An Truemmerlotte: Tot jetzt nicht wirklich.
AnAngel911: Mein Mitleid mit James hält sich in Grenzen. Aber okay, im Gegensatz zu dir und allen anderen Lesern weiß ich ja auch, wie es weitergeht, insofern… mein Mitleid gilt definitiv nicht James, oh nein.
An Teufelsweib: Darauf wirst du wohl ebenfalls vergeblich warten.
An Faye6: Ich KANN und ich WERDE.
An Little Nadeishko: Also, die Hochzeitsreise, dann Schulbeginn und
im Schuljahr passiert durchaus noch ne Menge. Wird wohl was länger. Und die
Fortsetzung ist schon durchgeplant.
Mal sehen, weiß noch nicht, ob ich mir ein Blag aufhalsen will.
An Romi: Remus hat seine Gründe.
An Schnuffelchen: Ja, Sirius darf irgendwie immer alles etwas ins Lächerliche ziehen. In jeder meiner FFs.
An GefallenerEngel: Ja, Audrey ist sowieso cool, finde ich. Die spielt auch noch eine größere Rolle.
An GRINS: Was würde JKR wohl sagen, wenn ich Remus mit siebzehn Jahren umbringen würde?
An sunshine: Wie schon gesagt, mein Mitleid gilt nicht James, Remus hat seine Grunde und James keinerlei Anrecht auf Lily. Und wieso sollte sich das auf der Hochzeitsreise ändern? Remus ist da doch gar nicht mit.
Liilyy
„Liilyy?", quengelte Sirius, „mir ist langweilig." Lily stöhnte. Sie waren noch nicht einmal gestartet und schon fing Sirius an, sie zu nerven. James dagegen war ungewöhnlich still und starrte seine Hände an. Hoffentlich blieb das so und er taute nicht während des Vierundzwanzig-Stunden-Flugs auf. Vierundzwanzig Stunden! Eingequetscht zwischen Sirius Black und James Potter. „Guck aus dem Fenster", schlug sie ihm vor, denn immerhin hatte er auf den Fensterplatz bestanden. James saß am Gang und hinter ihnen Petunia, Rose und Spencer. Sirius hatte immer noch seine Quengelstimme aufgesetzt: „Das ist langweilig. Da sieht man nur die Straße." „Das Rollfeld", verbesserte Lily automatisch. „Was ist das?", wollte Sirius wissen und zog dabei jedes Wort unnötig in die Länge, während er mit beiden Händen vor Lilys Gesicht herumfuchtelte. Die stöhnte noch mal gequält. Wenn sie diesen Flug überstanden hatte, dann würde sie nichts mehr fürchten, einschließlich der Hölle. Nichts mehr, außer… dem Rückflug!
„Liilyy?", ging es nur zwei Minuten später weiter, „ich habe Hunger." „Du hast vor einer halben Stunde ein Sandwich gegessen", erinnerte sie ihn. „Ich hab trotzdem Hunger", quengelte Sirius und bedachte sie mit einem Dackelblick. Lily zwang sich selbst, ruhig zu bleiben: „Dann musst du jetzt warten, bis der Bordservice anfängt." „Was ist das?", fragte Sirius interessiert und Lily vergrub das Gesicht in den Händen. Ganz ruhig. Gaaaaaanz ruhig. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Er kann nichts dafür. Er hat es nicht verdient, wenn du ihn schlägst. Du bist gaaaaanz ruhig. „Ist was?", unterbrach er ihre Gedanken. Lily hob den Kopf: „Nein, gar nichts. Rein gar nichts." „Gut", Sirius nickte zufrieden, „wann krieg ich dann was zu Essen?" „Du nervst sie, Padfoot, also halt deine Klappe!", es war das erste Mal, das James sprach. Sirius starrte ihn an. „Echt jetzt?", fragte er verwundert. James knurrte: „Ja, echt jetzt." Woraufhin Sirius sich umdrehte und aus dem Fenster auf die Rollbahn starrte. Zumindest hielt er die Klappe, auch wenn Lily das Gefühl hatte, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde.
