Minako – Eine Lüge als Leben
Disclaimer (ich mach mal wieder ein '): Sailor Moon und alle damit verbundenen Charaktere, Orte, Begebenheiten gehören NICHT mir. Mir gehören nur Alex, Valerie, Aurelia, Kyosuke Furuhata und alle anderen Personen, die ihr nicht kennt, ebenso wie Plot-, Grammatik- und Rechtschreibfehler .
Part: 4?
Pairing(s)? (Frage: Welche(s) hättet ihr gerne?)
Warning: ..'ne Menge… kitschig, ironisch, übertrieben, irgendwann mal depressiv...ihr werdet 's erleben…
So, weiter geht es mit „Minako- Eine Lüge als Leben". Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis dieses Kapitel fertig war, aber es war eben mein Sorgenkind. Hoffentlich ist es halbwegs gelungen.
Viel Spaß beim Lesen!
Thanks to…
...YanisTamiem: Freut mich . Klar schreib ich weiter.
...Dax: Danke für das 'sehr gut' ggg (komm mir ein bisschen vor wie in der Schule .) jetzt geht's weiter.
...future Trunks: Du glaubst da schon ganz richtig und das mit dem Titel wird sich schon noch klären, es ist ja nicht so, dass dieses oder das nächste Kapitel das letzte wäre.
Ich danke euch Kommi -Schreibern, ihr gebt mir die Kraft zum Weiterschreiben! (Hu, ist das kitschig, aber es stimmt .)
Kapitel 4: Auf ins Vergnügen! – Usagis Alptraum
- Sportplatz Juuban High-
Narrator's POV
Inners wie Outers waren versammelt, jede bereits im Sportdress und mit mehr oder weniger begeistertem Gesichtsausdruck. Besonders Usagi sah aus, als ob sie jeden Moment sterben würde. Vorsorglich hatte die Mondprinzessin einen möglichst großen Abstand zwischen sich und Haruka gebracht, denn sie spürte nicht im Geringsten das Verlangen die Senshi des Uranus als persönliche Trainerin zu haben. Minako hatte soeben das Trainingsprogramm der Inners und Haruka das der Outers vorgestellt und nun war es tatsächlich ernst. Zuerst würden die Outers ihr Lauftraining absolvieren und mit dem Krafttraining beginnen, während die Inners liefen. Sobald Haruka, Michiru und Setsuna fertig wären, würden sie sich umziehen und nach Hause fahren, abends würde man sich dann irgendwo treffen, das musste noch geklärt werden.
Doch es war den jungen Frauen nicht vergönnt in Ruhe ihr Pensum zu absolvieren, mit jeder Minute die verstrich, sammelten sich mehr Schaulustige und gerade Usagi musste einige spöttische Kommentare ertragen und das bevor sie überhaupt angefangen hatten.
Von der versammelten Menge und dem Lärm aufmerksam gemacht, ließen sich schließlich auch die Zwillinge blicken, die gleich darauf von Verehrern umschwärmt wurden, und sich ohne diese zu beachten einen Weg zu ihren Mitschülerinnen und deren Freunden bahnend.
„Schau mal einer an, hast du dich dieser Truppe erbarmt, Aino? Du selbst müsstest das doch eigentlich nicht nötig haben", kommentierte Alex kalt. Mina, aus Gründen, die sie selbst nicht kannte, schon den ganzen Tag unglaublich gereizt, machte einen Schritt auf ihn zu, wurde aber zurückgehalten. Haruka hatte die Blonde am Arm ergriffen und sah sie nun eindringlich an. Es sollte nichts überstürzt werden!
„Nun, man kann nie wissen", meinte sie deshalb und drehte ihm den Rücken zu.
„Ruka, ihr fangt jetzt am besten an, ich würde das gerne hinter mich bringen, bevor die ganze Stadt hier ist."
Mina 's POV
Ich wusste wirklich nicht, was so interessant daran war, wenn sich eine Gruppe Mädchen zum Sport verabredete. Ich mein, die sahen doch jeden Tag welche, mehr oder weniger freiwillig, je nachdem, ob man den Sportunterricht nun mochte oder eher nicht. Warum also wir?
Und warum diese Zwillinge? Hatten die nichts Besseres zu tun, als dem Ruf der Masse zu folgen und auch hier aufzutauchen? Dabei war es doch wirklich schon schlimm genug, dass ich sonst so viel Zeit mit ihnen verbringen muss.
