Minako - Eine Lüge als Leben
So, da bin ich wieder . Sorry, dass es etwas länger gedauert hat, aber das ist ungelogen wirklich die vierte Version dieses ersten Kapitels, die ersten drei konnte man vergessen. Zumindest sehe ich das so...
Disclaimer: Außer Valerie Wilson/Valerie Alex Wilson/Aquarius und Aurelia Parker/Lady Aurora gehören mir nur das Wohnheim ggg und die Idee zu dieser FF. Sonst NICHTS ! '
Warning: Öhm, ich befürchte Character's OOC und der übliche Wahnsinn halt Schultern zuck
Pairing: Jetzt schon? Nichts da, kommt noch...
Thanks to...
...Nics: Ich werd mein Bestes geben um die deutsche Seite zu vergrößern . Es geht weiter ... .
Kapitel 1
Ich dachte ja wirklich immer, dass es schwierig wäre mich aufzuwecken, zumindest wurde mir das von meinen Eltern und Freunden regelmäßig gesagt, doch seit ich Usagi kannte, geriet dieser Teil meines Weltbildes verstärkt ins Schwanken und jedes Mitglied meines Bekanntenkreises hatte seine Meinung bereits geändert. Nun hatte ich aber die Ehre Usagi morgens zu wecken, eine Aufgabe, die mich an die Grenzen meiner Kreativität brachte.
Wer ich bin?
Eine 18- jährige Schülerin namens Minako Aino. Ebenso wie Usagi und zwei andere Freundinnen, Ami Mizuno und Makoto Kino, besuchte ich inzwischen die Abschlussklasse der Juuban High School, weshalb ich statt bei meinen Eltern zusammen mit Usagi in einem kleinen Appartement des Wohnheims unserer Schule wohnte. Das ganze war ein Pilotprojekt, bei dem getestet werden sollte, ob es für die Schüler des Abschlussjahres von Vorteil wäre, gemeinsam in einem Haus zu wohnen, so dass sie zusammen lernen konnten ohne sich dazu irgendwo in der Stadt treffen zu müssen. Außerdem war es hier wesentlich ruhiger und uns wurde eine große Bibliothek zur Verfügung gestellt, in der sich Materialien zu allen erdenklichen Themen befanden.
Wenn ich nach den vergangenen zwei Wochen ein Urteil über dieses Vorhaben abgeben sollte, würde ich es wohl positiv bewerten, auch wenn ich nichts davon hielt nicht nur in der Schulzeit, sondern ebenfalls in meiner Freizeit zu lernen.
Doch jetzt sah ich mich immer noch vor das Problem gestellt Usagi wecken zu müssen und ich beschloss zum scheinbar einzigen hilfreichen Mittel zu greifen, statt meine Zeit damit zu vergeuden, mir etwas Neues einfallen zu lassen.
Ich nahm den kleinen Eimer, der noch vom gestrigen Wecken neben Usagis Bett stand, und ging ins Bad um ihn mit Wasser zu füllen. Wahrscheinlich würde meine beste Freundin dann wieder den ganzen Morgen lang auf mich wütend sein, doch damit musste ich halt leben.Leise ging ich zurück in ihr Zimmer und leerte den Eimer über ihrem Kopf aus, was den Effekt hatte, dass sie mich zwei Sekunden später äußerst wütend anstarrte.
"MINAKO!"
Gut, wenn sie in dieser Lautstärke schrie, war sie vollkommen wach und es wurde Zeit sich aus ihrer Reichweite zu begeben. In Rekordzeit sprintete ich in mein Zimmer, nahm mir saubere Kleidung, hechtete ins Bad und schloss die Tür ab.
Wenigstens würde Usa auf dem nassen Bett nicht nochmal einschlafen und da es jetzt 07.10 Uhr war, war die Chance pünktlich im Klassenzimmer zu sein, recht groß. Ich duschte schnell und beim Abtrocknen bemerkte ich einen langen Kratzer auf meinem Oberarm. Wo hatte ich den bloß her? Mein Kater Artemis war seit ein paar Tagen mit Usagis Katze Luna bei Usas Eltern, denn Tiere waren im Wohnheim verboten, er konnte es also nicht gewesen sein.
