Beyond the seaside

Kap: XI

Schwerer fehler…..

Als sich Paige und Phoebe am nächsten Morgen ins P3 beamten, überkam sie schon dieser Geruch von hartem Alkohol. Sie wussten von Anfang an, dass Chris sie hierher beamen würde, aber sie wollten ihm mit seiner Mutter etwas Zeit lassen. Was sie jedoch bei weitem nicht erwartet hatten war, dass der junge Mann mit ihrer Schwester auf dem Tresen lag und schlief. Um sie herum standen mehrere leere Flaschen die früher eindeutig alkoholischen Inhalt gehabt hatten.

„Nett...", sagte Phoebe und Paige sah sie fragend an.

„Macht sie das öfter?"

„Nur wenn ein Mensch den sie liebt für immer weggeht..."

Die Schwestern sahen sich traurig an.

„Und was machen wir jetzt?", fragte Paige und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Ich würde sagen wir bringen sie erst mal nach Hause, dort können sie dann ihren Rausch ausschlafen...", antwortete Phoebe. Die Schwestern kamen näher, doch plötzlich meldete sich Piper mit zerknirschter Stimme:

„Nicht nötig ich bin schon wach..." Sie richtete sich mit wild zerwühltem Haar und immer noch alkoholisiertem Gesicht, auf.

„Wie geht es dir Piper?", fragte Paige, doch ihre ältere Schwester wies sie zurück:

„Nicht so laut..."

„Wie viel habt ihr denn getrunken?", hakte die Jüngste besorgt nach und zählte die Flaschen.

Piper sah sich mit schlecht gelaunten Gesichtsausdruck um. „Anscheinend viel zu viel..."

Als ihr Blick auf ihren Sohn viel, wurde ihr Gesicht etwas dunkler.

Phoebe verfolgte ihren Blick.

„Wie geht es ihm?"

„Nicht gut...", begann Piper und ging aus dem Barraum. Sanft strich sie ihrem Sohn über die Wange. „Wer kann es ihm verübeln? Endlich hat er das gefunden, was er sein Leben lang vermisst und gesucht hatte, und nun soll er alles aufgeben..."

Sie sah ihm mit traurigem Lächeln an. Wie er so auf dem Tresen lag, schlafend und mit deutlich alkoholisiertem Gesicht, ließ ihr das Herz schwer werden.

„Und wie geht es dir?", hakte dann Paige nach und sah aufbauend zu ihrer Schwester.

„Genauso...", antwortete diese traurig. „Ich liebe meinen Sohn, und ich will nicht, dass er geht, aber..."

Phoebe wollte ihren Satz vollenden, wollte ihr noch einmal klarmachen, dass die Mission, immer das wichtigste ist, dass die Welt immer vorrang hat, doch sie ließ es. Sie hatte diese ganzen Spielchen so satt.

„Kein Aber.", sagte sie dann knapp und für die verkaterte Piper deutlich zu laut.

„Was meinst du?", hakte Paige nach und ihre ältere Schwester antwortete:

„Ich meine, es gibt kein aber! Chris hat es sich verdient hier zu bleiben, hat es sich verdient bei seiner Familie zu sein. Und Piper...", sie richtete sich direkt an ihre Schwester die sie mit leicht zugekniffenen Augen ansah. „Du hast dir einen Sohn verdient, einen, der dich so liebt wie Chris."

Wieder überkamen Piper Tränen, die sie nicht zurückhielt.

Sofort kamen Paige und Phoebe an sie heran und schlossen sie in ihre Arme, doch das Bild hielt nicht lange. Völlig ohne Vorwarnung schimmerten sich zwei Dämonen hinter Paige und Phoebe und luden Feuerbälle nach, doch noch ehe sie angreifen konnten ließ Piper sie explodieren ohne, dass ihre Schwestern etwas merkten. Lange Zeit blieben die Drei so eng umschlungen, bis sich Paige als Erste löste.

