An GefallenerEngel: Danke :)

An Truemmerlotte: Ja, das wird für sie wohl kein Zuckerschlecken.

An Jo Lizard: Ich habe mir gedacht, dass so eine Frage kommt und in diesem Kapitel wird es erklärt, also sage ich jetzt nichts dazu.

An sunshine: Dafür poste ich ja immer recht schnell die neuen (wie ich finde).

An Mimim: Muss in jedem Kapitel etwas Weltbewegendes passieren?

Babyblaue Cocktails und ‚Fliegzeuge'

„Emmy! Candy!", begrüßte Lily ihre besten Freundinnen und umarmte beide. „Lil! Du siehst mal wieder genial aus. Aber dein Anblick ist ja sowieso deprimierend. Wieso muss meine beste Freundin auch ein Topmodel sein? Ich krieg da jedes Mal Komplexe", sprudelte es aus Emmy heraus. Candy lächelte: „Schön dich zu sehen, Lily." „Emmy, ich weiß nicht, was du hast. Kreta ist dir gut bekommen. Candy, du warst beim Friseur, hab ich Recht? Sieht gut aus", erwiderte Lily lachend. Candy nickte: „Ja, danke. Obwohl ich mein Leben für so schöne lange Haare, wie du sie hast, geben würde. Emmys würden es ja auch schon tun…" „Danke", schnappte die Dritte, grinste aber weiterhin. James räusperte sich und trat aus dem Schatten. Sirius folgte.

„Mädels, darf ich euch meinen Fast-Stiefbruder und seinen Freund vorstellen?", Lily seufzte theatralisch. „Das meinst du jetzt nicht, wie ich glaube, wie du es meinst, oder?", Emmy schien alles andere, als begeistert. Candy dagegen hatte natürlich wieder eine Erklärung parat: „Lass mich raten. Potters Eltern sind geschieden oder sein Vater verwitwet. Deine Mutter heiratet seinen Vater, also seid ihr bald Stiefgeschwister." „Könnte doch auch Blacks Vater sein", wandte Emmy ein. Candy schenkte ihr einen leicht herablassenden Blick: „Deine Mutter ist eine Hexe, du musst wissen, wer die Blacks sind." „Nein", schmollte Emmy, aber keiner ihrer Freundinnen ging mehr darauf ein.

„Candy, komm mal her", forderte Lily ihre jüngere Freundin auf und ging mit ihr einige Schritte weg. James trat zu Emmy und fragte, ohne den Blick von Lily zu nehmen: „Wie hast du sie dazu bekommen, mitzukommen. Ich hätte nie gedacht, dass Lily Evans sich die Nacht in irgendwelchen Clubs um die Ohren schlägt." „…und ich nicht, dass sie SO aussehen kann", fügte Sirius hinzu, der näher gekommen war. Emmy grinste: „Wettschulden. Die einzige Möglichkeit, Lily zum weggehen zu kriegen sind Wettschulden oder ähnliche Dinge, um die sie partout nicht drum herum kommt und das andere… also, ähm, wisst ihr…." James rettete sie: „Wir wissen bereits, dass Lily modelt, auch weil du es eben über die ganze Straße trompetet hat, aber sie hat es uns schon vorher gesagt. Naja, eher gesagt, ich hab's entdeckt."

„Gut. Aber ihr haltet doch eure vorlauten Klappen, oder? Ach, Lily wird schon dafür sorgen, denke ich… Egal, wie auch immer, Fakt ist, dass sie ihr ganzes Leben lang in den allerneusten und modischsten Klamotten und Profi-Make-up fotografiert wird und sonst was, da schnappt man schon so einiges auf. Und Candy und ich profitieren. Guckt!", Emmy deutete auf Candy, die grade hinter Lily her auf sie zu kam und sich sichtlich sträubte. Ihr Jeansrock war deutlich kürzer und enger als vorher, dass weiße T-Shirt hatte keine Arme mehr und war bauchfrei und die Turnschuhe hatten sich wie von Zauberhand (im wahrsten Sinne des Wortes) in braune Wildlederstiefel verwandelt. „Besser", stellte Emmy fest, „definitiv besser. Gute Arbeit, Lil." „Danke, aber nenn mich nicht ‚Lil'", beschwerte Lily sich und Emmy lachte. „Gut, dann eben Lils." Von Lily hörte man nur noch ein täuschend echtes Fauchen.

Sie betraten den Club und während Candy einen Tisch besetzte und die Jungen Getränke holten, zog Emmy Lily direkt auf die Tanzfläche und diese folgte lachend. Nachdem sie die Getränke geordert hatten, lehnten sich James und Sirius an die Bar und beobachteten die beiden Mädchen auf der Tanzfläche. Beide bewegten sich sicher und gekonnt und zogen somit so einige Blicke auf sich. Emmy genoss diese Aufmerksamkeit, Lily reagierte nicht darauf. Wahrscheinlich war sie es schlicht gewohnt, angestarrt zu werden und hielt es nicht für nötig, irgendwie zu zeigen ob es ihr gefiel oder ob es sie störte. Gebracht hätte es ihr eh nichts.

Der Barkeeper stellte fünf Getränke vor sie hin und mit einem lässigen Schlenker seines Zauberstabs ließ James besagte Getränke vor sich her zum Tisch fliegen (A/N: Sie sind in einer Zaubererdisco). „Was willst du?", fragte er Candy, „wir haben einfach mal fünf verschiedene Drinks genommen." „Ich lass lieber Lily und Emmy zuerst entscheiden", erwiderte Candy und lächelte schüchtern. „Wieso?", wollte Sirius wissen. Candy warf einen Blick zu ihren Freundinnen, die immer noch tanzten und senkte dann die Stimme: „Naja, es ist besser, ihnen ihren Willen zu lassen. Emmy ist recht pingelig und aufbrausend und Lily kann zu einer ziemlichen Diva werden, wenn sie will. Es lebt sich leichter, wenn man einfach mal zurücksteht und die beiden zuerst aussuchen lässt."