Aber egal, ich musste mich fertig machen, damit Usagi auch noch ins Bad konnte. So schlüpfte ich schnell in meine Anziehsachen, kämmte mich, schloss auf und ging in mein Zimmer zurück.
Was mich dort erwartete, war vollkommen unerwartet, aber gleichzeitig hätte es mir auch klar sein müssen. In meine Decke eingekuschelt lag dort meine Freundin und schlief friedlich weiter. Nur ihre langen blonden Zöpfe waren zu sehen.
"USAGI!"
Wie schön, der Tag begann also mit einem Wettschreien.
Zwei noch halb geschlossene blaue Augen blickten mich beleidigt an.
"Is' ja gut, ich bin doch nich' taub", beschwerte sie sich und gähnte herzhaft.
"Sicher? Ich bin fertig im Bad, du kannst rein. Ich mach dann mal Frühstück", verkündigte ich ihr und mit unglaublicher Geschwindigkeit war sie verschwunden. Vielleicht sollte ich morgen einfach mal probieren sie mit dem Wort 'Frühstück' zu wecken.
Wie versprochen ging ich dann auch wirklich in die Küche und bereitete Frühstück, wobei ich hauptsächlich für Usa eindeckte, denn ich aß prinzipiell morgens nichts. Egal wie oft man mir erzählte, dass gerade das Frühstück wichtig sei.
"Sag mal Mina, stimmt das mit den beiden neuen Schülern, die heute zu uns kommen sollen", fragte sie, als sie wenige Minuten später die Küche betrat. Ich schaute überrascht auf.
"Wir kriegen neue Schüler? Von wem hast du das denn?"
"Naru erzählte es mir gestern in der Pause. Sind wohl Zwillinge, ein Mädchen und ein Junge. Engländer."
Ich zuckte mit den Schultern und schüttete mir Kaffee in meine Tasse.
"Keine Ahnung, aber wir werden es sehen. Werden wohl Diplomatenkinder sein, sonst würden sie nicht kommen, obwohl seit zwei Wochen wieder Unterricht ist."
Ich sah zwar nicht Usagis Blicke, aber ich spürte sie und ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie mich gerade fassungslos anstarrte. Wir ähnelten uns schon immer sehr, sowohl vom Aussehen her,als auch im Verhalten und dass ich auf einmal kein Interesse mehr an Personen hatte, die vermutlich reich und angesehen waren oder zumindest aus einem solchen Elternhaus stammten, war vollkommen überraschend.
Aber ich wollte das nicht näher diskutieren, deshalb mahnte ich sie, sich zu beeilen.
-Klassenzimmer Juuban High School-
Gelangweilt starrte ich aus dem Fenster, während alle darauf warteten, dass Frau Okinawa, die Lehrerin der ersten Stunde, endlich kam. Oder auch nicht und wir frei hatten.
Doch der Großteil dieser Schülergebete wurde nie erhört und mit neun Minuten Verspätung trat die resolute Lehrerin in den Raum, gefolgt von einem mittelgroßen, schlanken Mädchen.
"Hey, Mina, die sieht aus wie du", kommentierte Usagi neben mir leise und ich wandte meine Aufmerksamkeit ganz nach vorne um die Neue besser mustern zu können, als es aus den Augenwinkeln heraus möglich war.
Sie hatte lange blonde Haare und große blaue Augen, die an einen leicht bewölkten Himmel erinnerten. Gelassen musterte sie die Anwesenden, bis ihr Blick auf mich und Usa fiel.
Ich erwiderte ihren Blick scheinbar ungerührt, auch wenn Naru mir später erzählen sollte, dass wir uns angestarrt hätten, als ob wir uns gegenseitig hypnotisieren wollten.
Die Neue war es, die schließlich den Blickkontakt brach und zu Frau Okinawa sah, die der Blonden auffordernd zunickte.
Das Mädchen wechselte die Position und räusperte sich.
"Ich bin Valerie Wilson, 18 Jahre alt und wohnte bisher in Englands Hauptstadt London. Vor einer Woche bin ich mit meiner Familie hierher gezogen und werde hier an der Juuban High meinen Abschluss machen. Ich hoffe wir werden uns gut verstehen."