„Wir sollten langsam nach Hause gehen. Chris gehört in ein Bett und du brauchst ein paar von meinen Zaubermittelchen gegen den dicken Schädel danach."

Sie lächelte aufbauend zu Piper, die immer noch Tränen im Gesicht und eine Alkoholfahne hatte.

Zu Hause angekommen wurden sie gleich lautstark von Patrice begrüßt.

„Nicht so laut...", stöhnte Piper, die sich die Stirn hielt. „Bringst du ihn bitte gleich nach oben?", bat sie dann Paige, die zusammen mit Phoebe den vollkommen benommenen Chris stützte.

„Was ist passiert, ist er verletzt?", fragte Prue besorgt, als sie gerade aus der Küche kam und ihren bewusstlosen Neffen sah.. Sie hatte das Hereinbeamen gespürt.

„Nein, nein, der Junge verträgt nur nichts...", entgegnete Piper und zwang sich zu einem Lächeln, das immer noch leicht alkoholisiert wirkte.

„Du solltest dich vielleicht auch ausschlafen...", riet Phoebe die deutlich erleichtert schien, als Paige mit dem betrunkenen Wächter des Lichts verschwand, doch ihre Schwester winkte ab.

„Mir geht es gut! Ich brauch nur ein Aspirin und dann können wir auch schon wieder weitermachen..."

„Womit?", hakte Prue nach. Sie stand mit verschränkten Armen an der Wand zur alten Holztreppe.

„Mit all dem hier!", entgegnete Piper etwas ungehalten. Die Handbewegung die sie dabei machte schien immer noch leicht unkontrolliert zu sein.

Prue lächelte sanft und begleitete ihre Schwester in die Küche, während Phoebe noch auf Paige wartete.

In dem hell erleuchteten Raum standen gerade Leo und Ben vor einem großen Kessel und brauten etwas, was schwer nach Zauberelixier roch.

Piper, die schon von dem Lärm und dem starken Licht genervt war, fuhr die Beiden sofort an:

„Was macht ihr denn da!"

„Brauen.", antwortete der Halb-Warlock ohne aufzusehen. Er schien absolut routiniert im Umgang mit den Zutaten zu sein.

„Ach ja, und was?", hakte Piper nach. Sie lugte in den Kessel, konnte aber nichts wirklich Aufschlussreiches erkennen.

„Ben zeigt mir gerade wie ich ein Elixier braue, das meine Kräfte als Ältester für eine gewisse Zeit verdoppelt.", erklärte Leo. Er versuchte seiner Frau ins Gesicht zu sehen, doch irritierte ihn ihr böser Blick so sehr, dass er schnell wieder in den Topf starrte.

„Hier Piper, das Aspirin.", sagte Paige, als sie mit Phoebe aus dem Flur kam.

„Was habt ihr noch solange gemacht?", fragte Prue und sah ihre beiden jüngeren Schwestern forschend an. Die Ältere von den Beiden sah quer durch die Runde und sagte:

„Wir sind der Meinung, dass wir Chris nicht zwingen sollten mit dir zu gehen Prue."

Das schlug ein, wie eine Bombe, doch auf seltsame Weise nur bei der Ältesten der Halliwellschwestern.

„Was!", entgegnete sie ungläubig. „Wir brauchen ihn! Wir müssen eine neue Macht der Drei erschaffen!"

„Aber wir können ihn nicht zwingen all das hier aufzugeben.", konterte Paige, die von dem bösen Blick ihrer ältesten Schwester deutlich eingeschüchtert war.

„Wir müssen! Ihr wisst nicht, was in der Zukunft passieren wird! Wyatt wird böse, die Macht der Drei stirbt, Leo stirbt und die Welt gerät ins Chaos! Das einzige, was das verhindern kann ist die Macht der Drei!"

„Aber dazu braucht ihr Chris nicht.", sagte plötzlich Piper, die ihr Aspiringesöff wie den Alkohol letzte Nacht hinuntergekippt hatte. Prue drehte sich energisch zu ihrer Schwester.

