A/N: Jaa, jaa, ich bin wieder zurück, Schule hat wieder angefangen und ich bin müder denn je...
Kapitel 10 Home, Sweet Home
Nach einer gemütlichen Vorspeise von Pastete, Kürbistorte, unzähligen Tellern Kartoffeln und Knoblauchsuppe und einer schönen Hauptspeise bestehend aus zehn Tellern Schweinsohrsteak, zwei Ziegenmägen mit Pilz-Pflaumenfüllung, dreimal Lasagne und einer halben Ente ging für Krummbein das große Fressen erst richtig los. Denn da servierten die Elfenbutler den Nachtisch.
Die kleinen Kerle waren nicht größer als Blasius und hatten sich um netter auszusehen eine schwarze mottenzerfressene Fliege umgebunden. Gerade als sie die ersten Leckereien an die Tische brachten fiel Dummidore auf, dass das wohl einer Erklärung bedurfte und er erzählte, dass die Teleportanlage in der Küche mal wieder streikte und diese Trottel von Magietechniker sie einfach nicht mehr in Gang kriegten ("Selbstverständlich könnte ich sie selbst reparieren, aber ich kann diesen armen Leutchen doch nicht ihren schwer verdienten Ein-Euro-Arbeitsplatz streitig machen", beendete er seine Erörterung glucksend, bevor er sich beim Hinsetzen arg den Hintern prellte, weil irgendein respektloser Lehrkörper es extrem witzig fand ihm sein schlecht gemachtes Filmrequisiten-Thrönchen wegzureissen.)
Jedenfalls hatte Hermine dann endlich bemerkt, dass Krummbein nicht nur zum Spaß hier war, sondern um eine äußerst wichtige und heikle Mission zu erfüllen, nämlich dieses grummelnde Gefühl in seinem Magen zu verscheuchen und sie hatte ihm eine extra Japanschüssel kommen lassen. Dann hatte sie alle möglichen Speisen reingehäuft und folgsam wie er nun mal ist hatte Krummbein in wenigen Sekunden alles bis zum letzten Krümel weggespachtelt. Er hatte es sogar einmal per biegsamen Fußeinsatz mit Messer und Gabel versucht, aber die Gabel fiel runter und stach ihm in den Zeh und das Messer blieb ihm zwischen den Zähnen stecken.
Doch jetzt kam die absolute Sensation: Schokopudding mit Schlagsahne, Wackelpeter in allen Farben, für die, die auf ihre Figur achten wollten Obst-Gemüsesalat, alle möglichen Quarksorten und als letztes schleppten die kleinen Elfis ächzend eine Riesen-Milka an, ein Einstandsgeschenk von Schmalzilocke-im-Bart, von der jeder, ob er wollte oder nicht, ein Stück abbekam und nichts anderes essen durfte, bis sein Teller leer war.
Zu der Zeit kam der Rastazopf-Heimleiter auf die Idee Stoppessen zu spielen und wartete immer exakt fünf Minuten, bis die anderen sich wieder rühren durften. Solange war das einzige was man hören konnte das laute Schmatzen von Krummbein und das lechzende Mit-der-Zunge-über-die-Lippen-streichen von Klößchen, wenn er gierig auf den Schokopudding glotzte.
Tja, und dann war auch der letzte Mitesser langsam am kotzen und die Feier ging ihrem Ende zu. Doch bevor sie in ihre Bettchen kriechen konnten, wollten die drei Freunde unbedingt und dringend nochmal auf's Klo und dann zu dem Verwegenen-Riesenschaufeln-als-Hände-Haber. Natürlich schleppte Hermine Krummbein mit, der lieber die Gegend erkundet hätte.
Als sie endlich zum Riesenmenschen gelangten, konnten sie kein Wort mit ihm wechseln, weil er gerade in seine Manteltasche reierte. Also schrien sie nur. "Viel Glück und viel Segen, Haggy!" und gingen wieder.
Nachdem sie danach ca. 50 Treppen hochgehastet waren -Krummbein wurde selbstverständlich von seiner Besitzerin getragen-, zehn Bilder befragt hatten, die alle in verschiedene Himmelsrichtungen deuteten, beinahe durch eine Falltür fielen, Pilzkopf eine Treppe hinunterpurzelte und panisch alle anderen mit sich riss, drei Gänge durch einen Teppich und einen durch ein Fenster versucht hatten, stellten sie fest, dass sie sich verlaufen hatten.
