Ein Leben ist nicht genug
Disclaimer: siehe Kapitel 1Timeline: 4. Zeitalter.
Pairing: Haldir/OFC(Natila); Elladan/OFC(Callendil); Elrohir/OFC(Eirien)
Raiting: R wegen Gewalt, Tod, rape
Danke an alle Reviewer lächel
Lion, Seni, Eryndis (schön von dir zu lesen...ich habe PJ das auch nicht wirklich verziehen, obwohl Haldirs Tod ja DAS Highlight in der Triologie war ;-) Eirien: Unter Natilas Bett liegt NIX! Was sollte darunter liegen bitteschön???
Sorry dass es schon wieder so lange gedauert hat..hach...schäm...
Kapitel 4
Faustpfand
Als Natila wieder zu sich kam lag sie fest verschnürt auf einem Pferd, das von einem Reiter gezogen wurde. Sie versuchte sich zu orientieren, doch Natila konnte nichts sehen, da man ihr einen Sack über den Kopf gezogen hatte. In ihrem Schädel dröhnte und hämmerte es. Plötzlich blieb das Pferd stehen. Die Dúnadan bekam einen Schlag ins Genick und verlor sofort wieder das Bewusstsein.
Als sie das nächste Mal die Augen öffnete lag sie auf dem Boden. Der Sack war ihr abgenommen worden und so konnte sie sehen wo sie sich befand. Die Lichtung auf der sie waren, schien ringsum mit hohen Hecken begrenzt zu sein, dahinter begann ein tiefer Wald. Keiner konnte hineinsehen und niemand einfach heraus gehen.
Natila drehte sich um und sah neben sich Eirien sitzen. Sie war ebenfalls wach. Neben ihr lag Aramir.
Natila erhob sich langsam, denn ihr Schädel brummte gewaltig und als sie saß wurde ihr derart schwindelig, dass sie sich übergeben musste.
Einer der Männer, die sich in der Lichtung aufhielten kamen auf sie zu. „Na, ist unsere Prinzessin endlich erwacht?"Natila sah ihn wütend an. Sie wollte aufstehen und dem Kerl an die Gurgel gehen, doch ihre Arme und Beine waren noch immer gefesselt. Eirien versuchte sie zu beruhigen: „Natila, bleib ruhig, dann wird dir nichts geschehen. Nur nicht provozieren lassen!"
Natila sah ihre Freundin genauer an und entdeckte, dass eines der Augen von Eirien völlig zu geschwollen war.
„Ich hab es ausprobiert!", fügte Eirien dazu.
„Wie geht es Aramir?", wollte Natila wissen.
„Sie ist verletzt, man hat ihr einen Pfeil in den Arm gejagt. Sie ist aber soweit wohlauf. Wie sieht es mit dir aus? Einen Schönheitspreis erhältst du jedenfalls auch nicht."
Natila lächelte gequält. „Sicher nicht! Ich fühle mich, als ob ein Troll auf mir gesessen hätte."
Sie spürte ihr Bein nicht. Dort wo der Pfeil steckte war ein notdürftiger Verband angebracht.
„Warst du das?", fragte sie Eirien.
„Nein, sie lösen die Fesseln nicht! Es war dein Gönner. Wer immer er auch sein mag. Er trägt immer seinen Schal."
Der Mann, der Natila angesprochen hatte kam auf sie zu. Er steckte ihr einen Trinkschlauch in den Mund. Wasser floss in ihren Rachen und auf ihr Gesicht. Es tat ihr gut, sie war völlig ausgedörrt. Die Sonne stand hoch am Himmel und der Tag war heiß. Nachdem er den Schlauch wegnahm, sagte er zu ihr: „Na, eigentlich wollte ich ja den Prinzen spielen der dich wach küsst, meine Hübsche!"Er spitzte seine widerwärtigen Lippen und drückte sie Natila auf den Mund.
Eirien fing sofort an zu schreien: „Lass sie ihn Ruhe, du ekeliger Bastard!"
Doch Natila biss ihm mit aller Kraft auf die Lippen, so dass er blutend nach hinten kippte. Mit ihren Beinen stieß sie ihn mit aller Kraft von sich.
„Mach das nie wieder!", sagte sie nur.
Doch der Kerl wischte sich das Blut weg und kam zurück. Er setzte sich auf sie und schlug ihr mit seiner Faust ins Gesicht! „Drecksstück, dir werde ich's zeigen!"Er zerrte an ihrer Lederweste, als vor Natilas Augen eine Schwertspitze aus seinem Bauch auftauchte. Er kippte zur Seite und blieb tot liegen.
Natila war entsetzt und starrte auf den Mann, der das Schwert führte. Es war derselbe Kerl, der sie erführt hatte. Er hatte noch immer seinen Kopf verhüllt, so wie es Tradition der Haradrim war. Doch seine blauen Augen verrieten ihn, er konnte eigentlich keiner sein, denn das Volk aus Harad hatte dunkle Augen.
Er sah zu seinen Männern und brüllte los: „Wenn einer von euch auch nur seine Hand in die Nähe der Frauen bringt, wird er sie nie wieder benutzen! Lasst euch dies eine Lehre sein!"
Dann drehte er sich um und sah Natila an: „Und nun zu dir Täubchen. Wenn du dich ruhig verhältst werden wir sicher gute Freunde. Versuche nicht zu fliehen. Es wird dir sowieso nicht gelingen. Du würdest nur sterben! Also genieße den Aufenthalt. Er könnte länger dauern!"
Er lachte laut auf. „Von euch will ich eigentlich nichts. Aber du bist mein Faustpfand. Die anderen sind nur Dreingabe. Mich würde mal interessieren, wer die beiden überhaupt sind. Ich kenne sie nicht!"
