Kapitel 4 - Erinnerungen
Remus, kam gerade vom Unterricht und war auf dem Weg zu Dora. Er hatte etwas zu essen geholt.
Seit gestern schlief sie mit ihm in einem Zimmer.
Er hatte sich inzwischen an die gemeinsamen Abende mit ihr gewöhnt und wollte sie auch nicht missen. Doch seit Darius hier aufgetaucht war, erschien es ihm sicherer für sie, wenn sie anstatt in ihr Zimmer zurückzugehen, bei ihm blieb. Remus klopfte kurz an und ging dann rein. "Hallo ." Dora ging lächelnd zu ihm hinüber und umarmte ihn. /Lass dir nichts anmerken./ "Hallo.." Remus lächelte und drückte sie an sich. "Alles okay mit dir?" Schnell nickte sie. "Aber natürlich... Was soll los sein...?" Flüchtig küsste sie ihn auf die Wange. Remus sah sie verwirrt an und hob eine Augenbraue. /Hier stimmt doch was nicht.../ "Wirklich?" "Natürlich... Hey, du hast zu essen mitgebracht"
Remus nickte nur. Sie lächelte. "Gut..." Sie begann zitternd den Tisch zu decken, als sie plötzlich ein Glas fallen liess. "Ups..." Sie beugte sich hinunter. Remus half ihr. "Ist wirklich alles in ordnung?" Sie nickte nervös. "Natürlich..." "Weshalb zitterst du dann und bist so nervös?" Dora sprang auf und holte neue Gläser. "Ich zittere nicht..." Er seufzte. "Dann rede halt nicht mit mir.." Er setzte sich an den Tisch und fing an zu essen. Dora setzte sich ebenfalls an den Tisch und sah ihn an. "Ich kann nicht...," flüsterte sie. "Was kannst du nicht?" "Mit dir reden..." Zitternd hielt sie sich am Glas fest. Er sah sie besorgt an. Sie hielt so verkrampft das Glas, dass Remus Angst hatte, es würde zersplittern. "Und warum nicht?" "Er..." /Halt die Klappe, Dora.../ "Darius?" Dora nickte. "Und was kannst du mir jetzt nicht sagen?" "Er... er hat gesagt, dass er..." /Sag es nicht... er tut es dir wieder an., hörte sie ihre innere Stimme sagen. "...dass er was?...Dir was tut?" Sie rieb sich nervös die Arme. "Ich kann nicht... Ich will nicht, dass er..." "Verdammt, Dora... Jetzt sag endlich was los ist," sagte Remus energischer. "Ich kann nicht..." Sie begann zu weinen. "Sonst macht er mit mir..." Remus blickte sie besorgt und mitfühlend an. Nun begriff er, was sie meinte. Er begriff, warum Tränen über ihr Gesicht kullerten und warum ihr ganzer Körper erzitterte. Leise flüsterte er. "Was er früher immer gemacht hat?" Unter Tränen nickte sie. Remus setzte sich neben Dora und nahm sie sanft in den Arm, als sie sich auch schon an ihn lehnte. "Ich will nicht, dass er das mit mir macht..." Remus drückte sie fester an sich. "Wird er auch nicht..." "Doch.. er wird... schließlich kann ich mich nicht hier drin verkriechen..." Energisch schüttelte Remus den Kopf. "Nein, wird er nicht... Dafür werde ich schon sorgen..." "Und wie?... Du kannst schließlich nicht immer bei mir sein..." Remus seufzte. "Mensch, Dora... Er wird dir nichts tun..." Er drückte sie fester an sich. "Das verspreche ich dir."