Doch glücklicherweise kam schnell Rat, denn die Retter in Orientierungsnot kamen zufällig um die Ecke: die rothaarigen Zwillinge, die schlauerweise ne Schlosskarte in der Westentasche aufbewahrten, nur für den Fall...
So kamen sie nach zwei Stunden endlich bei einer fetten Frau in Bild an, die ein bauchfreies T-Shirt mit der Aufschrift "Boxenludeer 2" anhatte. Nachdem sie wegen Passwortmangels Blasius mit Keksen bestochen hatten, damit er sie bequatschte, kamen sie endlich ins wunderweiche Sesselland.
Krummbein musste natürlich sofort auf die erstebestee Wohlfühlsitzgelegenheit von Ikea springen und sich einrollen. Auch die Menschlinge gesellten sich dazu und zehn Minuten sagte niemand was, sodass nur das feurige Knistern des Feuers zu hören war, das lsutig im Kamin loderte. Doch dann kam jemand die Treppe runter und störte das harmonische Bild.
"Diese Schweine! Diese skrupellosen Mörder! Diese widerlichen Fieslinge! Einfach die armen, hilflosen Gräserchen und Pflänzchen ausrupfen und ihre Leichen als Obst- und Gemüsesalat getarnt an arglose Schüler verteilen!"
"Was ist denn los Seamus? Häää?", musste Schlacksi-Ron mal wieder blöd fragen.
"Diese gemeinen hinterhältigen Killer haben uns heute Leichen zum Fraß vorgeworfen", antwortete der Friedensstörer.
"Leichen? Hääää?"
"Na, die Planzen im Obst- und Gemüsesalat! Diese Schweine haben die armen Gräserleins einfach rausgerupft und zugeschnitten. Aber ich sage euch: die haben mal gelebt und ich weiß ganz genau, dass Ron davon gegessen hat!"
Anklagend deutete er auf den Doofmann. Sofort richteten sich alle Blicke auf ihn, doch dieser brachte nur ein lautes Schlucken zustande.
"Aber Seamus! Die sind doch extra dafür gezüchtet worden", mischte sich nun Krummbeins Besitzerin ein.
"Das macht die Sache noch viel schlimmer! Zum sterben geboren! Das ist einfach grausam!"
"Aber du isst doch auch Fleisch. Das ist doch fast dasselbe."
"Paperlapapp", winkte Seamus störrisch ab, "es gibt schon genug Greenpeaceaktivisten auf dieser Welt finde ich. Das Grün dieser Welt findet viel weniger Verfechter. Aber auch Pflanzen haben ein Recht auf Freiheit und Leben und die haben nicht mal Zähne oder Klauen um sich zu verteidigen. Aber ich achte schon sehr lange darauf kein Gräserchen zu krümmen. Denn ich weiß, dass Planzen eine Seele haben und als fast menshliche Wesen geachtet werden müssen!" Selbstgefällig schlug er sich gegen die Brust und meinte: "Ich werde die hilflosen, unschuldigen und wehrlosen Pflänzchen beschützen und mich voll und ganz ihrem Wohl und Ergehen verpflichten."
Ein Moment des Schweigens trat ein doch dann wurde es von dem Rothaarigen-Hohlkopf unterbrochen.
"Wieso? Fast menschlich? Häää?"
"Na, Bäume haben doch auch Äste, das sind die Arme. Und Blumen haben Köpfe. Und Kakteen haben keine Stacheln, sondern Haare..."
Diese vollkommen hirnlose Unterhaltung konnte Krummbein nicht mehr länger mit ansehen, ebenso wie Hermine und so ging er mit ihr in den Schlafsaal.
Zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass sie kein Einzelzimmer mit anliegendem Bad für sich allein hatten, sondern nur ein Mehrbettzimmer mit einer Popeltoilette und keine eigene Schlafgelegenheit für ihn. Also ehrlich! Auf Hermines Bett war es immer ganz gemütlich, aber auf ewig mit ihr darein verbannt zu sein wollte er nun auch wieder nicht. Schließlich brauchte auch er seinen Freiraum.
Und außerdem war das hier ein Mädchenzimmer! Und er war eindeutig männlicher Natur. Was sollte er tun? Da kam unerwartete Hilfe.
Nachdem er festgestellt hattte, dass auf jedem Nachttisch ein Teller mit Würstchen-im-Schlafrock stand und er sich ein paar geschnappt hatte, wollte er sich gerade mal im Bad umsehen, da sah er ein Mädchen, dass dabei war sich gründlich die Zehen zu rasieren. Natürlich erschrack er, weil er von der Hexe in der Magischen Menagerie wusste, dass Frauen bei so einer "Arbeit" nicht gerne gestört werden. Und ehrlich gesagt wollte er das auch gar nicht mit erleben.
