Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt weiter schreiben sollte. Ich hab einen groben Plan, wie das ganze enden soll. Und dann kommt JKR veröffentlicht ihren 6. Band und versaut mir alles...
Wenn ich unter diesen Vorraussetzungen weiter schreibe, wird immer der Verdacht bestehen bleiben, dass ich klaue. Dabei weiß ich seit dem 1. Kapitel von „The strongest weapon" wie der letzte Satz DIESER ff lauten soll.
Ich habe beschlossen, jetzt mal ein weiteres Kapitel zu posten und dann überlegen, ob ich mir nachsagen lasse, dass ich abkupfere oder ob ich ein neues Ende überdenke. Dann müsste ich allerdings auch den Titel ändern...
also es gibt drei Möglichkeiten:
so weitermachen, wie ich es vorhatte und viele Parallelen entstehen lassen
alles umschmeißen und schauen, ob ich ein anderes Ende finde
einfach aufhören
Auf alle Fälle ist hier erst mal das 4. Kapitel... Danke für die Unterstützung bis hier her.
Kapitel 4: Prozesse gegen die Todesser
Am nächsten Tag hatte Sirius frei, weil er sich daheim für den Prozessauftakt gegen die Todesser am nächsten Tag vorbereiten wollte.
„Ich weiß gar nicht, was ich mit den tun soll. Askaban bringt nicht wirklich viel. Seit die Dementoren weg sind, ist es ziemlich unsicher. Nach dem Ausbruch..."
„Welcher Ausbruch? Da stand doch gar nichts im Tagespropheten!", unterbrach Harry seinen Patenonkel.
„Wir wollten damit nicht an die Öffentlichkeit. Voldemort soll sich in Sicherheit wiegen. Die Ergebnisse der Prozesse werden auch nicht in der Zeitung stehen. Je weniger Voldemort von uns weiß, desto besser ist es.", erklärte Sirius.
Harry war aber nicht zufrieden, immerhin wurde ihm schon wieder eine Information vorenthalten, deshalb brauste er auf: „Aha, es sind also Todesser ausgebrochen, Diener von dem Typ, der mich am liebsten tot sehen würde und keiner hält es für nötig, mir bescheid zu sagen?"
„Hättest du irgendwas anders gemacht, wenn ich es dir erzählt hätte? Wenn ich es dir erzählt hätte, dann hätte ich dir auch deine Ausflüge zu Hermine verbieten müssen. Hättest du dich davon abhalten lassen? Eher nicht, oder? Also habe ich einfach darauf vertraut, dass du schon auf dich aufpasst. Denn lieber bist du draußen und wir wissen es, als dass du wieder mal abhaust. Und dass Türen dich nicht abhalten, wurde uns ja schon bewiesen. Dumbledore hat mir zugestimmt, dass es sicherer für dich ist, als wenn ich dich hier einsperre und du wieder die Tür in die Luft sprengst und dich einfach so aus dem Staub machst."
Harry dachte nach. Wahrscheinlich hatte Sirius recht. Wahrscheinlich wäre er wirklich wieder abgehauen, so wie am Ende des letzten Schuljahres. Trotzdem wollte er es sich nicht eingestehen, dass Sirius recht hatte. Er fühlte sich schon wieder übergangen. Da er aber wusste, dass Sirius einen wichtigen Prozess vorbereitete, wollte er keinen Streit mit ihm anfangen, deshalb sagte er versöhnlich:
„Das könnte vielleicht sein. Und wie geht das jetzt mit den Todessern weiter?"
„Es gibt da eine Methode, ich habe im Strafbuch von 1584 darüber gelesen. Sie wurde allerdings 1893 abgeschafft, weil sie wider der Völkerrechte ist. Dass, das, was die Todesser getan haben auch wider die Völkerrechte ist, scheint wohl niemanden zu interessieren. Ich habe mit Jack schon gesprochen. Es wäre möglich einen entsprechenden Gesetzesentwurf innerhalb einer Woche rechtskräftig zu machen. Allerdings, würde das Gesetz dann erst ab nächster Woche gelten, ich kann also eigentlich die Todesser nicht nach diesem Gesetz bestrafen, weil das Gesetz NACH ihrem Verbrechen beschlossen wurde.
Ich mein ich kann ja auch morgen nicht Nase bohren verbieten und dann alle, die jemals in der Nase gebohrt haben, verhaften lassen."