„Liilyy?", fünf Minuten, neuer Rekord, „geht es jetzt gleich los?" „Weiß ich nicht", antwortete sie. Sirius legte den Kopf schief: „Wieso dauert das so lange?" „Haben sie doch eben gesagt", frischte sie seine Erinnerung auf, „einer der Passagiere kann wegen Krankheit nicht mitfliegen und sie müssen seinen Koffer rausholen." „Hm", darüber schien Sirius kurz nachdenken zu müssen, „ich mag den Typen nicht." Lily seufzte: „Ich auch nicht." „…wäre dieser ‚Typ' nicht krank, dann würdest du sie nicht so viel nerven. Oder zumindest etwas weniger", sprach James aus, was Lily dachte. „Ich finde das blöd", quengelte Sirius. „Du benimmst dich, wie ein Kleinkind", grollte James. Er war offensichtlich sehr schlechter Laune. Sirius entschied, dass er erstmal schmollen würde und sah wieder aus dem Fenster.
„Liilyy?", das Flugzeug hatte sich grade in Bewegung gesetzt, „was passiert jetzt?" „Wir starten", erwiderte Lily. Ihre Nerven waren mittlerweile zum Zerreißen gespannt. Und sie saß grade mal eine Viertelstunde hier. James war heute extrem schlecht drauf und so ließ man ihn am besten in Ruhe. Das war insofern positiv, da er sich sonst genauso benommen hätte, wie Sirius. „Das wackelt", stellte Sirius grade sinnloserweise fest. „Was du nicht sagst", murmelte Lily so leise, das Sirius sie nicht hören konnte. James dagegen verstand ihre Worte und grinste. „Er nervt, ich weiß. Wenn wir oben sind, dann musst du ihm irgendwas geben, was ihn beschäftigen wird", wisperte er ebenso leise zurück. Lily drehte den Kopf leicht: „Was denn?" „Keine Ahnung. Aber du kennst doch Sirius", war die leise Antwort.
„Liilyy?", wurden sie vom Thema ihrer Konversation unterbrochen, „was sind das für Leuchtzeichen an der Decke?" Sirius deutete auf das Rauchen-verboten- und das ‚Bitte-Anschnallen-Schild. „Das mit der Zigarette heißt, das man nicht rauchen darf, weil das hier ein Nichtraucherflug ist und das andere heißt, dass man angeschnallt bleiben soll", Lily kratze ihr letztes Bisschen Geduld zusammen. Sirius sah sie fragend an: „Was sind Zigga- Zigga- Ziggarehties? Und wieso anschnallen?" „Was Zigaretten sind tut nicht zur Sache und das mit dem anschnallen… komm, ich mach das", Lily hatte definitiv keine Lust, ihm das jetzt zu erklären, also griff sie nur nach seinem Anschnaller und schob die beiden Teile ineinander. „Aber dann kann ich mich ja gar nicht bewegen", quengelte Sirius. Lily verdrehte die Augen: „Das bleibt so, bis ich was anderes sage. Basta!" Sirius zog den Kopf ein und schwieg, während James seine Stiefschwester anerkennend ansah.
„Liilyy?", sie waren kaum in der Luft, da ging es weiter, „wie lange müssen wir noch fliegen?" „Guck auf den Monitor da vorne. Voraussichtlich elf Stunden und fünfundzwanzig Minuten bis Singapur und dann noch mal ungefähr siebeneinhalb bis Melbourne", antwortete Lily. Sirius nickte nachdenklich: „Und wie lange fliegen wir schon?" „Drei Minuten. Das heißt, wir haben schon…", Lily rechte kurz, „… schon ein Dreihundertachtzigstel geschafft. Freu dich!" Sirius verfiel kurz in Schweigen, als müsste er diese Information erstmal aufnehmen und durchdenken, dann öffnete er den Mund auch schon wieder: „Wieso dauert das so lange?" „Weil wir ans andere Ende der Welt fliegen", erklärte Lily. „Hm", wieder nickte Sirius langsam, „und wie lange jetzt noch?" „Genau eine Minute weniger als vor einer Minute", kam es zurück. „Oh… okay. Was heißt das genau?", Sirius sah sie neugierig an. Lily stöhnte: „Guck aus dem Fenster!"
