An Romi:
Warts ab…
Naja, ‚Profi' ist übertrieben… ich war halt da und hab drei oder vier
Reiseführer gelesen, das ist auch schon alles. Freut mich aber, dass ich dir
helfen konnte.
An GefallenerEngel: Ich werde Schnappi schon nicht vergessen… zu Minnies Missfallen, möchte man meinen…
An Truemmerlotte: Was soll ich damit jetzt anfangen?
An Schnuffelchen: Und du bist dir so sicher, dass Remus eine reine Weste hat? Ich mir nämlich nicht…
An LittleNadeshiko:
Wir sind hier ja immer noch bei Zauberern und es ist ja nicht so, als wären sie
zusammen aufgewachsen oder so.
Dritter Film? Wie, wo, was? Wo ist das etwas, was mich auf diese Idee bringen
könnte?
An Seidenschnabel: Ich
trinke auch nur Früchtetee oder so.
Klar tut dir Remus Leid, ich will ja auch, dass er dir Leid tut und wenn ich
das will, dann wird das so der Fall sein. :p
An coolgirl: Wie sagte James so schön? „Abwarten und sich betrinken."
Peinliche Taten, verblüffende Wahrheiten
Die nächsten Monate in Hogwarts vergingen schneller als gedacht. Die Lehrer waren von Anfang an der Meinung, Siebtklässler bräuchten keinen Schlaf, keine Mahlzeiten und kein soziales Leben, sondern würden ausschließlich dafür leben, zu lernen und Hausaufgaben zu machen. Lily wurde von Tag zu Tag gereizter, da bei ihr noch das Problem hinzukam, dass sie ihre knappe Freizeit zwischen James und Remus aufteilen musste und die Sorge darüber, erwischt zu werden, wurde auch immer größer. Auch die anderen wurden zusehends gestresster, einzig Sirius war vollkommen glücklich mit sich, der Welt und Schnappi. Tatsächlich hatte er es geschafft das Krokodil nach Hogwarts zu schmuggeln und anschließend Dumbledore zu überreden, dass er es behalten durfte. So lebte Schnappi jetzt in Sirius Schlafsaal und lief ihm überall hin hinterher. Selbst im Unterricht lag da Krokodil zu seinen Füßen, sehr zum Leidwesen der Lehrer.
Eine willkommene Abwechselung zu dem Schultrott war der 31.10. Helloween und James Geburtstag. Nicht nur, dass die Marauder sich tausende an Streichen einfallen ließen, nein, sie beschlossen auch, nach dem regulären Helloweenfest, eine kleine Privatparty zu schmeißen und luden Lily, Emmy, Candy und Bertha dazu ein. Emmy war sofort Feuer und Flamme, Lily fand nur, dass man die Zeit auch besser nützen könnte, Candy war ziemlich skeptisch und Bertha sah man an, dass sie Helloween überall gerne verbringen würde, nur nicht in der Nähe der Marauder. Tatsächlich schaffte James es, nach stundenlangem ‚Überreden', Lily dazu zu bringen, zuzusagen und damit war es geklärt. Die Mädchen würden aufkreuzen, eine Tatsache, die grade Peter ziemlich aus dem Häuschen brachte.
„Also, was machen wir jetzt?", wollte Sirius wissen und verteilte die Butterbierflaschen. „I've never", schlug Emmy vor und grinste. Remus runzelte die Stirn: „Was'n das?" „Muggelspiel", erklärte Lily, „einer sagt einen Satz, z.B. ‚Ich habe noch nie meine Hausaufgaben gemacht'. Alle, auf die das nicht zutrifft, trinken einen Schluck Alkohol. Wer hinterher am meistens trinken musste, hat verloren. Klar soweit?" Die anderen sieben nickten. „Ich fange an", trompetete Sirius. „Meinetwegen", stimmte James zu und kramte Feuerwhiskey heraus. „Wird lustiger", erklärte er dann und reichte jedem ein Glas mit der durchsichtigen Flüssigkeit. „Okay….", begann Sirius, „ich habe noch nie einem meiner Lehrer/innen nachgestellt." Errötend trank Bertha einen kleinen Schluck, ebenso Peter und Emmy. „Ich bin dran", bestimmte Emmy jetzt, „ich bin noch nie jemandem treu geblieben."