Harry war ziemlich verwirrt: „Was für ein Gesetz und was hat das mit Nasebohren zu tun?"
Sirius lachte kurz, dann meinte er aber: „Das war doch nur ein Beispiel. Mich wundert es im übrigen nicht, dass du keinen ZAG in Geschichte hast. Stop. Bevor du protestierst, ich bin natürlich stolz darauf, dass du in Vgddk sogar zwei hast und insgesamt sieben ist auch spitze. Ist mir eben nur so rausgerutscht, weil dir das Jahr 1584 nichts sagt.
Ich mochte Geschichte der Zauberei ja auch nicht besonders, aber dieses Jahr ist wichtig. Da kam der ‚Act of the people's safety' raus. Darin ist ein Gesetz, das jetzt genau richtig für die Todesserprozesse wäre.
‚Wenn es im Reich eine dunkle Bewegung gäbe, so verfahre man rechtlich gegen die Dunklen, bis in den Tod oder man entziehe ihnen die Magie. Das letzte obliegt dem Richter.'
Würde das Gesetz jetzt also wieder in Kraft treten, könnte ich es eigentlich nicht auf sie anwenden. Wobei die Betonung auf ‚eigentlich' liegt."
„Aha, ich verstehe. Aber da es ein Ausnahmefall ist und es ja schon nach den alten Gesetzen ein Verbrechen ist, gibt es eine Ausnahmeregelung?", überlegte Harry laut.
Sirius schaute ihn überrascht an und sagte dann: „Stimmt genau. Dass es ein Verbrechen ist, legen schon die alten Gesetze fest. Nur das Strafmaß würde durch das neue Gesetz erhöht werden. Das heißt eigentlich ist es kein neues Gesetz. Es ist nur eine Wiedereinsetzung eines vor Jahren abgeschaffenen Gesetzes. Jack ist der Minister, eigentlich könnte sein Wort genügen, um es rechtskräftig zu machen, aber er ist ordentlich. Und das schätze ich an ihm. Wenn er sich hier nicht einfach so hinreißen lässt, dann ist er auch in anderen Dingen gewissenhaft. Aber er wird schon einen Weg finden, dass ich das Gesetz als Urteilsgrundlage verwenden darf."
„Wie ist das eigentlich mit dem Gericht? Als ich vorletztes Jahr in Dumbledores Pensieve geschaut habe, saßen da mehrere Menschen und haben den Angeklagten befragt.", fragte Harry nach.
„Es gibt so genannte Geschworene. Dazu gehören auch Dumbledore und Jack. Leider gehört Fudge da immer noch dazu. Er musste zwar sein Amt als Minister aufgeben nicht aber seinen Sitz im Geschworenenrat. Ich führe den Vorsitz der Verhandlung und beschließe zusammen mit den Geschworenen das Urteil.", erklärte Sirius und es schwang etwas wie Stolz in seiner Stimme mit.
Als Sirius demonstrativ anfing in einem Buch zu blättern, nahm Harry das als Zeichen, ihn jetzt lieber alleine zu lassen.
Im Wohnzimmer traf Harry Anne, die mit Stella spielte.
„Ist sie nicht niedlich?", fragte Anne entzückt.
Harry nickte bloß und dachte: „Sie weiß echt, wie man die Leute um den Finger wickelt."
Er beschloss etwas schwimmen zu gehen. Er hatte in der letzen Woche festgestellt, dass das Schwimmen seiner Kondition mehr als gut tat. Zusätzlich hatte er angefangen abends, bevor er schlafen ging einige Liegestützen zu machen.
Als er gerade die tausend Meter hatte und sich zur Erholung etwas in die Sonne legte, kam Sam aus dem Haus.
„Hast du dir schon überlegt, welche Kurse du nächstes Jahr belegst? Ich bin mir noch nicht sicher. Und meine Mum meint, dass ich doch dich fragen soll, weil du ja die Lehrer in Hogwarts kennst.", meinte er und legte sich neben Harry.
„Also dass ich Verteidigung als UTZ-Kurs nehme steht schon mal fest. Auch wenn Siri nächstes Jahr nicht mehr als Lehrer in Frage kommt. Dann denke ich mal noch Verwandlungen. Dafür habe ich im letzten Halbjahr irgendwie ein Talent entwickelt. Anne hat mir erzählt, dass meine Mum ein Ass in Verwandlungen war. Wahrscheinlich trete ich jetzt das Erbe an. Und das dritte ich bin mir nicht sicher."
