AN: Ja! Ja! Ja! Ihr hab't Recht! Das mit dem Animagus war auch bei uns Streitpunkt Nr.1. Uns war schon klar, dass Lupin kein Animagus ist, doch das Problem bei seinen Szenen ist, dass man nicht genug (gute) Namen für ihn hat! Man kann „Lupin" oder „Remus" sagen. Bei Snape-Szenen dann eigentlich nur noch „Lupin". Während man bei anderen Personen wie z. B. Snape noch Ausweichmöglichkeiten wie: Ex-Todesser, Zaubertränkemeister, Hauslehrer, Reinblütler, Aristrokat, „Gewitterfront" und so weiter hat, sieht das bei Remus echt schlecht aus. „Ex-Rumtreiber" hört sich total blöd an (vor allem wenn man die Bücher auf Englisch gelesen hat) und wir wollen es so wenig wie möglich benutzen. „Verteidigung gegen die Dunkle Künste Lehrer" ist zu lang um es öfters als einmal in einem Paragraph zu verwenden und „Werwolf" ist entweder in Zusammenhang zweideutig (da man meinen könnte, dass er sich schon verwandelt hätte) oder die Konnotation ist zu negativ belastet. So haben wir verzweifelt nach einem zweiten Namen für Lupin in diesem Chapter gesucht und Anne hat sich für Animagus entschieden. Wahrscheinlich da es dem Ganzen am nächsten kommt. Wenn es euch aber stört werden wir von nun an immer anstatt „Animagus" „Ex-Rumtreiber" schreiben (egal wie bekloppt sich das auch anhören mag). Auf jeden Fall freuen wir uns über das Feedback
Kapitel 16: Schuldgefühle
„Und ich sage euch, Snape hat einen Verbotenen Zauber angewandt", flüsterte Harry zu Hermione und Ron, als sie die Krankenstation verließen. Sie hatten ihren Lieblingsprofessor nach der Vollmondnacht besuchen wollen, aber der Arzt hatte sie wieder fortgeschickt, mit den Worten, dass der Patient noch Ruhe brauchen würde.
„Harry, jetzt gib' endlich Ruhe. Du hast uns gestern Abend schon mehr als deutlich gezeigt, was du von der Sache hältst. Wenn es dich so sehr nervt, schick eine Eule zu Dumbledore." Hermione hatte die Nase voll von Harrys ständigen Beschwerden über Snape. Sie trafen sich in ein paar Minuten mit ihren neuen Freunden in der Großen Halle und ihr war überhaupt nicht danach, über ihren Zaubertränkemeister zu diskutieren.
Unterwegs stießen sie auf Marie und ein kleines Mädchen.
„Hi, alle miteinander. Das hier ist meine kleine Schwester, Sophie. Sie ist gerade erst eingeschult worden und ist daher ein wenig anhänglich. Wir werden unser nächstes Schachspiel wohl verschieben müssen." Sie schaute enttäuscht zu einem rot anlaufenden Ron, der von Sophie mit skeptischen Blicken beäugt wurde.
„Kein Problem. Hi Sophie, ich bin Ron, und das sind Hermione und Harry", Ron lächelte die Kleine freundlich an, wurde aber irgendwie das Gefühl nicht los, dass sie ihn nicht mochte.
In der Großen Halle trafen sie auf die anderen. Das Duell des Vortags war das Gesprächsthema der gesamten Schule, diejenigen, die dabei gewesen waren, waren hellauf begeistert, und die, die es verpasst hatten, wollten alles ganz genau wissen. Mittlerweile gingen sogar die Meinungen der Schüler auseinander und es bildeten sich zwei Lager: Ein Snape-Fanclub und ein Lupin-Fanclub.
In der nächsten Stunde stand Geschichte an der Tagesordnung. Im Klassenzimmer erwartete die Hogwartsschüler eine Überraschung: Sie begegneten neuen Schülern. Perplex setzten sie sich auf ihre Plätze und Hermione fragte Marie leise: „Sag mal, wo kommen denn die neuen Schüler her?"