„Liilyy?", jetzt klang Sirius Stimme aufgeregt, „die Häuser werden immer kleiner." „Kunststück, sie wir steigen ja auch höher", murmelte Lily leise zu James und der lachte lautlos. Laut sagte sie: „Ach nein, wirklich?" „Ja, wirklich", erwiderte Sirius eifrig, „das sieht aus, wie eine Spielzeugstadt." „Hm, komisch", Lily schaffte es allen ernstes, keine Miene zu verziehen, während James von lautlosem Gelächter geschüttelt wurde. Sirius war sie aufgeregt, dass er nicht bemerkte, dass Lily mit ihm redete, wie mit einem Kleinkind und James sich über ihn lustig machte. „Jetzt sehe ich keine Menschen mehr", verkündete er. „Fliegt er zum ersten Mal?", schaltete eine fremde Stimme sich ein. Lily sah auf und erblickte eine blonde Stewardess. „Ja", erwiderte sie, „tut er. Ich könnte nicht zufällig eins von den Dinger haben?" Sie deutete in den Korb, den die Stewardess hielt und aus diesem sie ihr nun etwas gab. James liefen mittlerweile Tränen über die Wangen.
„Liilyy?", Sirius Blick war immer noch auf das Geschehen vor dem Fenster fokussiert, „wieso ist es so trübe?" „Wir fliegen durch die Wolken", erklärte sie und er nickte. Einige Sekunden später meldete er sich wieder zu Wort: „Das sieht aus wie Zuckerwatte." „Weiße Zuckerwatte oder rosa Zuckerwatte?", wollte Lily allen Ernstes wissen. James biss sich mittlerweile auf die Handknöchel, um nicht laut rauszuplatzen vor Lachen. Seine Laune hatte sich augenscheinlich ziemlich gebessert. „Weiße Zuckerwatte. Das sind nämlich die Wolken, weißt du, und die sind immer weiß. Oder grau. Aber ich mag Weiße am liebsten", erklärte er grade ernst. „Ach?", Lily spielte die Ahnungslose, „das sind WOLKEN? Das hätte ich nie gedacht." „Tja…", erwiderte Sirius selbstzufrieden. Das Ende des Satzes hing in der Luft: ‚…wenn du mich nicht hättest…' „Dann hätte ich jemand anderen", raunte Lily James zu, der nicht mehr in der Lage war, irgendwas zu erwidern.