Aber gut, Mina, das ist jetzt nicht das Problem, deine Aufgabe besteht darin, die Inners zu trainieren und besonders Usagi daran zu erinnern, dass nichts, aber auch gar nichts ein Grund dafür ist, nicht am Training teilzunehmen.
Obwohl ich gestern Abend doch recht deutlich war, oder?
-- Flashback --
Usagi und ich hatten uns bei Ami und Mako eingefunden um gemeinsam den Abend zu verbringen und den üblichen Klatsch auszutauschen. Heute durften wir endlich wieder in die 'Freiheit', sprich, runter vom Schulgelände und ab in die Stadt. Nach zwei Stunden, nun war mein Geldbeutel leer, dafür hatte ich einige schöne Dinge eingekauft, besuchte ich Rei und wie nicht anders zu erwarten hatten sich Ami, Mako und Usa ebenfalls eingefunden. Es war ein ruhiger Nachmittag, ungestört von Lehrern, Schülern oder gewissen Personen, ohne Ereignisse, die auf unsere neuen Feinde schließen ließen, einfach nur wir fünf Mädchen. Ein kurzer Moment in dem wir vorgeben konnten, ganz normale Schülerinnen zu sein.
Als wir uns verabschiedeten, teilte ich Rei noch den Zeitpunkt für das Training am nächsten Tag mit und ging mit den anderen zurück zum Wohnheim.
Mako hatte versprochen zu kochen, weshalb ich nur schnell meine Einkäufe in Usa und mein Apartment brachte und dann zu Nummer 13 lief.
Scheinbar war ein Wunder geschehen, denn der Flur war leer, auch hinten bei Apartment war kein nerviger Fan der Zwillinge. Vermutlich hatten unsere Beschwerden endlich Erfolg gehabt.
Die Mädchen erwarteten mich schon im Wohnzimmer und nachdem wir etwa zwei Stunden lang über alles Mögliche, Oberflächliche gesprochen hatten, fragte Usagi auf einmal nach, weshalb wir denn trainieren müssten.
„Weil es neue Feinde gibt und wir jegliche Kondition verloren haben", war meine knappe Antwort.
„Außerdem, wie sieht das denn aus, wenn wir fette Oberschenkel und Speckröllchen haben? Wir tragen kurze Röcke und unsere Fukus sind eng geschnitten. Da sieht man doch jedes Gramm!"
Ja, okay, im Kampf war das Aussehen vielleicht nicht so wichtig, aber ich bin nun mal auch die Senshi der Schönheit, solche Dinge gehörten einfach zu meiner Mentalität.
„Da hat Mina schon Recht", stimmte Makoto mir zu.
„Es mag ja sein, dass Mamoru nichts dagegen hast, wenn du das ein oder andere Pfündchen mehr auf den Rippen hast, aber wir haben etwas dagegen, da du im Kampf sonst zu langsam bist."
Usagi sah uns beleidigt an.
„Ich bin die Mondprinzessin und zukünftige Neo- Königin Serenity, ich muss nicht trainieren!"
Damit hatte sie bei mir einen empfindlichen Nerv getroffen, ein solches Verhalten konnte ich nicht ausstehen und vor allem duldete ich es nicht.
„Ach ja, bist du das? Nun, wenn der Feind dich tötet, weil du zu fett und deshalb zu langsam bist, wird wohl nichts daraus!"
Ami sah mich Stirn runzelnd an.
„Ich bin diejenige, die letztendlich von allen die größte Macht hat. Wenn ich nicht wäre, könntet ihr keinen der Feinde endgültig besiegen!"
„Ach und wie soll das in Zukunft aussehen? Sollen wir jeden Dämon einzeln festhalten, damit du nur noch zielen musst?"
Usagi und ich waren aufgestanden, standen uns nun gegenüber und starrten uns an, ich zornig, sie empört.
„Aber ich bin die Mondprinzessin!"
„Jetzt hör mir mal gut zu! Jede von uns hier ist eine Prinzessin und im Gegensatz zu dir haben wir wenigstens echte Planeten und nicht nur einen Mond. Jupiter zum Beispiel hat davon 16! Das einzige, das dich zu etwas Besonderem macht, ist, dass du die Besitzerin des Silberkristalls bist, aber wenn du fett und faul bist, kannst du ihn nicht richtig einsetzen. Wie willst du den Feind dann besiegen? Indem du ihm was vorheulst, weil dich die böse Minako so piesackt? Oder willst du ihn anzicken, weil er dich durch die Gegend hetzt? Du wirst genauso wie wir alle hier trainieren oder du kannst vergessen, dass ich noch einmal für dich kämpfe. Dann kehre ich auf die Venus zurück und du wirst mich niemals wieder sehen!"
