An Mimim: Sorry, aber ihr werdet auf die meisten Kapitel lange warten müssen. Dafür nehmen aber meine anderen Projekte Gestalt an.
An GefallenerEngel: Ich hasse shoppen auch. Irgendwie versteht das nie jemand, weil ich meine Mutter, meine Schwester und meine Freundinnen es lieben und alles, aber das ich anomal bin, wissen wir ja mittlerweile.
An AddictedtoCookies: Ja, Lily versucht die ganze Zeit, etwas zu bekommen, dass nicht kriegen kann, also wartet sie einfach, dass sich ihre Probleme von selbst lösen.
An Seidenschnabel: Eigentlich plätschert die Geschichte grade ein bisschen vor sich hin, wenn du mich fragst… aber egal.
An VirginiaBlack: Gehören sie denn zusammen?
An golda: Ich bemühe mich.
A victim or a sacrifice?
„Guckt mal!", verlangte Emmy und hielt den anderen eine aufgeschlagene Muggelzeitschrift unter die Nase. Es war Montagmorgen und Emmy saß mit Candy, Bertha, Sirius, Remus und Peter am Gryffindortisch beim Frühstück. Candy und Bertha beugten sich sofort nach vorne, die Jungen reagierten nicht. In Emmys Muggelzeitschriften, von denen sie jeden Tag mindestens eine bekam (A/N: Sie hat ein Abo und ihre Mutter eult die dann morgens nach Hogwarts), stand eigentlich nur uninteressanter Kram drin. Mode, Make-up, Stars und Sternchen und Pflegetipps. Da war ihnen ein Quidditchmagazin lieber. „Ist das ein Kleid?", erkundigte Candy sich ungläubig, nachdem sie einen Blick auf das Heft geworfen hatte. „Ziemlich… ähm… gewagt", fügte Bertha mehr oder minder geschockt hinzu. „Lasst mal sehen", Sirius griff nach der Zeitschrift und sah die aufgeschlagene Doppelseite an. ‚Lily Evans große Liebe?' stand in fetten Buchstaben oben drüber, darunter waren mehrere Fotos gedruckt, die Lily und James in New York zeigten.
Auf einem waren sie augenscheinlich in einem Juweliergeschäft (Tiffany, Fifth Avenue): Lily, gekleidet in einen kurzen, schwarzen Faltenrock, ein hellblaues Satintop und einen schwarzen Blazer, warf lachend ihr Haar zurück und hielt sich ein Paar glitzernde Diamantohrringe an die Ohren. James hielt ihr bereits ein neues Paar hin, während er die anderen grinsend begutachtete. Ein weiteres Bild zeigte die zwei in einer Hotellobby. James hatte sich zu Lily, die einen anthrazitfarbenen Bleistiftrock und einen weißen, ärmellosen Rollkragenpullover trug, hinüber gebeugt und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Ihre Hand ruhte auf seinem Arm und die beiden standen näher aneinander, als es vertretbar war. Auf dem dritten Bild waren die beiden im Central Park zu sehen. James saß im Gras und versuchte Lily zu sich herunter zu ziehen. Sie sträubte sich, deutete offensichtlich auf ihren weißen Mantel und die Designerjeans, lachte aber gleichzeitig.
Ein anderes Bild zeigte die beiden auf dem Flughafen, offenbar kurz nach der Ankunft. James trug zwei Taschen, eine links und eine rechts, Lily hatte beide Pässe und ihre Handtasche in einer Hand und umfasste mit der anderen James Oberarm, um ihn durch die Menge zu dirigieren. Als Sirius sah, dass sie schon wieder etwas anderes anhatte (eine silbergraue Leinenhose und eine königsblaue Bluse diesmal), fragte er sich spontan, wie viele Klamotten ein einziger Mensch haben und innerhalb von drei Tagen tragen konnte. Auf dem nächsten Bild, offensichtlich in einem ziemlich feinen Restaurant aufgenommen, trug James einen schwarzen Smoking und Lily passend dazu ein weißsilbrig glitzerndes Schlauchkleid mit Beinschlitz. Die Haare hatte sie hochgesteckt und der Schmuck sah aus, als wäre er alleine schon wertvoll genug gewesen, um von dem Geld ein ganzes Dritte-Welt-Land zwei Jahre lang durchzufüttern. Die beiden saßen einander gegenüber und James hielt ihr über den Tisch einen Dessertlöffel mit Mousse au Chocolaté hin, den sie genüsslich ableckte. Er beobachtete sie mit nahezu glühendem Blick.
