An Faye6: Ja, so was kommt zustande, wenn ich überdreht bin und meine Freundin mich nervt.
An Little Nadeshiko: Der Name ist kompliziert, da kannst du nicht
verlangen, dass man den immer richtig tippt. Und abgesehen davon bin ich die
Meisterin im Buchstabenverdrehen.
Der Flug ging eigentlich, war ja noch ne
Zwischenlandung drin. Du kannst Lilys Reaktionen in diesem Kapitel mit meiner
vergleichen (zumindest grob).
An Schnuffelchen: Aber bitte nicht mich!
An GRINS: Dafür darf meine Freundin grade stehen. Sie ist der Meinung, das Sirius so zu sein hat und nicht anders. Ich habe da irgendwie wenig Mitspracherecht. Bei allen anderen Personen ja schon einen Teil, aber bei Sirius irgendwie nichts.
An Truemmerlotte:
Ich wiederhole mich: Mein Mitleid gilt NICHT James.
Eigentlich hatte ich da nicht vor, aber wenn ihr wollt, dann wird das nächste
Kapitel auch über den Flug.
An Taetzchen: Deine arme Katze. Überbring ihr meine Entschuldigung.
An DasTeddy: Es bleibt aber nicht so, wie jetzt. Allerdings verspreche ich auch, dass ich meine Anwandlungen auf AiI beschränke.
An Romi: Ehrlich gesagt… ich auch nicht.
An sunshine: Das ist doch irgendwie zu offensichtlich.
An GefallenerEngel: Noch hat sie den Flug ja nicht überstanden.
An Seidenschnabel: Ja, abwarten und Tee trinken ist ne gute Idee. Falls du genug hast…
An Aviendha-loves-Rand: Wer sagt, dass er es nicht extra macht?
An Teufelsweib: Hm… mal sehen…
An Mimim: Mein Beileid.
An Sango: Ich glaube, an ihrer Stelle wärst du durchgedreht, oder? Ich nämlich sehr wohl.
An AddictedtoCookies: Voilà!
An Joanna: Versuchs mal mit der Adresse.
In der Sardinenbüchse
Lily stöhnte leise und hob die Decke an, die sie komplett über sich gelegt hatte, um dem Notfalllicht zu entkommen. Sie hatte es tatsächlich geschafft circa eine Stunde zu schlafen. Oh, Wunder! Ein Blick auf das Fenster rechts von Sirius sagte ihr, dass es immer noch Nacht war, ein Blick auf die Uhr allerdings erklärte, es wäre später Nachmittag. Oh, wie sie Zeitverschiebungen hasste. Links neben ihr bewegte James sich, öffnete die Augen und blinzelte ins Licht. Es war gedämpft, aber für beider Geschmack immer noch entschieden zu hell. „Du bist wach", stellte James mit müder Stimme fest, „hast du überhaupt geschlafen?" „Nur eine Stunde oder so", erwiderte Lily ruhig und reichte James seine Brille, die in der Tasche am Sitz ihres Vordermanns gewesen war. Er nahm die Brille, legte sie auf seine Knie und rieb sich die Augen. Lily musste grinsen, als sie ihn beobachtete. Er sah vollkommen verschlafen aus. Die Haare noch verstrubbelter als sonst und die Augen immer noch schläfrig zusammengekniffen.
„Wie lange hab ich geschlafen?", wollte James wissen, aber die Hälfte des Satzes ging in einem Gähnen unter. Lily erriet trotzdem, was er fragte und erwiderte: „Knapp zweieinhalb Stunden. Und Sirius hier schlummert seit vier. Zum Glück." James lachte leise und setzte sich die Brille auf und griff nach einer Zeitung. „Woher wusstest du, dass ich lesen wollte?", erkundigte er sich und erntete einen verwirrten Blick von Lily. „Naja", begann er, „du hast mir meine Brille gegeben und die brauche ich, wie du ja weißt, nur dann, wenn ich meine Augen anstrenge, z.B. lese. Woher wusstest du, dass ich vorhabe, genau das zu tun?" „Weibliche Intuition", bemerkte Lily grinsend und griff ihrerseits nach den Kopfhörern. Einige Minuten lang hörte sie Musik, dann nahm sie die Köpfhörer wieder ab und ließ ihren Blick unruhig durch das Flugzeug schweifen.