„Was möchtest du denn beruflich mal machen? Ich würde gerne Botschafter fürs Ministerium werden.
Ich bin recht begabt, was Sprachen angeht. Ich kann Alte Runen übersetzen, außerdem spreche ich neben Englisch fließend Französisch, Spanisch und Deutsch. Ich reise gerne und deshalb ist das eigentlich mein Traumberuf. Wie sieht es mit dir aus?", wollte Sam wissen.
Harry überlegte kurz und antwortete dann: „Ich weiß es nicht. Es gab mal eine Zeit lang, da wollte ich Auror werden. Aber irgendwie spricht mich das gar nicht mehr an. Ich will nicht auch noch beruflich gegen das Böse kämpfen müssen. Die meisten erwarten wahrscheinlich, dass ich Profiquidditschspieler werde. Ich liebe Quidditsch und ich bin auch nicht schlecht aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das mein Leben lang machen kann. Irgendwann kommen dann jüngere, und ich bin zu alt. Ich habe also absolut keine Ahnung, was ich werden will."
„Na, wenn das so ist, dann brauchst du deine Leistungsfächer ja nicht nach Berufen wählen. Nimm einfach, das was dir Spaß macht."
„Hhm, Spaß? Pflege magischer Geschöpfe ist lustig. Aber irgendwie komme ich mir blöd vor, wenn ich das als UTZ – Kurs nehmen würde. Vielleicht Zauberkunst?", überlegte Harry.
„Hhm, Zauberkunst ist nicht schlecht. Ich glaube das nehme ich auch. Alte Runen, Zauberkunst und keine Ahnung.", überlegte auch Sam.
„Das ist gar nicht schlecht. Ich nehme Verteidigung gegen die dunklen Künste, Verwandlungen und Zauberkunst. Und was wähle ich ab? Auf jeden Fall Wahrsagen. Obwohl ich es wirklich vermissen werde, wenn ich nicht in jeder Stunde gesagt bekomme, dass ich bald sterben werde."
Sam lachte, Harry hatte ihm alles von Professor Trelawny und ihren eher pessimistischen Prophezeiungen erzählt.
„Wahrsagen hatte ich noch nie belegt. Dafür bin ich einfach zu realistisch. Was soll ich denn abwählen? Ich denke mal Geschichte der Zauberei. Bei euch würde ich eh nicht mitkommen, ich kenn die britische Geschichte ja eh nicht. Dann noch Astronomie. Wie viel darf man abwählen?"
Harry zeigte drei Finger und Sam fuhr fort: „Dann wähle ich noch Pflege magischer Geschöpfe ab."
„Okay, dann fehlt dir ja nur noch ein dritter UTZ – Kurs. Ich wähle also wie gesagt Wahrsagen ab. Und dann noch Geschichte der Zauberei. Ich habe keine Lust auf weitere drei Jahre Trollaufstände. Dann bleibt eigentlich nur noch Astronomie. Denn Zaubertränke darf man ja leider nicht abwählen. Hey willst du nicht Zaubertränke als UTZ – Kurs nehmen?"
Sam zeigte ihm den Vogel und lachte: „Netter Witz. Ich habe doch nicht einmal ein PIG geschafft. Ich glaube, ich nehme Kräuterkunde."
„So nachdem das Problem geklärt wäre und wir alle unsere Fächerwahl wissen, wie wäre es mit einem kleinen Wettschwimmen?", meinte Harry und sprang ins Wasser.
Harry war schon einige Meter geschwommen, da sprang Sam erst hinterher. Trotzdem überholte er Harry schon nach kurzer Zeit. Sie schwammen zehn Bahnen, bis Harry erschöpft rief:
„Okay, du hast gewonnen. Ich hol dich nicht mehr ein. Du bist einfach zu schnell!"
Sam grinste triumphierend und meinte: „Leg dich nie mit einem Malfoy an!"
„Jetzt hast du Ähnlichkeit mit Malfoy. Nur mit dem Unterschied, dass das du wirklich Talent hast und Malfoy bloß ein großes Maul.", lachte Harry.
Eine Sekunde später hatte Sam ihn schon untergetaucht. Prustend kam Harry wieder an die Wasseroberfläche.