Drei Augenpaare sahen mich überrascht an, doch ich legte keinen Wert auf einen weiteren Wortwechsel und verließ die Wohnung. Erst wollte ich noch einmal hinaus, überlegte es mir dann aber doch anders und suchte mein Zimmer auf. Ich schloss sogar ab, sollte Usagi versuchen hereinzukommen, würde sie scheitern.
Was sollte dieses Verhalten denn auch? Wir waren doch keine kleinen Kinder mehr. Leider hatte ich keine Erinnerungen an Trainingsstunden im Silbermillenium, ich wusste nur, dass es sie gab, aber ich war mir sicher, dass sich unsere Prinzessin damals genauso aufgeführt hatte. Sie mochte eine gute Freundin sein, aber in solchen Momenten konnte ich sie nicht ausstehen. Und diesmal würde nicht ich es sein, die gleich am nächsten Tag ankommt und fragt, ob wir uns wieder vertragen.
Zumal war morgen das Training, es gab keine Zeit für Versöhnungsszenen.
Flashback Ende
Usagi hatte sich bei mir entschuldigt, als wir heute Morgen aufstanden; ich habe ihr zwar noch nicht verziehen, aber wegen der anderen haben wir 'Frieden' geschlossen. Ich gebe ja auch zu, dass ich auch nicht gerne Streit hatte, aber irgendjemand musste diese unangenehmen Dinge ja übernehmen.
Nun standen wir Inners also hier und schauten unseren Freunden zu, wie sie eine Runde nach der anderen absolvierten. Hotaru war natürlich auch bei uns, sie machte nicht so wie Ruka und Michiru regelmäßig Sport und musste langsam anfangen. Wie Setsuna es allerdings schaffte so trainiert zu sein, obwohl sie keiner Sportart nachging? Oder wusste ich einfach nur nichts davon?
Vielleicht auch eher das, da sich mein Wissen über die Hüterin von Raum und Zeit auf ein Minimum beschränkte.
Neben mir saß Ami auf dem Boden und tippte eifrig Zahlenkolonnen in ihr Notebook. Wo hatte sie das denn so plötzlich her, vorhin war das aber noch nicht da gewesen? Oder doch?
Ich glaub, ich brauch einen Kaffee um ein bisschen wacher zu werden.
Die drei Outers begannen gerade ihre letzte Runde und ich sah zu meinem 'Team'. Ein Zunicken meinerseits signalisierte ihnen, dass sie sich an die Bahn begeben sollten. Ami tippte ich auf die Schulter.
„Wir sind gleich dran. Für Berechnungen ist später noch ausreichend Zeit, außerdem bezweifle ich, dass jeder von uns eine detaillierte Analyse möchte. Usagi wird sich kaum weiter damit beschäftigen wollen."
Die Senshi des Wassers sah zu mir und ein amüsiertes Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Diese Worte von dir? Warst nicht gerade du es, die Usa in aller Deutlichkeit sagte, dass sie das Training mitmachen müsse? Dazu gehört auch die Ergebnisauswertung!"
Okay, Punkt für sie.
„Trotzdem sind wir jetzt dran, also los!"
Während Ami die Daten speicherte, ging ich schon zu den Anderen um sie kurz einzuweisen.
„Rei, Mako, ihr lauft am Anfang der Gruppe. Das heißt nicht, dass ihr sprinten sollt, lauft das Tempo, das ihr durchhaltet. Nach euch kommt Ami und Usagi und ich bilden den Schluss."
„Du kannst ruhig selbst vorn laufen, ich kann auch bei Usa bleiben. Das ist für mich vielleicht nicht ganz so zermürbend und du kannst dich austoben", schlug Makoto vor und ich sah sie fragend an. Wollte sie mir erzählen, dass sie keine Kondition hatte? Da musste mir sie schon mit etwas anderem kommen, denn das ausgerechnet Jupiter keine Kondition hatte, glaubte ich garantiert nicht.
„Darf ich mir vielleicht selbst aussuchen, mit wem ich laufe", mischte sich Usagi ein, leicht beleidigt, weil wir über sie sprachen, als ob sie nicht dabei wäre.
„Nein und jetzt halt die Klappe", kam die Antwort von Rei und innerlich zuckte ich zusammen. Hui, da war jemand schlechter gelaunt als ich. Was wohl los war?