„Was ist?", James hatte von seiner Zeitung aufgesehen. Lily schüttelte den Kopf: „Nichts." „Hmh", es war offensichtlich, dass er ihr nicht glaubte, „wie lange noch?" „Wir sind um acht Uhr morgens los geflogen und brauchen elfeinhalb Stunden, als bis halb acht Uhr abends. Jetzt ist viertel nach fünf, also noch etwa zweieinhalb Stunden", erwiderte sie nach einem Blick auf die Uhr. „Zweieinviertel", verbesserte James. Lily schüttelte den Kopf: „Eher zweidreiviertel. Du bist zu optimistisch." „Whatever", murmelte James und senkte den Kopf wieder. „Gern geschehen, kein Grund zu danken", fauchte Lily mit vor Sarkasmus triefender Stimme. „Sorry und danke, Lily", James sah sie zerknirscht an und ein schiefes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Schon gut", winkte sie ab, „ich werde hier drin nur wahnsinnig, das ist alles. Ich meine, wir sind schon über acht Stunden hier eingesperrt und wirklich viel Platz hat man in diesen Sitzen ja auch nicht." „Hast Recht", James schlug seine Zeitung zu und nahm die Brille wieder ab.
Lilys Blick wurde immer hektischer. Ihr war klar, dass sie sich ziemlich in irgendwas reinsteigerte, aber sie hatte das Gefühl, jetzt sofort aus diesem Flugzeug raus zu müssen. Es war, als würde ihr die Luft abgedrückt. „Lily?", James sah sie besorgt von der Seite an, „hey, Lil, alles in Ordnung?" „Jaja, geht schon", ihr Stimme war höher als gewöhnlich, „es ist nur… ich weiß, das ist albern, aber… ich hab irgendwie das Gefühl, sofort hier raus zu müssen…" Sie schluckte trocken und spürte, wie James sie in den Arm nahm. „Ich weiß, was du meinst. Ich bin eben aufgewacht, als Padfoot und du noch geschlafen habt und da ging es mir genauso. Ist auch verdammt lang und eng", murmelte er in ihr Ohr. Lily vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter und merkte zu ihrem Ärgernis, das Tränen in ihre Augen stiegen. Es war so albern und alles, aber irgendwie verlor sie grade wirklich die Nerven. (A/N: Ist mir auch passiert. Einmal auf dem Hin-, einmal auf dem Rückflug und wer schon mal so lange geflogen ist, wird denke ich so ungefähr wissen, was ich grade versuche zu beschreiben.)
„Na, na, na, was sehe ich denn da?", hörte sie plötzlich Sirius Stimme hinter sich. Er schien bestens gelaunt zu sein und piekte Lily mit dem Zeigefinger in die Seite. „Halt deine Pfoten bei dir und deinen Mund geschlossen, Black", knurrte James, ohne sich ein Stück zu bewegen. Sirius Stimme war immer noch amüsiert: „Aye, aye, Sir. Aber…. sind wir heute etwas schlecht gelaunt?" „Überleg mal, wer daran Schuld sein könnte", erwiderte James sarkastisch und wandte sich dann mit weicher Stimme an Lily, „geht's wieder?" Lily nickte und löste sich von ihm: „Ja, danke. Oh Gott, ich komme mir dermaßen albern vor…" „Musst du nicht", widersprach James, „und wenn du willst, halte ich auch meine Klappe." Lily lächelte ihn an, was er als ‚ja, danke' interpretierte, dann drehten sich beide zu Sirius um. „Du bist also auch endlich wach, Schlafmütze?", neckte James. Sirius grollte nur etwas und starrte raus in die Nacht.