Natila versuchte sich ein Bild zu verschaffen. Wer konnte sie kennen und vor allem wozu benötigt man sie! Ihre Gedanken waren sofort bei Haldir. Ob es ihm und den Kindern gut ging? Sie spürte einen Stich im Herzen. Warum durften sie nicht einfach in Ruhe leben. Was hatte sie den Valar nur angetan?
Eiriens Stimme holte sie wieder in die Realität: „Du bist ein widerwärtiger Bastard! Wart's nur ab. Sie werden kommen und dir deinen Arsch aufreißen!"
Er stellte sich vor Eirien und gab ihr einen Tritt in den Magen. Sie klappte zusammen. „Ich hoffe doch, dass sie das tun!"
„Eirien!", rief Natila.
Eirien stöhnte: „Alles in Ordnung, nur'n Kratzer!"
Da wurde auch Aramir wieder wach.Sie setzte sich und sah sich um. Als sie Natila sitzen sah lächelte sie gequält.
„Schön dich wieder unter den Lebenden zu sehen. Obwohl du nicht gerade so aussiehst!", sagte die Waldläuferin.
Der verhüllte Führer ging zu Aramir und drückte ihr mit seiner Hand die Kehle zu und sagte: „Wenn ich von dir noch eine dumme Bemerkung höre, dann gebe ich dich erst meinen Männern zum Vergnügen, danach werden wir dich als Zielscheibe benutzen!"
Natila sah mit Entsetzen auf: „Bitte lasst sie frei! Ihr wolltet doch mich und die habt ihr. Meine Gefährten nützen Euch doch nichts!"Er lachte laut auf. „Natürlich nutzen mir die beiden etwas. Ich habe DICH in der Hand, wie ich jetzt sehe! Wahrscheinlich sind sie deine Leibwachen! Armes Kind nun können sie nicht mehr deinem Befehl folgen!"Er ließ Aramir los und sie holte ein paar Mal tief Luft.
Er ging erneut zu Natila und zog sie an ihrer Lederweste hoch, bis sie stand.
Jetzt spürte Natila ihr Bein. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihren ganzen Körper. Er zog sie direkt vor sein Gesicht, so dass Natila seinen Atem spürte. „Na geht es deinem Bein gut?", fragte er mit einem sarkastischen Tonfall. Er drückte mit einer Hand gegen den Verband. Natila schrie laut auf. Tränen liefen ihr über das Gesicht, aber sie sagte mühevoll: „Ist mir nie besser gegangen!"
Er lachte und drückte seinen Mund auf Natilas Lippen. Sie konnte sich diesmal nicht wehren und schloss nur die Augen.
In Gedanken rief sie Haldirs Namen und bat ihn um Hilfe. Dann entdeckte ihr Peiniger Natilas Kette, die sie um den Hals trug. Er holte den Anhänger hervor und riss die Kette von ihrem Hals.
„Was haben wir hier? Wenn das nicht ein Schmuckstück ist. Das werde ich als Andenken an dich behalten. Er stieß Natila wieder auf den Boden zurück. Ihr Bein schmerze noch mehr.
Der Mann sah sich den Stein genauer an und hielt ihn in die Sonne. „Ein Elbenstein! Du bist wirklich eine wahre Fundgrube!"Natila wusste das kein Flehen helfen würde. Es war als würde er ihr das Herz herausreißen. Er nahm ihren letzten Anker! Bevor ihr Peiniger sie verließ sah sie noch wie er sich die Kette umhängte.
...
Die nächsten 6 Tage verbrachten die Frauen damit am Leben zu erhalten. Man ließ sie größten Teils in Ruhe. Man gab ihnen Wasser und altes Brot zu essen. Die Wunden von Aramir und Natila wurden öfters gesäubert und neu verbunden. Dies machte der Anführer persönlich. Er hatte etwas Ahnung von der Heilkunst, aber er gab sich große Mühe dabei, es so schmerzhaft wie möglich zu tun.
Man hatte den Frauen erlaubt zehn Minuten am Tag ohne Fesseln ein paar Schritte zu gehen, dabei wurden die jeweils anderen mit Schwertern bewacht. Sollte derjenige fliehen, der frei war, würden die beiden anderen es nicht überleben. Aus diesem Grunde wagten sie keinen Versuch zu fliehen.
Und doch wurde der Anführer immer nervöser. Er wartete auf etwas, doch auf was?
Es war gerade als Natila ohne ihre Fesseln ein paar Schritte humpelte, als einer der Männer zum Anführer kam und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Dieser ließ einen Wutschrei los, ging zu Natila und schnappte sie sich. Er zog sie zu sich und sah ihr in die Augen.
„Ihr glaubt wohl ich meine es nicht ernst. Nicht mit mir! Ich werde ihm zeigen wie ernst ich es meine."
So dicht wie er vor Natila stand konnte sie nicht anders. Sie zog ihm die Kopfbedeckung herunter und sah in sein Gesicht. Es kam ihr bekannt vor, doch wusste sie nicht woher. Er stieß sie zurück zu Boden und versetzte ihr einen Tritt auf ihr verwundetes Bein. „Ich hoffe du bist zufrieden!"
Sie sah ihn an und sagte mit zitternder Stimme: „Ich kenne Euch nicht! Warum verhüllt Ihr Euer Gesicht!"Das machte ihn noch wütender: „Du kennst mich nicht? Ich war wahrscheinlich nicht edel genug für euch."Er zog die Kopfbedeckung wieder auf und lief davon, gab aber noch den Befehl Natila wieder zu fesseln.
Eirien sah sie entsetzt an: „Was um Erus Willen hast du dir dabei gedacht? Du machst ihn wütend und dann bekommst du es wieder zurück."
