beiseite schob und sich die Stirn rieb.

Ich hab Kopfschmerzen..."

Ich auch..."

Haben wir gestern was getrunken?"

Vielleicht, würde dieses Bett erklären..."

Aber müsste dann nicht da nicht noch jemand mit drin liegen?"

Iss vielleicht schon wach."

Hm..."

Marion stieg langsam aus dem Bett und streckte sich.

Ich will nicht aufstehen", nölte Line.

Bleib halt liegen..."

Aber wenn die Kerle gleich zurück kommen?"

Dann haben die dich ja schon mal im Bett gesehen würde ich sagen."

Hm... auch wahr", Aline sah sich um, „Du Marion?"

"Ja?", gähnte diese.

Wo sind unsere Sachen?"

Marion sah sich um, sah sogar unters Bett. „Äääh. Waren wir SO besoffen?"

Haben wir im Park überhaupt was getrunken?"

Hm, ich hatte nur die Apfelschorle dabei..."

Und ich Orangensaft."

Da war KEIN Alkohol drin."

Absolut nicht."

Marion öffnete den Kleiderschrank: „Vielleicht haben die Typen ja wenigstens... äääähh..."

Was denn?"

... zumindest keine Typen..."

Was dann? Sag schon."

Da hängen Kleider... Schöne lange Kleider Aline..."

Diese fiel aus dem Bett, rappelte sich auf und schlurfte zum Schrank. „Lass mal sehen."

Ich will wissen wo MEINE Klamotten sind... ich kann ja schlecht so gehen. Wohin auch immer." Sie zeigte an sich und Aline herunter, beide trugen nur Unterwäsche.

Dann nehmen wir doch einfach eines der Kleider."

„Hmmmm, na muss wohl."

Wow wie geil!" Aline griff nach einem himmelblauen Kleid.

Marion wählte dunkel grün. „Naja, probieren wirs mal."

Nachdem Marion Aline in das Kleid geschnürt hatte fragte diese: „Gibts hier nen Spiegel?"

Marion steckte den Kopf durchs Kleid. „Keine Ahnung, ich kenn mich hier nicht aus." Und schlüpfte ganz in das Kleid.

Aline öffnete eine Tür: „Öh, ein Bad, aber kein Spiegel."

Als Marion Aline über die Schulter geguckt hatte öffnete sie die andere Tür im Raum und streckte den Kopf raus. „Ein Flur... ein menschenleerer, langer Flur."

Sollen wir gucken wo der hinführt?"

Na klar... Irgendwas müssen wir ja tun."

Okay, aber du gehst vor!"

Okay", Marion trat auf den Flur hinaus und ging rechts herum.

Sollen wir nicht lieber links gehen?"

Sieht gleich aus oder?"

Ja, aber, da hab ich ein besseres Gefühl."

Na wie du meinst." Marion drehte sich um und ging links herum.

Hörst du was?", fragte Aline nach ein paar Metern.

Sie blieben stehen. „Nein."

Ist doch irgendwie komisch oder? In so einem großen Kasten."

Vielleicht schlafen die alle noch."

Um diese Zeit?"

Hab meine Uhr nicht an..."

Aline sah auf die Uhr und murmelte: „Stehen geblieben."

Was denn?"

Meine Uhr."

Na was denn", Marion war ungeduldig, „Uhr lesen hast du doch gelernt."

Sie ist stehen geblieben! Hör doch mal zu!"

Scheiße..."

Sie liefen weiter den Flur entlang.

Aber hallo, naja die Sonne steht ziemlich hoch", bemerkte Aline mit einem Fachmännischen Blick aus dem Fenster.

Hm, vielleicht gegen zehn oder so", vermutete Marion.

Ja, also so lange schlafen doch nicht alle!"

Und wenn sie arbeiten sind?"

Auch die Kinder? Die können uns doch nicht allein zurücklassen."

Marion blieb Ruckartig vor einer Tür stehen. „Ich höre Stimmen."

Ich versteh nichts." Aline war ebenfalls stehen geblieben.

Ich auch nicht, aber immerhin ist JEMAND da, komm wir fragen nach Hilfe."

Marion klopfte an die Tür, während Aline sich im Hintergrund hielt.

Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat einen Schritt ins Innere des Raumes. „Oh ähm." Stotternd verbeugte sie sich. Auch Aline lugte vorsichtig hinein und sah Legolas mit einem anderen Elben am Tisch sitzen. Sie lief rot an und stammelte „Verzeihung."

Legolas erhob sich und ging auf die beiden Mädchen zu. „Guten Morgen meine Damen."

Ich glaub ich träum immer noch", stammelte Aline völlig verwirrt.

Legolas lächelte: „Wir wollten Euch nicht aus dem Schlaf reißen. Doch setzt Euch zu uns. Mein Vater und ich sprachen gerade von Eurem Auftauchen."

Danke", verwirrt lächelnd nahm Marion die Einladung an.

Auch Aline hatte sich wieder gefasst.

„Unser Auftauchen?"

Ja, für gewöhnlich bemerken unsere Wachen Eindringlinge nicht erst, wenn sie vor dem Feuer stehen. Erst Recht nicht bei... Menschen."