Sam sah ihn drohend an und sagte: „Nach allem, was du mir über meinen lieben Cousin erzählt hast, möchte ich NICHT mit ihm verglichen werden."
„Ist ja schon gut.", keuchte Harry. Dann tauchte er kurz unter und zog Sam an den Beinen nach unten, sodass dieser Unmengen von Wasser schluckte.
Erschöpft legten die beiden sich wieder in die Sonne, bis Anne sie zum Abendessen rief.
„Hey, Jung, seht mal, was Stella für mich gebastelt hat.", sagte Anne und schwenkte ein Pappgebilde vor ihren Augen.
Beim näheren Hinsehen erkannte man, dass es sich um einen Kessel handelte, der wohl gerade in die Luft flog.
„Merkt sie nicht, dass Stella sich nur über sie lustig gemacht hat?", wisperte Sam und Harry zuckte bloß mit den Schultern. Ihm war es unbegreiflich, dass ein fünfjähriges Mädchen schon so einen hinterlistigen Charakter haben konnte und die Frechheit besaß sich so gegenüber älteren zu verhalten. Noch unbegreiflicher war es ihm, dass Anne nicht bemerkte, was Stella da trieb.
Beim Abendessen sah Sirius nicht mehr ganz so angespannt aus, wie am Morgen und dann erzählte er:
„Jack hat einen Weg gefunden. In irgendeinem Gesetzesbuch ist geschrieben, dass Gesetze wieder geltend gemacht werden können, wenn mehr als zwei Drittel der Geschworenen dafür sind. Und dann kann das Gesetz auf jedes Verbrechen, das auch zuvor schon begangen wurde, angewendet werden. Ist das nicht spitze?"
Alle Anwesenden nickten und Jean fragte: „Ist mein Vater dabei?"
Sirius schaute ihn traurig an und sagte dann: „Dein Vater wurde im ersten Kampf getötet. Als Voldemort das erste mal an der Macht war. Er war bei einem Attentat auf einige Muggelgeborene dabei. Die Auroren, die dazukamen, mussten ihn töten, sonst hätte er sie getötet. Aber dein Bruder ist dabei, Lucius.
Er ist aber leider immer noch sehr einflussreich. Und ich brauche zu einer Verurteilung eine zwei Drittel Mehrheit. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die bekomme. Ich schätze mal, dass Lucius sich seinen Weg da raus kaufen wird."
„Kann ich ihn vielleicht sehen?", bat Jean.
Sirius sah ihn etwas verwirrt an, erklärte dann aber: „Klar. Besucher sind erlaubt. Ich kann vielleicht etwas einrichten, dass du ihn vorher noch sehen kannst, bevor er dem Gericht vorgeführt wird."
Harrys Augen leuchteten auf und blitzschnell fragte er: „Siri? Darf ich auch mit?"
Anne schüttelte unmerklich den Kopf und Sirius sah ihn etwas ratlos an.
„Bitte! Ich will dieses Schweine sehen. Ohne ihre Mütze über dem Kopf! Ich will dieses Schweine sehen, die Hermine so etwas angetan haben! Ich möchte ihnen ins Auge sehen. Ich will sehen, wer es war. Bitte!", flehte Harry.
Sirius schaute von Harry zu Anne, die immer noch den Kopf schüttelte, und wieder zurück zu Harry.
„Ich kann dich verstehen. Aber ich glaube nicht, dass es gut ist. Glaub mir. Es würde dich zu sehr belasten.", versuchte es Sirius aber Harry explodierte.
„Zu sehr belasten? Meinst du ich stehe es nicht durch? Meinst du ich habe nicht schon Schlimmeres erlebt? Ich war BABY, als meine Eltern getötet wurden. Ich war ELF, als sich herausstellte, dass mein Lehrer Voldemort unter dem Turban trug. Ich war ZWÖLF, als ich gegen eine Erinnerung von Voldemort und einen Basilisken kämpfen musste, ich war DREIZEHN, als sich heraus stellte, dass Rons Ratte der Typ ist, der meine Eltern verraten hat. Ich war VIERZEHN, als Cedric vor meinen Augen getötet wurde und Voldemort wieder zu einem Körper gekommen ist. Als ich FÜNFZEHN war, hat Tom meine Freundin entführt und sie gefoltert. Als ich sie retten wollte, wären wir beinahe beide draufgegangen. Und du meinst, dass ich es nicht verkraften könnte den Todessern in die Augen zu schauen?"