„Natürlich! Wir brauchen Drei Hexen!"

„Im Endeffekt schon, aber für das ganze Drumherum nicht.", entgegnete die Jüngere ruhig und stellte ihr Glas in die Spüle. „Ihr braucht Chris nicht, während ihr eine geeignete Macht sucht oder diese dann auf die Drei übertragt. Damals als du gestorben bist war die Macht der Drei ja auch nicht zerstört nur weil es keine Drei Schwestern gab. Als Paige zu uns gekommen ist, wurde sie reaktiviert. Ihr braucht ihn also erst, wenn es an dieser Macht ist, das Böse zu vernichten."

Phoebe sah auf. „Stimmt das?"

Prue drehte sich wieder zu ihr um.

„Ja, schon, aber...", sagte sie zähneknirschend.

„Kein Aber!", entgegnete plötzlich Paige mutig. Sie sah lächelnd zu Phoebe, die sichtlich stolz auf ihre kleine Schwester war.

Die Älteste der Halliwells fühlte sich übergangen und wollte losbrüllen, doch plötzlich änderte sich etwas in ihrer Mimik und sie wurde ruhiger.

„Gut.", sagte sie. „Chris kann bleiben, aber ihr müsst ihn vorbereiten, ihn trainieren, bis wir zurück sind, dann wird die Macht der Drei geschlossen."

Ein Schwall der Erleichterung überkam alle Anwesenden.

Prue drehte sich lächelnd zu Piper um, die ein „Danke" auf den Lippen trug, doch noch bevor sie es sagen konnte zuckte Prue und sah nach oben.

„Was ist los?", fragte Piper. Sie hielt sich am Küchentisch fest um nicht umzufallen.

„Da hat sich gerade jemand weggebamt...", murmelte die Älteste und verschwand in einem roten Schein.

„War das etwas immer noch die Astralprojektion!", fuhr es plötzlich aus Piper raus. Doch sie winkte schnell ab und ging zu Leo, der sie alle hoch in das Zimmer beamte, in dem Chris gelegen hatte.

Oben angekommen überkam die Mutter ein Schrecken. Das Bett war leer.

„Wo ist er?", fragte sie Leo, doch er schüttelte der Kopf.

„Wenn er nicht gefunden werden will, kann ich auch nichts machen."

„Er will hier einfach nicht weg..."; murmelte Phoebe und sah zu Prue, die sich etwas schuldig für das alles fühlte.

„Moment mal...", warf Paige ein und alle Blicke richteten sich auf sie.

„Wo sind Ben und Patrice?"

Wohin er sich gebeamt hatte wusste er nicht, Hauptsache weg. Weg aus dem Haus und weg von der Verantwortung. Sein Kopf dröhnte und seine Glieder gehorchten ihm nicht richtig. Er hatte immer noch viel zu viel Alkohol im Blut.

Benommen sah er hoch auf ein Straßenschild, doch es verschwamm vor seinen Augen.

Plötzlich verließen ihn seine Kräfte und er sackte auf einigen Müllsäcken zusammen.

Sein Atem war schwer und das Blut rauschte in seinen Ohren.

„Mom...", stöhnte er leise.

„Sieh dir das an!"

Die helle und laute Stimme schmerzte in seinen Ohren und er drehte sich missmutig weg.

„Und so was soll uns später mal anführen!"

Die zweite Stimme war deutlich tiefer aber mindestens ebenso laut wie die Erste.

„Los...", stöhnte er. „Verschwindet!" Er wollte die Störenfriede mit seiner Zauberkraft wegstoßen, doch er war zu schwach. Als die Stimmen nicht aufhören wollten und sogar einen Streit anfingen, öffnete Chris missmutig die Augen. Nur langsam schärfte sich das Bild und er erkannte Patrice und Ben, die sich, wie so oft, in den Haaren hatten.