Es war etwas Vertrautes an ihr, aber gleichzeitig entwickelte ich eine innere Abneigung gegen sie. Ich hatte deutlich gemerkt, dass die letzten Worte lediglich eine höfliche Floskel und keineswegs ernst gemeint waren. Es interessierte sich nicht im geringsten, was wir von ihr hielten und ich war mit dieser Beobachtung nicht alleine. Jungen wie Mädchen sahen Valerie Wilson skeptisch an und jeder fragte sich, wie man sich ihr gegenüber verhalten sollte.
"Ich hoffe nur, dass du nicht auch noch behauptest, dass ihr Charakter meinem ähnelt, Usagi. Außerdem siehst du mir ähnlicher als sie es tut."
Was durchaus stimmte. Vielleicht lag es mehr an der Aura als am Aussehen, aber es gab zwischen der Neuen und mir wesentliche Unterschiede, die bei Usa und mir wiederum Gemeinsamkeiten waren.
Aber man würde sehen, was sich daraus entwickelte
Usa und ich saßen beim Mittagessen, als sich Makoto und Ami zu uns gesellten.
"Und, habt ihr schon die Neuen kennen gelernt? Was haltet ihr von ihnen", fragte die große Brünette gespannt.
"Wir haben das Mädchen in unserer Klasse. Ich find' sie ganz okay", erklärte Usagi.
"Was ist mit euch?"
"Na ja, wir haben ihren Bruder. Ehrlich gesagt, ich mag ihn nicht unbedingt. Er sieht zwar gut aus, aber seinem Verhalten nach weiß er das auch und das kann ich weder bei Männern noch bei Frauen ausstehen", gab Makoto zu.
"Ich bin mir noch nicht so sicher in meiner Meinung über ihn. Er ist intelligent und der Stil, in dem er diskutiert hat, ist ansprechend und macht ihn zu einem wünschenswerten Gesprächspartner, aber irgendetwas sagt mir, dass er eine andere Seite an ihm verheimlicht. Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass es sein erster Tag hier ist", bemerkte Ami.
Alle drei sahen mich fragend an.
"Was ist mit dir, Mina?"
Ich seufzte kurz, ich wusste genau, dass sie erwarteten, dass ich begeistert sein würde, doch ich war es nicht und diesmal würde ich es auch nicht vorspielen. Nur würde meine negative Meinung Verwunderung hervorrufen und Fragen würden gestellt werden.
"Ich mag sie nicht", antwortete ich knapp und stand auf.
"Ihr entschuldigt, der Volleyball- Club hat noch eine Besprechung vor dem Training und ich muss los, wenn ich pünktlich sein will.
"Natürlich war das eine Ausrede, natürlich wussten das die anderen und natürlich würde ich den Fragen nicht ausweichen können, aber momentan konnte ich nicht einmal den Gedanken an dieses Frage-Antwort-Spiel ertragen.
Zielstrebig ging ich in das Appartement, das ich mit Usagi teilte, betrat mein Zimmer und ließ mich auf das große Bett fallen. Dass ich die Neue nicht mochte, war nicht wahr und nicht falsch, ich befand mich in einem Zwiespalt. Ihre leicht abwertende Art stieß mich ab, ihre Aura wiederum hatte etwas Anziehendes, wie ich es sonst nur bei Usagi und Rei, einer anderen Freundin, die unsere Clique vervollständigte, spürte. Valerie verwirrte mich einfach und das war etwas, dass ich auf den Tod nicht ausstehen konnte!
Ihren Bruder kannte ich noch nicht, aber Makos und Amis Meinungen nach war er seiner Schwester sehr ähnlich und das würde bedeuten, dass es mir mit ihm genauso gehen würde.
Ein Piepen unterbrach meine Überlegungen und ich nahm mein Handy aus der Tasche. Ich hatte eine SMS bekommen, Absender war Rei.
"Mina, ruf mich bitte an, wenn du gerade keinen Unterricht hast. Rei"
Was konnte sie wollen? Da meine Neugierde groß genug war und ich tatsächlich noch Zeit bis zum Volleyballtraining hatte, rief ich sie gleich an.