„Das weißt du noch nicht? Also, an unserer Schule gibt es Kombiunterricht, das heißt die Schüler der Muggelschulen nehmen an unserem Unterricht teil, zumindest an dem, an dem sie ohne Magie teilnehmen können."
„WAS! Die Muggel wissen über euch bescheid?!"
„Shhht! Nicht so laut. Und nein, die Muggel wissen nicht über uns bescheid. Es nehmen nur die Squibs der Zaubererfamilien an dem Unterricht teil. So eine Art Gleichberechtigung."
„Aha."
Diese Schule ist wirklich seltsam. Nicht nur, dass Handys und ähnliche Muggeltechnologien hier funktionierten, nein, die ganze Bibliothek konnte man mit einem Computer durchforsten! Schon besser als Hogwarts organisiert, aber Bücher sind mir doch lieber…
Die letzten Sonnenstrahlen des Tages fielen durch das Fenster auf das einzig belegte Bett der Krankenstation, dessen momentaner Eigentümer noch immer, wenn auch nicht ganz so friedlich, wie man es ihm womöglich gewünscht hätte, schlief.
Diese Vollmondnacht hatte von Remus Lupin mehr abverlangt, als er jemals erwartet hätte. Kaum zurückverwandelt, hatte ihn die Müdigkeit übermannt und seitdem hatten ihn fortlaufend Alpträume gequält, in denen er immer wieder hilflos mit ansehen musste, wie er sich als Werwolf auf Snape und dann auf die unschuldigen Schüler stürzte.
Aus eben so einem Traum schreckte er gerade auf, als Doktor Rosenberg seine stündliche Visite bei ihm vollzog. Verstört schaute sich der Hogwartsprofessor in der ungewohnten Umgebung um, bis sein Blick auf den überraschten Arzt neben ihm fiel, und er instinktiv zurückwich, aus Angst seinen Gegenüber, und sei es auch nur durch die kleinste Berührung, zu verletzen.
Der Arzt schaute seinen Patienten nur mitfühlend an und informierte ihn dann über seinen gegenwärtigen Zustand.
„Es ist erfreulich zu sehen, dass es ihnen wieder besser zu gehen scheint. Ich würde ihnen ja raten, noch eine Nacht hier zu bleiben, nur zur Vorsicht, aber ich kann sie schließlich zu nichts zwingen. Wenn sie sich dennoch entscheiden sollten, zu gehen, wäre es empfehlenswert, es langsam angehen zu lassen und sich noch ein wenig Ruhe zu gönnen."
Er stellte einen Zaubertrank auf den Tisch neben das Bett und lächelte, als er sah, wie Remus versuchte aufzustehen. „Das hier sollten sie noch einnehmen bevor sie gehen. Und falls sie irgendetwas brauchen sollten, melden sie sich einfach."
Lupin war nicht im Stande eine vernünftige Antwort zu formulieren und brachte daher nur ein „Danke" hervor, woraufhin Doktor Rosenberg den Raum umgehend verließ, um sich wieder seiner Arbeit zu widmen.
Noch immer ein wenig schläfrig und benommen von den ungewöhnlich starken Schmerzen, nahm der ehemalige Rumtreiber den Zaubertrank zu sich, der ihn rasch von jedweden Qualen befreite.
Als er anschließend nach seinen Sachen griff, die auf einem Stuhl neben dem Bett lagen, blieb sein Blick auf den „Besserungsgeschenken" am Fußende des Krankenbetts haften. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, als er die Namen von Harry, Ron und Hermione sowie vieler anderer Gryffindors erkannte, die ihm alles Gute wünschten.
Und dann, urplötzlich traf ihn wieder die Erinnerung an das Duell mit Snape. Und die seiner Alpträume.
