Hey ihr süßen.
Danke für eure lieben Reviews an: caroline, Kyra, Miss Shirley-Blythe, peach, Mimin, cookiexcaitleen und hiriel (Ja, dass James so arogant is war beabsichtigt.)
Teil 5: Entschuldigen für Anfänger
Lily, in ihrem Schlafsaal, halb eins
Was habe ich mir dabei nur gedacht?
Genau, gar nichts! Ich habe nicht nachgedacht. Ich habe ihm einfach gesagt, dass ich ihn nicht hasse, obwohl ich das tue.
Na ja, kommt drauf an, wie man Hass definiert... Ich finde ihn nervig, er treibt mich an den Rande des Wahnsinns, er ist der bescheuertste, selbstverliebteste Idiot auf ganz Hogwarts. Aber muss man jemanden, den man verabscheuungswürdig und nervig findet hassen? Reicht das?
Außerdem ist Hass so ein starkes Gefühl und...
„Lily?" jemand betritt mein Zimmer ohne sich die Mühe zu machen anzuklopfen. Barfuß schleicht eine Gestalt in einem dunkelroten Negligee und mit einer Kerze in der Hand auf mein Bett zu und setzt sich auf die Bettkante.
„Ruby? Weißt du eigentlich wie spät es ist?"
„Halb eins. Du bist also höchstens seit einer halben Stunde wieder hier. Und jetzt hör auf zu meckern und erzähl, wie's war." Damit steckt sie ihre kalten Füße unter meine Bettdecke und legt ihren Kopf an meine Schulter.
Ich ergebe mich also meinem Schicksal. Aber anstatt ihr alles der Reihe nach zu erzählen fange ich am Ende an. „Ich weiß nicht mehr, ob ich James hasse."
„Natürlich hasst du ihn."
Ich setzte mich irritiert auf und sie knurrt unwillig, als ihr Kopf auf die Matratze knallt. „Was?!" frage ich. SIE war doch immer diejenige, die meinte, dass James und ich aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen füreinander bestimmt sind...
„Man hasst nur die, die man liebt." murmelt sie und krallt sich mein Kopfkissen.
Ja, schon gut. Das hätte ich mir jetzt denken können.
„Warum willst du das eigentlich wissen?"
„Weil ich ihm gesagt habe, dass ich ihn nicht hasse." sage ich.
„Natürlich hasst du ihn. Das ist quasi ein Naturgesetz."
„Wir sind nicht füreinander bestimmt."
„Wetten das." ist das letzte, was sie murmelt, bevor sie in MEINEM Bett mit MEINEM Kopfkissen einschläft. Das ist ja wohl eine ganz billig Methode, während einer Diskussion einfach einzuschlafen.
Ich bleibe still liegen, versuche das Bild aus meinem Traum festzuhalten. Ich habe von Amos Diggory geträumt. Das ist der ultimative Beweis, dass ich im Grunde meines Herzens genau so bin, wie alle anderen normalen Mädchen zwischen 14 und 21. Ich halte die Augen geschlossen, genieße das Gefühl aus meinem Traum, ziehe es mit in die Realität, öffne die Augen und......
„AHHHH!!!!" Mein Schrei hätte dem einer Todesfee Konkurrenz gemacht. Zuerst ziehe ich die Decke an mich, damit er mich bloß nicht sieht, dass ich eine Vorliebe dafür habe nur in Unterwäsche zu schlafen. Dann fällt mir ein, das man durch die eng angezogene Decke die Konturen meines Körpers viel zu gut sehen kann und schließlich weicht die Verlegenheit der Wut und das Alles innerhalb von fünf Sekunden.
„POTTER!!!" Meine Stimme überschlägt sich und hallt von den Wänden wieder. „Was bei Merlin fällt dir ein?! Meine Tür ist mit drei Passwörtern gesichert! Aber selbst mit dreitausend, könnte ich dich hormongesteuerten Perversling nicht von mir fernhalten!! Verpiss dich Potter!! Fahr zur Hölle. Geh zu deinen Schlampen!! RAUS!!" Ja, meine Stimme hat wahrscheinlich ganz Hogwarts geweckt und ja, ich bin hysterisch aber vor allem bin ich müde....... und wütend!
Und dann geschieht das unglaubliche: Er geht einfach. Keine Beleidigung, keine zickige Entgegnung. Ohne eine Szene zu machen geht er.
Und ich frage mich....