„Liilyy?", Sirius gab immer noch nicht auf, „das ist ziemlich hell hier." „Das ist die Sonne", erklärte Lily altklug. Dann drehte sie sich zu James um. Mittlerweile machte sie sich echte Sorgen um ihn. Er schüttelte sich immer noch vor Lachen, aber kein Laut drang über seine Lippen, dafür hing er nur noch halb in seinem Sitz, lediglich vom Gurt gehalten, Lachtränen rannen über seine Wangen und seine Fingerknöcheln wiesen Bissspuren auf, ebenso seine Unterlippe, die sogar schon blutete. „Die ist so hell, weil die Wolken jetzt unter uns sind und sie nicht mehr verdecken können, richtig?", Sirius Stimme hatte wieder diesen übereifrigen Ton angenommen. „Ja, ganz richtig, Sirius", Lily sprach im Tonfall einer Mutter, die ihren Zweijährigen dafür lobt, dass er raus gefunden hat, dass man sein Essen isst und nicht gegen die Wand schleuderte. Während Sirius wieder von der Aussicht gefangen genommen wurde, begann Lily kaum hörbar ein Lied vor sich hinzusummen. In abgewandelter Form: „Über den Wolken muss die Helligkeit grenzenlos sein. Alle Vorbereitung für ‚Morgen', sagt man, bliebe darunter verborgen und dann würde was hier groß und vernünftig erscheint, plötzlich quenglig und klein…'
„Liilyy?", er hatte tatsächlich fünf Minuten, zweiundvierzig Sekunden und neun Hundertstelsekunden die Klappe gehalten, „da verändert sich nichts mehr." „Was für eine Erkenntnis", raunte Lily James zu. Sirius drehte den Kopf zu ihr: „Was kann ich jetzt machen?" „Sieh mal hier, Sirius, dass hab ich von der Stewardess für dich bekommen. Die haben so was extra für die Kinder an Bord", Lily hielt ihm ein kleines Plastiktütchen hin. Sirius riss es ihr nahezu aus der Hand und drehte es aufgeregt hin und her. „Was ist das? Was ist das?", seine Stimme überschlug sich beinahe. Lily machte den ‚Vorschlag den Tages' schlechthin: „Machs auf, dann weißt du es." Sofort riss Sirius das Tütchen auf und zog ein kleines Plastikauto heraus. Seine Augen wurden tellergroß und er starrte das Spielzeug freudig erregt an. Lily langte nach vorne um seinen Tisch herunter zu klappen, woraufhin Sirius augenblicklich begann das Auto hin und her fahren zu lassen und dabei komische Geräusche zu machen. „Tja, das Kind im Manne", wisperte Lily in James Richtung."
„Liilyy?", es hatte tatsächlich eine Viertelstunde gehalten, „das wird langweilig. Dieses Ding kann ja nix." „Doch, hin und her rollen. Und die passenden Geräusche machst du ja", erwiderte die Rothaarige. Für James, der sich grade wieder halbwegs beruhigt hatte, war dass das Stichwort, sofort wieder loszulachen. Diesmal war er allerdings nicht stumm, sondern platze laut heraus. Sirius warf ihm einen tödlich beleidigten Blick zu und wandte sich dann an Lily. Die zog eine Zeitschrift hervor und schlug die Kreuzworträtselseite auf. „Hier. Das ist ein Kreuzworträtsel. In diesen Kästchen steht eine Beschreibung und dann musst du das gesuchte Wort und die Kästchenreihe eintragen, zu der der Pfeil zeigt. Pro Kästchen ein Buchstabe", erklärte sie geduldig und reichte Sirius einen relativ stumpfen Buntstift. Verrückten sollte man keine spitzen Stifte geben, dass wusste sie spätestens seit dem ‚Schweigen der Lämmer'. Oder war es ‚Hannibal' gewesen? Auch egal (A/N: Ich weiß, Zeit stimmt nicht, aber egal). Und dass Sirius verrückt war, stand außer Frage. Definitiv!
„Liilyy?", okay, das Kreuzworträtsel war keine gute Idee gewesen, „wie heißt die verzauberte Apfelinsel?" „Wie viele Buchstaben?", hakte Lily nach, obwohl sie die Antwort schon kannte. Sechs. „Sechs", verkündete Sirius in dem Moment. Es war James, der antwortete: „Avalon. Sag mal, hast du in Geschichte noch nicht einmal am Anfang aufgepasst?" „Nö, wozu?", Sirius zuckte mit den Achseln. James und Lily wechselten einen Blick und seufzten gleichzeitig. Sirius guckte noch nicht einmal auf. „Ich bewundere dich für deine Geduld mit ihm", raunte James Lily zu. Sie lächelte: „Ich versuche mein Möglichstes." „Eliteuniversität nahe London mit vier Buchstaben?", unterbrach Sirius sie. „Eton", antwortete Lily und seufzte wieder. Das würde ein sehr, sehr langer Flug werden.