Was hab' ich nur getan! Zitternd ließ er sein Hemd fallen und sank auf die Knie. Sein Herz begann zu rasen, als ihm das Ausmaß seiner Handlung bewusst wurde, und die Gedanken, die ihm mit einem Mal durch den Kopf schossen, verursachten starke Kopfschmerzen.
Ich…ich hätte ihn umbringen können. Wie -…schon zum zweiten Mal. Das wird er mir nie verzeihen. DAS kann ich mir ja nicht einmal selbst verzeihen!!
Remus hockte auf dem Boden und starrte geschockt auf den Fußboden.
Wie hatte es nur so weit kommen können…
Eine halbe Stunde später befand sich Lupin – immer noch ziemlich geschockt – auf dem Weg zu seinem Quartier. Zumindest dachte er, dass es der richtige Weg sei, denn in Gedanken versunken und geplagt von tiefen Schuldgefühlen achtete er nicht wirklich auf seine Umgebung. Erholung hatte ihm der Schlaf nicht gebracht, dementsprechend ging er ein wenig schwankend durch die Gänge der Schule und das sich in seinem Kopf immer und immer wieder wiederholende Szenario seines Alptraumes verdarb ihm jeglichen Appetit.
Nach einiger Zeit hatte er sich hoffnungslos verlaufen, dennoch scheute er sich, jemanden um Hilfe zu bitten, aus Angst vor möglichen Reaktionen, welche er nach dem gestrigen Tag erhalten könnte.
Sie hassen mich. Nein, schlimmer noch, sie haben Angst vor mir. Und Snape…er wird mir wahrscheinlich nicht einmal zuhören. Er ist bestimmt schon bei Dumbledore oder sonst wo und kümmert sich darum, dass ich eingesperrt werde – wer könnte es ihm auch schon verübeln?
Remus lehnte sich hilfesuchend an die Wand, als ihn die Müdigkeit übermannte. Die Erschöpfung ließ ihn kaum noch aufrecht stehen, geschweige denn klar denken.
Am besten wäre es, ich kündige gleich und dann…
Die Stimmen, die aus dem Raum vor ihm kamen, unterbrachen jäh seine Gedanken. Eine von ihnen erkannte er nur zu gut: Severus.
Der Zaubertränkeprofessor von Hogwarts befand sich in einem nicht sehr erfreulich anmutenden Gespräch mit Charlotte von Stein und Hektor von Schwarzenberg. Sie hatten ihn nach dem Abendessen um eine kleine Unterredung gebeten und nun saß er im Lehrerzimmer und versuchte seit einer geschlagenen halben Stunde den Personen vor ihm klar zu machen, dass sein Handeln unumgänglich gewesen sei. Natürlich hatte er die Wahrheit ein klein wenig verschönt, denn die Sache mit Malfoy und Lupin war seltsamerweise unter den Tisch gefallen. Stattdessen hatte er den Ernst der Lage allein mit Lupins bevorstehender Verwandlung zu erklären versucht, während er den Crutiatus-Fluch hingegen als reine Selbstverteidigung definierte, was von Stein allmählich zufrieden zu stellten schien, während von Schwarzenberg Snape von Anfang an keine Schuld an dem Vorfall gegeben hatte.
„Ich kann immer noch nicht verstehen, warum jemand wie Albus Dumbledore ein so gefährliches und unberechenbares Ding auch nur in die Nähe der Kinder lässt." Schwarzenberg schaute Snape verständnislos an, doch dieser schwieg sich aus. Er hatte dem Schulleiter nicht selten eben diese Frage gestellt und der ansonsten so ausgesprochen redgewandte Professor Snape, brauchte nun ein wenig zu lange um eine plausible Antwort zu formulieren. Schließlich war er nicht ganz unschuldig an Lupins „Aussetzer".
Snapes Schweigen versetzte Remus einen erneuten Stich ins Herz. Er hatte jede Möglichkeit auf einen Waffenstillstand mit dem Zaubertränkemeister verspielt.
„Wie konnte so etwas nur Lehrer gegen die Dunklen Künste werden? Das ist doch ein Paradebeispiel für äußerst gefährliche, magische Kreaturen!"