Zuletzt betrachtete Sirius das Bild, über das die drei Mädchen geredet hatten. Der Hintergrund deutete daraufhin, dass Lily und James sich auf der Tanzfläche eines Clubs befanden. Sirius verstand Candys Kommentar mit einem Blick. Lilys ‚Kleid' war schwarz, schulterfrei, trägerlos, reichte ihr nicht mal bis zu Mitte des Oberschenkels und bestand aus Satin, durchzogen von Stellen, an denen sich entweder Leder oder ein durchsichtiger Stoff befand, der einen guten Blick auf ihre Haut ließ. Sie stand vor James, ihren Rücken gegen seine Brust gepresst, seine Hände auf ihren Hüften. Lilys Beine waren leicht angewinkelt, als ob sie grade entweder in die Hocke ging oder daraus hochkam. Eine Bewegung, die sie bei der Höhe ihrer Schuhe, ohne seinen festen Griff um ihre Hüfte, ganz sicher nicht hatte durchführen können. „Was ist da?", fragte Remus. „Nichts!", Sirius schlug das Heft zu und wollte es wegschieben, aber Remus hatte bereits danach gegriffen. Mit gerunzelter Stirn starrte er auf die Coverseite.
Auch hier war ein ziemlich großes Bild von Lily abgedruckt, allerdings eins von der Modenschau, wie es schien. Sie schritt auf teuflischen hohen, weißen Satin-High-Heels den Catwalk entlang, nur mit einem weißen, sehr offenherzigen Seidennegligé und glitzernden Diamanten bekleidet. Ihr Gesicht war ausdruckslos und die Haare fielen ihr in weichen Wellen über die Schultern. Darunter stand dieselbe Überschrift, wie auch auf der Doppelseite von eben. Remus blätterte zwei Seiten um, bis er auf die Inhaltsangabe stieß. Auch hier fand sich ein Bild von Lily, wieder eins vom Laufsteg, doch diesmal in einem roten, halb durchsichtigen Negligé, welches auf dem Rücken nur von ein paar Riemen gehalten wurde. Die Haare, die sich überraschenderweise nicht mit dem Negligé bissen, waren hochgesteckt und ihre Füße steckten silbernen High-Heels. Remus, der von Sekunde zu Sekunde wütender zu werden schien, blätterte auf die richtige Seite und starrte die Bilder wortlos an. Auch er machte sich nicht die Mühe, die paar Textzeilen zu lesen, die anstandshalber noch daneben standen.
„Ähm… Moony, das ist bestimmt nicht so, wie es aussieht", startete Sirius einen halbherzigen Versuch, seinen Freund zu beruhigen. Doch Remus war überraschend ruhig, auch wenn seine Augen unverwandt auf dem ‚Discobild' ruhten. „Zeigt ihnen das nicht", verlangte er, als er den Kopf hob, „ich will, dass niemand ein Wort über diese Fotos verliert." „Aber… Lily wird das sowieso erfahren. Durch ihre Managerin", wandte Candy vorsichtig ein. „Sie kann das ja gerne wissen. Ich will nur nicht, dass sie weiß, dass wir es wissen", erwiderte Remus knapp und schlug das Magazin zu. „Du meinst, du willst das einfach auf sich beruhen lassen?", fragte Sirius ungläubig, „aber… sie ist deine Freundin. Und diese Fotos…" „…zwingen mich nahezu, etwas zu tun?", vervollständigte Remus, „genau. Und aus dem Grund habe ich sie nicht gesehen. Verstehst du nicht, Sirius? Ich liebe sie, aber wenn ich ihr jetzt eine Eifersuchtsszene hinlege, dann treibe ich sie erst recht in seine Arme. Emmy, darf ich das behalten?" „J… ja, natürlich", stotterte Emmy. Remus nickte ihr knapp zu und verschwand.
