Family Affair

So, dann haben wir hier noch eine Idee von mir, wie Lily und James zusammengefunden haben könnten. Hoffe, sie gefällt euch. R&R!

Disclaimer (gilt für dieses und alle folgenden Kapitel):
Müsstet ihr langsam auswendig kennen. Nerven euch die Viecher auch so, wie mich? Naja, trotzdem: Mir gehört nix, alles JKR und Geld verdienen tue auch nicht damit (wie denn auch?).

Summary:
Als James Potters verwitweter Vater ihm eröffnet, dass er wieder heiraten wird, zudem eine Muggel mit zwei Töchtern, ist James geschockt. Das ändert sich, als er erfährt, WEN er da als Stiefschwester vorgesetzt bekommt.

Schlechte Nachrichten?

„Sirius, kannst du uns mal bitte alleine lassen? Ich muss mit James reden", bat Spencer Potter den Sohn seines besten Freundes. Die beiden siebzehnjährigen warfen sich irritierte Blicke zu, aber Sirius verschwand. James hob grinsend eine Augenbraue: „Was gibt es so wichtiges, dass Padfoot es nicht mitkriegen darf? Du weißt doch, dass ich es ihm hinterher so oder so erzählen werde." „Es ist einfacher so…", wich sein Vater ihm auf. Das Grinsen verschwand vom Gesicht des Schwarzhaarigen: „Was ist einfacher so? Könntest du jetzt bitte mal Klartext reden?"

Spencer seufzte. „Nun", begann er und brach wieder ab. James Blick wurde immer misstrauischer. Seinem Vater fehlten sonst nie die Worte, er war nicht umsonst Zaubereiminister, nur im Umgang mit seinem einzigen Sohn tat Spencer Potter sich schwer. James Mutter Jane war gestorben, als er grade sechs gewesen war und seitdem war er von Kindermädchen aufgezogen worden. Spencer selber hatte den tragischen Tod seiner Frau nie ganz überwunden und sich in die Arbeit gestürzt. So hatten sich Vater und Sohn immer weiter auseinander gelebt und seit James nach Hogwarts ging und somit fast das ganze Jahr weg war, hatte sich das nicht gebessert. Erschwerend kam noch hinzu, dass James bester Freund Sirius Black seit zwei Jahren bei ihnen wohnte, weil er von zu Hause abgehauen war, und seine anderen Freunde, Remus Lupin und Peter Pettigrew, Dauergäste in Godric's Hollow, dem Potterschen Haus, waren.

„Nun, es ist so… ich habe jemanden kennen gelernt", murmelte Spencer und sah seinen Sohn beinahe ängstlich an. James hatte einen abwartenden Gesichtausdruck aufgesetzt. Spencer war erleichtert, denn das hieß, dass James bereit war, bis zum Ende zuzuhören, bevor er einen Wutanfall bekam. Denn besagter Wutanfall würde unweigerlich folgen. „Sie heißt Rose und wir haben uns im letzten September das erste Mal getroffen", fuhr Spencer fort, brach dann aber wieder ab. James allerdings hatte schon verstanden. „Und ich gehe mal davon aus, das hier demnächst eine übervorsichtige, penible Stiefmutter hier rumhängt", bemerkte er trocken und seine haselnussbraunen Augen verdunkelten sich. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er wütend wurde.

Spencer wand sich unbehaglich. Er hatte dieses Gespräch so lange wie möglich vor sich her geschoben, aber irgendwann musste es getätigt werden. James fuhr sich unruhig mit der Hand durch das unordentliche, schwarze Haar und verstrubbelte es noch mehr. Er war seinem Vater äußerlich wie aus dem Gesicht geschnitten, aber innerlich waren sie sehr verschieden. Das mochte auch daran liegen, dass sich Spencer nach dem Tod seiner Frau verändert hatte. Und er hatte seitdem nie eine andere Frau mitgebracht. Er wusste, dass es nicht grade fair war, James einfach so aus dem Blauen heraus eine Stiefmutter vorzusetzen, die er noch nicht einmal kannte, doch das richtig unangenehme kam ja noch.

„Wo ist jetzt der nächste Haken?", fragte James auch schon. Spencer seufzte: „Nun, eigentlich gibt es zwei…" „Ich höre", erwiderte sein Sohn kühl. „Nun, erstens: Sie ist Muggel", erklärte Spencer nervös, „und zweitens: sie hat zwei Töchter." „Du willst eine Muggel hier nach Godric's Hollow bringen, wenn sie keinerlei Ahnung von Zauberei hat? Es gibt nämlich keine Möglichkeit, dass ich wegziehe. Obwohl… mir mit Sirius was Eigenes zu suchen wäre eine sehr gute Lösung…" „Ich bitte dich, erstmal zu bleiben. Wenn es zu schlimm wird, dann kannst du ja immer noch weggehen, aber ich dachte, wie könnten wieder eine richtige Familie sein." James lachte humorlos: „Familie. Mich wundert es, dass dieses Wort überhaupt in deinem Vokabular auftaucht. Und wie ich mein Glück kenne ist ‚die glückliche Braut' auch noch blutjung, geschieden und ihre Kinder machen noch in die Windeln."

