„Also, bis gleich", verabschiedete sich Marion.
„Lass dich nicht vor Orks entführen", rief Aline ihr hinterher. „Oder warte ich komm mit."
Marion grinste: „Deine Märchenstunde mit Legolas schon zu ende?"
„Er erzählt gleich sicher weiter, aber alleine will ich nicht zum Bach, weiß doch gar nicht wo der ist, und ich müffele wie ein Elch, hab ich das Gefühl."
„Also ich riech nix." Lachend zog Marion sich am Bach die Schuhe aus und stieg ins Wasser.
„Egal." Sie tat es der Freundin nach, stellte fest dass es ganz schön rutschig war und watete wackelig weiter.
„Hauptsache Wasser. Ich vermisse eine heiße Dusche."
„Oh ja, oder eine Wanne...", seufzte Aline.
Marion wusch sich eilig. „Hauptsache warmes Wasser."
„Hm... ja". Sie wusch sich auch schnell.
„So, bloß hier raus... verdammt kalt." Doch war Aline ein bisschen zu eilig. Kurz bevor sie das Ufer erreichte rutschte sie aus und fiel ins Wasser. „Na klasse!" Pitsch Nass blieb sie sitzen.
Marion musste lachen. „Hast du dir weh getan?" Sie reichte ihr eine Hand zum Aufstehen.
„Nein, geht schon. Hast du was zum Wechseln dabei?" Tropfend stand Aline da.
„Hmm", sie zuckte mit den Schultern, „Nein, Aber einer der Soldaten bestimmt."„Hoffentlich." Sie hatte keine Lust sich eine Erkältung zu holen.
„Na komm!", Marion watete auch aus dem Wasser und ging zurück zum Feuer.
Aline folgte tropfend.
„Na, schon fertig?", begrüßte Gelar sie.
„Ja, war recht kalt", entgegnete Marion, recht kalt.
„Aline, was ist passiert?" Legolas wusste nicht, ob er lachen oder erschreckt sein sollte.
„Ich hab mich gewaschen sieht man das nicht?" Aline grinste ihn schief an.
„Doch, recht deutlich. Aber dass du dein Kleid mitwaschen wolltest..."„Bin ausgerutscht..."
„Hast du... hast du trockene Sachen?" Legolas legte den Kopf schief.
„Nein... nicht wirklich." Sie legte den Kopf auf die andere Seite.
Jetzt musste Legolas doch lachen. „Naja, ihr seid Hosen gewöhnt. Ich gebe dir was von mir."
„Danke, das wäre nett." Aline zupfte an dem Rock, der an ihren Beinen klebte.
Er holte die Sachen aus seinem Gepäck und gab sie Aline. „Am besten kommst du dann ans Feuer und wärmst dich auf.
„Okay, zieh mich nur schnell um." Sie verschwand hinter einigen Büschen.
Gelar schielte unauffällig in ihre Richtung.
„Gelar! Du wolltest Holz ins Feuer legen" böse guckte Legolas ihn an.
„Ganz ruhig, Prinzchen. Werd deiner Kleinen schon nicht zu nahe kommen." Er legte ein wenig Holz nach.
Legolas guckte immer noch böse und Marion schüttelte den Kopf über die Männer.
Als Aline umgezogen zurück kam sah sie verwundert über die Gesichter von einem zum anderen. „Hab ich was verpasst?"
Marion antwortete ihr schließlich: „Nööö, nichts außergewöhnliches. Setz dich!"
„Wollt ihr auch etwas essen?" wandte sich Legolas an sie. „Ne, danke, hab keinen Hunger."
„Ja, danke!" Marion nahm dankend etwas Lembas an.
Auch Gelar nahm sich etwas.
Sie aßen schweigend.
Auch Line sah schweigend ins Feuer
Nach einiger Zeit stand Gelar auf. „Ich schau mich mal etwas um."
„Hast du das nicht schon?" Marion sah ihn fragend an.
„Na und? Doppelt hält besser."
„Achso, ähm. Ja gut."