Eindringlinge? Jetzt versteh ich gar nichts mehr, wir sind nirgendwo eingedrungen!", protestierte Line.

Ihr habt euch im Reich unseres Königs befunden als wir Euch bemerkten." Er deutete auf seinen Vater.

Moment, bitte der Reihe nach. König? Von welchem Land, oder Reich oder was auch immer?"

Des Düsterwaldes. Zudem fragten wir uns, woher Ihr wohl seid."

Aus Deutschland."

Legolas legte die Stirn in Falten. „Ich kenne dieses Land nicht. Und wie seid Ihr hierher gelangt?"

Marion seufzte nur.

Von der Achterbahn gestürzt?" Auch Aline erinnerte sich wieder schlagartig an alles.

Aline, wir können denen erzählen was wir wollen, die werden uns diese Geschichte nicht abkaufen, wir kennen sie ja selbst nicht ganz."

Aline überlegte: „Stimmt, Wir haben anscheinend unsere Erinnerungen verloren und fantasieren." Sie hoffte wirklich, dass sie diese Ausrede glauben würden.

Legolas und sein Vater sprachen miteinander. In Sindarin, das heißt die beiden Mädchen verstanden nichts.

Sieht nicht ganz so aus als wenn sie uns glauben", stellte Marion fest.

Was reden die da?", flüsterte Line ihr zu.

Ich versteh kein Wort. Hab bei Sindarin in der Schule immer geschwänzt", flüsterte Marion sarkastisch zurück.

Aline verdrehte die Augen und sagte laut:

Ähm... Legolas, wäret Ihr so freundlich und würdet uns über eure Meinung informieren?"

Der angesprochene richtete sich auf. „Um Ehrlich zu sein, wir wissen nicht, woher Ihr kommt, und wir wissen auch nicht, was Ihr wollt. Zugegebener maßen klingt eure Geschichte verwirrend."

Und jetzt?", fragte Marion, nicht ganz unberechtigt wie sie fand.

Wir wollen einfach nur so schnell es geht nach Hause, wissen aber nicht wie", fügte Line hinzu.

Mein Vater schlägt vor euch nach Bruchtal zu Lord Elrond zu bringen, er könnte Euch vielleicht helfen euer Gedächtnis, und somit den Weg in Eure Heimat zu finden."

Marion flüsterte: „Geil, noch mehr schicke Elben..."

Das wäre total nett von Euch." Aline nickte eifrig, genau wie Marion: „Ja, total!"

Wann brechen wir auf?"

Legolas beratschlagte kurz mit seinem Vater: Noch heute Nachmittag. Wir Werden noch einige Vorbereitungen treffen und Euch rufen lassen, ihr könnt euch ja etwas umsehen in der Zeit."

Okay, vielen dank."

Marion stand auf und flüsterte Line zu: „Kannst du dich losreißen?"

Losreißen wovon?", verstohlen beobachtete sie Legolas.

Machs halt noch auffälliger."

Ist ja gut!", wütend wandte sie sich ab und rannte raus.

Marion lief hinterher und rief irgendwann: „Jetzt bleib halt mal stehen."

„Warum?"

Zum reden?", keuchend sah sie Aline an.

Wenn's sein muss..."

Du kannst natürlich auch alleine quer durch den Düsterwald rennen wenn du auf spinnen stehst."

IIIIIIIIIIIIIIIIIIH!", fing Aline an zu kreischen.

Pssst iss ja gut!"

Sie traten durch schwere Holztüren nach draußen.

Und nu?" Aline schlenderte missmutig hinaus.

Kannste dich ein bisschen in Legolas Garten umgucken."

Sie ließ den Blick kreisen. „Schön hier."

Ja, da würde ich auch nicht nein sagen, wenn mir jemand so ein Haus schenken würde..."

Eindeutig, aber die Erhaltungskosten müssen riesig sein."

Aber so als König kann man sich das wohl leisten."

Ja..."

Irgendwie kann ich das alles hier nicht richtig glauben."

„Genau das ist der Punkt, weshalb ich das ganze hier nicht genießen kann... Hört sich doch eigentlich so toll an, wir sind in Mittelerde, im schönen Düsterwald, mit Legolas der uns helfen will."

Aber allein der Gedanke...", träumend sah Marion sich um, „Jahrelang wünscht man sich hier hin und auf einmal ist man umgeben von gutaussehenden Elben und schönen Gärten. Wir reisen gleich nach Bruchtal, Bruchtal Line!" Sie leckte sich aufgeregt über die Lippen. „Ich will unbedingt wissen ob Elladan und Elrohir sich so ähnlich sehen... obs die wirklich auch gibt?"

Aline musste nun doch grinsen: „Das hoffe ich doch, und ob sie auch wirklich so gut aussehen und so lustig sind, wie man's immer in den Fan Fictions lesen kann? Wäre doch genial, für jede von uns einen."

Marion fing an zu kichern. „Oh ja, hoffentlich verwechseln wir sie dann nicht. Och bitte bitte lass es sie geben", schwärmte sie.