Ich sah Mako prüfend in die Augen. Selbst das kleinste Flackern konnte verraten, ob ein Mensch etwas wirklich so meinte, wie er es sagte oder ob es lediglich Höflichkeit war. Sollte letzteres der Fall sein, dann konnte die Brünette es perfekt verbergen!
„Na ja, wenn es dir wirklich nichts ausmacht, dann würde ich deinen Vorschlag annehmen", sagte ich und fügte mit einem Blick zu Usagi hinzu: „Und wenn Usa auch damit einverstanden ist."
Sowohl Makoto als auch Usa nickte und ich stellte mich neben Rei, Ami gesellte sich zu uns, dann meine Mitbewohnerin und Mako.
Haruka kam kurz zu mir und erklärte, dass sie uns die Zeit ansagen würde, damit wir ein Gefühl bekamen, in welchem Tempo wir gut und lange laufen konnten. Ein letzter Blick noch und die Outer Senshi pfiff. Wir starteten sogleich, zunächst noch in der vereinbarten Positionierung, doch ich war gespannt, wie sich das entwickeln würde.
Mit Haruka hatte ich noch einmal die Trainingspläne abgestimmt und wir hatten festgelegt, dass die Inners einen Zeitlauf machen würden, die Outers hingegen würden eine bestimmte Strecke absolvieren.
Für den Anfang war bei uns eine Zeitspanne von acht Minuten vorgesehen, was sie nicht nach viel anhörte, aber sehr lange dauern konnte, wenn man sich in seiner Kondition verschätzte.
Makoto würde wahrscheinlich wirklich am wenigsten Probleme haben sich an Usagis Tempo anzupassen und daher auch die acht Minuten durchhalten. Natürlich war sie im Kampf sehr ausdauernd und konnte große Strecken in hoher Geschwindigkeit absolvieren, doch das war eben im Kampf und nicht normales Training ohne Feind, in dem es nicht den ausschlaggebenden Adrenalinschub gab.
Ami konnte ich nicht einschätzen, sollte ich sie in eine Leichtathletikgruppe einteilen, müsste das ein Mittelding zwischen Sprintern und Langstreckenläufern sein, aber ich war überzeugt, dass auch sie keine Probleme haben würde.
Bei Rei hingegen war ich mir da nicht so sicher. Sie gehörte eindeutig zu den Sprintern und müsste sich daher auf ein langsameres Tempo einstellen. Aber vielleicht lag ich auch falsch und sie hielt durch.
Usagi, nun ja gut, ich bin glücklich, wenn sie das durchzieht, meinetwegen mit Gehpausen zwischendurch, solange sie nicht einfach aufgibt und die Bahn verlässt.
Und ich selbst? Na ja, eigentlich müsste ich es schaffen, aber man sollte solche Dinge nicht beschreien. Rei und ich kamen zum zweiten Mal an Haruka vorbei die sogleich verkündete, dass die ersten 1 ½ Minuten geschafft waren.
Ein leichtes Schnauben neben mir und ein unglücklicher Seufzer einige Meter hinter mir waren die einzigen Kommentare darauf. Schließlich sollte alle Energie aufs Laufen verwendet werden. Ohne Störung absolvierten wir auch die nächsten beiden Minuten, Rei, Ami und ich hatten Mako und Usagi bereits einmal überholt und näherten uns dem zweiten Mal, als wir unerwartete Unterstützung bekamen.
In enger Shorts und Top, die langen Haare geflochten, erschien auf einmal Valerie Wilson erst neben mir und zog dann an mir vorbei um danach konstant zwei Meter vor mir zu laufen. Ein erneutes Schnauben neben mir zeigte an, dass Rei alles andere als erfreut war.
Nun, glücklich war ich auch nicht, aber momentan überwog die Überraschung.
Ich mein, dass die Zwillinge merkwürdig waren, war mir von Anfang an klar gewesen. Dass sie sich als etwas Besseres fühlten ebenfalls, sie zeigten es oft genug. Aber dass sie sogar in ihre Sportkleidung wechselten um uns zu beweisen, was für tolle Sportler sie waren, war nun wirklich ein wenig heftig!
In diesem Moment erblickte ich Alex Wilson, doch nicht wie eigentlich erwartet neben mir, im Überholen begriffen, sondern in normaler Kleidung am Rand. Aufmerksam beobachtete er uns und meine Verwunderung wuchs ins Unendliche. Aus denen würde ich nie schlau werden.
