Disclaimer: Natürlich besitze ich hier immer noch nichts. Wer Wünsche, Anregungen, Beschwerden usw. hat, der soll sich bitte an Joanne K. Rowling wenden oder mir ein Review schreiben. Ich leite es dann an Joanne weiter... Nein, wer's glaubt... °lach°


Mirror Tales

Chapter 2


Draco Malfoy befand sich Aug in Aug mit Ginevra Weasley.

„Malfoy", zischte sie. Er hob eine Augenbraue und musterte sie. Sie trug einen langen, eng anliegenden schwarzen Rock und ein enges türkises Shirt, das ihre roten Haare, die sie offen trug, hervorstechen ließ. Unter dem Rock lugten hochhackige, schwarze Stiefel hervor. Am Shirt trug sie einen Anstecker, auf dem einfach „Ginevra" stand.

„Weasley", zischte er zurück. „Hat sich jemand dazu herabgelassen, dir einen Job zu geben?"

Ginevra schnaubte, riss sich aber zusammen. „Womit kann ich Ihnen helfen, Mr. Malfoy?", fragte sie spitz und unpersönlich.

Draco sah sich kurz im Laden um. Der Raum erstreckte sich weit nach hinten und es waren künstliche Wände aufgestellt, an denen die Verkaufsstücke befestigt waren. Alles feinste Spiegel, wie er bemerkte. „Nun", wandte er sich zurück an Ginny, „ich hätte gerne eine andere Bedienung."

Ginny verschränkte ihre Arme vor der Brust. Während Draco gebannt bemerkte, dass sich ihre Brüste dadurch etwas nach oben schoben, bemerkte er auch, dass sie auf ihrer linken Handoberfläche eine grässliche alte Brandwunde trug. „Leider sind all unsere verfügbaren Mitarbeiter mit Kunden beschäftigt, daher muss ich Sie bitten, mit mir Vorlieb zu nehmen", gab sie steif zurück. Dracos Blick wanderte hoch zu ihren Augen, in denen er eindeutig Krieg lesen konnte.

Schön. Wenn sie sich mit ihm streiten wollte, dann bitte.

Gelassen zog er seinen Mantel aus und warf ihn ihr zu. „Es ist heiß hier drinnen", antwortete er kühl.

Ginevra starrte ihn wütend an, ehe sie den Mantel über einen Sessel hängte, der etwas abseits hinter dem Tresen stand. Der Typ hatte nerven! Stolzierte hier herum wie ein Snob... Ach Verzeihung, er WAR doch ein Snob! Nicht nur sah er aus wie einer, in seinem Designeranzug, den er zuvor noch unter seinem Mantel versteckt hatte, nein, er benahm sich definitiv auch wie einer.

„Würden Sie mich bitte durch das Geschäft führen", wies er sie an und ging voraus. Ginevra folgte ihm und beeilte sich, ihm zu jedem Spiegel die Geschichte zu erzählen, die hinter dem Schmuckstück stand. Draco hatte zahlreiche Fragen und zu seiner Verwunderung stellte er fest, dass Ginny nicht nur ein umfangreiches Grundwissen über die Materie besaß, sondern anscheinend dieses Thema mit genauso viel Faszination betrachtete wie er. Ginny hoffte einfach, ihm eins auswischen zu können, indem sie ihn durch ihr Wissen beeindruckte. Was ihr auch gelang.

Schlussendlich zog er seinen Mantel wieder an und verließ er den Laden, ohne etwas zu kaufen. Er konnte es nicht übers Herz bringen, einer Weasley etwas abzukaufen – noch nicht. Er wusste, dass seine Leidenschaft für Spiegel größer war als sein Hass der Familie Weasley gegenüber.

In seinem Schlafzimmer angekommen stand er nun mit einem ernsten und sich prüfenden Gesichtsausdruck vor seinem Schlafzimmerspiegel.

„Sie waren lange weg, Draco", sagte sein Spiegel. „Haben Sie viele neue Stücke für Ihre Sammlung erwerben können?"

Draco brauchte etwas, ehe die Meldung zu ihm durchgedrungen war. „Was? Ah... nein. Ich hatte eine unliebsame Begegnung mit einer gewissen Ginevra Weasley", erzählte er seinem Spiegel. Daraufhin starrte er weiterhin gedankenverloren sein Spiegelbild an.

„Vielleicht würde es Ihnen gut tun, wieder einmal mit einer Frau auszugehen", schlug sein Spiegel vor.

„Was? Mit Weasley etwa?", fragte Draco schockiert. Woher wusste sein Spiegel bloß, dass er an eine feurige, rothaarige Spiegelverkäuferin dachte, die sanft geformte Oberschenkel, eine gerundete Taille und Brüste hatte, von denen so manch andere Frau nur träumen konnte? Nicht zu vergessen diese funkelnden Augen, in denen er wie in einem offenen Buch ihre Gefühlsregungen ablesen konnte...

„Sie denken doch an sie, nicht wahr?", fragte der Spiegel. Hätte er ein Gesicht gehabt, hätte Draco bestätigen können, dass sein Spiegel verschmitzt lächelte.

„Nein, das stimmt nicht", log Draco und wandte seinen Blick von seinem Spiegelbild ab.

„Was ist es dann, worüber Sie sich Sorgen machen?", fragte sein Spiegel beharrlich weiter. Draco musste zugeben, dass er hier wohl gerade ein psychologisches Gespräch miterlebte.

„Die Geschäfte, Spiegel, die Geschäfte", erwiderte Draco schnippisch. „Nichts, worüber du dir Sorgen machen bräuchtest, solange du noch in diesem Zimmer verweilst."

„Ja, Draco", antwortete sein Spiegel ergeben. Es war bis jetzt zwar noch nie vorgekommen, dass Draco auf einen seiner Spiegel so wütend geworden war, dass er ihn zerschlug – ein zerbrochener Spiegel bringt bekanntlich sieben Jahre Pech mit sich – aber es könnte für alles ein erstes Mal geben.

Draco drehte sich um und stolzierte aus dem Zimmer. Dabei wurde ihm allerdings klar, dass sein Spiegel mit der Behauptung, er würde an Weasley denken, gar nicht so Unrecht hatte.

Aber halt mal. Natürlich dachte er nicht an die Tochter von Arthur und Molly Weasley, sondern an die Frau, zu der sie geworden war. Eine ganz und gar nicht unansehnliche Frau, wie ihm bewusst war. Wenn er ihre Herkunft außer Acht ließ, konnte er sich durchaus vorstellen, dass sie für eine Nacht ziemlich interessant für ihn wäre. Aber mehr? Nein, das konnte er sich wirklich nicht vorstellen...

Aber in einem war er sich sicher. Er würde in den Laden zurückkehren und dann? Er würde sich einen Spiegel kaufen, natürlich, und er würde Weasley wiedersehen...


A/N: Ein Review wär echt nett! Ich weiß immer noch nicht, ob ich die Geschichte weiter schreiben soll, kommt darauf an, wie gut sie euch gefällt. Aber sollte ich doch weiterschreiben, so könnt ihr euch sicher sein, dass es noch ziemlich heiß her geht! Und das nächste Kapitel wird vermutlich um einiges länger als dieses hier. Also sagt mir eure Meinung bitte!