Natila flüsterte ihr zu: „Ich glaube ich hab ihn schon einmal gesehen. Ich weiß nur nicht wo!"
Aramir schüttelte den Kopf: „Ich kenn ihn nicht!"
Eirien fügte dazu: „Ich auch nicht!"Natila machte sich viele Gedanken über das Warum, doch sie kam zu keinem Ergebnis.
Am nächsten Morgen kam der Anführer wieder und stellte sich breitbeinig vor die Frauen auf.
„Ich muss euch leider mitteilen, dass auf meine Forderungen nicht eingegangen wurde. Ich muss nun beweisen, dass mit mir nicht zu spaßen ist."Er wirkte völlig ruhig.
Die drei Frauen sahen sich ängstlich an.
Der Mann zog seinen Dolch und ging zuerst zu Natila, dann zu Eirien und blieb schließlich vor Aramir stehen. Sie sah ihn mit Stolz erhobenem Haupt an und sagte: „Mögen deine verrottenden Eingeweide einem Troll als Futter dienen!"
Natila schrie: „Lass sie in Ruhe!"
Doch ohne auf deren Worte zu achten nahm er Aramirs rechte Hand und schnitt ihr den Zeigefinger ab.
Der Schrei, der Waldläuferin war markerschütternd. Natila versuchte aufzustehen fiel aber vornüber.
Sie schrie hysterisch: „Du elendiger Mistkerl. Warum musst du sie so quälen? Das kann doch alles nicht wahr sein!"
Er ging mit Aramirs Finger zu Natila und nahm auch ihre rechte Hand. Natila wurde starr vor Angst.
Aber anstatt sein Dolch zu benutzen zog er ihren Ring vom Finger. Es war der Ring, den sie von Haldir nach ihrer Vermählung erhalten hatte. „So jetzt schicken wir dem Möchtegernkönig mal das hier. Vielleicht erkennt er dann, wie ernst wir es meinen!"
Aramir hatte zwischenzeitlich das Bewusstsein verloren. Natila sah ihn mit Tränen verschmiertem Gesicht an: „Darf ich wenigstens ihre Wunde versorgen?"Seine Augen verengten sich: „Ja, aber eine falsche Bewegung und deine Finger fallen!"Man band sie los und Natila versorgte Aramirs Hand. Sie sah nicht gut aus. Die Dúnedain hatte viel Blut verloren und Natilas Heilkunst kam nicht einmal annähernd an die Haldirs, oder gar Aragorns heran. Aber es gelang ihr wenigstens die Blutung zu stoppen.
In den nächsten zwei Tagen waren Natila und Eirien damit beschäftigt Aramir am Leben zu halten. Sie hatte nur zweimal kurz das Bewusstsein wiedererlangt. Fieberträume plagten sie in denen sie ständig Jovenors Namen rief.
Natila war am Ende. Sie wollte nicht länger so leben. Sie rief eine Wache zu sich.
„Hol mir deinen Herrn, Sklave! Ich muss mit ihm reden", schnauzte sie ihn an.
Er kam wütend auf sie zu, schnappte ihrer Weste und schlug ihr mit seiner Faust in Gesicht.
„Natila nicht!", brüllte Eirien.
Doch Natila machte ihn noch wütender: „Weißt du, du schlägst wie ein Mädchen!"Sie spürte wie Blut ihre Nase verließ.
Der Mann stieß sie zu Boden und riss ihre Weste herunter und drückte sein Knie auf ihren Brustkorb. Natila bekam keine Luft mehr. Es knackte. Es mussten eine oder mehrere Rippen gewesen sein, die nachgaben.
Natila schloss die Augen und flüstere: „Wir werden uns wieder sehen, Haldir. Ich liebe dich!"Dann wartete sie auf ihren Tod.
Doch die Stimme des Anführers drang an ihr Ohr: „Jetzt ist es genug Dionor, lass sie, ich werde mich selbst um sie kümmern."Natila öffnete die Augen, nachdem die Wache von ihr ließ. Sie sah das Gesicht ihres Peinigers, der jetzt wieder ohne Gesichtsschleier erschienen war.
„Wer ist denn dieser Haldir?", fragte er. „Womöglich dieser Elbenabschaum, der fort ritt und dich im Stich gelassen hatte. Aber keine Sorge, wir haben ihn erwischt. Ihn und diese Elbengören. Sie konnten schnell ruhig gestellt werden. Mit einem einzigen Hieb waren beide Köpfe ab.
Natila schrie so laut es ihre Lunge zuließ: „Das ist nicht wahr. Du lügst. Du willst mich nur quälen!"
Sie versuchte selbst ihren Worten Glauben zu schenken.
„Wir haben die Köpfe dem König geschickt, doch er reagiert nicht. Jetzt haben wir ihm einen Teil von dir geschickt. Vielleicht bekomme ich ihn so aus seiner verfluchten Festung heraus, dieser feige Hund. Ohne seine Wache ist er doch hilflos, wie ein kleines Baby."Natila versuchte klar zu denken. Sie redete sich ein, dass Haldir und die Kinder noch lebten.
„Sie leben, sie leben", redete sie sich ein.
Dann sah Natila direkt in das Gesicht des Mannes, den sie mehr hasste, als alles andere was ihr bisher begegnet war.
„Du willst König Elessar...?", sie machte eine Pause und fuhr dann fort: „Jetzt weiß ich woher ich dich kenne. Du bist die Wache von Minas Tirith, die mich niedergeschlagen hatte. Wie bist du frei gekommen?"