"Rei? Ich bin's, Minako."
"Ah, gut, dass du gleich zurückrufst!"
"Was gibt es? Hattest du eine Vision? Oder ist etwas anderes passiert? Geht es um Luna und Artemis?"
Rei lachte leise.
"Ganz ruhig! Du hattest Recht mit deiner ersten Frage, ich hatte tatsächlich eine Vision, aber es ist nichts Beunruhigendes gewesen, nur äußerst verwirrend. Wann habt ihr heute Schluß?"
"Ich habe jetzt Volleyballtraining, Ami meines Wissens Literaturclub und Mako ist die Leiterin des Kochkurses, an dem Usagi teilnimmt. Alles geht bis 16.00 Uhr, danach haben wir frei. Sollen wir uns bei dir treffen?"
"Nein, nicht hier beim Tempel. Wir haben einen neuen Helfer, der muss nicht alle mitbekommen. Wie wäre es mit dem Café in den Crown Arkaden? Bei Motokis Schwester?"
Ich überlegte kurz und stimmte dann zu. Rei verabschiedete sich und ich legte auf.
Nachdenklich starrte ich in den Raum.
Wenn Rei sich nicht beim Tempel treffen wollte, musste es mehr sein als ein wenig verwirrend. Und es war zu bezweifeln, dass es nur an der Aushilfe lag, weil dieser neu war. Vermutlich hatte sie bei ihm ein schlechtes Gefühl.
Ich ging zu meinem Schreibtisch und öffnete die unterste Schublade. Dort lagen mein Verwandlungsfüller und der halbmondförmige Spiegel, beide die einzigen Hinweise auf meine zweite Identität. Denn ebenso wie Rei, Mako, Ami und Usagi gehörte ich zu den Sailorkriegerinnen, wobei Usagi schon nicht mehr wirklich eine Kriegerin war, sondern seit unserem letzten Kampf vor zwei Jahren und dem Sieg über Galaxia und Chaos wurde sie immer mehr zu ihrem zukünftigen Ich, auch wenn sie es gut zu unterdrücken wusste. Denn Usagi war die Reinkarnation der Mondprinzessin Serenity und würde in einigen Jahren als Neo-Königin Serenity an der Seite ihres Mannes, König Endymions, momentan noch als Mamoru Chiba bekannt, über Neo-Kristall-Tokio und das neue Silberreich herrschen. Ich, Sailor Venus, würde als Anführerin der inneren Sailors die Truppen unseres Reiches befehligen und gemeinsam mit allen Sailors, mit den Inners sowie mit den Outers, für die Sicherheit unseres Sonnensystems sorgen.
Doch momentan herrschte Frieden und wir waren, so gut es ging, zu unserem normalen Leben zurückgekehrt. Ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, wie es den anderen Mädchen ging, aber ich vermutete, dass sie alle wie ich fühlten. Dass sie diese Friedenszeiten nicht wirklich genießen konnten, weil irgendwo immer noch die Befürchtung bestand, dass ein neuer Feind erscheinen könnte.
Und jetzt Reis Vision und das Auftauchen der Neuen...
Natürlich könnte es ein Zufall sein, aber dieses vertraute Gefühl bei Valerie Wilson hielt mich davon ab, daran zu glauben. Ich kannte sie, aber meines Wissens war ich ihr auf der Erde nie begegnet. War sie eine Bekannte aus dem Silbermillenium? Aber wer war sie dort gewesen?
Und ihren Bruder müsste ich dann auch von damals kennen!
"Verdammt, Fragen über Fragen und ich ahne nicht mal, wie die Antworten lauten könnten", murmelte ich leise und schloss die Schublade wieder.
Vielleicht würde das Treffen nachher etwas Licht in das ganze bringen.
Doch jetzt war keine Zeit zum Grübeln, sonst würde ich zu spät zum Training kommen.