Das Mädchen scrie los, als es ihn entdeckte und Hermine kam sofort angerannt.
"Was ist denn los Parvati? Spinne? Kackerlake? Pickel? Speckröllchen? Haare im Abflussrohr?", fragte sie sofort los.
Das Mädchen kreischte: "Nein, aber deine Katze ist ein er!"
"Ja und?", fragte Wuschelkopf verblüfft.
"Das hier ist ein Mädchenzimmer!"
"Ja und?"
"Er soll uns nicht bei allem zusehen!"
"Ja...und was willste dagegen tun?"
Da kam plötzlich ein anderes Mädel an, das eine riesige schweinchenrosa Zahnspange im Mund hatte, die ihr auch maulkorbähnlich um den Mund und den Kopf herum im Gesicht saß. Die Drähte spannten sich über ihre Wangen bis zu einer Schleife am Hinterkopf.
"Keine Angst, denn Lavender weiß Rat!", sagte dieses und huschte schnell aus dem Zimmer.
Nach fünfminütigem Wegbleiben ihrerseits und schweigenden Wartens andererseits kam sie wieder und hattte was Schweres dabei.
"Was ist denn das?", fragten die beiden anderen Mädchen und Krummbein gemeinsam.
"Blöd oder was! Das ist ein Chellokoffer!", erklärte sie, als sie den großen Kasten ins Badezimmer gehievt hatte.
"Aaahhh", meinten die anderen verstehend.
"Ja und?", fragte Hermine.
"Ja und da kannste deinen Kater reintun, wenn wir irgendwas feminimes zu erledigen haben und er kann drin schlafeen. Du willst ihn doch sicher nicht die ganze Zeit im Bett haben, oder?"
"Stimmt, daran hab ich noch gar nicht gedacht. Zweei Probleme mit einer Klappe. Und woher haste den so plötzlich?"
"Von Neville. Er speilt seit Anfan der Sommerferien nämlich zwangsweise Chello. Seine Oma will das, damit sie bei ihrer wöchentlichen Teerunde mit alten Beekannten wenigstens n bisschen mit ihm angeben kann. Und sie wollte, dass er in der Schule übt. Er wollte das aber nicht. Also hab ich ihm in einem Brief geraten einfach nur den Kasten mitzunehmen damit seine Oma zufrieden ist und er so tun kann, als hätte er das Innere, also das Chello, vergessen. Das wird man ihm glauben und ohne den Kasten kann sie ihm das Teil nicht hinterherschicken."
"So einen geisttreichen Einfall hätte ich dir gar nicht zugetraut", meinte Hermine nur und nahm Krummbein den Kasten mit zu ihrem Bett.
"Du schreibst dir mit Neville Briefe!", hörten sie Parvati die Zehhaarfrau noch rufen, als sie die Badezimmertür hinter sich zu machten.
Zuerst wollte Krummbein nicht so recht in den Koffer. Er fand, dass er keine konfortable Lösung für ihr derzeitiges Schlafproblem war. Doch Hermine schaffte es ihn dann doch zu überzeugen. Sie legte ihrr superweiches Flauschiherzkissen in das Ding und bestach ihn mit einem knuddeligen Teddybär in miniformat. Am Ende schrieb sie noch mit einem roten Edding "Mein kleiner Schatzi.Vorsicht schläfrig!" in liebevollen Schreibschriftbuchstaben an den Rand des Kastens und bei einem solchen naiven Zuneigungsbekenntnis hatte Krummbein keine andere Wahl, als das Teil als seine Ruhestätte zu akzeptieren.
Doch nach ein paar Minuten fand er es dort gemütlicher denn je und wollte gar nicht mehr raus kommen. Als sich diee weibliche Partei dann zum Schlafengehen "zurechtmachen" musste, wurde der Deckel nicht ganz zugemacht, damit Krummbein auch noch genug Luft bekam.
Seinen letzten Gedanken widmete er dem tollen vergangenen Büffet und gerade als er fast ins Traumland segelte überfuhr ihn noch ein letzter Gedanke an den Hund, dem er ein Versprechen gegeben hatte.
A/N: Hoffe das Kapitel ist was geworden. Erfreut mir doch meinen tristen Schulalltag mit einer kleinen Review, bitööö... ;)