In dem Moment kamen die Stewardessen mit dem Essenswagen durch. „Möchten Sie Huhn oder Fisch?", flötete eine Brünette. „Huhn für mich, bitte, und einen Orangensaft", erwiderte Lily und wandte sich dann an die beiden Jungen, „und ihr?" Beide blickten von der Stewardess zu Lily und antworteten dann unisono: „Dasselbe." Lily bekam ihr Essen, dann James und mit einem Mal, schien Sirius es sich anders überlegt zu haben. „Für mich doch lieber Fisch und… ähm… Limonade." „Natürlich", flötete die Stewardess und klimperte mit den Augenlidern. Lily stöhnte lautlos und James grinste, während Sirius sein charmantestes Lächeln aufsetzte und das Essen über Lily Kopf hinweg annahm. Die Stewardess schob den Wagen weiter, nachdem ihre Kollegin Petunia, Rose und Spencer bedient hatte. „Okay, ihr wisst ja noch vom Mittagessen, was euch erwartet, oder?", warnte Lily vor, während sie misstrauisch den Deckel auf der Schale musterte. James lachte: „Es wird dich nicht angreifen, wenn du den Deckel abhebst." „Wer weiß…", murmelte Lily nur und beäugte weiter das Stück Plastik. Ihre Erfahrungen mit Flugzeugessen waren nicht unbedingt die Besten.
Schließlich entschied Lily, dass ihr ‚Essen' sie wohl wirklich nicht attackieren würde und hob den Deckel ab. Zum Vorschein kam ein merkwürdig braunes ‚Teil', was wohl das Huhn darstellen sollte und ein paar gelbe Scheiben, augenscheinlich Kartoffeln. „Und?", fragte sie James, der bereits äußert vorsichtig und mit misstrauischem Gesichtausdruck auf einem Stück Fleisch herumkaute. „Hm…", er schluckte, „schmeckt wie Snivellus Unterhosen." „Na prima. Da bekommt man gleich Appetit drauf", bemerkte Lily sarkastisch, „ich denke dann mal, ich muss die Kartoffeln probieren, richtig?" James nickte eifrig und beobachtete sie, wie sie ein Stück Kartoffel aufspießte und es langsam in dem Mund schob. Sie kaute kurz, verzog das Gesicht und schluckte. „Bäh! Wenn das Fleisch nach Snapes Unterhosen schmeckt, dann haben die Kartoffeln den Geschmack von Trollzehnägeln." Kaum das sie geendet hatte, spuckte Sirius auf ihrer rechten Seite wieder etwas in die Schale.
„Was?", fragten James und Lily wie aus einem Munde. Sirius schüttelte sich und trank einen Schluck seiner Limonade. Nur Sekunden später wurde die ebenfalls wieder ausgespuckt. Eine ähnliche Reaktion hatte er auch beim Frühstück und Mittagessen gezeigt. „Dieser Fisch hier… nein, das, was sie ‚Fisch' nennen schmeckt nach… nach… unbeschreiblich einfach, vielleicht nach Erbrochenem oder so… und bei dieser ‚Limonade' kommt der Gedanke auf, ob sie vielleicht das Fett aus Snivellus Haaren gepresst haben um es mir zu servieren." Lily verzog angewidert das Gesicht: „Sirius, du bist ekelhafter als wir!" „Danke, danke. Nur kein Applaus. Autogramme gibt es später", grinste er und beäugte Lilys Essen. „Tja", schaltete James sich ein, „das kommt davon, wenn du Fisch bestellst, obwohl du noch nie irgendwas gemocht hast, was aus dem Meer gekommen ist." „Er mag gar keinen Fisch?", regte Lily sich auch prompt auf und Sirius nickte kleinlaut. „Okay, iss meins. Dafür kriege ich eure Brötchen und euren Nachtisch. Dieses Pseudo-Mousse au chocolaté oder was auch immer", verlangte Lily.
Während Sirius sofort eifrig nickte, legte James nur den Kopf schief und sah sie an. „Das heißt, ich muss dir was abtreten, weil Sirius zu doof ist, sich Essen zu bestellen, das er auch mag?", wollte er wissen. Lily schüttelte den Kopf und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln: „Nein, nicht wegen Sirius, sondern weil ich dich drum bitte." „Das ist ein Argument", erwiderte James grinsend und reichte ihr sowohl das Minibrötchen, als auch das Schälchen mit dem Nachtisch. Lily nahm Sirius das seine weg, denn er hatte sich bereits über ihr Huhn hergemacht und sich, ganz der Gentleman, auch direkt ihren Orangensaft gekrallt. Seufzend griff Lily nach seiner Limonade und versuchte den ziemlich starken Spülmittelgeschmack zu ignorieren. Zum Glück waren die Brötchen lediglich etwas trocken und die Mousse au chocolaté auch halbwegs genießbar. Nachdem sie alle fertig gegessen hatten, verkündete Sirius: „So, der erste Gang war ganz annehmbar. Wo ist jetzt die Hauptspeise?"