Kichern von Aline: „Und wenn schon... aber was ist dann mit Legolas?"

Nunja", dachte Marion nach, „ich denke, er muss wieder hierhin zurück oder?"

Kichernd schallt Line sich selbst: „Nein Line, böser Gedanke. Verdammt, ich und meine Fantasien."

Auch Marions Fantasie war geweckt und sie musste lachen.

Woran genau denkst du? Du willst dir doch nicht etwa zwei Elben gleichzeitig verführen..."

„Naja ihnen wird ja eine leicht schwule Neigung hinterher gesagt..."

Oh nein!", entsetzt lachte Marion auf, „keine Orgien!"

Nicht mal ne kleine?", sie probierte es mit dem Unschuldsblick.

Naja mal sehen, vielleicht eine klitze kleine." Amüsiert sah sie die Freundin an.

Wusste doch das du da nicht wiederstehen kannst."

Gespielt erschlagen seufzte sie: „Tja, du kennst mich halt doch zu gut."

Eindeutig."

Marion ließ sich ins Gras sinken: „Meinst du, in Bruchtal ist es genauso schön?"

„Ich denke noch schöner, also ohne dunkle Schatten."

Was für ein Traum", kicherte Marion weiter, „naja irgendwie hätte ich nicht gedacht, dass wir in dem Park SO viel für unser Geld kriegen."

Aline lachte: „War ja auch eigentlich nicht geplant."

Du Line?"

Was denn?"

Ich hab Angst, dass ich gleich aufwache."

Aufwache? Denkst du das ist ein Traum?"

Ich bin mir noch nicht so sicher."

Denk mal eher nicht."

Legolas trat unbemerkt zu ihnen. „Meine Damen?"

Beide schreckten hoch.

Sagt mal müsst Ihr euch so anschleichen?", fuhr Aline ihn an.

Entschuldigt bitte, ich wollte Euch eigentlich nur etwas zu Essen anbieten, bevor wir losreiten."

„Oh, das ist nett."

Ja, sehr nett." Marion stand auf und klopfte sich das Kleid ab.

Was gibt's denn?", fragte Aline.

Legolas lächelte: „Folgt mir und lasst Euch überraschen."

Okay."

Beide liefen sie Legolas also hinterher.

„Legolas, darf ich Euch was fragen?" Aline sah ihn unsicher an.

Er drehte sich zu ihr um „Ja bitte?"

In welcher Zeit befinden wir uns?"

Im 3. Zeitalter, im 5. Sommer nach dem Ringkrieg."

„Okay, danke."

Legolas deutete eine Verbeugung an: „Ich werde euch in etwa einer Stund hier abholen."

Aline sah ihm nach. „Gehen wir rein?"

Ja." Marion drückte die Tür auf und staunte über das riesige Buffet.

Wow, was hab ich einen Hunger", Alines Magen knurrte hörbar.

Ja, jetzt wo ich das alles sehe... wir haben ja auch schon ewig nichts mehr gegessen."

Ob Elben wirklich so gut kochen können?"

Los, probieren wir's aus."

„Jaaaa." Line stürzte sich aufs Buffet und nahm von allem etwas.

Ich kann mich gar nicht entscheiden." Nörgelte Marion.

Kurze Zeit später saßen sie mit gefüllten Tellern am Tisch.

Das tut gut. Lecker." Marion fing genüsslich an zu essen. Aline war schon kräftig am Mampfen. „Find isch auch", schob sie zwischen zwei Bissen ein.

Marion zeigte mit der Gabelspitze auf etwas: „Hascht du dassch da mal probiert... hmm, unglaublisch lecker."

Aline probierte sofort.

WOW, muss echt aufpassen das ich hier nicht als Fass auf Beinen raus komme."

Das wird in einer Stunde schwer", beruhigte sie ohne das Essen zu unterbrechen.

Etwas später hielt sich Marion den Bauch. „Das arme Pferd, das mich jetzt tragen muss."

Wird es schon schaffen, oder zusammenbrechen", lachte Aline.

Marion lachte mit: „Na danke schön."

Gern geschehen."

Marion lehnte sich zurück und musste kichern: „Hey, die anderen sitzen jetzt in der Schule."

Stimmt, und wir hier in Mittelerde...Scheiße! Die Klausur..."

Naja, so wie es im Moment aussieht sind wir wohl entschuldigt. Können uns ja von Lord Elrond ein Attest schreiben lassen."

Aline musste lachen. „Ob das gültig ist?"

„Hm... bestimmt."

Hoffentlich. Wann müssen wir los?"

Keine Ahnung, kommt drauf an wann Legolas kommt. Aber kann nicht mehr lange dauern."

Okay, dann warten wir hier."

Marion trank einen Schluck und sah überrascht aus. Aline Probierte auch: „Hm, was ist das?"

Sie besah sich die Flüssigkeit im Becher: „Ich würde sagen, das was die im Buch immer beschreiben, zumindest ist es auch klar..."

Met?"

Keine Ahnung...Glaub in Met ist Alkohol."

Legolas erschien: „Meine Damen? Wir müssen aufbrechen, damit wir vor Einbruch der Nacht den Wald verlassen können."