-Crown Arkaden-
Während wir auf Rei warteten hing ich meinen Gedanken nach. Wie es nicht anders zu erwarten gewesen war, verfolgten mich diese Wilson- Geschwister sogar im Volleyballclub. Nun, verfolgen ist natürlich übertrieben, aber wenn man plötzlich jedes Fach mit einem von ihnen hatte, war das schon ein wenig entnervend. Diesmal hatte ich nicht mit Valerie, sondern mit ihrem Bruder Alex die Ehre. Mako hatte Recht, er sah wirklich gut aus, aber wie die meisten dieser Typen wusste er das auch und verhielt sich entsprechend. Er war zweifellos ein guter Spieler, nicht perfekt, aber mit etwas Training könnte er sich so weit verbessern, dass er bei Wettkämpfen gegen andere Schulen aufgestellt würde. Was mich nun aber nachdenklich machte, war eine kurze Begebenheit:
Wir waren beim Spiel in einer Mannschaft gewesen und als wir gleichzeitig versuchten einen geschmetterten Ball anzunehmen, waren wir zusammengeprallt. In dieser kurzen Berührungszeit hatte ein Prickeln meinen Körper erfüllt. Nicht dieses Gefühl, das man hat, wenn man es geschafft hat seinen Schwarm auch nur kurz zu berühren oder ähnliches in dieser Art, sondern es war eine andere Sorte von Prickeln, doch ich konnte es nicht näher beschreiben.
"Erde an Minako, ist jemand da?"
Eine Hand fuchtelte vor meinem Gesicht herum und ich sah auf. Rei stand vor mir und sah mich ein wenig genervt an.
"Ich fragte dich gerade, ob du vielleicht die Güte hättest, mir ein wenig Platz zu machen?"
Verlegen rutschte ich auf der Bank näher zu Usagi.
"Immer doch Rei. Nun sag, was ist los?"
Einen Moment musste wir noch warten, da Rei erst ein Eis für sich bestellte und wartete, bis es gebracht wurde, doch dann schilderte sie uns, was sie in ihrer Vision gesehen hatte.
"Ich sah einen Planeten, vermutlich die Erde, und drei Lichter, die auf diesem Planeten 'landeten'. Kurz darauf sah ich ein viertes Licht, dass sich jedoch abseits der drei anderen platzierte.
Ich denke, das weist darauf hin, dass die ersten drei Wesen nichts mit dem vierten zu tun haben, vielleicht kennen sie es, vielleicht auch nicht. Aber alle Vier waren hell, was bedeuten würde, dass sie in friedlichen Absichten kommen und wir von ihnen nichts zu befürchten haben."
"Nicht unbedingt", erklang eine vertraute weibliche Stimme.
"Michiru!"
Die junge Frau, die uns auch als Sailor Neptun bekannt war und zu den Outers gehörte, blickte uns ernst an.
"Nicht nur du hattest eine Vision Rei. Heute Morgen habe ich in meinem Spiegel etwas Ähnliches gesehen, wie du. Es stimmt beinahe mit deiner Vision überein, nur war es bei mir so, dass der Planet, sei es nun die Erde oder nicht, nach dem Eintreffen dieser Lichter immer dunkler wurde, ein Zeichen, dass sich Böses ausbreitet. Wir müssen aufmerksam sein!"
Ein kollektives Seufzen war die Antwort darauf, es war also eingetreten, was jeder befürchtete. Ein neuer Feind.
"Nun, dann wird es Zeit unsere Verwandlungsfüller herauszuholen und abzustauben", kommentierte Mako trocken und legte ihren Füller auf den Tisch, glänzend und ohne jedes Staubflöckchen. Nacheinander gesellten sich auch Reis, Amis, Michirus, meiner und Usagis Brosche dazu.
Ich musterte jeden und mein Blick blieb bei Neptun hängen.
"Sind die anderen Outers auch hier?"
Sie nickte.
"Haruka und Hotaru suchen eine Wohnung für uns und Setsuna wollte zu ihrer alten Universität und fragen, ob sie dort eine Stelle für sie hätten."
Ich suchte einen Stift und einen Zettel aus meiner Tasche, schrieb meine Handynummer auf und reichte den Zettel Michiru.
"Das ist die einzige Möglichkeit uns in diesem Wohnheim zu erreichen. Wenn ihr Neuigkeiten habt, egal ob Visionen oder anderes, oder ihr ein Treffen einberufen wollt, ruft mich an!"