Er lachte laut auf: „Dein, ach so, gütiger König Elessar hat mich freigelassen. Nachdem ich einen Monat im Gefängnis saß, dafür, dass ich nur meinen Dienst getan habe. Wenn das Lord Denethor noch erlebt hätte! Der König hat mich ‚begnadigt' und mich aus Gondor gejagt. Ich darf das Land nicht mehr betreten. Es ist meine Heimat! Aber dafür wird er büßen, es ist alles bereit. Er wird kommen, aber alleine. Dunland ist nicht sein Herrschaftsbereich, hier darf sein Heer nicht eindringen. Und wenn er hier ist, werde ich ihn empfangen. Hiermit."Er hielt sein Schwert hoch.
„Er wird dich töten!", sagte Natila kurz und versuchte Luft zu bekommen.
Dann sah sie zu Eirien hinüber. Sie war totenbleich und starr vor Entsetzen. Natila versuchte sie zu beruhigen. „Eirien glaube mir, es ist nicht wahr. Er lügt. Sie leben alle noch."Der Anführer ging zu Eirien nahm sie hoch. Sie wehrte sich nicht. Sie hing wie leblos an ihm herunter, ohne eine Reaktion zu zeigen. Er küsste sie wild, doch sie bewegte sich nicht.
Natila schrie: „Lass sie in Ruhe, Dreckskerl!"Mit der einen Hand schleppte er Eirien fort und winkte mit der anderen Hand der Wache zu.
Natila wollte aufstehen doch die Wache, der sie die gebrochenen Rippen zu verdanken hatte, kniete schon neben ihr. Er riss ihr das Hemd auf. Dann schnitt er die Fesseln an ihren Beinen durch, damit er ihr die Hose herunterziehen konnte. Gerade als er die Hose öffnete viel er nach vorne, direkt auf Natila. Sie konnte sich nicht mehr bewegen und bekam kaum noch Luftr. Die Schmerzen in ihrer Brust waren unerträglich und sie bekam kaum noch mit was vor sich ging. Mit einem Mal war es vollkommen still.
Man hörte nur wie Männer kurz aufstöhnten und dann fielen.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis jemand den Mann von Natila runter nahm. Sie war der Ohnmacht nahe. Ihr ganzer Körper schrie nach Luft und alles tat ihr weh. Als sie die Augen öffnete sah sie in die blauen Augen ihres Geliebten.
„Wir müssen fort", sagte Haldir leise und wollte gerade Natila hochnehmen, als der Anführer hinter ihm auftauchte und sein Schwert an die Kehle des Elben hielt. „Wen haben wir denn hier? Wenn das nicht der Elbenabschaum ist! Traut sich hier ganz alleine her! Dabei müsste er doch SEHEN, dass hier über hundert Männer sind."
Haldir warf Natila noch einen ermutigenden Blick zu und stand mit erhobenen Armen auf und drehte sich um. Da erkannte der Anführer ihn: „Das ist der Bastard aus Minas Tirith! Aber klar! Sie waren ja damals schon zusammen. Da hätten wir dich gleich töten sollen!"
Mit letzter Kraft bäumte sich Natila auf und flehte: „Bitte lass ihn gehen. Nimm mich, du kannst alles haben was du möchtest. Ich bin vom gleichen Blute wie König Elessar. Nimm mich und lass Haldir gehen."
Haldir drehte sich noch einmal zu ihr um und sah mit seinen klaren, blauen Augen Natila an.
„Ich liebe dich", flüsterte er ihr zu. Dann ließ er sein Schwert fallen und schloss die Augen. Der Anführer ließ Haldir auf die Knie sinken. Dann holte er mit seinem Schwert aus. Natila versuchte aufzustehen. Sie schrie vor Schmerzen doch es gelang ihr auf die Beine zu kommen. Sie taumelte zu Haldir, der nur 3 Schritte von ihr weg stand.
Sie sah den Anführer an und sagte mit gequälter Stimme: „Du wirst uns beide töten müssen!"Er lachte laut auf: „Keine Sorge, das wird geschehen, aber erst wenn ich mich mit dir vergnügt habe."
Natila wollte sich auf den Kerl stürzen doch ein einfacher Stoß genügte, sie zu Boden zu werfen. Er holte mit seinem Schwert aus und wollte gerade auf Haldir einschlagen, als der Elb mit einer geschickten Bewegung ihm das Schwert aus seiner Hand schlug. Natila versuchte wieder aufzustehen, doch diesmal fehlte ihr die Kraft.
Männer kamen herbei, gerade als Haldir sich über den Anführer beugte. Er wollte ihn mit bloßen Händen töten, kam aber nicht dazu, ein Pfeil traf ihn in die Schulter.
Natila schrie entsetzt auf. Haldir fiel erst zur Seite, nachdem der Anführer ihn einen Tritt verpasst hatte. Der Mensch stand auf und holte sein Schwert. Er befahl seinen Männern Haldir zu töten. Da kam Aramir mit einem Dolch bewaffnet auf ihn zu.
Mit einem Schrei wollte sie diesem Unmenschen den Dolch in die Brust rammen, doch noch während sie auf dem Weg war trafen sie mehrere Pfeile. Ganz langsam fiel sie um und sah noch einmal Natila an, ehe ihre Augen brachen. Die Dúnadan blieb bewegungslos liegen.
Natila war nahe daran durchzudrehen. Erst schrie sie mit Entsetzen Aramirs Namen, dann kroch sie zu Haldir, der immer noch bewegungslos da lag. Doch noch ehe sie die kurze Strecke zu ihrem Gemahl überwunden hatte, schnappte der Anführer die Frau.
Er hob sie hoch und stellte sie auf die Beine. Dann befahl er zwei seiner Männern Haldir hochzuheben. Einer der Männer zog ihm den Pfeil aus der Schulter. Der Elb öffnete die Augen und stöhnte auf. Dann sah er Natila und lächelte aufmunternd.