Die Beiden erhoben sich und gingen zu Legolas hinüber.

Wie werden wir nach Bruchtal kommen?", fragte Aline.

Wir müssen eh nach Bruchtal reiten um einige Dokumente zu Lord Elrond zu bringen. Wir haben zwei Pferde gesattelt, damit ihr mit uns reiten könnt."

Pferde?", sie schlug sich vor den Kopf, „Verdammt..."

„Was denn?" Legolas guckte verwirrt.

Ähm.. also... wir können nicht reiten."

Ach das Problem meinst du" verlegen räusperte Marion sich.

„Ja, welches sonst?"

Legolas war ehrlich erstaunt. „Ihr könnt gar nicht reiten?"

Nein...", Aline sah zu Boden während Marion murmelte: „Ich wusste ich hätte damals weiter diese blöden Reitstunden weiter nehmen sollen."

Du hattest wenigstens welche!"

Ja, aber ich habe Angst vor Pferden..."

„Seit wann das?"

Seit mich so ein blödes Pony in den Rücken gebissen hat und ich zwei Wochen lang ein Pferdegebiss mit mir rumgetragen habe."

Oh." Mit Mühe und Not konnte Aline ein Kichern gerade noch unterdrücken.

Marion warf ihr einen bitterbösen Blick rüber.

Legolas, der die Unterhaltung interessiert verfolgt hatte, räusperte sich: „Tja, dann... ähm... werdet Ihr wohl mit uns mitreiten müssen. Kommt..."

Marion beugte sich zu Aline: „Gibs zu, darauf hast du gehofft."

Ich?", diese sah bemüht unschuldig zurück.

Die Freundin grinste nur.

Meinst du wir können uns aussuchen wer mit wem reitet?"

Du kannst ja noch mal unauffällig fragen, ob sein Pferd wohl in der Nähe ist, nur falls was passiert."

Aline streckte ihr die Zunge raus. „Du bist fies!"

Ach quatsch..."

Oh doch!"

Legolas sprach mit einem anderen Elben in Sindarin.

Gar nicht wahr", beharrte Marion.

Wohl wahr."

Gar nicht, ich kann doch auch nix dafür dass du so auf den stehst."

„Also ob du...", Aline sah sich um und merkte dass alle zuhörten, „Ähm... das du... das du manchmal etwas falsch verstehst?" Stotterte sie.

Legolas hörte mit vor der Brust verschränkten Armen interessiert zu und grinste.

Marion sah sich vorsichtig um: „Naja wie dem auch sei", räusperte sie sich, „Also wir sind startklar..."

Aline blickte in die Runde, vermied es aber Legolas anzugucken.

Genau."

„Wunderbar, Ihr könnt bei Gelar und mir mitreiten." Legolas zeigte auf den Elben mit dem er gerade gesprochen hatte.

Marion warf Line einen grinsenden Blick zu und schlenderte zu Gelar hinüber.

Sie erntete dafür einen dankenden Blick und ein seliges Lächeln als sie zu Legolas ging und ihn mit einem „Hi" begrüßte.

Dieser lächelte sie verwirrt an und reichte ihr die Hand um ihr aufs Pferd zu helfen.

Aline saß also hinter Legolas und war etwas unschlüssig, ob sie sich nun an ihm festhalten sollte oder nicht.

Auch Marion gelangte mit Gelars Hilfe aufs Pferd, wäre aber am liebsten sofort wieder abgestiegen.

Legolas fragte derweil Aline: „Darf ich Euch empfehlen Euch fest zu halten?"

Sie wurde rot: „Was? Oh natürlich!" Etwas schüchtern legte sie ihre Arme um Legolas Taille.

Gelar lächelte Marion freundlich an. „Ich fürchtet euch, richtig?"

Das scheint sich ja schnell herum gesprochen zu haben", murmelte Marion verlegen.

Als Legolas Ruf erschallte, dass der Ritt los ging stellte Gelar das richtig: „Nein, aber Ihr seid sehr angespannt." Er setzte das Pferd in Bewegung und Marion hielt sich krampfhaft an Gelar fest. „Ach wirklich?", fragte sie und guckte ängstlich auf das Pferd.

Er musste leise lachen. „Ja wirklich, also haltet Euch lieber gut fest."

Marion ließ sich das nicht zweimal sagen.

Auch Aline klammerte sich unwillkürlich fester an Legolas als das Pferd einen schnellen Schritt anschlug.

Legolas grinste in sich hinein.

unbestimmte Zeit später, es dämmerte

„Wir haben den Waldrand erreicht, wir können eine kurze Rast machen", Legolas sprang elegant vom Pferd und reichte Aline die Hand.

Doch als sie vom Pferd springen wollte blieb sie am Sattel hängen und landete in Legolas Armen. „Ups, tut mir leid."

Er grinste sie nur an: „Kein Problem, ich hoffe ihr habt euch nichts getan."

Gelar hob die geschaffte Marion vom Pferd: „Ganz ruhig, du hast es ja erst mal überstanden."