„Nein, James, das stimmt nicht", widersprach sein Vater, „zum einen weiß sie sehr wohl über Magie Bescheid. Ihre jüngere Tochter ist eine Hexe, muggelgeboren. Die Mädchen sind auch eigentlich keine Mädchen mehr. Die Ältere ist zwanzig, die Jüngere wird nächste Woche siebzehn. Aber ja, geschieden ist sie." „Und wann lerne ich sie kennen?", fragte James weiter. Wieder wand Spencer sich unbehaglich: „Ich habe Rose und sie Mädchen für heute zum Essen eingeladen und morgen werden sie einziehen." „Ach, wie nett, dass ich das auch mal erfahre", bemerkte James sarkastisch. „James, bitte. Du wirst sie sicher mögen. Rose ist eine wirklich wunderbare Frau, ich mag sie wirklich. Und Petunia und Liliana müssen ganz reizende Mädchen sein", versuchte Spencer seinen Sohn zu beschwichtigen. In dem Moment zog Sirius sich den Tarnumhang vom Kopf und brüllte: „Guck, guck! PRONGS! Aufwachen! Hexe. Muggelgeboren. Siebzehn Jahre alt. Liliana. Dein Vater heiratet die Mutter von Lily Evans!"

„Liliana! Petunia! Könnt ihr mal bitte kommen", rief Rose Evans nach oben und kurz darauf hörte sie eine Tür zuknallen und Schritte. Ihre jüngere Tochter, Lily, kam herunter und zog sich im laufen ein dunkelgrünes T-Shirt über den Kopf, dass zu ihren smaragdgrünen Augen und den langen dunkelroten Haaren passte, die ihr grade offen über den Rücken fielen. „Was gibt's?", fragte sie und ließ sich auf den Sessel gegenüber ihrer Mutter fallen. Bevor Rose antworten konnte, kam Petunia. Sie trug nur einen Frotee-Bademantel und hatte die Haare in ein Handtuch gewickelt. Sie setzte sich auf das Sofa neben ihre Mutter und beide Mädchen blickten diese fragend an, einander konsequent ignorierend.

„Nun, ich möchte es kurz machen und keine von euch beiden wird mich unterbrechen. Und es wird sich auch nicht gestritten. Ist das klar, meine Damen?", Rose erntete nur leises Gemurmel. „Was habt ihr gesagt?", fragte sie, langsam wütend werdend. Lily und Petunia antworteten unisono: „Ja, Mutter." Als einzige Tochter einer französischen Gräfin, legte Rose wert auf gutes Benehmen und hatte es ihren Töchtern früh eingetrichtert, auch wenn sie jegliche adelige Ansprüche an ihren jüngeren Bruder abgetreten hatte, als sie Adam Evans, einen Engländer mit halb-irischer Abstammung, geheiratet hatte. Die Ehe hatte nicht gehalten und war vor zwei Jahren unter sehr schlechten Bedingungen auseinander gebrochen. Lily und Petunia waren es gewesen, die sowohl unter ihrem Vater, als auch unter dem ganzen Scheidungsprozess am meistens gelitten hatten. Allerdings waren beide froh gewesen, als der Vater endlich weg gewesen war.

„Ich werde wieder heiraten. Sein Name ist Spencer und er ist ein wohlhabender Mann mit Besitz und einem guten Job. Sein Sohn ist ein paar Monate älter als Liliana und beide sind Zauberer. Der Freund seines Sohnes ist ebenfalls in Lilianas Alter und wohnt bei den beiden, da er von seinen Eltern rausgeschmissen wurde. Müssen wohl noch übler gewesen sein, als euer Vater. Spencers Frau ist vor über elf Jahren umgebracht worden von einem… von einem Zauberer." „Voldemort, würde ich meinen", kommentierte Lily das ruhig. „Ja, genau, das war sein Name, danke Liliana." Lily verzog das Gesicht. Außer ihrer Mutter und ihrer Großmutter mütterlicherseits, auch bekannt als Grand-mère, nannte sie niemand bei ihrem vollen Namen, da Lily diesen nicht sonderlich leiden konnte.

Sie überdachte das gesagte noch mal und langsam drängte sich ihr ein unwillkommener Gedanke auf. Sie hatte nichts dagegen, dass ihre Mutter wieder heiratete. Sie würde im September wieder nach Hogwarts gehen und danach auf eigenen Füßen stehen. Petunia würde ebenfalls dieses Jahr noch heiraten, also machte das keinen großen Unterschied. Aber wenn sie so die paar Informationen über ihren neuen Stiefvater und –Bruder zusammenfügte, dann kam so eine dumpfe Ahnung in ihr auf. „Mutter", begann sie langsam, „dein Zukünftiger heißt nicht rein zufällig ‚Potter' mit Nachnamen, sein Sohn James und dessen Freund Sirius Black, oder?" „Doch, ja. Woher weißt du das, Liliana?", erwiderte ihre Mutter und Lily stöhnte innerlich. Potter und Black. Konnte es noch schlimmer kommen? Na wohl kaum…