Die Männer fesselten Haldir gründlich, sodass er sich nicht mehr befreien konnte.
Dann stellte sich der Anführer direkt vor Haldir, während er immer noch Natila in der einen Hand hielt. Sie konnte sich kaum aufrecht halten.
„Wie du möchtest Elbendreck, wenn du nicht gleich sterben möchtest, werde ich dich zusehen lassen, wie ich mich mit deinem Flittchen hier vergnüge, nachdem du mich mit der anderen gestört hast."
Haldir sah ihn hasserfüllt an. Niemals hatte Natila ihn so gesehen. Nichts von seiner erhabenen Erscheinung war zu sehen. Nur blanker Hass.
„mellyn tol-na tulu, tre gar", flüsterte Haldir Natila zu. Einer der Männer, die ihn festhielten schlug ihn mit dem Schwertgriff gegen den Kopf.
„Halt dein dreckiges Maul, Abschaum!"Doch Haldir blieb aufrecht. Sie schleppten den Galadhrim auf die andere Seite der Lichtung, sodass er außer Reichweite von Natila war. Er wehrte sich nicht.
Ein weiterer Mann kam mit Eirien auf der Schulter an und warf sie neben die tote Aramir.
Eirien war wach und sah Aramir da liegen mit starrem Blick. Eirien schloss ihre Augen und sprach ein kurzes Gebet für ihre Freundin. Dann sah sie sich um. Als sie sich auf den Rücken drehte sah sie Natila und wie sie von dem Anführer hochgehalten wurde. Die Dúnadan sah auf die gegenüberliegende Seite. Eirien folgte ihrem Blick und sah Haldir gefesselt dasitzen.
Die Rohirryn wurde wütend.
„Das soll unsere Rettung sein! Verfluchte Elben mit ihrer Selbstüberschätzung!", schrie sie. Eirien sah, dass sich Natila kaum noch bewegen konnte. Sie sah furchtbar aus. Voller Blut und leichenblass. Der Anführer warf Natila auf den Boden. Er kniete sich vor sie und wollte genau da weiter machen, wo sein toter Helfer aufgehört hatte. Ohne jegliche Kraft mehr schloss Natila die Augen und ließ alles über sich ergehen. Haldir versuchte sich zu befreien, doch seine Wachen ließen ihn nicht los. Er schloss die Augen und konzentrierte sich.
Der Anführer zerrte die Hose von Natilas Beinen. Er grabschte an ihre Brüste und raubte ihr so den Atem. Die Dúnadan hatte nur noch den Wunsch zu sterben. Doch dieser ging nicht in Erfüllung, sie blieb am Leben und bei Bewusstsein. Durch den Nebel der Schmerzen konnte sie erkennen, wie ihr Peiniger seine Hose öffnete und sich bereit machte, sich an der Frau zu vergehen.
Doch während er sich in Position brachte, um sie zu nehmen, erschallte ein Horn.
Alle hielten inne. Eirien lächelte, denn sie kannte den Ton dieses Horns. Der Anführer wurde panisch. Er schrie seine Männer zusammen.„Das war kein Horn Gondors!", brüllte er „Ich möchte alle Männer mit gezogenen Waffen sehen!"
Er hatte kaum seine Hose geschlossen, als die Männer von allen Seiten angegriffen wurden. Es war wie eine Sturmflut die über sie hereinbrach. Doch es waren nur wenige Männer, vielleicht 10, die die Lichtung angriffen, in der sich in der Zwischenzeit bestimmt 50 Männer des Anführers eingefunden hatten.
Haldir nutzte die Gunst des Augenblicks und überwältigte seine Bewacher und löste seine Fesseln. Er sprang auf und rannte zu seinem Schwert, das immer noch auf dem Boden lag.
Bewaffnet machte er sich auf zu Natila, die sich noch immer nicht rühren konnte. Als sie ihn sah, lächelte sie und versuchte sich zu setzten, konnte es aber nicht. „Bleib liegen, wir machen das schon!", sagte Haldir und schnitt ihr geschwind die Fesseln an ihrer Hand durch. Dann griff Haldir die umstehenden Feinde an. Eirien gelang es zu Natila zu kriechen. Natila war dabei sich aufzurichten, dass ihr nun mit freien Armen gelang. Sie nahm Eirien die Fesseln ab.
Natila sah sich um, die meisten, die zu ihrer Rettung kamen, waren Dúnedain. Doch auf dem anderen Teil der Lichtung entdeckte sie die Zwillinge und Callendil, die ohne große Mühe die Gegend säuberten und nur Tod hinterließen. Durch den kleinen Durchlass in der Hecke kam eine große Gestalt mit wehendem Umhang. In der Hand hielt er ein großes glänzendes Schwert. Anduril, das Schwert König Elessars.
Aragorn sah wütend aus, seine Hände waren blutig und auch von seinem Schwert tropfte das Blut. Hinter ihm kam ein weiterer Dúnadan, Jovenor, der Gemahl von Aramir. Er sah seine Frau in der Mitte der Lichtung liegen, zwischen den vielen Toten, die hinzugekommen waren. Er rannte zu ihr und kniete sich neben sie. Jovenor nahm seine Gemahlin in die Arme und küsste sie, dann schloss er ihre Augen. Sein Schrei ging im Kampfgetümmel unter. Natila sah ihn und wollte ihn noch warnen. Doch einer der Entführer rammte sein Schwert Jovenor von hinten in den Rücken.„NEIN, JOVENOR, NEIN", schrie Natila.