Michiru musterte mich genau, lächelte plötzlich und verabschiedete sich. Sie würde sich nachher mit den anderen Outers treffen und in die neue Wohnung einziehen, bevor sie mit den Recherchen anfingen, doch würden sie sich so bald wie möglich melden.
"Hm, was gab es denn da zu gucken", murmelte ich, sah die anderen an und wurde von diesen ein wenig verblüfft angestarrt.
"Was? Weshalb starrt ihr mich denn auch noch an?"
Was war das nur für ein Tag, dass scheinbar alle beschlossen hatten, mich dumm anzustarren?
"Du wirst immer mehr wie sie", antwortete Ami schließlich.
"Wie sie? Ich find nicht, dass ich Michiru ähnlich bin!"
"Nein, ich mein doch nicht Michiru. Ich meine sie!"
Nun war es an mir irritiert auszusehen, besonders als Rei, Mako und Usagi zustimmend nickten.
"Wen meinst du mit sie?"
Ami seufzte, bevor sie ihre Erklärung begann.
"Sailor Venus. Nicht jetzt in dieser Zeit, sondern die Sailor Venus aus dem Silbermillenium, die die Truppen des Mondes befehligt hatte. Die die Anführerin der Inners war und dennoch enger mit den Outers befreundet war."
Huh, hatte ich da was nicht mitgekriegt? Mir scheint, ich hatte da wesentliche Gedächtnislücken zu füllen, von einer engen Freundschaft mit Uranus, Saturn, Neptun und Pluto war mir nichts bekannt. Wir waren Verbündete, aber Freunde?
Nun mischte sich Usagi ein.
"Doch Mina, Ami hat Recht, ich hatte auch gerade eine Erinnerung. Durch deinen Rang warst du auf Geheiß meiner Mutter auch oft auf den äußeren Planeten, um das Bündnis durch Freundschaft zu verstärken."
"Ah ja. Das passt zwar nicht zusammen, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich dich, Usagi bzw. Prinzessin Serenity, beschützt und gleichzeitig die Truppen kommandiert und trainiert habe und auch noch in diplomatischer Mission zu anderen Planeten unterwegs war, aber wenn ihr denn meint..."
Natürlich, die Vorstellung so viel Verantwortung zu tragen und somit also eine angesehene Person gewesen zu sein, war nicht schlecht und wenn man mir das vor ein paar Jahren erzählt hätte, als ich Artemis zum ersten Mal getroffen hatte und als Sailor V unterwegs war, wäre ich sicherlich begeistert gewesen und hätte mich toll gefühlt, aber jetzt kam mir das ein wenig merkwürdig vor. Vielleicht lag es auch daran, dass ich damals ein paar hundert Jahre älter war und mehr Erfahrung hatte, als jetzt im Alter von 18 Jahren.
Ich stand auf, ging zur Theke um zu bezahlen, kehrte zurück und verabschiedete mich.
"Ich denke, ich werde mal wieder bei Motoki vorbeischauen und dafür sorgen, dass unser Hauptquartier nicht ganz einstaubt."
Wir hatten die Zentrale unter Motokis Spielhalle lange nicht mehr benutzt, auch nicht, als wir noch gekämpft hatten, aber das bedeutete ja nicht, dass wir sie nie mehr benutzen würden. Außerdem waren dort alle Daten unserer bisherigen Missionen gespeichert und irgendwie hatte ich das sichere Gefühl, dass Luna und Artemis dafür sorgten, dass die Datenbank kontinuierlich erweitert wurde und auch die Technik nicht veraltete.
(Narrators POV)
Hätte Minako Aino ihre Umgebung aufmerksamer gemustert, hätte sie gegenüber des Cafés eine Dreiergruppe bemerkt, die die Sailors die ganze Zeit beobachtet hatten. Zwei davon hätte sie voller Missvergnügen erkannt, die dritte Person sollte sie schon bald kennen lernen. Die Zwillinge verabschiedeten sich von ihrer Begleiter und während diese Minako folgte, machten sie sich auf den Weg zu einigen Läden um mit dem Gekauften das Appartement im Wohnheim halbwegs gemütlich einzurichten.