„Noch drei Minuten", rief Haruka und ich hörte Usagi entsetzt stöhnen. Bisher hatte sie sich gut gehalten, vielleicht würde es ja auch ohne Gehpause funktionieren.
Aber nun hatte ich etwas anderes, dass meine Aufmerksamkeit verlangte. Die Blonde die entspannt vor uns joggte.
„Mina, lass sie einfach", mahnte Rei neben mir, in ihrem Gesicht waren erste Anzeichen von Müdigkeit zu erkennen.
„Weshalb sollte ich?"
„Weil sie genau das will und meines Wissens nach eben nicht tust, was sie will. Und jetzt hör auf zu reden, ich brauche meinen Atem für anderes."
Als ob ich damit angefangen hätte!
Aber sie konnte mich noch so sehr ermahnen, dieses Mädchen vor mir regte mich auf. Sie war arrogant, kam mir aber bekannt vor, war nicht von der Erde und ich wusste nicht, wer se wirklich war. Genug Gründe sie nicht zu mögen, oder?
So zog ich mein Tempo an, lief neben ihr und setzte mich vor sie. Ein leises Geräusch ertönte, das an ein Kichern erinnerte. Machte die sich über mich lustig?
Gut möglich, denn nun hatte sie wieder aufgeholt und überholte. Nun, was sie konnte, konnte ich schon lange und überholte sie. Und sie mich. Und ich sie. Und immer so weiter, bis ich, sie hatte mich gerade wieder überholt, eine Hand auf meiner Schulter spürte und bei einem Seitenblick Haruka neben mir rennen sah.
„Mina, die Zeit ist längst um. Lass sie doch rennen, das ist nicht Teil des Trainings und wir haben noch anderes zu tun, als euch beim eurem kleinen Wettrennen zuzusehen."
Leise seufzend nickte ich, verlangsamte mein Tempo und joggte schließlich mit Haruka zu unseren Freunden zurück.
Wie Hotaru mir sogleich berichtete, war ich wohl total auf Valerie und das Rennen fixiert gewesen, hatte Rei einfach zurückgelassen und nichts mehr mitbekommen. Nicht, wie wir Runde um Runde die anderen überholt hatten, nicht wie Haruka zum ersten Mal verkündet hatte, dass die Zeit um sei, nicht, wie der Fanclub der Zwillinge Valerie angefeuert hatte und vor allem nicht das wahnsinnige Tempo, das wir erreicht hatten.
„Es war kein spontaner Entschluss, dass Valerie gegen dich gelaufen ist", meinte Ami plötzlich und alle sahen erstaunt zu ihr, „seht mal zu ihr und ihrem Bruder", all sahen zu den Zwillingen.
Und tatsächlich unterhielten sich die Geschwister angeregt und schauten fortwährend zu uns. Alex tippte dabei etwas in einen Timer (1).
„Er macht sich schon die ganze Zeit Notizen, du hättest sehen müssen, wie konzentriert er dich und seine Schwester beobachtet hat."
Ich sah Merkur fragend an.
„Was schätzt du, steckt dahinter?"
„Das ist zwar interessant, hat aber Zeit bis nachher", mischte sich Haruka ein.
„Wichtig sind jetzt erstmal Dehnübungen, damit ihr nicht am Ende noch Krämpfe kriegt. Und nehmt regelmäßig Magnesium- Tabletten, wenn ihr welche habt, hilft auch."
Damit wir auch ja bei den wirklich wichtigen Dingen blieben, tz, typisch für Uranus. Aber sie hatte ja Recht!
„Dann mal los! Konzentrieren wir uns auf Dehnübungen statt auf irgendwelche Zwillinge", forderte Rei und energisch marschierten wir zur Sporthalle, vielleicht hätten wir wenigstens dort keine Zuschauer.
- Crown Arkaden, Eis- Café –
Frisch geduscht, total erschöpft, aber stolz auf unsere Leistungen trafen wir uns zwei Stunden später in den Arkaden um die abgearbeiteten Kalorien wieder zu uns zu nehmen. Besonders Usagi sah aus, als ob sie als Belohnung gleich zwei Eisbecher haben wollte, doch das würden wir schon verhindern.
Kurz bevor wir das Wohnheim verlassen wollten hatte mich Hotaru angerufen und mir gesagt, dass sie und die anderen Outers nicht kommen könnten, es habe sich Verschiedenes ergeben, dass Vorrang hatte, schließlich mussten sie auch irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen.