Es herrschte betroffenes Schweigen. Die Malfoys sahen sich betreten an. Sie hatten nicht gewusst, dass Harry SO viel durch gemacht hatte. Anne waren Tränen in die Augen gestiegen und Sirius sah ihn nur sprachlos an.
Ohne noch etwas zu sagen, stand Harry vom Tisch auf und rannte in sein Zimmer. Anne rief ihm etwas hinterher, aber Harry wollte es nicht mehr hören. In seinem Zimmer angekommen, warf er sich auf sein Bett und starrte wütend, aber auch enttäuscht, in den Sternenhimmel.
Nach einer halben Stunde war seine Wut immer noch nicht verraucht und er beschloss seine Wut in Training zu ersticken.
Er begann mit Liegestützen, bis er vor Erschöpfung am Boden liegen blieb. Dann kam ihm eine Idee.
Leise schlich er in den Keller und in Annes Zaubertränkelabor. Dort begann er einen besonders starken Recreat – Trank zu brauen. Nach zwei Stunden war er fertig und Harry füllte den Trank in fünf Flaschen. Die nahm er mit in sein Zimmer.
Plötzlich klopfte es an der Tür und Harry verstaute die Flaschen hastig unter seinem Bett. Dann rief er missmutig: „Herein!"
Er hatte eigentlich Sirius erwartet. Aber in der Tür stand Hermine.
„Hermine!", rief er erfreut und all sein Ärger war plötzlich vergessen. Er fiel seiner Freundin um den Hals und sie gab ihm einen Kuss.
„Was machst du denn hier?", fragte er und zog Hermine auf die Couch, wo sie sich gleich an ihn kuschelte.
„Sirius und Anne waren gerade bei mir.", begann sie, wurde aber von Harry unterbrochen, der verächtlich schnaubte.
Hermine ließ sich nicht beirren und erzählte weiter: „Sie haben mich gefragt, ob ich morgen mit zu dem Prozess möchte. Sie haben gesagt, dass du mit wolltest. Und da fanden sie es angebracht, dass ich auch mitgehe."
„Das heißt, ich darf auch hin?", fragte Harry ungläubig. Hermine nickte bloß und flüsterte:
„Lass uns bitte nicht mehr davon reden. Morgen werden wir uns wieder damit auseinander setzen müssen. Aber nicht heute. Heute habe ich was anderes vor."
Dann zog sie ihn an sich und begann ihn zu küssen. Harry ließ seine Hände unter ihr Top wandern und streichelte ihr über den Rücken. Wie hatte er das vermisst. Ihre warme, weiche Haut. Auch Hermines Finger erkundeten Harrys Körper und Harry fühlte eine Hitze in sich aufsteigen.
Als er jedoch begann Hermines Hose aufzuknöpfen schob Hermine ihn sanft aber entschieden weg.
„So weit bin ich noch nicht. Lass uns noch warten, bitte.", bat sie.
„Hermine?", Plötzlich wurde Harry sehr ernst, „Hermine, haben sie, haben sie dir auch, auch dort weh getan?"
Hermine versteifte sich augenblicklich. „Harry ich kann da noch nicht drüber reden. Bitte akzeptiere das."
Als sie am nächsten Morgen Hand in Hand die Treppe runterkamen, erwartete sie schon ein grinsender Sam.
„Na schöne Nacht gehabt?", fragte er.
Harry grinste nur und Hermine antwortete: „Typisch Malfoy!"
Sam entgegnete darauf immer noch grinsend: „Klappe, Granger!"
„Aha, ich sehe, dass ihr euch schon kennen gelernt habt?", fragte Harry.
„Ja, gestern, als sie angekommen ist. Sie hat mich gleich abschätzend angeschaut und hat gemeint, dass ich nicht aussehe wie ein Malfoy. Dann habe ich ihr klargemacht, dass ich doch einer bin.", erklärte er grinsend.
„Ja, er kann wirklich Malfoylike sein.", bestätigte Hermine ironisch.
„Na wie war's heut nacht?", begrüßte sie nun auch Sirius.
Harry sah ihn mahnend an und sagte: „Es ist nichts passiert. Und falls du es wissen willst, wir haben schon in Hogwarts ab und zu das Bett geteilt."