„Könnt ihr das nicht wo anders machen..."

„Hey!", schrie Patrice auf. „Und wie fühlt sich so ein Kater an, alter Säufer!"

Sie kam mit dem Kopf näher und schrie ihren Cousin richtig an, während Ben sich amüsierte.

„Verschwindet! Ich werde hier nicht weggehen...", sagte der Wächter des Lichts zerknirscht. Wieder überkamen ihn die Erinnerungen an seine Zeit, wie alleine und verlassen er war und er wurde wütend.

„Ich gehe hier nicht weg!", schrie er und schleuderte Patrice mit seiner Telekinese weg.

Der Halb-Dämon war zwar überrascht, aber nicht überfordert. Ohne große Mühe fing sie diesen Schub ab und schwebte sanft zu Boden. Chris Zauberkraft war völlig vernachlässigt worden und der Alkohol hatte den Rest erledigt.

„Wie frech..."; murmelte Patrice.

Chris war so müde und alles an seinem Körper schmerzte. Er versuchte sich wegzubeamen, weg von den Beiden, aber es ging nicht. Wieder verließen ihn seine Kräfte und er verlor das Bewusstsein...

Als er wieder aufwachte ging es ihm schon besser, aber er fühlte sich immer noch miserabel.

Er richtete sich mit schmerzenden Knochen auf und sah sich um.

Er war in einem hohen Raum, der altertümlich eingerichtet und über und über mit Ölgemälden behangen war. Plötzlich über kam es ihn und er sprang fast vom Bett. Seltsamerweise stand neben dem Bett schon ein halb gefüllter Eimer, in den er sich spontan übergab.

„Ja, ja, die Sünden eines Alkoholikers...", hörte er eine tiefe Stimme hinter sich sagen.

„Halt die Klappe Ben...", stöhnte Chris und wieder füllte er den Eimer mit seinem Mageninhalt.

Der Halb-Warlock lachte auf und kam näher.

„Nichts für ungut Cousin, aber findest du deine Reaktion nicht etwas übertrieben? Schließlich sollen wir die größte Macht aller Zeiten übernehmen und das Böse endgültig vernichten.

Was ist also dein Problem?"

Chris zwang sich kurz anzuhalten und drehte sich mit wütendem Blick zu seinem Cousin.

„Ich werde nicht mitkommen! Ich lasse meine Familie nicht sterben! Nicht wieder..."

Für mehr hatte er keine Kraft, denn schon kündigte sich wieder sein Mageninhalt an.

Ben sah ihn mitleidig an, und in einer kleinen Pause, in dem sich Chris müde in die Kissen sinken ließ und den Arm auf die Augen legte, sagte er aufbauend:

„Brauchst du auch nicht Chris. Wir gehen ohne dich."

Sofort sah der Wächter des Lichts auf. „Was?"

Ben lächelte und erklärte ihm die ganze Situation, die er selbst erst vor wenigen Stunden von seinen Tanten erfahren hatte. Sofort erhellte sich das Gesicht seines Cousins.

„Ist das wahr?", hakte er ungläubig nach und lachte halblaut auf, als Ben nickte.

Es war einfach ungläubig befreiend für den Wächter des Lichts. Er konnte hier bleiben, bei seiner Familie, bei seiner Mutter...

Nachdem er sich noch etwas ausgeruht und mit Ben geredet hatte, raffte sich Chris auf und beamte sich nach Hause.

Dort angekommen wurde er schon freudestrahlend von seinen Eltern und Wyatt begrüßt.

„Und wie hat dir dein erster Rausch gefallen?", fragte Piper ihn grinsend. Als Antwort sah ihr Sohn nur an sich runter. Er trug immer noch die Klamotten, die er bei ihrem Besäufnis getragen hatte, nur, dass diese nun mit einigen Flecken und Gestank angereichert waren.