Danke." Sie lächelte ihn dankbar an und entfernte sich ein paar Schritte vom Pferd um zu Line rüber zu schlendern. Während Legolas das Pferd versorgte fragte sie „Uuuuund?"

Die Freundin sah auf. „Was und?"

Ja wie war dein Ritt mit dem Traumelben?"

Achso", grinste Aline, „Joa ganz gut, aber er ist ziemlich still."

Naja, hast du denn versucht mit ihm zu reden?"

Naja, mir viel nichts ein."

Soso, also warst du quasi auch ziemlich still?" Marion musste grinsen.

Ja..."

Möchtet ihr auch etwas trinken?", Legolas kam zu ihnen herüber.

Ja, gerne." Aline lächelte ihn an.

Er lächelte zurück und reichte ihr den Wasserschlauch. „Wir reiten gleich weiter. Wir wollen noch ein paar Meilen zurück legen bevor wir die Nacht über ruhen."

Marion guckte etwas entsetzt als sie daran dachte die Nacht im freien zu verbringen. Aline sah es ihr an und knuffte sie in die Seite. „Hey, denk einfach es wäre ein Camping Ausflug."

Zumindest müssen wir die Elben heute nicht erst suchen, die uns beschützen."

Aline musste lachen. „Ja, und sie verstehen uns wenigstens.

Stimmt, ein riesen Vorteil. Also probiers mal mit ein bisschen Konversation." Sie zwinkerte der Freundin noch einmal zu und ging vorsichtig zum Pferd zurück.

Als Gelar ihr beim aufsteigen half riet er ihr: „Versuch das Pferd als Freund anzusehen, nicht es zu fürchten."

Sie sag ihn schräg an. „Das wäre einfach, wenn das Pferd mich auch als Freund sehen würde."

Wer sagt das es das nicht tut?"

Ich weiß nicht."

Schaut mal, würde es euch reiten lassen, wenn es euch nicht mögen würde?"

Nein, vermutlich nicht."

Na also, genießt denn Ritt, verschwendet Eure Zeit nicht mit Furcht."

Würde ich ja liebend gern, mit der Begleitung", murmelte Marion und fügte laut hinzu, „ich werde es versuchen."

Gelar hatte das Gemurmel sehr wohl verstanden und musste grinsen. „Gut, dann sind wir uns ja einig."

Legolas fragte zu der Zeit über die Schulter: „Ist alles in Ordnung bei Euch?"

Aline schreckte aus ihren Gedanken hoch. „Ja klar, was sollte sein?"

Nichts, hoffe ich."

Ich muss nur immer wieder daran denken, was passiert sein könnte."

Ihr meint, bevor Ihr zu uns gestoßen seid?"

Ja genau, wie wir in den Wald gekommen sind und so."

Wartet ab, vielleicht kann Lord Elrond Euch Helfen."

Aber wird er uns glauben?"

Er ist weise, er weiß wer die Wahrheit spricht, und wenn es noch so seltsam klingt."

Wollen wir es hoffen... Aber erzählt mir etwas von Euch."

„Hm, woher kanntet Ihr unsere Namen?"

Naja, die Wahrheit würde Euch sicher noch mehr verwirren", sagte Aline ausweichend.

Hmmhmm. Wo liegt Euer Land?"

Das ist genau das selbe Problem, ich will Euch nicht anlügen, aber die Wahrheit würdet Ihr sowieso nicht glauben."

Okay." Schweigend ritt er weiter.

Seit ihr jetzt böse deswegen?"

Aber nein, nicht doch."

„Ich war ehrlich zu Euch, nun seid es bitte auch zu mir."

Sie meinte aus seiner Stimme zu hören, dass es doch so wahr.

Ich bin ehrlich zu Euch, es ist nur alles etwas, verwirrend für mich."

Ja, das kann ich mir denken, aber wenn ich Euch sagen würde, das wir aus einer anderen Welt kommen würden, und Mittelerde nur in unseren Büchern existiert, wäret Ihr sicher noch verwirrter, stimmts?"

„Es gibt in einer anderen Welt Bücher über Mittelerde?"

Ja, und es ist bei uns echt der Hammer!", schwärmte sie, „die Leute lieben die Geschichten über den Ringkrieg."

Legolas sah erschrocken auf: „Bei Eru der Ringkrieg ist endlich vorbei!"

„Ja, aber in unseren Büchern nicht."

Es fällt mir schwer dies vorzustellen."

Das Buch heißt bei uns ‚Der Herr der Ringe' und schildert die Ereignisse vom Fund des Ringes, durch Bilbo bis zur Krönung Aragorns, sagt mir, entspricht das der Wahrheit?"

Ich kann nicht sagen, was diese Geschichte bei Euch erzählt, doch Aragorn ist vor 5 Sommern zum König gekrönt worden und hat Arwen geheiratet."

„Das stimmt also. Doch hieß es bei uns, das zwei Jahre später Elrond, und Galadriel in den Westen gesegelt wären, anscheinend gehen da die Geschichten auseinander."

Ja. Es ist wahr, dass viele Elben dann aufbrachen um in den Westen zu segeln, doch Galadriel wie Lord Elrond sind noch in Lothlorien, wie in Bruchtal."