Sirius spielte den Schockierten und meinte: „Hach, früher war ja alles besser. Da gab es so etwas noch nicht. Da schlief man erst nach der Hochzeit im selben Bett."
„Ahja? Und wie kann Anne dann JETZT schon schwanger sein?", konterte Harry.
„Okay, eins zu null für dich. Jetzt frühstückt schnell. Um halb elf fängt der Prozess an. Wir gehen um zehn ins Ministerium.", sagte Sirius und ging an ihnen vorbei die Treppe hinauf.
Punkt zehn standen die beiden vor dem Kamin in der Küche und warteten auf Sirius und Jean.
Kurz darauf kamen sie auch schon. Sirius trug eine lange schwarze Robe mit weißem Kragen. Er sah richtig imposant aus.
Harry und Hermine setzten sich auf die Zuschauerränge. Plötzlich kam Dumbledore. Er begrüßte die beiden freundlich und fragte sie, ob sie sich bereits für ihre Kurse entschieden hatten. Beide sagten ihm seine Wahl. Hermine würde die gleiche Kombination wie Harry nehmen, nur dass sie Astronomie behielt und anstatt Wahrsagen Arithmantik abwählen würde.
„Eine gute Entscheidung. Ich kann euch eure zukünftige Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrerin gleich vorstellen. Sie ist eine der Geschworenen. Wenn ihr mitkommt, zeig ich sie euch.
Die beiden folgten ihrem Schulleiter und der stellte ihnen Professor Balke vor. Sie war eine magere blonde Frau ende vierzig. Sie begrüßte ihre zukünftigen UTZ-Kursler zwar höflich aber insgesamt machte sie eher einen unfreundlichen Eindruck. Auf jeden Fall würde sie streng sein, überlegte Harry. Sie sah aus, als wäre bei ihr auf keinen Fall mit lockerem Unterricht zu rechnen.
Dann gingen die beiden wieder zurück zu ihren Plätzen, denn der Prozess begann. Sirius erhob sich und bat um Ruhe, dann kündigte er an:
„Der erste Angeklagte ist Mr McNair. Er ist angeklagt, auf die dunkle Seite gewechselt zu haben in Tateinheit mit Mord in mehreren Fällen und Beihilfe zum Mord in unzähligen Fällen. Führt ihn herein."
McNair wurde hereingeführt und an einen Stuhl in der Mitte gekettet. Einer der Geschworenen forderte: „Leg ein Geständnis ab, das mildert die Strafe."
Aber McNair blieb stumm. „Sind Sie ein Todesser?", wollte ein anderer wissen.
McNair schüttelte stumm den Kopf. „Warum wurden Sie dann mit 50 anderen Todessern aufgegriffen?", hakte der Geschworene nach.
McNair presste die Lippen aufeinander und selbst in dem schwachen Licht der Fackeln konnte Harry erkennen, dass ihm Schweißperlen über die Stirn liefen.
„Ich erkenne seine Statur. Er war dabei.", wisperte Hermine und klammerte sich an Harry. „Alles wir gut. Alles wird gut.", beruhigte er sie und streichelte ihr sanft über den Rücken.
„McNair, deine Schuld ist zweifelsohne bewiesen. Es gibt niemanden, der für dich aussagen kann. Ich denke, wir verkürzen das ganze, indem zu jetzt einfach nickst, damit wir dich verurteilen können!", rief Professor Balke.
„Ich sage nichts!", rief er plötzlich und versuchte sich von dem Stuhl zu befreien. Aber je mehr er zog, desto tiefer schnitten die Fesseln in sein Fleisch. Dann hörte man plötzlich ein Knacken. Sein Unterarmknochen war gebrochen. Er schrie kurz auf, war dann aber wieder still.
„Legst du jetzt ein Geständnis ab? Oder sollen wir dich gleich verurteilen?", fragte jetzt Sirius.
McNair blieb stumm. Daraufhin zogen sich die Geschworenen zur Beratung zurück. Nach einer halben Stunde kamen sie zurück und Sirius verkündete:
„Die Geschworenen sind zu einem Urteil gekommen. Mit einer Mehrheit von 47 zu drei, wurdest du für schuldig befunden. Das Geschworenengericht hat sich für den Entzug der Magie entschieden und Todesstrafe auf Bewährung. Das heißt, solltest du auch ohne Magie dir noch einmal etwas zu schulden kommen lassen, wird die Todesstrafe vollzogen."