..... „Was war das denn?"
Ups, Ruby hatte ich ganz vergessen. Und auch um sechs Uhr morgens ist die neugieriger als gut für sie ist.
James, eine halbe Stunde später, Maudererschlafsaal„Padfoot! Padfoot!! Verdammt Sirius! Jetzt wach endlich auf!"
Ein Knurren und mein angeblich bester Freund dreht sich auf die andere Seite. Hallo!! Notfall! Ich fühle mich vernachlässigt . Das ist schlecht für mein Ego.
„Gib es auf James. Du weißt doch, dass du ihn nicht wecken kannst, bevor alle normalen Menschen schon eine Stunde lang frühstücken."
Jemand, der aufsteht, bevor alle normalen Menschen überhaupt nur ans Frühstücken denken, kommt aus dem Badezimmer.
„Morgen Moony."
„Was gibt's denn Prongs? Du klingst verzweifelt. Nein, lass mich raten... Es geht bestimmt um Lily und wenn du zu Padfoot gehst anstatt zu mir, dann hast du bestimmt was angestellt, von dem ich dir mit tausendprozentiger Wahrscheinlichkeit abgeraten hätte..."
Schicksalsergeben nicke ich.
„Ich hoffe nur, „ sagt Remus und zieht sich ein weißes Hemd über den Kopf. „Dass es nichts mit einem leeren Besenschrank zu tun hat."
Ich verziehe das Gesicht. Also wirklich, was denkt der denn von mir. Ich bin doch nicht Padfoot! Ein leerer Besenschrank.... Pff, das ist total stillos. Ich bevorzuge leere Klassenzimmer.
„Hast du es endlich geschafft Evans flachzulegen, Prongs?" Ja, so ist Sirius. Kaum wird's versaut, wacht er auf.
„Nein. Ich wollte sie nur fragen, ob sie mit ihr frühstücken geht, war allerdings ein bisschen früh dran und sie lag da und war am schlafen und sah so......"
„Süß aus? Das haben schlafende Menschen so an sich."
„Jedenfalls," rede ich weiter. Sirius kann ich nach fast sieben Jahren Training nahezu perfekt ignorieren. „Jedenfalls habe ich ihr beim Schlafen zugeschaut..... bis sie aufgewacht ist und durchgeknallt ist."
„Was hatte sie an?" fragt unser problemorientierter Sirius.
„Unterwäsche. Hellblaues Hemdchen mit Spagettiträgern."
„Du weißt, was ich sagen will, oder Prongs?" Remus hat sich auf sein Bett gesetzt und sieht mich vorwurfsvoll an. Ich ahne schreckliches. „Das ich nen Schaden habe?"
„Allerdings hast du den." und schon wieder mischt sich Sirius uneingeladen ein. „Wie kann man sich in einem Zimmer mit einer praktisch nackten Evans verbringen, mit einer nackte und schlafenden Evans und ihr nur beim Schlafen zu schauen."
„Vielleicht weil deine Matratze auch anwesend war." sage ich. Es ist ein Teil der Wahrheit. In Wirklichkeit will ich, dass es Lilys freier Wille ist, wenn sie mit mir schläft. Und das wird sie.... irgendwann... hoffe ich.
„Entschuldige dich." schlägt Remus vor.
„Ha." macht Sirius und sich damit immer unbeliebter. Aber er hat recht.
„Das geht nicht. Ich bin vollkommen unbegabt im Entschuldigen." protestiere ich.
„Das liegt an mangelnder Übung." Und Padfoots Beliebtheitsgrad fällt weiter. Er nutzt es schamlos aus, dass er der einzige ist, der mir ungestraft so was sagen kann.
„Im Ernst Moony. Es muss noch eine andere Möglichkeit geben." sage ich.
Remus sieht mich an, wie jemand, der einem kleinen Kind erklärt, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Dann seufzt er leise. „Wenn du meinst."
Oh ja, Ich meine und was James Potter meint ist auch die Wahrheit.
Unten im Gemeinschaftsraum treffe ich eine halbe Stunde später tatsächlich auch das Objekt meiner Begierde, die Heldin meiner feuchten Träume, die zickigste Jungfrau auf Hogwarts oder anders gesagt: Lily Evans, live, in Farbe und mit grottenschlechter Laune.
„Hey Lily." rufe ich und werde zum zweiten Mal an diesem Morgen ignoriert. Sie geht mit erhobenem Kopf an mir vorbei zum Kamin.