„Was. War Das. ?", fragte Bertha ungläubig und starrte Remus hinterher. „Ich habe keine Ahnung", murmelte Candy, nicht minder überrascht. „Er will das jetzt nicht wirklich auf sich beruhen lassen, oder?", fragte Emmy niemand bestimmten. Sirius wandte seinen Blick ab und schüttelte den Kopf, wie, um ungebetene Gedanken loszuwerden. „Aber mal was anderes…", überlegte Bertha, „hat Lily was mit James UND Remus? Oder am Ende nur noch mit James und Remus ist abserviert? Oder ist das alles ein großes Missverständnis?" „Würde mich auch mal interessieren", merkte Emmy an. Peter, der bisher schweigsam in der Ecke gesessen hatte, nickte bekräftigend. Sirius warf einen Blick zu Candy, die nachdenklich auf den Boden starrte und schwieg. Auch er hielt den Mund geschlossen. „Candy?", versuchte Bertha es, „Sirius?" „Keine Ahnung", erklärte Candy dann, aber allen Abwesenden – bis auf Peter vielleicht – war klar, dass sie log. Sirius erhob sich nur wortlos und folgte Remus.
„Moony? Alles in Ordnung?", Remus fuhr herum. „Was soll nicht in Ordnung sein?", schnappte Remus, „also, das wäre diese Kleinigkeit, dass meine Freundin mich mit meinem besten Freund betrügt, aber abgesehen davon ist nichts. Und wie geht es dir?" „Sorry", murmelte Sirius und setzte sich neben ihn. „Wir verpassen Verwandlung", merkte Remus an. Sirius zuckte dem den Schultern. Verwandlung war ihm relativ egal. Eine Zeit lang schwiegen beide, doch es war kein angenehmes Schweigen. Remus war ärgerlich und verletzt, Sirius unsicher, verwirrt und ziemlich hin und her gerissen. Natürlich, James war sein bester Freund, praktisch sein Bruder, aber er war hier im Unrecht und auch Remus war ein guter Freund von ihm – von ihnen beiden. Trotzdem… James war da gewesen, als Sirius niemand anderen gehabt hatte. Er war da gewesen, als er gebraucht wurde. Wer war Sirius, ihn jetzt zu verurteilen, nur weil er einen Fehler gemacht hatte? Das tat doch jeder mal, oder?
„Es ist okay", versicherte Remus plötzlich. „Was?", Sirius schreckte hoch. Remus lächelte müde: „Du weißt nicht, bei wem deine Loyalitäten liegen sollen. Bei James, der dir wichtiger ist, als irgendwer sonst, oder bei mir, der ich ja immerhin auch ein Freund und das Opfer in der ganzen Sache bin. Stimmt's?" Sirius nickte. „Ich will dich da gar nicht mit reinziehen", fuhr Remus fort, „du brauchst dich nicht zu entscheiden. Und Mitleid brauche ich definitiv keins." „Ich weiß", seufzte Sirius, „trotzdem… er ist im Unrecht. Er macht den Fehler. Nicht du. Wieso sollte ich da zu ihm halten?" „Weil jeder Fehler macht", erklärte Remus ruhig. Sirius stand auf und begann, durch den Raum zu wandern. „Du bist merkwürdig, Remus Lupin", stellte er dann fest, „er – sie beide tun dir weh und du bist schon wieder dabei, ihnen zu vergeben. Warum? Bist du denn gar nicht… sauer? Verletzt? Wütend? Ich verstehe dich wirklich nicht."
„Ich bin nicht in der Position, Menschen, denen ich vertrauen kann, von mir zu weisen", erklärte Remus. „Vertrauen!", warf Sirius verächtlich ein, „wie kannst du einem von ihnen je wieder vertrauen?" „Ich kann. Mit anderen Dingen, zumindest", gab Remus zurück, „und abgesehen davon… James ist mein Freund, mein bester Freund, auch wenn er dich immer über mich wählen wird, und Lily… ich liebe sie. Wie kann ich so wütend auf einem von ihnen sein? Grade du solltest wissen, dass ich das nicht kann. Ich habe dir vergeben, ich werde ihnen vergeben. Irgendwann. Was bringt es mir, es nicht zu tun?" Sirius grollte: „Wieso musst du immer so verdammt logisch sein, Moony?" Remus grinste schwach: „Weil ich dafür zuständig bin, dass ihr nicht umgebracht oder von der Schule gewiesen werdet oder sonst irgendwas. Was glaubst du, wo wir wären, wenn nicht einer von uns logisch denken würde?" „Unter der Erde?", schlug Sirius grinsend vor und ging zur Tür, „kommst du? McGonagall wird sowieso schon austicken." Remus nickte.