Legolas stieß Aline sacht mit der Schuler an. „Hey, was ist los?"
Sie schreckte hoch. „Ach nichts... muss nur an zu Hause denken"
„Vermisst du es?"
„Ja, irgendwie schon."„Hm ja. verständlich."
„Geht mir auch so, Aline." Marion verstand sie grad gut.
„Gut zu wissen" Aline lächelte ein wenig.
Legolas legte Aline einen Arm und die Schultern.
Sie lehnte sich an ihn. „Hätte nicht gedacht, dass ich das alles so vermissen würde."
„Ja, wir haben so eine Redensart: Man merkt erst, was einem etwas bedeutet wenn man es verloren hat."
„Die haben wir zu Hause auch."
Marion starrte weiter ins Feuer.
„Na siehst du, nicht alles ist anders", lächelte Legolas.
„Da hast du recht. Sorry, bin etwas sentimental heute."
„Ach, das macht doch nichts. Wir kriegen das schon wieder hin."
„Hoffentlich. Ach und wenn nicht, ich meine Mittelerde ist sicher sehr schön, auch wenn es kein fließend Wasser gibt..."
Marion kicherte: „Was meinst du, was wir hier alles "erfinden" können. Und keine blöden Klausuren mehr."
Aline musste lachen. „Stimmt, wir können hier elektrische Energie einführen."
„Hast du in Physik aufgepasst?"
„Mehr oder weniger."
„Naja, dann müssen wir wohl ein bisschen experimentieren." Marion seufzte gespielt.
„Egal, das schaffen wir schon."
„Ja. Wo ist eigentlich Gelar?
„Keine Ahnung, der wollte sich doch umsehen."
„Ja, aber doch nicht alle Nebelberge einzeln abklopfen oder?"
Legolas lachte.
Auch Aline musste lachen. „Wer weiß wen er getroffen hat."
„Nun, vermutlich hübsche Elbinnen", grinste Marion.
„Gibts hier welche?", Aline sah zu Legolas.
„Ich sehe nur hübsche Menschenfrauen", sagte dieser lächelnd.
„Charmeur!"
Er lächelte nur. „Ich bin nur ehrlich."
„Na wenn das so ist."„Was wenn das so ist?"
„Dann... Wirst du noch sehen." Aline grinste ihn an.
„Ich verstehe so langsam wie Neugierde ist", grinste er zurück.
„Wollte ihr damit sagen ihr kanntet das vorher noch nicht?"
„Nun, man hat als Prinz nicht oft Geheimnisse zu entdecken."
„Oh... das wird doch langweilig oder?"„Ja, in der Tat..."
„Und so habt ihr über 2900 Jahre leben können?"„Naja, zwischen durch gibt es ja das ein oder andere zu erledigen... Ringkriege und so", zwinkerte Legolas.
„Ähm, ich glaube ich gehe mal so rum gucken." Marion war aus ihren Gedanken aufgetaucht.
„Sehnsucht nach Gelar?", fragte Aline grinsend.
„Haha", lachte sie sarkastisch, „Ich will nur nicht stören..."
Aline wandte sich wieder zu Legolas. „Was denn noch anderes?"
„Zwischendurch den ein oder anderen Ork verjagen, oder Aragorn besuchen... na was man so macht."
„Orks... passiert das oft?"
„Nein, in letzter Zeit sehr selten."„Gut." Aline war ehrlich erleichtert.
„Ich pass schon auf dich auf."
„Das ist nett, doch gebietet es doch eigentlich schon deine Kriegerehre oder?"
„Natürlich, aber auch ohne würde ich es tun."„Schön zu hören. Seid ihr oft in der Wildnis unterwegs?"
„Ja, wir reisen viel."
„Wohin denn so? Das muss doch aufregend sein, oder?"
„Zum Beispiel nach Bruchtal, oder Gondor." „Ja das erzähltest du, und sonst? Lorien vielleicht?"„Lorien...", sein Blick wurde verträumt, „selten aber manchmal. Es ist wunderschön da."