Haldir und Aragorn reagierten gleichzeitig und rannten hin. Aragorn war der Erste, der Jovenor erreichte. Der Mörder wollte sein Schwert gerade aus dem Dúnadan herausziehen als ihm Aragorn mit Anduril den Kopf abschlug.
Es dauerte nicht lange, da waren Aragorn und seine Männer siegreich, keiner der Entführer lebte mehr. Haldir rannte zu Natila, legte sein Schwert ab und nahm sie in den Arm. Fast zur gleichen Zeit erreichte Elrohir seine Eirien. Die Frauen hingen förmlich an ihren Männern. Haldir zog seinen Umhang aus und sein Hemd und zog es Natila über. Aragorn kam zu ihnen: „Meine Kleine geht es dir gut? Theowyn, ist mit dir alles in Ordnung?"Natila sah Aragorn mit müden Augen an: „Jetzt ja, mein König!"
Plötzlich hörten sie aus dem kleinen Durchlass ein Gewimmer. König Éomer kam herein und hielt einen Mann am Kragen. „Den hier hab ich aufgegabelt, er hat sich gleich ergeben, als er mich erblickte. Kennt den jemand von euch?"Aragorn sah ihn an und erkannte sofort die ehemalige Wache der Feste.
Doch ehe er etwas sagen konnte standen Natila und Eirien auf und nahmen die Schwerter ihrer Gatten. Eirien stützte Natila, die sich nur mit Mühen auf den Beinen halten konnte, doch tiefer Hass stärkte sie. Ihre Männer hielten die Frauen nicht auf. Als sie bei Éomer und seinem Gefangenen waren, kniete dieser nieder und jammerte: „Bitte tut mir nichts. Es war nicht meine Schuld, ich wurde gezwungen!"„Von wem?", wollte Aragorn wissen.
Doch Natila sah das Funkeln in den Augen ihres Peinigers. Sie riss dem Mann ihre Kette von seinem Hals. Dann holten beide Frauen gleichzeitig aus und rammten mit aller Kraft die Schwerter in seinen Oberkörper.
Er sah noch einmal auf und fragte: „Wieso? Ich bin doch unbewaffnet!" Noch ehe er umkippte versetzte Eirien ihm einen Tritt. Dann fielen beide Frauen auf den moosigen Boden und ihre Männer nahmen sie auf.
Eirien hielt sich fest an Elrohir, der sie aus der Lichtung zu ihrem Lagerplatz außerhalb trug. Eirien sah ihn ängstlich an: „Was ist mit Erhamir? Wo ist er? Geht es ihm gut?"Elrohir küsste ihre Stirn und antwortete: „Ja, meine niben adaneth er ist in Edoras, Haldir hatte die Kinder dort in Sicherheit gebracht."Ein felsgroßer Stein fiel ihr von dem Herzen. Die Rohirryn lächelte und ließ sich bereitwillig von ihrem Gemahl tragen. Éomer lief an Eiriens Seite.
Aragorn ging zu Aramir und Jovenor. Er kniete sich vor sie und sprach ein Gebet. Dann sprach er zu den Dúnedain: „Nehmt sie mit nach Arnor. Jovenor wollte immer Zuhause sterben. Errichtet ein Grab für beide. Sie sollen auch in Zukunft nicht getrennt werden.
Haldir legte Natila auf den Boden. Seinen Umhang diente ihr als Decke. Sie zitterte am ganzen Körper und wirkte apathisch. Ihr Gesicht war blutverschmiert und sie war noch immer leichenblass. Er begutachtete ihre Verletzungen.
Auf ihrer Brust waren einige Stellen dunkelblau, auf der Wange hatte sie eine Platzwunde und die Wunde am Bein eiterte. Er streichelte Natila die gesunde Wange und küsste sie.
„Es sieht nicht so schlimm aus, meine über alles geliebte Natila!", log er.
Aragorn kam hinzu und kniete sich auf der anderen Seite nieder. Er sah sich die Verletzungen an und tat was er konnte. Die gebrochenen Rippen machten ihm die größten Sorgen. Die Wunde am Bein wurde schnell gereinigt, was leider für Natila nicht so angenehm war. Die Platzwunde versorgte Aragorn mit einer Kräuterpaste. Die gebrochenen Rippen konnte er nur mit einem festen Verband um die Rippen versorgen, dass er mit Natilas zerrissenem Hemd machte. Sie wurde vorsichtig von Haldir aus der Lichtung getragen, begleitet von Aragorn, Callendil und Elladan. Er trug sie zum Lager der Dúnedain, in dem sie besser versorgt werden konnte. Natila war die meiste Zeit mehr bewusstlos, denn bei Bewusstsein.
Sie mussten einige Tage warten, bis Natila soweit war, dass man sie auf ein Pferd setzen konnte.
Eirien war in dieser Zeit wieder völlig geheilt und hatte nur noch den Wunsch, nach Edoras zu reiten. Sie bat Aragorn schon vor reiten zu dürfen und gleichzeitig das Kommen Natilas und der anderen anzukündigen. Denn auch in Rohan gab es fähige Heiler.
Also ritten Eirien, Elrohir und Éomer mit seinen Rohirrim zurück nach Edoras. Eirien wusste Natila in guten Händen, Aragorn hatte ihr versprochen, dass Natila es überstehen würde.
Haldir ging nicht von Natilas Seite. Er fand den Anhänger den er ihr vor vielen Jahren geschenkt hatte in ihrer Hand. Die Kette fehlte. Haldir nahm einen Lederriemen, hing das Amulett daran und legte es Natila wieder um ihren Hals, wo es hingehörte. Er pflegte sie und hielt ihre Hand. Nach drei Tagen erwachte sie das erste Mal wieder richtig.
„Wo bin ich?", fragte sie und sah sich um.