Remus schlenderte mit Dora über das Deck, die sich bei ihm ein gehakt hatte und an ihn kuschelte. Darius, der gerade das Deck schrubbte sah auf. Da war sie, in den Armen von diesem Kerl. Er spürte Wut in sich aufsteigen. Am liebsten hätte er ihm den Arm abgehackt, mit dem er sie umarmte. Er konnte sich lebhaft vorstellen, was er ihr erzählte damit sie die Beine für ihn breit machte und es ekelte ihn an. (MICH widert Darius an .) sie gehörte ihm - nur ihm allein. Mit ihm hatte sie ihr erstes Mal gehabt und er würde auch ihr letztes Mal kriegen. Er erinnerte sich an damals, wie er sie kennengelernt hatte. Sie war 20 Jahre alt gewesen. (Also vor 5 Jahren) Ihr Haar war schwarz und lang gewesen und sie hatte es hochgesteckt. (Eigentlich ist ihr Haar in dieser Geschichte rot, lang und gewellt.) Ihr Körper war von einem kurzen, luftigen, weissen Kleid umhüllt worden. Sie war so schön gewesen, wie eine Göttin. Er hatte sie haben müssen. Doch mit Honig fängt man mehr fliegen... dass wusste er schon damals. Also hatte er sie umschmeichelt und umgarnt, solange bis sie ihm vertraut hatte und mit ihm zusammen gezogen war. Und dann hatte er sie gehabt. Er liess sie nicht mehr los. Und selbst als er sie sich zum ersten mal mit Gewalt genommen hatte, war sie noch wunderschön gewesen. So wie sie dagelegen hatte - zitternd, mit Schrammen und blauen Flecken am ganzen Körper und Blut, dass an ihren Beinen herab lief - so war sie Darius wie ein Kunstwerk erschienen. Und er würde sie eher vernichten, als sie einem anderen zu überlassen. Darius grinste. "Na, wen haben wir denn da?" Nymphadora sah auf, nur um direkt wieder zu Boden zu sehen. Remus hielt sie fest im Arm. "An deiner Stelle würde ich zusehen, dass du Land gewinnst, Freundchen." Darius hob eine Augenbraue. "Weshalb sollte ich?" "Weil es gesünder für dich wäre," sagte Remus, ohne zu wissen, dass diese Worte waren, die Darius auch schon einmal zu Dora gesagt hatte. Nymphadora zuckte zusammen. "Remus?..." Sie biss sich leicht auf die Lippe. /Jetzt weiss er es.../ Darius sah nun beide an. Er wusste nun, dass sie es ihm gesagt hatte. Fies grinste er und ging. Kaum war er weg, sah Remus zu Dora. "Ja"
Nymphadora sah ihn blass an. "Du hast dasselbe gesagt, wie er..." "Was denn?" "´Weil es gesünder für dich wäre´..." "Und?" Remus verstand nicht, worauf sie hinaus wollte. "Das hat er zu mir gesagt... am Pool... in dem selben Tonfall..." Remus wurde nun ebenfalls blass. "Oh..." Nymphadora schüttelte den Kopf. "Schon gut... ist egal..." "Nein, das ist nicht egal...," seufzte Remus, als Dora sich auch schon an ihn lehnte. Remus nahm sie sanft in den Arm. "Ach Dora..." "Was?", fragte sie leise. Remus kuschelte sich an sie. "Nichts..." "Wirklich?..." Remus nickte.Sie sah ihn nachdenklich an. "Gut... Sollen wir was schwimmen...?" Remus nickte erneut. "Gute Idee..." Nymphadora lächelte und ging mit ihm zum Pool. Beide zogen sich aus uns sprangen hinein. Remus schwamm zu ihr und spritzte ihr Wasser ins Gesicht. Dora versuchte zurück zu spritzen. Sie lachte herzhaft. Ja... Das tat sie oft bei Remus. Lachen... Vier Jahre lang hatte sie nicht gelacht, doch ER liess sie alles vergessen... all ihre Wunden, die auf ihrer Seele hafteten und sie tag für Tag quälten... zumindest für eine Weile. Er war der Einzige, dem sie nach der Sache mit Darius wieder vertraute. Sie erinnerte sich daran, wie sie damals vor Darius hatte fliehen können. Sie war durch