„Du hast Glück, dass ich gute Laune habe, könnte man deine Leiche gleich unterm Tisch hervorziehen, aber weil ich gut gelaunt bin, gebe ich sogar zu, dass ich mich durchaus manchmal divenhaft benehme", hörten sie Lilys belustigte Stimme hinter sich. Ihre rechte Hand ruhte wie zufällig auf Emmys Arm, schien die Ältere aber von einem Wutanfall abzuhalten. Candy öffnete den Mund um etwas zu erwidern, aber Lily war schneller: „…und zickig und reizbar und was weiß ich noch alles. Ist mir durchaus bewusst, Can, also reib es mir nicht unter die Nase." Sie langte über die Schulter ihrer besten Freundin, griff nach einem gelb-orangefarbenen Cocktail und setzte sich neben James auf die Bank. Emmy nahm auf dem Stuhl Platz und griff sich den babyblauen Cocktail und Candy das Butterbier. Sirius nahm den Feuerwhiskey und James das Wodkaglas.

Es wurde ein wirklich lustiger Abend und hinterher bekamen die anderen sogar Candy auf die Tanzfläche, auch wenn sie sich eher steif bewegte und sichtlich unwohl zu fühlen schien. Ja mehr Alkohol floss, desto mehr Hemmungen fielen auch und Emmy verzog sich irgendwann mit einem Typen zum knutschen in eine der Ecken, während Sirius mit einem giggelnden Mädchen im Schlepptau ganz aus der Disco verschwand. „Wo geht er hin?", fragte Lily James, mit dem sie grade, wie schon die meiste Zeit des Abends, tanzte. „Keine Ahnung. Irgendwohin. Vielleicht in ein Hotel oder so. Hauptsache niemand stört sie. Den Rest kannst du dir ja denken", war James Erwiderung und er grinste anzüglich. Lily lachte, dann warf sie einen Blick auf die Uhr. „Halb drei. Wir sollten mal langsam gehen", bemerkte sie. James nickte: „Ja, wahrscheinlich. Ich denke, Emmy und Sirius sind versorgt, aber Candy sollten wir wohl besser nach Hause bringen." „Heute ganz der Gentleman", spottete Lily, stimmte aber zu.

„Na, spät geworden, gestern?", fragte Spencer seinen Sohn neckend, als der sich am nächsten Morgen an den Frühstückstisch setzte. James grummelte nur unverständlich, aber zu seinem Glück lenkte in dem Moment Lily, die grade das Esszimmer betrat, sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. „Guten Morgen", rief sie bestens gelaunt. James stöhnte nur und hielt sich die Ohren zu. „Ist Sirius noch oben?", wollte Spencer wissen, worauf Lily verneinte und Müsli in eine Schüssel kippte. „Wo dann? Und wieso ist er nicht hier", schlug Rose in dieselbe Kerbe. Lily griff nach der Milch und erwiderte lässig: „Sein Grund ist blond, braunäugig, ungefähr 1,70m, dumm wie Bohnenstroh und hat sich garantiert schon mehrmals unters Messer gelegt." „Was, bitte?", Rose verstand nicht so ganz. Es war Spencer, der ihr erklärte, worauf Lily hinauswollte: „Wahrscheinlich hat er gestern in der Disco mal wieder ein Mädchen getroffen, die jetzt genau dafür hinhält, was du für Lily vermeiden wolltest."

„Nun gut, dann müsst ihr es Sirius eben nachher ausrichten", wandte Rose sich an Lily und James. Ihre jüngere Tochter schickte ihr einen fragenden Blick, James reagierte nicht groß. Spencer ergriff nun das Wort: „Wir dachten uns, dass wir euch zwei, Sirius und Petunia mit auf unsere Hochzeitsreise nehmen. So könnt ihr einander besser kennen lernen und außerdem seid ihr ja alt genug, so dass wir uns nicht ständig um euch kümmern müssen. Na, was sagt ihr?" James zeigte wieder keine Reaktion und Lily dachte wie immer rational: „Wohin? Wo wann, bis wann? Wie lange?" „Wir dachten an Australien, zweieinhalb Wochen, vom 12.8 bis zum 30.8", erwiderte ihre Mutter. „Fliegen?", wollte Lily wissen. „Du willst nicht auf einem Besen die halbe Welt umfliegen, oder?", warf James ein. Lily seufzte genervt: „Nein, aber in einem Flugzeug."

„Flugzeug?", anscheinend hatte James keine Ahnung, was das war. „Muggelkunde, viertes Jahr", war Lilys einzige Erwiderung, die ihn auch nicht schlauer machte. Allerdings tat sein Kopf entschieden zu weh, als das er jetzt den Nerv hatte über dieses Fliegzeug oder so nachzudenken. Also wandte James sich nur schweigend seinem Brot zu und bestrich es mit Erdbeermarmelade, während Lily ihr Müsli löffelte. Rose und Spencer wechselten einen Blick, denn so ganz zufrieden stellend war die Reaktion der beiden nicht. Ob sie die Idee gut fanden oder schlecht war ebenso wenig rüber gekommen, wie eine Zustimmung oder Ablehnung ihrer Pläne. Naja, Sirius und Petunia gab es ja auch noch und wahrscheinlich musste man diese zwei hier erstmal wach werden lassen.