McNair nahm sein Urteil wortlos hin. Erst als er wieder abgeführt wurde, rief er: „Der dunkle Lord, wird siegen! Das Dunkle wird immer siegen! Ihr könnt seine Diener ausschalten, nicht aber ihn!"
Dann wurden zwei Todesser vorgeführt.
„Thomas Wisler und Janus Gee, ihr seid angeklagt auf die dunkle Seite gewechselt zu haben in Tateinheit mit Mord in mindestens drei Fällen, sowie schwerer Körperverletzung in Tateinheit mit Freiheitsberaubung."
Wisler sah recht lässig aus, vielleicht sogar etwas überheblich. Er hörte der Anklageschrift wortlos zu. Gee schien das ganze gar nicht zu interessieren. Er schien nicht einmal hingehört zu haben.
Dann meldete sich Wisler zu Wort: „Ja wir haben die Blythes gefangen gehalten. Wir taten das im Auftrag des dunklen Lords. Ja, wir sind Todesser, Ja wir haben mindestens drei Menschen getötet. Wollt ihr es genau wissen? Es waren 124!"
Die Geschworenen waren geschockt. Die Todesser genossen die Wirkung ihres Geständnisses, dann sprach Gee weiter: „Was Thomas sagt stimmt nicht. Es waren 125! Ja, wir haben das getan. Und ja wir sind stolz darauf unserem Lord solche Dienste erwiesen zu haben. Und nein, wir bereuen nichts!"
Die Geschworenen stimmten einstimmig für Todesstrafe.
Die nächsten vier Todesser bekamen nur zehn Jahre Askaban und durften ihre Magie behalten.
Dann wurde eine Gruppe von zehn Todessern vorgeführt. Sie planten zusammen mit Voldemort den Anschlag auf die Winkelgasse und bekamen ebenfalls Todesstrafe.
Dann war kurz Mittagspause. Hermine war ganz aufgewühlt. „Wisler und Gee, waren die Todesser, die Charlies Eltern gefangen hielten. Dann ist der Horror für sie wenigstens vorbei."
„Ja sie hat mir erzählt, dass sie den Sommer bei Dumbledore verbringen sollte und Dumbledore ihre Eltern so bald wie möglich befreien würde. Ich wünsche ihr nichts sehnlicher, als dass sie endlich ein normales glückliches Leben führen kann.", sagte Harry. Dann ging der Prozess weiter.
Der nächste Todesser war Pansy Parkinsons Vater. Auch er bekam die Magie entzogen.
Dann wurden wieder zwei Todesser vorgeführt. Sie hatten mehrere Muggelmädchen vergewaltigt und danach regelrecht hingerichtet. Sie bekamen die Todesstrafe. Auch ihr Geständnis milderte die Strafe nicht, denn sie zeigten keinerlei Reue und sagten, dass sie jeder Zeit jeden Befehl ihres Meisters ausführen würden.
Damit war der erste von insgesamt drei Prozesstagen vorüber.
Hermine war etwas niedergeschlagen, dass so viele Todesser die Todesstrafe bekommen hatten. Harry bedrückte es zwar auch, aber andererseits wusste er, dass die Todesser keine Sekunde zögern würden ein unschuldiges Leben zu beenden. Und je mehr Todesser Voldemort verlor, desto schwieriger würde es für ihn werden die Macht entgültig zu übernehmen.
Am nächsten Tag war Lucius Malfoy der erste Angeklagte.
Er wurde hereingeführt und musste sich auch auf den Stuhl setzen, allerdings schlossen sich die Fesseln nicht. Bevor Sirius die Anklage verlesen konnte, fingen einige der Zuschauer aber auch der Geschworenen an zu rufen: „Malfoy ist unschuldig! Ihr klagt hier den edelsten Mann der Zauberer an!"
Sirius brachte die Menge zum Schweigen und wandte sich an Lucius: „Malfoy, ich bin enttäuscht. Du hast dir so gut wie jeden in diesem Raum gekauft. Warum nicht mich? Bin ich weniger wert, als die anderen?"
Lucius lachte bloß und schnaubte dann verächtlich: „Da spricht der Flohfänger! Ich habe keine Sophoklesse! ( bezahlte Bravorufer, waren im alten Rom durchaus üblich bei Gerichtsverhandlungen)"
„Oho, der Mann wirft mit Fremdwörtern um sich! Trotzdem ist bewiesen, dass du ein Anhänger Voldemorts bist.", sprach Sirius ruhig aber entschieden.