„Wir sind immer noch in Dunland. Aber bald können wir nach Rohan ziehen. Sobald du ein Pferd besteigen kannst!"
Natila sah Haldir an und auf einmal tauchten alle die schrecklichen Bilder in ihr auf. Sie musste weinen. Haldir nahm sie in den Arm. Sie weinte bitterlich. Sie schluchzte und versuchte Haldir zu erklären wie es dazu kommen konnte: „Ich war nicht gut genug, Haldir. Erst konnten sie mich überwältigen, dann mussten wir gefesselt da liegen so viele Tage. Wir konnten nichts dagegen tun. Und immer wieder die Versuche der Wachen sich an uns zu vergehen. Der Kerl hat mir erzählt, dass wir ihm als Faustpfand gegen Aragorn dienen. Es war so schrecklich und als er dann auch noch Eirien wegschleppte..."Sie musste eine Pause machen „Er hat sich auf mich gestürzt, mit seinem miesen Atem. Haldir, ich hatte in meinem ganzen Leben noch nicht so eine Angst. Halt mich fest!"Er streichelte sie und legte seinen Kopf auf das Kissen neben ihren und sang leise ein Lied.
Als Natila wieder eingeschlafen war, stand Haldir auf und nahm sein Schwert. Callendil trat ihm entgegen: „Was hast du vor?"Er beachtete seine Schwester nicht einmal, sagte aber schließlich.
„Ich muss einen Dämon vernichten!"Seine Augen waren mit einem Mal tief dunkel.
Er ging zurück auf die Lichtung. Die Dúnedain waren damit beschäftigt die Leichen zu verbrennen. Doch den Anführer hatte seither keiner angerührt. Haldir zog sein Schwert.
Die Dúnedain sahen den Elben und verließen zügig den Ort. Haldir sah neben dem Toten Natilas Kette liegen und schloss seine Augen. Er sah, wie sich dieser Mensch auf seine geliebte bereth stürzte, wie er ihr die Kleider vom Leib riss und er nichts dagegen tun konnte, wie er Natila schlug und zu Boden schmiss, wie er ihr die Rippen brach. NEIN!
Haldir holte aus und sein Elbenschwert ging durch den toten Körper mühelos durch. Immer wieder stach er ein, für jede Pein die er Natila zugefügt hatte ein Hieb, solange bis eine Hand auf seiner Schulter ihn in die Wirklichkeit zurückholte. Haldir öffnete die Augen und sah, was er mit dem Toten gemacht hatte. Es war kaum noch als Mensch zu erkennen. „Es ist genug. Komm, Natila wartet auf dich, sie ist erwacht!"Haldir drehte sich um und folgte Aragorn zurück in das Lager.
Natila saß auf einem Stein und hielt sich die Rippen als Haldir und Aragorn eintrafen. Beide Männer kamen auf sie zu: „Warum liegst du nicht? Ich habe dir nicht erlaubt aufzusehen!", sagte Aragorn vorwurfsvoll und Haldir stimmte dem zu: „Du solltest dich doch ausruhen!"Sie sah die Männer an und sagte: „Es geht mir gut. Ich habe lang genug gelegen! Ich möchte laufen. Das ist mein einziger Wunsch!"Aragorn antwortete: „Aber nur, wenn dich Haldir stützen darf!"
Natila lächelte: „Natürlich, ich bestehe sogar darauf!"
Haldir half Natila vorsichtig auf und anschließend gingen sie langsam ein Stück spazieren. Gemeinsam verließen sie das Lager und etwas außerhalb setzte sich Natila wieder. Sie entdeckte ihr Amulett, das nun wieder an seinem Platz war. Haldir blieb neben ihr stehen. Das Lager war noch in Sichtweite und beide sahen wie Callendil und Elladan sie beobachteten. „Ich glaube, sie werden uns nie wieder aus den Augen lassen, mein Lieber!", sagte Natila.
„Ich werde schon dafür sorgen, dass sie zur gegebenen Zeit verschwinden", gab Haldir zurück und küsste seine Frau ganz vorsichtig, um ihr nicht wehzutun. Er kniete sich vor sie und streichelte ihr die Wange.
„Ich habe gedacht, ich werde dich nicht wieder sehen bereth nin. So schnell das Pferd konnte, ritt ich nach Rohan um die Kinder in Sicherheit zu bringen. Mein einziger Gedanke lag bei dir. Ich habe unsere Tochter und Erhamir König Èomer übergegeben und wollte sofort zurück, doch es gelang dem König mich wieder klar denken zu lassen. Erst einmal musste ein Plan her. Denn auch Éomer machte sich große Sorgen um Eirien und euch. Er ließ seine besten Männer kommen. Während wir einen Plan erarbeiteten, kam Aragorn mit den Dúnedain angeritten. Ohne dass wir ihn aufklären mussten, wusste er Bescheid. Er hatte eine Nachricht bekommen und übergab mir deinen Ring." Haldir griff in seine Tasche und steckte den Ring wieder auf ihren Finger. Natila sah ihre Hand an und strich über den Finger. Sofort fielen ihre Gedanken auf Aramir und sie musste weinte.
„Er hat einfach Aramir getötet!", kam es aus ihr heraus. Haldir nahm sie vorsichtig in den Arm: „Ja ich weiß! Er wird es bis zum Ende aller Tage bereuen!"Haldir's Augen blitzten auf. „Lass uns zurückgehen. Du solltest noch etwas ruhen."
..
Am nächsten Tag gab Aragorn die Erlaubnis nach Edoras aufzubrechen. Natila durfte jedoch nicht alleine reiten. Sie wurde vor Haldir gesetzt und so ritten sie langsam zur Pforte von Rohan und nach Edoras, das sie nach 5 Tagen erreichten.