eine offene Fenster verschwunden und rannte einfach immer weiter, bis sie irgendwann seltsamerweise vor Remus Tür gelandet war. vier Jahre lang hatte sie keinen Kontakt zu ihm gehabt, geschweige denn zu ihren Eltern. Sie wollte nicht, dass er sie so sah. Und so hatte sie sich anständige Sachen angehext und ihre Haare geordnet, als Remus auch schon die Tür öffnete. Er hatte gewusst, dass etwas mit ihr nicht stimmte, als sie ihn umarmt hatte. Er spürte es, doch er hatte nicht gewagt danach zu fragen, aus Angst sie würde an der Antwort zerbrechen. Und dafür war sie ihm dankbar gewesen... auch heute noch. Remus spritzte weiter. Auch er lachte. Nymphadora tauchte unter. Er beobachtete sie dabei. Wie sie um ihn herum schwamm. Er liebte es, wenn sie so ausgelassen war. Doch das war sie immer seltener, seit das alles passiert war. Er erinnerte sich an die Nacht vor einem Jahr, als sie plötzlich vor seiner Tür gestanden hatte. Vier Jahre lange hatte er sie nicht gesehen und dann hatte sie plötzlich vor ihm gestanden. Ihre Kleidung und ihr Haar war ordentlich gewesen. Doch sie schien dünn, regelrecht abgemagert und ihre Augen waren geröttet gewesen, als hätte sie geweint. Sie hatte ihn sanft umarmt, jedoch hatte sie am ganzen Körper gezittert. Und kaum hatte er die Umarmung erwiedert, da waren auch schon ihre Beine zusammengesackt. Vorsichtig hatte er sie hochgehoben, hinauf in sein Zimmer getragen und auf sein Bett gelegt. Er hatte sie zugedeckt und die ganze Nacht bei ihr gesessen. Er hatte gewusst, dass etwas mit ihr passiert war, doch er hatte nicht gewagt danach zu fragen, aus Angst sie könnte daran zerbrechen. Doch wenn er gewusst hätte, wie verletzt sie wirklich war, dann hätte er versucht mehr für sie zu tun. Langsam tauchte sie wieder auf und lächelte ihn an. Sanft küsste sie ihn und legte ihre Arme um seinen Hals. Sachte drückte Remus sie an den Beckenrand, ohne den Kuss zu lösen. Dora seufzte wohlig, als er auch schon den Kuss intensivierte und begann mit ihrer Zunge zu spielen. Zärtlich fuhr sie durch sein Haar, während er den Knoten an ihrem Bikiniverschluß öffnete. Er drückte sich an sie. "Dora..", hauchte er und versank mit ihr in einen zärtlichen Kuss...
Nymphadora kam gerade vom Unterricht und ging in Remus Kabine. Sie packte ihre Sachen fort, als ihr Blick auf den Nachttisch fiel. Da stand ein Foto von ihr und Remus. Es war kurz vor der Fahrt entstanden. Dora hatte Remus Arm genommen und ihn um sich gelegt. Sie lächelte. sie war gern mit ihm zusammen. Vor allem da er nichts von ihr verlangte. Remus schien immer genau das Richtige zu sagen und zu tun und dafür liebte sie ihn... so sehr.
Remus Lupin war auf dem Weg in seine Kabine, als er plötzlich Darius begegnete. Er spürte Wut aufsteigen. /Dieses Schwein.../ Kurz schien es, als würde Darius an ihm vorbei gehen, als er ihn plötzlich am Kragen packte. "Was fällt dir eigentlich ein dich in die Sache zwischen mir und Dora einzumischen?" Remus sah ihn wütend an. "Lass mich los..," sagte er und versuchte ihn wegzuschieben. "Dora ist meine Freundin... Ich werde sie vor so einem Schwein wie dir beschützen..." Darius hielt ihn weiter fest und drückte ihn an die Wand. "Schwein?" Fest schlug er ihm ins Gesicht, so dass Remus mit dem Kopf gegen die wand knallte und ohnmächtig wurde. Darius packte Remus und schleppte ihn in den Maschinenraum. "Das hast du davon... Dora gehört mir." Er lachte und schloß Remus ein.