Alle hoben das Glas an die Lippen, mit Ausnahme von Sirius und Emmy selbst. „Prongs? Sicher, das du die Spielregeln verstanden hast?", zog Sirius seinen Freund auf. „Ja, wieso?", schnappte der zurück. Sirius enthielt sich einer Antwort. „Ich bin noch nie fremdgegangen", machte Remus jetzt weiter. Diesmal tranken neben Sirius und Emmy auch Lily und James einen Schluck „Lily, Lily, Abgründe tun sich auf", neckte Emmy, aber ein Blick ihrer Freundin brachte sie zum schweigen. „Darf ich?", erkundigte Candy sich vorsichtig, „gut, dann: Ich habe noch niemals mit jemandem geschlafen." Sie lief feuerrot an, ebenso Bertha und Peter, die ebenfalls ihre Gläser unten ließen. Zu aller Überraschung trank auch Remus nichts. „Moony? Ist das jetzt dein Ernst", wollte Sirius ungläubig wissen. Remus zuckte die Achseln: „Sieht so aus, oder?" „Ich dachte nur…", begann Sirius, wurde aber von Remus mit scharfer unterbrochen: „Was?" „Hey, Jungs, ganz ruhig. Was haltet ihr davon, jetzt was anderes zu machen?", schlug Lily vor.
„Ja", Emmy Augen begannen zu strahlen, „Tat oder Wahrheit!" „Nein, nein, nein, nein und nochmals NEIN!", protestierte Lily augenblicklich. „Na, schlechte Erfahrungen gemacht, Schwesterchen?", zog James sie auf. Lily fauchte: „Wenn du wüsstest, worum es geht, dann würdest du mich da unterstützen, wetten?" „Gut, dann klär mich auf", verlangte James und war sich der Zweideutigkeit seiner Worte durchaus bewusst. „Geschwisterliebe!", theatralisch legte Sirius eine Hand aufs Herz, aber seine Stimme hat einen leicht warnenden Unterton, den allerdings nur James heraushörte. Er bedachte seinen besten Freund mit einem nachdenklichen Blick. Wusste Sirius wohlmöglich mehr, als er zugab? Möglich wäre es, immerhin hatte er weitaus mehr Zeit mit Lily und James verbracht als die anderen. Nun, kommt Zeit, kommt Rat. James seufzte lautlos und wandte sich wieder den anderen zu, die Lily lauschten, wie sie das Spiel erklärte.
„…und wer sich weigert, seine Frage zu beantworten oder seine Aufgabe zu erfüllen, der bekommt eine Strafe, die sich die ganze Gruppe überlegt. Wir könnten natürlich auch sagen, dass man dann ein Kleidungsstück abgeben muss, aber dann fällt Strippoker für nachher weg. Wer bei ‚Wahrheit' lügt, der muss ebenfalls eine Strafe erfüllen und jetzt denkt ja nicht, ihr könnte mich da linken, denn das schafft ihr nicht. Ich lege einen Wahrheitszauber auf die Flasche", war alles, was James noch hörte, aber er beschloss, dass er das schon hinkriegen würde. Lily hatte bereits eine leere Flasche verzaubert, legte sie in die Mitte (die acht saßen in einem Kreis auf dem Boden) und drehte sie. Als die Butterbierflasche wieder zum Stehen kam, deutete ihr Flaschenhals auf Candy. „Tat oder Wahrheit?", nannte Lily die Frage. Candy sah sich Hilfe suchend um und murmelte dann: „Wahrheit." „Wen aus dieser Runde würdest du am ehesten deine Jungfräulichkeit überlassen?", fragte Lily gelassen und Candy biss sich auf die Unterlippe.
„Remus", nuschelte sie dann kaum verständlich und warf Lily einen ängstlichen Blick zu. Die jedoch blieb zu aller Überraschung völlig gelassen und deutete auf die Flasche. Zaghaft drehte Candys sie und sah dann Peter an, auf den sie zeigte. „Tat oder Wahrheit?", wollte sie wissen. „Wahrheit", Peter versuchte ganz mutig zu sein, doch seine Stimme zitterte. Langsam bekam Candy Oberwasser. Ihre Augen blitzen, also sie verlangte: „Erzähl uns dein peinlichstes Geheimnis." Peter sah sie geschockt an und wurde feuerrot. „Wenn… wenn ich Albträume habe, dann… dann mache ich manchmal, äh… ins Bett…", stotterte er und griff schnell nach der Flasche. Sie kam bei Emmy zum Stehen und die Blonde wählte Tat. Die gestellte Aufgabe (Candy kurz auf den Mund zu küssen), bewältigte sie achselzuckend. Das nächste Mal blieb die Flasche bei Lily stehen. Emmys Grinsen wurde, zumindest sah Lily das so, ziemlich sadistisch, als sie ‚Tat oder Wahrheit?' fragte. Blitzschnell überlegte Lily, dass bei Wahrheit unangenehme Fragen kommen könnten, also wählte sie tat.