Auf der großen Terrasse vor der Halle Meduseld warteten schon diejenigen, die vorgeritten waren.
Eirien und Elrohir hielte Erhamir auf dem Arm und Lothmeleth stand neben Éomer. Als Haldir und Natila die Treppe erreichten, rannte Lothmeleth ihnen entgegen: „Naneth, adar", rief sie und sprang mit Schwung in die Arme von Natila. Sie verzog ihr Gesicht. Ein stechender Schmerz durchzog ihren ganzen Körper, doch sie versuchte ihn zu ignorieren, zu groß war die Freude ihr Kind wieder in die Arme zu schließen.
„Meine liebe Lothmeleth, wie ich dich vermisst habe. Geht es dir gut?"
Die Kleine plapperte munter drauf los. Dass es so schön war, sie durfte mit ihrem Vater ganz schnell reiten und hier gab es so viele Pferde und Onkel Éomer nahm sie mit auf seinem Pferd und sie hat jetzt auch ein eigenes Pferd und, und, und. Sie konnte nicht genug Worte finden um ihre Eindrücke zu schildern. Natila hatte nicht den Eindruck, dass Lothmeleth sie sehr vermisste. Das war gut so. Sie wollte kein ängstliches, trauerndes Kind! Natila küsste Lothmeleth und Haldir nahm sie ihr ab.
„Meine Tochter, du musst in der nächsten Zeit etwas vorsichtiger mit deiner naneth sein, sie hat sich etwas verletzt!"Lothmeleth sah Haldir mit großen Augen an: „naneth, aua wie Emi, Meli macht heil!"Sie riss sich von ihrem Vater los und ging zu Natila und streichelte sie am Arm und küsste ihre Mutter: „Bald gut!", und schon sprang sie wieder die Stufen herauf und zerrte an Eirien, damit sie Erhamir runterließ.
Natila stand wieder auf und Haldir stützte sie, als sie die Treppen hinaufgingen. Aragorn, Callendil und Elladan folgten. Dahinter kamen die stolzen Dúnedain. Oben angekommen nahm Eirien Natila erst einmal in den Arm und drückte sie. Natila stöhnte auf. „Verzeih, ich wollte dir nicht weh tun", sagte Eirien und Natila antwortete: „Es wird langsam, leider zu langsam wenn es nach mir geht. Aber meine beiden Männer lassen mich ja nicht trainieren, damit ich wieder fit werde."
Eirien lachte laut auf: „Du bist wirklich schlimm. Ich denke Haldir und Aragorn wissen genau warum sie dich stoppen müssen! Du siehst nämlich noch immer bescheiden aus, meine Liebe. Ich würde sagen, du solltest dich wirklich noch etwas schonen. Das kann man hier in Edoras wirklich gut!"Natila sah sie wütend an: „Ja, fall du mir auch noch in den Rücken. Ich habe wirklich tolle Freunde!"
Die Frauen nahmen sich an die Hände. Natila strich Eirien über ihre verkrusteten Narben an den Handgelenken. „Wir haben es wirklich überstanden!"„Ja, Eirien! Aber Aramir hat dafür mit ihrem Leben bezahlt, mögen ihre Seelen Ruhe finden und für immer vereint bleiben!", antwortete Natila.
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Sie blieben eine Woche in Edoras. Natila erholte sich zunehmend, nachdem sie es wirklich langsam anging. Lothmeleth zog die ganze Zeit mit Éomer durch die Stadt und Erhamir wollte seine Eltern nicht aus den Augen lassen. Er sah von weitem Lothmeleth zu, wie sie alleine auf einem Pferd saß und von ihrem Vater geführt wurde. Das war dem Kleinen unheimlich. Einen Tag bevor die Gemeinschaft Edoras wieder verlassen wollte um nach Bruchtal zurückzugehen, kam ein Reiter aus Minas Tirith und übergab Aragorn etwas. Der König ging direkt zu Natila und sagte: „Liebe Natila, ich muss sofort zurück, man erwartet mich. Es gibt Schwierigkeiten im Süden. Aber bevor ich gehe möchte ich dir noch etwas geben."Er gab ihr ein Schwert, dass Natila bekannt vorkam und doch fremd. „Es ist von meinen besten Schmieden neu geschmiedet worden, genau für dich bestimmt."Natila nahm es, es lag gut ihn ihrer Hand. „Es war Halbarads, nicht wahr?", fragte sie Aragorn. Er nickte: „Ja, ich habe es auf dem Schlachtfeld entdeckt und es meinen Schmieden gegeben. Es soll dich immer schützen. So wie er es für dich tat."Natila nahm das Schwert hoch. Es glänzte im Schein der Sonne. Sie gab Aragorn einen Kuss auf die Wange: „Danke, genau das Richtige! Ich werde es in Ehren halten und es wird dir alle Zeiten dienen. Du hast mir schon wieder das Leben gerettet."Aragorn lächelte sie an und nahm ihr eine Strähne aus dem Gesicht: „Sagen wir, es herrscht Gleichstand!"Er verbeugte sich und verabschiedete sich von seinen Freunden. Nur Elladan und Callendil folgten ihm nach Minas Tirith.
Eirien mit Elrohir und Erhamir sowie Natila, Haldir und Lothmeleth zogen am nächsten Morgen los, zurück nach Bruchtal. Die Dúnedain begleiteten sie. Tesarion mit zwei Männern waren schon von Dunland aus nach Arnor geritten und brachten Aramir und Jovenor nach Hause.
Sie erreichten Bruchtal nach 2 Wochen. Es war schön wieder zu Hause zu sein.
um Kapitel 4
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