„Am besten gehst du dich erst mal waschen, du stinkst!", riet ihm Patrice überehrlich und Chris Ohren wurden rot. Er stupste seinem Bruder, der sich in den Armen seines Vaters sichtlich wohl fühlte, noch auf die Nase, dann beamte er sich hoch ins Badezimmer.

Es war unglaublich erleichternd und befreiend die schmutzige und stinkende Kleidung abzulegen. Ungläubig sah er sich selbst im Spiegel an. Das, was ihm noch vor wenigen Stunden den Atem geraubt und im Angst gemacht hatte, war nun verschwunden. Er musste nicht weg, er durfte bleiben!

Er lächelte und stieg in die geräumige, runde Duschkabine.

Er drehte die Hähne auf und das heiße Wasser schoss in einem dampfenden Strahl auf sein Gesicht. Wie die Welle seinen Körper einnahm, vom Kopf über die Brust, Bauch bis zu den Füßen, so überkam ihn auch ein hoffungsvolles Gefühl, dass er es doch geschafft hatte. Er hatte die Zukunft verändert, er hatte seine Familie wieder und er wusste, dass er seinen Bruder, seine Eltern und die Welt retten würde.

Wieder breitete sich auf seinem Gesicht ein zufriedenes, und vollkommen glückliches Lachen aus, wie er es noch nie in seinem Leben erfahren hatte...

„Also, wann geht's dann los?", fragte Patrice.

Die Halliwell-Familie saß, wie so oft, im Wohnzimmer und beredete, was nun zu tun war.

Prue blätterte mehr oder minder gelangweilt in dem noch zum größten Teil leeren Buch der DunklenSchatten. Seit Gideon mitten in seinem Satz verschwunden war, war er nicht mehr aufgetaucht. Wahrscheinlich musste er sich einfach genauso ausruhen, wie Prues echter Körper, der schon seit fast zwei Tagen oben in Pipers Zimmer lag und schlief.

„Mein Körper muss sich nur noch ein wenig erholen, und wir müssen warten, bis Gideon wieder auftaucht."

„Wo ist er eigentlich?", hakte Paige nach uns stemmte die Hände in die Hüfte.

„Als ich die Bücher vereinte, habe ich eine Plattform gebraucht, und da habe ich einfach Gideon genutzt. Sein Körper wurde in Energie verwandelt und in das Buch hier verwandelt...", Prue klopfte auf das Buch der DunklenSchatten. „Wenn er weg ist, ist es so wie als würde er schlafen. Ihm geht es gut, keine Angst."

„Also gegen so einpaar Schmerzen für den Alten hätte ich nichts einzuwenden..."; murmelte Patrice. Phoebe stupste ihre Tochter mit dem Ellenbogen an.

„Und was machen wir, bis es soweit ist?", hakte Ben nach. Ihm war, genau wie Patrice, sichtlich langweilig.

Prue sah ihre Schwestern an. „Habt ihr nichts zu tun?"

Alle schüttelten den Kopf.

„Der Club läuft ohne Probleme und der nächste große Auftritt einer Band ist schon geplant und augagiert.", sagte Piper und Prue sah zu Paige.

„Also ich hab sowieso nichts zu tun. Die Zeitarbeitsfirma ging pleite und sonst hab ich noch keinen andren Job gefunden."

„Jason hat viel zu tun und da er nicht weis, dass mich meine liebe Schwester quer durch die Geschichte beamen kann, würde es seltsam kommen, wenn ich plötzlich in Hongkong auftauche, nachdem ich schon so plötzlich einen Flug nehmen musste...", sagte Phoebe und sprach damit Leo an, der sie vor einigen Tagen plötzlich aus ihrem Hotelzimmer gebeamt hatte. Sie musste per Telefon Jason das Blaue vom Himmel lügen, um ihr Geheimnis zu wahren.

„Dann...", begann Prue und sah sich um. Alle blickten sie erwartungsvoll an. „Kann ich ja jetzt schlafen gehen, gute nacht!" Noch bevor jemand etwas sagen konnte verschwand die Älteste Schwester in ihrem roten Schein und ließ die Gruppe stehen.