„So bewiesen ist das gar nicht!", kam es aus den Reihen der Geschworenen. Lucius lächelte schleimig und sagte: „So ist es. Ich wollte nur etwas Information sammeln und sie dem Ministerium zu gegeben Zeitpunkt überliefern. Die Malfoys sind ehrliche, edle Menschen. Schaut euch doch meinen Bruder an. Jean ist, genau wie ich ein Mann, der nur die gute Seite unterstützt, oder Bruderherz?"
Jean sprang auf und rief: „Ich habe NICHTS mit dir zu tun. Vor 20 Jahren konntest du mich nicht schneller aus dem Haus kriegen und dein Sohn denkt immer noch, dass du Einzelkind bist. Du und Vater, ihr habt mich einfach ausgelöscht. Sobald ich weg war, gab es für euch keinen Jean Malfoy mehr! Und jetzt, wo du in der Scheiße steckst, bin ich plötzlich wieder BRUDERHERZ!"
Erst herrschte betroffenes Schweigen, dann fingen die Zuschauer und Geschworenen an zu tuscheln.
„Ich wusste gar nicht, dass er ein Bruder hat?", „Vielleicht ist er aber wirklich unschuldig?", „Möglicher Weise führen uns seine Informationen zu du weißt-schon-wem und dann ist der Horror endlich vorbei?"
Harry hatte das Gefühl, er müsste sich übergeben, gleichzeitig hatte er aber auch das dringende Bedürfnis aufzuschreien. Hermine schien es genauso zu gehen. Sie krallte ihre Fingernägel fest in Harrys Oberschenkel.
Sirius versuchte sich wieder Aufmerksamkeit zu verschaffen, aber die aufgeregte Menge wurde nicht still. Deshalb schoss er rote Funken in die Luft und ließ es dreimal knallen. Sofort war der Gerichtsraum totenstill.
Lucius lächelte selbstgefällig und nickte einigen Leuten zu.
Danach wurden Zeugen verhört. Es gab zwar drei oder vier, die Lucius belasten konnten, aber Lucius hatte für seine Verteidigung gesorgt. Als die Geschworenen sich zur Beratung zurückgezogen hatten, füllte sich der Raum wieder mit Gemurmel, das immer lauter wurde.
Dann kamen sie zurück. Sofort verstummten die Zuschauer und warteten gespannt auf die Verkündung des Urteils.
„Lucius Malfoy ist schuldig, das Vertrauen des Ministeriums missbraucht zu haben. Und wird zu einer Geldstrafe von zweihundert Tagessätzen zu jeweils 1000 Galleonen verurteilt.", sagte Sirius mit einer Stimme, der man es ganz genau anhörte, dass Sirius mit dem Urteil mehr als unzufrieden war.
„Ich möchte nicht mehr.", flüsterte Hermine.
Harry ging es ähnlich. Er hatte genug von diesen bestechlichen Leuten. In der Pause, die nach dem Prozess folgte sagte er Sirius Bescheid, dass er und Hermine heim gehen würden.
„Ich kann euch verstehen. Ich würde auch am liebsten gehen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte Malfoy die Todesstrafe bekommen. Aber bei der Abstimmung ging es 15 zu 35 aus. Ich hatte schwere Überzeugungsarbeit zu leisten, dass er überhaupt verurteilt wird. Die Mehrheit der Geschworenen wollte ihn eigentlich freisprechen.", erklärte Sirius.
Harry und Hermine reisten durch den Kamin in der Eingangshalle des Ministeriums zurück zum Blackpot.
Dort erzählten sie Anne alles von dem Prozess und Anne war empört über die Bestechlichkeit der Geschworenen.
Nach dem Abendessen fuhr Anne Hermine wieder zu sich nach Hause. In vier Tagen würde die Hochzeit sein und danach würde Hermine bis zum Ende der Ferien bleiben. Aber diese vier Tage wollte sie noch mit ihrer Familie verbringen.
„Wer weiß, ob ich sie je wieder sehe?", flüsterte Hermine, „Mich wundert es ehrlich gesagt, dass bis jetzt noch nichts passiert ist. Eigentlich müssten sie doch ziemlich hoch auf der Liste stehen, oder?
hopefully TBC