Nachdem die Stewardessen abgeräumt hatten und Sirius sich etwa eine halbe Stunde darüber beschwert hatte, dass man ihn absichtlich und vollkommen mutwillig verhungern lassen wollte, hatte selbst Lily irgendwann genug. Sie angelte ein Buch aus ihrem Handgepäck und griff grade nach den Kopfhörern, als James ihr das Buch aus der Hand nahm. „Why men don't listen and women can't read maps", las er den Titel und hob eine Augenbraue. (A/N: Auf Deutsch erschienen unter: ‚Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken' von Allan und Barbara Pease. Gab es zwar Ende der Siebziger (August 1977, um genau zu sein) noch nicht, aber was soll's…) „Vorurteil lässt grüßen…", bemerkte Sirius, der nun ebenfalls aufgehört hatte zu jammern. „Hey, dass ist wirklich mal interessant", verteidigte Lily sowohl sich, als auch das Buch, „und das Beste: es ist die Wahrheit. Männer z.B. sind nicht in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, während Frauen multitaskingfähig sind. Frauen können sich besser ausdrücken, haben ein feineres Gespür für Gefühle und das bessere Sichtfeld, Männer dagegen sind besser im rationalen Denken, räumlichen Vorstellen und… äh, sie können Tierstimmen imitieren."
„Was für eine begeisternde Fähigkeit", James Stimme troff vor Sarkasmus. Sirius nickte übereifrig: „…und so sinnvoll." „Tja", Lily grinste spöttisch, „ich sag's ja immer: Männer!" „Hey", kam augenblicklich der Protest, woraufhin sich ihr Grinsen nur noch verbreiterte. „Ihr braucht euch nicht zu beschweren, da ihr auch nicht angesprochen seid", erklärte sie mit zuckersüßer Stimme, „euch als ‚Männer' zu bezeichnen wäre dann doch etwas viel. ‚Halbwüchsige' trifft es eher…" Damit schnappte sie James das Buch aus der Hand, schlug eine Seite relativ in der Mitte auf und vertiefte sich darin. Sowohl James, als auch Sirius starrten sie an, kurzzeitig sprachlos und nachdem sie ihre Sprachfähigkeit wieder gefunden hatten, war einfach der Moment verstrichen, in dem man etwas hätte erwidern können. „Zu Grindelwald mit deiner spitzen Zunge", knurrte James leise und griff kopfschüttelnd nach seiner Zeitschrift und seiner Brille, um ebenfalls zu lesen. „Hey. Hallo! Ich bin auch noch da!", protestierte sein bester Freund daraufhin und ruderte mit beiden Armen in der Luft herum. Er wurde – oh Wunder – geflissentlich ignoriert.
„Liilyy?", versuchte Sirius es in seiner einschmeichelndsten Stimme. Es war gute elf Stunden später, der Zwischenstopp in Singapur hatten sie schon lange hinter sich und flogen bereits über australischen Boden (über South Australia). „Was gibt's?", fragte Lily und lächelte ihn an. Je heller es wurde und je näher sich die Reise dem Ende zu neigte, desto besser wurde ihre Laune. James dagegen war aus irgendeinem Grund von jetzt auf gleich nicht mehr ansprechbar gewesen. Das heißt, ansprechbar schon, aber er hatte Sirius, der eben das gewagt hatte, beinahe den Hals umgedreht, also ließen die anderen beiden James einfach in Ruhe und warteten, dass er sich beruhigte. „Wann sind wir da?", quengelte Sirius in bester Kleinkind-Manier, welche er bereits den ganzen Flug über an den Tag legte. „Bald", erwiderte Lily geduldig, „sehr bald. Wenn du dich konzentrierst, dann kannst du schon den Sinkflug spüren. Guck am Besten aus dem Fenster, dann verpasst du nichts." Sirius nickte eifrig und drückte sich für die nächste halbe Stunde die Nase am Fenster platt, denn genau so lange dauerte es, bis das Flugzeug tatsächlich gelandet war.