„Das kann ich mir vorstellen, dort würde ich so gerne hin..."
„Du hast auch darüber gelesen?"
„Natürlich, über so ziemlich alles in Mittelerde."
„Das finde ich faszinierend."
„Das ich lesen kann?", grinste Aline.
„Nein, dass du alles gelesen hast. Du musst es spannend finden...", grinste er mit.
„Ich bin verrückt nach Mittelerde. Wenn du wüsstest, was Fans bei uns zuhause alles machen..."
„Was machen sie denn?"
„Zum Beispiel gibt es einmal im Jahr ein Treffen, die RingCon und alle laufen dort in Gewändern rum, also verkleidet als jemand aus Mittelerde. Und die Schauspieler kommen auch hin."
„Das hört sich wirklich spannend an. Ich kann mir das gar nicht vorstellen", lachte er.
„Mann muss einfach da gewesen sein, leider laufen dort Hauptteils Frauen rum, von ca. 10 Legolassen ist vielleicht einer männlich."
Legolas zog eine Augenbraue hoch. „Ich bin aber doch... also ein Mann."
„Das will ich doch mal stark hoffen", grinste Aline breit.
„Also wirklich, ich darf ja wohl sehr bitten!", er tat empört.
„Schon gut, schon gut, du bist ein Mann, oder Elb..." Sie lachte.
„Das will ich aber meinen!"
„Also wie ne Frau siehst du echt nicht aus... außer vielleicht die langen Haare."
„Hey, hast du schon mal einen Elben mit kurzen Haaren gesehen? Oder von ihm gelesen?"
Aline lachte. „Nein, wahrlich nicht. Würde scheiße aussehen."
„So hätte ich es nicht ausgedrückt, aber ich gebe dir recht." Er lächelte und nahm Aline in den Arm.
Sie schmiegte sich an ihn. „Das muss ein Traum sein..."
Legolas strich ihr über den Rücken. „Nein wir sind wach."
Aline bekam eine Gänsehaut. „Wow..."
Legolas musste über ihre Reaktion lächeln, beugte sich zu ihr nach unten und küsste sie vorsichtig. Ihr ging ein Kribbeln durch den ganzen Körper als sie den Kuss sanft erwiderte.
Auch Legolas spürte ein Kribbeln in Bauch und konnte nicht von ihr ablassen.
Aline musste an Mary-Sue denken, verdrängte den Gedanken aber schnell.
Legolas streichelte Aline übers Haar. „Ich wusste nicht, dass ihr ein so süßes Geheimnis seid."Sie sah ihn mit funkelnden Augen an. „Und ich nicht, dass ihr so gut küssen könnt."
„Stand das in keinem Buch?", lächelte er.
„Nein, da stand nur etwas von deinen Kampfkünsten, andere Dinge kamen nur in FanFictions vor, doch die sind alle nur von Fans erfunden worden."
„Woher die das wohl wissen", grinste er geheimnisvoll.
„Die können unmöglich alle hier gewesen sein! Das würde selbst dich, trotz elbischer Natur, überfordern."
„Ach, woher willst du das wissen?"
„Du kannst nie und nimmer mit über 5000 Mädchen in die Kiste gestiegen sein."
„Über 5000? Ähm okay. Vermutlich hast du doch Recht." Er grinste.
„Na siehst du. Und die Zahl war stark beschönigt."
Legolas fühlte sich etwas geschmeichelt. „Tja, dann hast du ihnen ja was voraus."
„Gut zu wissen. Bogenschießen, auf morgen verschieben?", Aline kuschelte sich an ihn.
Legolas dachte kurz nach, kam aber schnell zu dem Entschluss, dass er lieber Aline im Arm hatte. „Ja, morgen ist auch noch ein tag."
Marion war inzwischen aufgestanden und strich so durch die Bäume, sie erwischte sich selbst dabei wie sie heimlich nach Gelar guckte.
„Marion, was machst du hier alleine in der Dunkelheit?"