„Dann geh ich vielleicht doch in den Club, vielleicht braucht Peter etwas Hilfe bei den Lieferungen..."; sagte schließlich Piper und stand auf.

„Warte! Fährst du mich ins Sozial Center, vielleicht kann ich dort ein wenig aushelfen?", fragte Paige und ihre Schwester entgegnete ihr.

„Warum beamst du dich nicht, wie sonst auch?"

„Spinnst du? Es ist mitten in der Rush Hour und wo soll ich da ein unbeobachtetes Fleckchen finden?", entgegnete die Jüngere und die zwei Hexen verließen das Haus.

„Gut...ich geh dann in die Redaktion, meine Leser warten schon seit Tagen auf mich!", sagte dann auch Phoebe und sprang hoch. „Schluss mit Urlaub!"

„Warte Mom, ich komm mit!", rief dann Patrice und hakte sich in den Arm ihrer Mutter und die Zwei verließen lachend das Haus.

„Da waren es nur noch Drei...", murmelte Leo und wurde sogleich von Ben korrigiert.

„Zwei, ich gehe zu meiner Großmutter und überzeuge sie das Ganze mit dem Krieg gegen euch abzusagen. Schließlich sollte noch jemand da sein, der mich großzieht wenn ich geboren werde..." Dann blinzelte er sich weg.

Leo sah sich um.

„Tja Wyatt, dann sind wir wohl nur noch zu zweit...", sagte der Älteste und lächelte seinem Sohn ins Gesicht, dessen Augen hell aufleuchteten. Er liebte es im Mittelpunkt zu sein.

„Hat einer von euch etwas zum anziehen für mich, meine Sachen sind ein wenig dreckig...", sagte Chris als er, immer noch mit nassen Haaren und nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet, die Holztreppe nach unten kam.

„Wo sind denn alle?", fragte er dann seinen Vater, der allein auf der Couch saß und mit Wyatt spielte.

„Sie hatten auf einmal alle etwas zu erledigen..."; murmelte der Älteste und sah zu seinem Sohn. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

„Vor nicht allzu langer Zeit hast du dich geschämt dass ich dich nur in Unterwäsche sehe und jetzt kommst du halb nackt hier runter...", sagte er und beobachtete, wie Chris rot wurde.

Um seinem Sohn noch weitere Peinlichkeiten zu ersparen sagte er ihm, dass noch ein paar seiner alten Sachen oben in Pipers Schrank sein sollten. Sofort machte sich dann der junge Wächter des Lichts mit deutlich rotem Kopf auf den Weg.

„Schau mal Wyatt, dein kleiner Bruder schämt sich.", sagte Leo dann zu dem Kleinen und lachte auf.

„Und was hältst du von der ganzen Sache?"

Paige saß neben ihrer Schwester im Wagen und sah zur Seite.

„Was meinst du?", hakte die Ältere nach und bog in eine Straße ein.

„Glaubst du das alles, was Prue uns da auftischt?", erklärte Paige und Piper lachte etwas auf:

„Meinst du nicht, du kommst ein wenig spät mit deinen Zweifeln?"

„Ja schon..."; begann die Jüngere zerknirscht. „Aber warum hat sie so leicht nachgegeben? Sie hat all das auf sich genommen, soviel Arbeit und Risiken. Sie hat Patrice und Ben hergeholt, sich angeblich gegen Wyatt und das Böse gestellt und jetzt sagt sie einfach: In Ordnung er kann bleiben?"

„Sie hat einfach eingesehen, dass sie das meinem Sohn nicht antun kann.", sagte Piper und bremste ab. „Wir sind da."

„Danke fürs herfahren...Vielleicht mache ich mir wirklich zu viele Gedanken." Paige stieg aus und winkte ihrer Schwester noch, als dieser wieder beschleunigte und in der nächsten Kurve verschwunden war.