Und was ist mit Frodo?"

Lange habe ich nichts von den Hobbits gehört", er lächelte bei dem Gedanken, „Doch so weit ich weiß leben sie im Auenland und erfreuen sich an ihrem Pfeifenkraut."

Aline musste lachen. „Das entspricht auch allen Erzählungen."

Wer hat diese Erzählungen auf geschrieben?"

„Tolkien."

Welchem Volk gehörte er an und wie konnte er in zwei Welten leben?"

Er war ein Mensch, bei uns gibt es nur Menschen.

Bis weilen dachten alle er hätte sich das ganze nur ausgedacht, doch nun bin ich mir da nicht mehr so sicher..."

Nein, leider gab es den Ringkrieg wirklich. Iluvatar sei dank ist er vorüber und gewonnen."

Wie erwartet also... doch Boromir ist wirklich tot oder?"

„Er starb in einem Kampf mit Orks."

Lurz..."

Überrascht sah er auf. „Ja."

Aline nickte. „Armer Faramir. Muss schlimm gewesen sein in einer Vision

Seinen eigenen Bruder tot zu sehen."

Darüber weiß ich nichts." Laut rief er: „Wir machen hier Rast!"

Erleichtert seufzte Aline auf. „Endlich!"

Gelar half Marion noch einmal vom Pferd. „Na, war es wieder so schlimm?"

Sie wurde rot und sah zu Boden. „Nein." Gelar lächelte. „Ich wusste Ihr würdet es schaffen." Marion lächelte nur zurück.

Legolas reichte Aline die Hand um ihr vom Pferd zu helfen, diesmal kam sie vernünftig herunter.

Er ging zu den Männern und redete mit ihnen. Kurze Zeit später richteten die ein Lager her.

Aline ging zu Marion hinüber. „Na, wie läufts bei dir so?"

Nun, um ehrlich zu sein wäre ich fast eingeschlafen, es lässt sich doch ganz gut reiten so. Und bei dir?"

„Er ist etwas aufgetaut, ich hab ihm von Herr der Ringe erzählt."

Oh und was sagt er? Stimmt das alles?"

Jep, er war ziemlich verwirrt, aber er hat es glaube ich verstanden."

Nicht schlecht. Meinst du, er glaubt uns unsere Geschichte?"

Keine Ahnung aber er sagte Elrond würde es tun, wenn wir wirklich die Wahrheit sagen."

Wir sagen doch die Wahrheit."

Also haben wir nichts zu fürchten."

Ob wir dann wieder zurück kommen?"

„Keine Ahnung..."

Im Moment habe ich's damit gar nicht so eilig, glaube ich..."

Aline grinste. „Dein Elb?"

Marion schob mit der Fußspitze die Blätter am Boden hin und her. „Ich weiß nicht... Ich will doch Elrohir und Elladan sehen!"

Aline lachte. „Das werden wir sicher!"

Lass uns zum Feuer gehen, es wird kalt..."

Ja, auf das wir nicht gerettet werden müssen."

Marion grinste: „Der Retter ist ja schon da."

Ja, aber ob wir es brauchen?"

Nein, ich glaube nicht."

Sie setzten sich mit ans Feuer, und Aline betrachtete unauffällig Legolas. Doch Legolas spürte die Blicke und drehte sich um.

Sofort guckte Aline weg und hoffte, dass er nicht bemerkt hätte. Er grinste und sah wieder zum Feuer.

Marion, hat er es gemerkt?", flüsterte Aline.

Was denn?", fragte diese scheinheilig.

Was wohl?"

Naja, ich glaub, er hat's gemerkt, aber er hat gegrinst..."

Oje..."

Legolas reichte Aline ein Stück Lembas. „Hast du Hunger?"

Ja, vielen dank."

Es ist nicht so gut wie das Mittagessen, aber es sättigt und stärkt." Entschuldigte er.

Hab gehört, es würde auf die Dauer sehr fad schmecken."

Legolas zog eine Augenbraue hoch.

Marion grinste breit und Aline guckte verwirrt. „Was?"

Sie beugte sich zu Aline rüber: „Ob du das einem Elben erzählen solltest?"

Wieso denn nicht?", flüsterte sie zurück.

Denen schmeckts halt."

Er sagte doch selbst, das es nicht so gut wie das Mittagessen ist."

Damit sagte er aber nicht, dass es ihm nicht schmeckt."

Ich hab ja auch von fad geredet, nicht von scheußlich."

Legolas runzelte wieder die Stirn und Marion räusperte sich: „Achso, na dann, ich finds ganz okay."

Aline biss jetzt erst rein. „Hm... gar nicht schlecht."

Legolas entspannte sich und wandte sich an Line: „Noch etwas Wasser?"

Immer doch." Sie nahm den Schlauch entgegen und trank.

Ich glaube, ich würde mich immer im Wald verirren wenn ich alleine wäre", stellte Marion nach einer Weile fest.

Genau, wie macht ihr Elben das?", Aline war ebenso beeindruckt.