Sie fuhr erschrocken herum und sah Gelar ins Gesicht. „Ähm, ich wollte nur mal nach den Pferden gucken." Verzweifelt suchte sie nach einer Ausrede.
„Die sind aber auf der anderen Seite des Lagers", entgegnete er trocken.
„Ähm Achso. Ja, naja."
„Was wolltet ihr wirklich?"„Ich sollte zur Schauspielschule", meinte Marion sarkastisch, „ich wollte nur Legolas und Aline alleine lassen..."
Er setzte ein wissendes Grinsen auf. „Wurde auch mal Zeit."
„Bist du nur deswegen in den Wald gegangen?"„Nein, ich wollte mich umsehen, weißt du doch."
„Woher weiß ich, dass du die Wahrheit sagst?"
„Vertrau mir bloß nicht!"
„Ja sorry, ich kenne sonst keine Elben. Und ich bin auch nicht so oft in Mittelerde. Ich vermisse meine Familie, meine Freunde und eine heiße Dusche. Und dann muss ich auch noch reiten..."
„Ist schon gut, ich versteh was du meinst."
Marion ließ die Schultern hängen und sah zu Boden.
Gelar machte einen Schritt auf sie zu und nahm sie einfach in den Arm.
Marion war erstaunt, doch lehnte sie sich an ihn. Sie fühlte sich erschlagen.
„Ich glaube, du bist eigentlich ganz in Ordnung", sagte Marion schließlich leise.
Gelar lachte leise. „Schön zu hören."„Tut mir leid", murmelte Marion, sie traute sich nichtmals sich zu bewegen.
Gelar ließ sie wieder los. „Geht es wieder?"
„Ja, danke." Sie starrte ihm auf die Brust, da diese auf Augenhöhe war.
„Warum bist du so schüchtern?", fragte er sie.
„Ich... ich weiß nicht..."
„Das brauchst du nicht zu sein." Er hob ihr Kinn an.
Marion sah Gelar nun doch in die Augen. „Ich werde mir mühe geben." Sie lächelte vorsichtig.
Er nickte. „Gut, das will ich hoffen", sagte er leise, als sein Gesicht ihrem ganz Nahe war.
Marion schluckte und versuchte ihr Herzklopfen zu ignorieren. „Okay."
Gelar hauchte ihr flüchtig einen Kuss auf die Lippen und trat dann etwas zurück. „Ich werde es mir merken."
Marion leckte sich geistesabwesend über die Lippen und murmelte: „Ich glaub mich knutscht ein Elb."
Er lachte laut auf. „Eine eurer Redensarten?"
Marion lächelte jetzt. „Ähm, ja. Könnte man so sagen."
„Seltsam eure Welt", grinste er.
„Ich finde unsere Welt eigentlich sehr schön, aber eure ist natürlich auch toll."
„Doch eure muss bei weitem aufregender sein, was ihr so erzähltet.."
„Sie ist halt ganz anders. Wir haben elektrisches Licht, Autos, und viel Technik."
„Das würde ich gerne mal sehen."
„Alle Fotos oder Dinge die ich bei mir hatte sind in meiner Hose, und die ist nachts verschwunden, sozusagen."
„Ach, diese Dinger waren von euch beiden?"
Marion horchte auf. „Was für Dinger? Was habt ihr?
„Naja, uns wurden vor ein paar tagen Hosen aus einem seltsamen Stoff gezeigt."
„Habt ihr sie noch? die Hosen?", fragte Marion ganz aufgeregt.
„Nein...", Gelar wirkte verlegen,„Sie sind beim untersuchen etwas... kaputt gegangen, aber ich hab die Taschen Inhalte."
„Oh bitte kann ich es wieder haben? Bitte?", flehend sah sie ihn an.
Er grinste fies. „Was krieg ich dafür?"
„Och Gelar, alles was du willst. Biiittee!"
„Gut, ich werd drauf zurückkommen."
Er ging grinsend zu seiner Tasche und kramte darin herum.
Marion stand ungeduldig neben ihm. „Wann du willst... ganz egal!" Sie hätte jetzt so ziemlich alles gesagt.
