A/N: So da bin ich wieder, mit direkt zwei frischen Kapiteln. Also, nach diesem sofort weiterlesen. Und vielen lieben herzlichen wundertollen Dank an die supi Reviewer!

Kapitel 4 Stinkende Ratte

Krummbein erwachte mitten in der Nacht, was eigenartig war, denn sonst schlief er, anders als andere Katzen, immer die ganze Nacht durch. Und als er einfach nicht mehr ins Traumland zurückfinden konnte, beschloss er in die Küche zu gehen, um sich eine heiße Milch mit Honig zu machen.

Müde katerte er also die Treppen runter und schleppte sich in die Küche. Dort angelangt war er gerade auf dem Weg zu den Mülleimern, die in die hinterste Ecke platziert waren, als er einen Geruch wahrnahm, den er hier nicht erwartet hatte. Es roch nach Mensch. Aber nicht so intensiv, wie Menschen normalerweise stinken, sondern nur fein, mit einem Duft nach Abflussrihren und Dreck vermischt.

Was war das? Einen dieser Luftverpester sah er hier nirgendwo. Er spähte mit seinen hightech Nachkatzenaugen umer und erblickte plötzlich die fette Ratte des Roten in einem umgekippten Mülleimer.

"Was machst du denn da?", fragte Krummbein sofort.

Die Ratte drehte sich flink zu ihm um und wollte fliehen, doch Krummbein war mal wieder schneller. Er versperrte den Mülleimer mit seinem gut gebauten (!) Körper und die Ratte hatte keine Chance mehr zu entkommen.

"Das haste dir so gedacht", sagte Krummbein fies grinsend und fuhr drohend seine Krallen aus. "So, und nun: GESTEHE! Was willst du hier?"

"Ich...nichts, nicht will ich hier. Ich bin Schlafwandler und...", piepste sie ängstlich.

"Lüge!", unterbrach Krummbein ihn. "Du riechst irgendwie komisch. Sowas habe ich an einer Ratte noch nie gerochen und ich habe schon vielen die Gedärme rausgerissen, das kannste mir glauben", drohend hob er mit einer angespitzten Kralle das Kinn der fetten Ratte. Das stimmte natürlich nicht, im Grunde war er nämlich ein ganz Lieber und außerdem bekam er von Ratten übel Durchfall.

Die Ratte begann zu schwitzten und schluckte schwer. "Nun ja, ähm...verstopfte Nase? Abgestorbene Schleimhäute?"

"Nein, das ist es nicht", Krummbein kratzte sich überlegend am Kopf. "Lass mal schnuppern", er schnüffelte eindringlich an der Ratte, die sich ängstlich zitternd in die Ecke des Mülleimers drückte.

"Du riechst nach...Ratte", stellte er fest.

"Ach, nee."

"Ja, aber mit so einem widerlichen Beigeschmack von Mensch", erklärte Krummbein weiter und fand darauf die einzig plausible Erklärung. "Du bist gar keine Ratte!"

"Wieso? Ich bin doch jeden Tag mit ein paar Menschen zusammen. Dieser Geruch färbt eben ab, wie wenn du in ner Dönerbude gegessen hast."

"Aber, du riechst nicht wie einer dieser Menschen. Nicht wie der hirnlose Rothaarige nach Wiesel und Karottensaft, nicht wie der bebrillte Schwarze nach einer im wahrsten Sinne des Wortes atemraubenden Duftwolke aus Haarspray und alten Socken, nicht..."

Doch bevor er weitersprechen und die massige Ratte zu einer Antwort kommen konnte, hörten sie wie die Tür geöffnet wurde und der dümmliche Schlacksige kam in die Küche. Er erblickte die beiden und glaubte wohl die Lage vollends durchschaut zu haben, denn er schrie Krummbein an: "Du dämliches Vieh! Wag es jah niht Krätze anzupacken!"

Dann polterte er auf den Kater zu und wollte nach ihm treten, doch der war schon zur Seite gesprungen. Der Rote grapschte sich die Ratte, funkelte Krummbein, der sich vorsichtshalber mal unter den Tisch verzogen hatte, wütend an, sagte: "Das wird ein Nachspiel haben!" und stapfte dann schnaubend davon.

Krummbein fragte sich nur aus welchem Film der Junge diesen Satz wohl hatte und schlich dann wieder hoch in Hermines Zimmer. Apetit hatte er keinen mehr. Und als er auf Hermines Bett sprang wollte ihm einfach keine Erklärung dafür kommen, wie sie es nur mit diesen beiden Idioten aushalten konnte.

"Einer dümmer, als der andere", murmelte er noch in sich hinein, bevor er wieder in einen sanften Schlaf fiel.

A/N: So und nun bitte schnelll das nächste Kapitel lesen...