Legolas hob die Schultern. „Wir kennen die Wege, wir hatten Genug Zeit sie zu lernen."

„Stimmt auch wieder..."

Gelar fügte hinzu: „Und wir haben es gelernt, wenn wir uns mal an hübsche Damen ranschleichen mussten." Er grinste.

Marion schielte zu ihm hinüber: „Und die laufen hier einfach so im Wald rum?" Sie biss sich selbst auf die Zunge.

Gelar grinste noch breiter. „Wir hatten gestern das beste Beispiel."

Marion blickte verlegen zu Boden. „Line, ob die wohl uns meinen..."

Ähm... siehst du hier noch andere?"

Hmm, nein, nur Elben und Pferde."

„Na also, klar meint der uns."

Sie linste wieder zu Gelar zurück: „Najaaaa okay..."

Gelars grinsen wurde noch breiter, falls das möglich war.

Aline rollte mit den Augen. „Ich glaube da hat's mal wieder jemand nötig."

Marion flüsterte Line aufgeregt ins Ohr: „Er hat uns hübsch genannt..."

„Ja... Pass bei dem ja auf, der ist irgendwie komisch."

Wie meinst du das?"

Keine Ahnung, nur so ein Gefühl."

Marion nickte, hatte aber eigentlich keine Ahnung was Aline meinte.

Die Freundin gähnte: „Reiten macht müder als ich dachte..."

Da hast du recht", gähnte sie mit.

Gehen wir schlafen?"

„Ja. Ich glaube, wir brauchen morgen noch ein bisschen Kraft. Wie lange reitet man vom Düsterwald nach Bruchtal?"

Frag lieber wann wir die Nebelberge erreichen."

Was freust du dich denn auf die Nebelberge?", Marion erschauderte.

Ich freu mich nicht drauf, aber ich bin froh wenn wir darüber hinweg sind."

Ja, da gebe ich dir Recht."

Ich habe eure Lager hier drüben herrichten lassen. Ich wünsche Euch eine angenehme Nachtruhe", wünschte Legolas.

Vielen Dank. Gute Nacht." Aline kuschelte sich in die Decken.

Gute Nacht!" Marion versuchte es sich auf dem Boden bequem zu machen.

Wird ganz schön kalt heute nacht werden."

Hmhm, mach dir warme Gedanken", brummelte Marion grinsend.

Die werd ich haben", murmelte Aline zufrieden.

Ja das glaube ich."

„Und du?"

Mal sehen..."

Gelar?"

Nun, ich habe schon schlimmere Männer erlebt..."

Aline grinste: „Das glaub ich."

Ich bin immer noch gespannt auf die Zwillinge."

Ich auch."

Also schlaf schön..."

Ja, du auch, gute Nacht, Marion."

Gute Nacht, Aline."

Gelar saß am Feuer und beobachtete die Beiden.

Mein Freund, an was denkst du?", fragte Legolas

Ich denke über die beiden nach."

Und was denkst du?"

Was sie hier her gebracht hat, und was sie vorhaben werden zu tun. Diese Marion war nicht grade gesprächig."

Legolas musste grinsen: „Sie war mit ihrer Furcht beschäftigt."

Ja... was sehr schade war."

Legolas zog die Augenbraue hoch und guckte ihn fragend an.

„Entspannt konnte man das ganze nicht nennen."

Legolas lachte: „Warte ab, sie wird sich schon an das Reiten gewöhnen."

Man wird es sehen."

Du darfst nicht vergessen, dass es Menschen sind."

„Ja... doch benehmen sie sich anders."

Sie kommen von weit her, vielleicht aus einer anderen Welt. Vielleicht sind Menschen da anders."

Sie sind irgendwie... interessant." Gelar grinste.

Gelar!" Legolas versuchte ihn ernst anzugucken.

Was?"

Denk daran, sie sind Menschen!"

Ja... aber trotzdem."

Du weißt nicht, wie sie reagieren..."

Wie sollen sie schon reagieren? Drauf eingehen oder nicht."

Nachher schenken sie dir Ihr Herz..."

„Das sind Menschen, keine Elben."

Wie viele Menschenfrauen hattest du schon?"

Wie viele hattest du, mein Freund?" Gelar grinste.

Keine..."

Na also, sie sind nicht so empfindlich wie sie aussehen."

Woher weißt du das?"

Man hört viel."

Also hast du eigentlich keine Ahnung", seufzte Legolas.

Mach dir keine Gedanken, das wird schon."

Ich möchte, dass sie heil zurück kommen. Und zwar alle Beide!"

Ich werd ihnen schon nichts tun, keine Angst. Für was für ein Triebgesteuertes Untier hältst du mich?"

Legolas musste grinsen: „Ach Gelar, frag so etwas nicht."

Und wieso nicht?"

Ich kann dir eine ehrliche oder eine höfliche Antwort geben, beides geht nicht."

„Sag schon."

Ich sehe dir doch an, dass deine Neugierde auf diese Menschenmädchen wächst."

Bei dir etwa nicht?"

Legolas sah schweigend ins Feuer. „Ich weiß nicht."

Gelar lachte. „Also ist es so."