Deshalb saßen nur Rei, Ami, Mako, Usagi und ich an unserem Stammtisch und warteten auf Unazuki, die gerade in ein Gespräch mit einem Kunden verwickelt war. Doch auch dieses war einmal zu Ende und sie eilte zu uns.
„Was habt ihr denn gemacht? Ihr seht ja total fertig aus", rief sie.
„Vielen Dank, so etwas hört man gerne", knurrte Rei missmutig, Mako hingegen informierte unsere Freundin knapp über unseren Ehrgeiz „etwas für unsere Figur zu tun", wie sie das Training anderen gegenüber betitelte.
„Ihr seid wahnsinnig", war Unazukis einziger Kommentar und sie wollte lieber wissen, was wir essen und trinken wollten, als weiter diese Horrorerzählungen zu hören.
Da nur wenige Gäste anwesend waren und die alle versorgt waren, gesellte sie sich zu uns, nachdem sie unsere Bestellungen serviert hatte und wir widmeten uns angenehmeren Themen.
Motokis Schwester erzählte aufgeregt von einem Casting, das in einem Monat stattfinden sollte und an dem sie teilnehmen wollte. Veranstalter war ein berühmtes englisches Model, das hier in den Arkaden wohl einen eigenen Fashion- Shop aufmachen wollte. Nun gut, so berühmt konnte die Frau nicht sein, sonst wüsste ich das schon längst. Schließlich hatte ich erst gestern hier einen Großteil meines Geldes ausgegeben.
Unazuki war so aufgeregt und erzählte so begeistert, dass Rei plötzlich beschloss, sich für dieses Casting anzumelden und Usagi war sofort ebenfalls dabei. Ami und Mako lehnten lachend ab und plötzlich ruhten alle Augen auf mir.
Nur dass ich das erst mitbekam, als Usagi mich in den Arm kniff, denn ich hatte etwas viel Interessantes gefunden. Oder eher, jemand Interessanteren.
„Hey Mina, was ist los? Wir reden mit dir!"
„Nein, ich habe keine Lust. Ihr schafft das schon ohne mich."
Fünf Mädchen sahen mich perplex an, dann sah Mako in die Richtung, in die ich starrte und grinste wissend.
„Klar, was könnte es schon sein, das unsere Mina davon abhält zu solchen lebenswichtigen Dingen wie Castings zu gehen", kommentierte sie, leicht spottend.
Nun drehten sich auch die anderen um und hielten nach etwas Ausschau, das mich so sehr ablenken könnte.
„Da sind doch nur mein Bruder und unser Cousin", bemerkte Unazuki ahnungslos, doch dann verstand sie.
„Okay, lassen wir das 'nur' weg. Da sind mein Bruder und unser Cousin."
Bingo, 100 Schokopunkte für Makoto und Unazuki. Fragte sich nur, ob mein Schokoladen- Eis zu viele Glückshormone freigesetzt hatte oder ob mir die Großer- Bruder- Sache nur einreden wollte um mein Leben um ein Problem leichter zu machen.
„Sag mal, ist Kyo eigentlich mit dieser Rothaarigen aus der Spielhalle zusammen", fragte ich um abzulenken und es klappte. Unazuki sah mich neugierig an.
„Welche Rothaarige?"
Schnell erzählte ich ihr von meiner ersten Begegnung mit Kyosuke und ihr Blick wurde mit jedem Blick interessierter. Nun hatte sie Witterung aufgenommen und Kyosuke würde mich wahrscheinlich umbringen, sollte er erfahren, dass ich das angebahnt hatte, aber das Risiko ging ich ein.
In diesem Moment sah Motoki zu uns und sagte etwas zu seinem Cousin. Die beiden jungen Männer kamen zu uns herüber und nahmen sich Stühle vom Nebentisch um sich zu uns zu setzen. Unazuki verkündete ihrem Cousin sogleich, dass sie über etwas genaue Informationen wollte, sobald sie einen Shake für ihn, ihren bruder und sich selbst geholt hatte.
Kyo, vollkommen ahnungslos, stimmte zu und sah zu uns, doch wir zuckten nur mit den Schultern, scheinbar unwissend, was unsere Freundin hören wollte.
In Windeseile war Motokis Schwester zurück, verteilte das Mitgebrachte und setzte sich wieder.
Das Verhör konnte beginnen!
(1) Auch als Palm Top bekannt, aber ich weiß nicht, ob das jemandem etwas gesagt hätte ggg