„Lil. Jetzt warte halt mal."
„Was willst du Potter." Ihre Stimme vibriert vor Wut. Ihre Augen blitzen gefährlich. Eigentlich liebe ich es , wenn sie so auf der Palme ist, dass ihre Wangen sich röten. Ich habe es mal geliebt, wenn sie so starke Gefühle gezeigt hat und wenn dieses Gefühl Hass war, dann war das auch okay. Aber jetzt ist es das nicht mehr. Ich will nicht, das sie mich hasst. Auch wenn mir das erst gestern Abend klargeworden ist.
Also sage ich das erste, was mir einfällt. „Ich will ich entschuldigen." sage ich leise.
Sie schaut mich erst erstaunt an, dann schüttelt sie unwillig den Kopf. „Wenn du dich entschuldigst, dann heißt das meistens, dass du nach Ausreden fischt."
Sie kennt mich ziemlich gut, was? „Nein. Ich hätte das nicht tun dürfen. Aber ich wollte dich wirklich nicht antatschen, oder so. Ich wollte dir nur beim Schlafen zu sehen."
„Wieso solltest du das wollen?"
„Weil du........ süß bist."
Lily im GemeinschaftsraumAlso, das ist mit Abstand das beste Kompliment, das ich je bekommen habe. Nein, Stopp! Es wäre das beste, wenn es nicht von Pot.... okay, von James gekommen wäre. Wenn Amos das gesagt hätte, dann..... tja, dann wäre es um meine Unschuld entgültig geschehen gewesen. Aber bei James.... Ich weiß ja nicht, sicher, er hat es süß gesagt und alles und diese Augen sind unglaublich; so strahlend und ehrlich. Vielleicht aber nur ganz vielleicht glaube ich ihm.
„Gibst du mir noch ne zweie Chance?" fragt er und legt dabei den Kopf schief.
„Es wäre deine hundertste Chance, James." seufze ich und er lächelt leicht. Wie zum Teufel soll frau da nein sagen? Besonders weil es nicht sein Ich-hab-so-gute-Laune-weil-ich-dich-gleich-flachlegen-werde-Lächeln ist, sonders, weil es ein aufrichtiges Lächeln ist, ein liebes Lächeln, ein Lächeln, von dem ich gar nicht wusste, dass er darüber verfügt.
„Warum schaffst du es eigentlich immer wieder, dass ich dir nicht den Kopf abreiße?" will ich wissen.
„Weil ich das Geheimnis der Lily Michelle Evans kenne...."
Uhi, das klingt ja ganz toll. „Mein zweiter Vorname ist kein Geheimnis mehr. Bedank dich bei deinem Busenfreund Black."
„Das habe ich nicht gemeint, Lil." damit dreht er sich um und entschwindet Richtung Frühstück.
Zwei Stunden später bin ich mit meinen Zauberkunst Unterlagen unterm Arm und Ruby im Schlepptau auf dem Weg nach draußen, um das letzte bisschen September Sonne zu genießen und um zu lernen.
„Jedenfalls hat er sich bei dir entschuldigt, also respektiert er dich und du wolltest doch immer nen Typen, der dich respektiert."
„Mh. Wo will der denn hin?" frage ich und starre unkontrolliert in Richtung Wendeltreppe, die zum Ravenclawturm führt.
„Auf Grund des Mangels an Bekleidung, schätze ich mal, dass er zum See will."
Amos Diggory schwebt die Treppe runter. Ein Badetuch unterm Arm und das schönste Lächeln der Welt auf den Lippen. Vor allem ist er nur mit einer Badehose bekleidet. Heilige Mutter Merlins fang mich auf, wenn ich in Ohnmacht falle!
„Hey Ruby. Na Lily, fleißig wie immer?"
„Ja," hauche ich. Wo ist meine Stimme, wenn ich sie brauche?
„Dann viel Vergnügen. Vielleicht sehen wir uns später noch....?"
„Bestimmt," sagt Ruby mit ihrer Leck-mich-am-Arsch-Stimme, „ Tschüß Amos."
Ich komme mir total bescheuert vor, fühle mich wie in Watte gepackt, trage ein lächerliches Lächeln auf den Lippen und selbst Rubys Fingernägel in meinem Oberarm könne mir das nicht versauen.
So fühlt sich das also an, wenn man verliebt ist.
t.b.c.