Emmy sah tatsächlich etwas enttäuscht aus. Eigentlich hatte sie vorgehabt zu fragen, wen Lily mit wem betrogen hatte (A/N: Bezug auf ‚I've never'), aber in dem Moment fiel ihr auch eine sehr nette ‚Tat' ein. „Strippen. Bis auf die Unterwäsche", verlangte sie, „und damit es noch etwas spannender wird, suchen wir dir noch einen Helfer aus… James, wie wäre es denn mit dir?" „Ähm, Emmy, das ist mein Bruder", widersprach Lily, wie die anderen es erwartete hatten. „Stiefbruder", erwiderte Emmy ungerührt, „also, machst du das jetzt oder sollen wir uns eine Strafe überlegen?" Sofort wurde das Grinsen auf dem Gesicht der Blonden breiter und wurde nur noch von dem auf Sirius Gesicht getoppt. Ein Blick genügte Lily und sie entschied, dass es sicherer war, einfach zu gehorchen. Abgesehen mal davon war es nicht das erste Mal, dass James sie auszog und es würde nicht das letzte Mal bleiben. Ihr Protest war ohnehin nur Tarnung gewesen.
Lily stand also auf und trat in die Mitte des Marauderschlafsaals (die vier waren die einzigen Gryffindorjungen in ihrem Jahrgang) und wartete, bis James ebenfalls aufgestanden war und Emmy passende Musik angemacht hatte, dann begann sie sich langsam auszuziehen. Während der ganzen Zeit sahen Lily und James sich unverwandt in die Augen, was von den anderen natürlich nur als Teil der Show angesehen wurde, aber so ganz stimmte das nun auch wieder nicht. Irgendwann beugte James sich vor und wisperte, unbemerkte von den Anderen, zwei Worte in Lilys Ohr. „Heute Nacht." Ihr Blick war Antwort genug und wohl das einzige, was James noch bei Verstand hielt. Viel zu schnell stand Lily nur noch in schwarzer Unterwäsche da. Sirius pfiff bewundernd durch die Zähne und Emmy grinste. „Das hast du jetzt aber nicht zum ersten Mal gemacht, oder Lils?", wollte sie wissen. Lily lachte: „Na, DAS wüsstest du jetzt gerne, hm?" „Verlass dich drauf", erwiderte Emmy und alle anderen lachten. Mit Ausnahme von Remus.
Als Lily die Flasche drehte, stoppte sie vor Sirius. Er wählte Wahrheit und Lily hatte schon eine perfekt-fiese Frage für ihn: „Was war dein peinlichstes Erlebnis beim Sex?" „Als ich vierzehn war oder so hab ich… naja, ihr wisst schon… also… es GING halt nicht", Sirius wurde tatsächlich rot, doch bevor irgendwer einen Kommentar abgeben konnte, drehte er die Flasche und sie landete schon wieder bei Lily. Ihre Aufgabe lautete wie folgt: „Spiel uns doch mal einen Orgasmus vor." „Heute habt ihr aber was gegen mich, oder?", beschwerte Lily sich, erfüllte die Aufgabe aber anstandslos. „Nicht schlecht, nicht schlecht, oder was meinst du, Prongs?", bewertete Sirius und wandte sich dann an seinen Freund. „Muss mich wohl anschließen", kommentierte der es trocken und sah Lily kurz an. Beide wussten, dass er keinen Unterschied bemerkte hatte. Lily grinste.
Danach war Bertha dran. Sie wählte Wahrheit und musste sagen, in welchen Lehrer sie wann verschossen gewesen war. Es stellte sich heraus, dass es sich um Professor Grippin handelte und sie immer noch für ihn schwärmte. Remus tat es ihr gleich und bekam die Frage gestellt, ob er sich vorstellen konnte, später zu heiraten und Kinder zu haben. „Ja", erwiderte er ruhig, „heiraten auf jeden Fall und auch gerne Kinder. Rothaarige Kinder mit grünen Augen." Alle starten ihn an, doch Remus suchte nur Lilys Blick. Eine steile Falte hatte sich auf ihrer Stirn gebildet und ihre Augenbrauen waren so sehr zusammengezogen, dass sie beinahe aneinander stießen. So sah ganz gewiss keine Siebzehnjährige aus, deren Freund grade relativ klar gemacht hatte, dass er sich vorstellen konnte, sein weiteres Leben mit ihr zu verbringen…