Ja, aber es ist irgendwie anders, als bei den Elben bei uns."

„Vielleicht weil sie anders sind?" Legolas lächelte. „Ja vielleicht."

Und unser Prinzchen hat sich schon ziemlich lange zurück gehalten." Gelars grinsen wurde fies.

Nun, mein Vater würde es nicht gerne hören, dass sein Sohn das halbe Reich in seinem Gemach hatte."

Und wenn schon, muss Daddy immer alles erfahren?"

Na ich hoffe stark nicht. Aber seinem königlichen Augen zu entkommen ist nicht einfach."

Man schafft alles wenn man es will."

Legolas grinste wissend.

Naja, heute wird eh nichts mehr passieren."

Nein, sie schlafen schon tief und fest. Sie müssen wirklich müde sein", Legolas sah fürsorglich zu den Mädchen hinüber.

Ja, Angst macht müde."

Glaub mir, sie wird drüber hinwegkommen."

Hoffentlich, wobei die Therapie heut ja ganz gut geklappt hat."

Lenk sie halt ab, dann wird sie keine Zeit mehr für die Angst haben."

Gelar grinste anzüglich: „Wie ihr befehlt, mein Prinz."

Legolas musste auch grinsen: „Der Horizont färbt sich schon hell. Meinst du, sie haben genug geruht?"

„Lass ihnen noch eine Stunde, Menschen brauchen mehr Schlaf als wir."

Ja, letzte Nacht schliefen sie bis in den frühen Mittag hinein."

„Da siehst du es."

Ich möchte nur früh aufbrechen. Ich möchte das Nebelgebirge mit ihnen im hellen überqueren."

Ja, doch was wenn wir es nicht schaffen?"

Wir müssen es schaffen. Ich glaube nicht, dass sie im Schwertkampf ausgebildet sind."

Nein, ganz sicher nicht. Wenn sie nicht einmal reiten können?"

„Siehst du! Wir müssen es also vermeiden mit ihnen in einen Kampf zu kommen. Sollten wir es nicht schaffen, müssen wir vor den Bergen auf den nächsten Tag warten."

Ja, doch auch schon hier sollten wir ihnen nicht all zu weit von der Seite weichen."

Du hast recht, Gelar, mein Freund."

Schlagen wir unsere Lager am besten neben ihrem auf."

Legolas grinste: „Vergiss nur nicht, dass sie ruhen müssen."

Gelar seufzte auf. „Ja, ist gut, hab schon verstanden, aber unsere Reise dauert ja noch etwas an."

Eben, deswegen bin ich dafür bald wieder aufzubrechen."

Du klingst fast so, als wärest du froh sie so schnell wie möglich los zu werden."

Nein, ich möchte sie nur so schnell wie möglich in den sicheren Grenzen von Bruchtal wissen."

Und wirst als pflichtbewusster Prinz sofort wieder zurückreiten."

Das habe ich nicht gesagt. Auch ich habe Freundschaften in Bruchtal, die gepflegt werden wollen." Er grinste wieder.

Du meinst die Zwillinge?"

Ja, ich habe sie lange nicht gesehen."

Gelar nickte. „Das kann was werden."

Wusstest du, dass es in ihrer Welt Bücher über den Ringkrieg gibt?"

„Nein, woher?"

Es hätte ja sein können..."

Und was steht da so drin?"

Es steht über uns geschrieben, wie er gewonnen wurde", er legte die Stirn in Falten, „Und dass Galadriel und Elrond in den Westen gesegelt seien."

Das heißt, in deren Welt sind wir nur erfunden?"

Hm, ich denke schon."

Das ist doch nicht möglich."

Es muss wirklich sehr weit weg sein."

Andere Welt, hm?"

Ich würde zu gerne wissen, wie es da ist."

Schon, aber wenn es dort wirklich nur Menschen gibt..."

Ich möchte ja nicht ewig da bleiben. Außerdem hast du selbst gesagt, dass diese Menschen irgendwie anders sind."

Ja, aber ich denke, die beiden reichen vorerst, was da nach kann man immer noch überlegen, und was sagte die eine noch gestern am Feuer, sie wären tot?"

Hm, machen eigentlich einen recht lebendigen Eindruck die beiden."

Aber vielleicht sind sie so hier hin gekommen."

Du meinst, in ihrer Welt sind sie tot?"

Wer weiß?"

Legolas fand die Vorstellung unangenehm und schwieg.

Wir sollten jetzt wirklich weiter reiten", sagte er nach einer Weile.

Gelar nickte. „Wie du meinst."

Legolas erhob sich und ging zu den Mädchen. „Aline? Marion?" Er warte einen Moment, fasste dann Aline an die Schulter. „Aline?"

Sie wurde langsam wach. „Legolas?"

Ja, wir müssen weiter. Wacht auf." Er sprach leise.

Aber es ist doch noch nicht mal hell."

Er musste grinsen. „Es wird gerade hell. Und wir haben noch einen langen Weg vor uns."

Aline seufzte und rappelte sich langsam auf.

Guten morgen", er lächelte ihr noch mal zu und ging zu den Pferden.