Dora stand inzwischen auf dem Deck an der Reling und sah aufs Meer. Plötzlich überkam sie ein seltsames Gefühl. Irgendwas stimmte nicht. "Remus..." Sie begann ihn zu suchen. Sie suchte überall, doch er war verschwunden. Sie bekam langsam Panik. Was war, wenn ihm etwas passiert war? Was war, wenn ihm Darius begegnet war? Was, wenn er verletzt war oder schlimmeres? Dora wagte es nicht daran zu denken. Sie hatte Angst davor ihn zu verlieren. Angst, dass Darius ihr wieder weh tun würde. Angst, dass sie zerbrechen würde, sollte Remus tot sein. Nein, das durfte einfach nicht sein. Plötzlich sah sie Darius und rannte zu ihm. Sie schubste ihn. "Was hast du mit ihm gemacht?" "Was?... Mit wem soll ich was gemacht haben?" "Mit Remus... Wo ist er?...," sagte sie und schubste ihn noch einmal. "Was hast du mit ihm gemacht?" Darius sah sie irritiert an und ging auf sie zu. "Woher soll ich wissen wo dein albener Freund ist?" Nymphadora begann zu weinen. "Weil er weg ist... Ich weiss, dass du es warst... Verdammt nochmal... Wo ist er?" "Vielleicht ist er vom Schiff gesprungen?... Woher soll ich das verdammt nochmal wissen," schrie er sie an. Sie zitterte und weinte. "Ja klar... sicher?..." Sie packte ihn am Kragen. "WO IST ER?" Darius war im ersten Moment überrascht. Sie hatte sich nie wirklich gewehrt, egal was er mit ihr getan hatte. (Natürlich hat sie sich gewehrt, war jedoch nicht stark genug) Und jetzt wagte sie es ihn so ánzugreifen´? Er grinste sie belustigt an. "Willst du mir Angst machen?" Nymphadora zitterte. "Ja..." Tränen kullerten über ihr Gesicht. "WO?" Er zuckte mit den Schultern. "Habe ich vergessen..." Nymphadora nahm all ihren Mut zusammen und versuchte ihn zu schlagen. "Sags mir..." Doch Darius hielt ihre Hand fest und drückte sie zusammen. Ein Schmerz durchzog ihren Arm und ließ sie zusammen zucken. Für einen kurzen Moment dachte Dora, dass er ihr die Hand brechen würde. Wütend sah er sie an. "Wage es nicht das nochmal zu machen," sagte er und schubste sie weg. "Such ihn... Vielleicht findest du ihn..." Nymphadora sah ihm wütend und verzweifelt nach. "Mistkerl...," schrie sie und suchte nun weiter. Es blieb ihr schließlich nichts anderes übrig.
Remus schlug die Augen auf. Es war dunkel und laut um ihn herum. "Was...? Wo bin ich... ?" Er richtete sich auf, als er plötzlich gegen etwas stiess. "Aua...!" Er hielt sich seinen Kopf. "Scheiße.." Remus stand vorsichtig auf. /Blöder Darius... Ich muss mich bemerkbar machen./ Er begann sich an den Geräten zu schaffen zu machen. /Vielleicht kommt dann jemand runter./
Nymphadora öffnete nach langem Suchen die Tür zum Maschinenraum. "Hallo?..." Remus horchte auf. /War da was/ Er lauschte angestrengt. Vorsichtig ging sie weiter rein. "Remus?", rief sie etwas lauter. /Mann, ist das dunkel hier,.../ Remus sah erneut auf. /Da ist doch wer../ "Hallo!" Er richtete sich auf, stiess sich jedoch erneut den Kopf. "Remus?..." Sie lauschte und versuchte die Richtung auszumachen. "Remus? ... Bist du hier?" "Dora? Bist du das?" Er stiess sich erneut. "Scheiße, verdammt noch eins.." Nymphadora rannte in die Richtung. "Remus...? Ich bin hier... Warte, ... ich komme..." Remus hielt sich den Kopf, als er auf einmal Blut fühlte. "Scheiße... Dora, ich bin hier.." Und plötzlich stand sie auch schon vor ihm. "Remus..." Sie fiel ihm um den Hals. "Gott sei Dank..." "Dora.." Er drückte sie an sich. Tränen kullerten über ihr Gesicht. "Ich hab schon die schlimmsten Sachen befürchtet..." "Nicht nur du.." " Alles okay...? Hat er dir nichts getan?..." Sie musterte ihn, als sie plötzlich das Blut entdeckte. Vorsichtig riss sie ein Stück ihrer Bluse ab und drückte es auf die Wunde. "Autsch.." Remus kniff die Augen zusammen und rieb seinen Kiefer. "Er hat mir ganz schön eine mitgegeben." Nymphadora drückte es vorsichtig weiter drauf. "Und ICH IHM..." Remus sah sie verwundert an. "Du hast ihn geschlagen?" Dora nickte. "Als ich dich nicht gefunden hab... hab ich mir Sorgen gemacht... Da habe ich ihn zur Rede gestellt und ihn dabei geschlagen..." Remus grinste. "Echt? Wow...Ich bin stolz auf dich." Dora erröttete und lächelte ihn an. "Ich auch"
Beide bemerkten nicht, dass Darius sie beobachtete. Er schnaubte. Sie hatte ihn also gefunden. /Mal sehen, ob ihr hier wieder herauskommt/ dachte er und schlug die Tür zu. Nymphadora schrak auf. "Was war das?" Remus sah sich um, als er auch schon bemerkte, dass die kleine Lichtquelle wieder verschwunden war. "Die... Tür... Sie ist zu..."
Fortsetzung folgt...