Remus zuckte zusammen. Ich hab's gewusst. Sie hassen mich. Es wäre besser, wenn ich umgehend nach England zurückkehre. Er war im Begriff zu gehen, als er Snape das Wort ergreifen hörte.
„Erachten sie es nicht als etwas zu anmaßend einen so angesehenen Zauberer wie Albus Dumbledore in Frage zu stellen?"
Ich tu' das zwar auch immer wieder, aber wenigstens nicht vor anderen Leuten.
„Die öffentliche zur Schaustellung ihrer Inkompetenz ist beschämend. Glauben sie allen Ernstens, dass der Schulleiter jemanden einstellen würde, wenn er davon überzeugt wäre, dass dieser seinen Schülern etwas antun würde?"
Lassen wir einfach außen vor, dass Dumbledore sich schon des Öfteren geirrt hat, was die Wahl neuer Kollegen angeht.
Hätte Snape gewusst, dass sein „Feind" jedes seiner Worte mithören würde, wären ihm diese Sätze wahrscheinlich niemals über die Lippen gekommen.
Remus stand auf dem Flur und starrte ungläubig auf die Tür, welche die drei Gesprächspartner von ihm trennte. Das hatte er nicht erwartet, nicht von Snape. Vollkommen aufgelöst lief ihm eine einzelne Träne über die Wange…
Severus machte sich auf den Weg zu seiner zeitweiligen Unterkunft, mit der Absicht vorher noch kurz auf der Krankenstation vorbeizuschauen. Die Verteidigungslehrerin und der Stellvertretende Direktor hatten ihn schon zu lange mit diesem unsinnigen Gespräch gelangweilt. Wie konnte man nur so verblendet sein? Wie kannst du nur so dumm sein? Das war DIE Chance Lupin loszuwerden, und was machst du? Idiot!
Als er um eine Ecke bog, wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er Lupin, der anscheinend auf dem Weg zu seinen Räumlichkeiten war, auf der gegenüberliegenden Seite an der Wand entlanggehen sah. Der Werwolf sah wirklich nicht gut aus – glatte Untertreibung, es sah aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen: Dunkle Ränder unter den Augen, hängende Schultern und schwerfällige Atmung. Severus wusste für den Bruchteil einer Sekunde nicht, was er tun sollte, dann griff er reflexartig nach Lupins Schulter, um diesem den Rückweg zu erleichtern, doch Lupin stieß seine Hand grob von sich und schaute ihn verschreckt an.
Gut gemacht, Severus! Jetzt hat sogar ein Werwolf Angst vor dir. Doch wusste Severus nicht, dass Remus nur befürchtete, ihn zu verletzen, falls sie sich berühren sollten. Eine Mischung aus Schuld und Reue stieg in dem Ex-Todesser auf, die sich jedoch nur kurz in seinen schwarzen Augen widerspiegelte, kurz bevor er zu einer passenden Bemerkung ansetzte.
„Was für ein elender Anblick. Wäre es nicht angebrachter auf der Krankenstation zu bleiben?" Den vorwurfsvoll-distanzierten Unterton konnte Snape einfach nicht vermeiden, doch bereute er schnell, überhaupt irgendetwas gesagt zu haben, da Lupin bei seinem Kommentar zusammenzuckte wie ein Kind, dass Prügel erwartete.
Als Remus zu seinen schwarzgekleideten Kollegen aufschaute, fiel ihm ein, dass er dem Zaubertränkemeister noch immer eine Entschuldigung schuldete.
Im Allgemeinen wäre es nun angebracht eben diesen um eine Aussprache, bei einem Glas Rotwein zu bitten, doch was Snape betraf… Noch bevor er den Gedanken zu Ende führen konnte versagten Remus letzte Kraftreserven und er verlor seinen Halt.
Severus reagierte instinktiv und noch bevor er wusste, was er tat, hatte er den Werwolf vor seinem Sturz bewahrt. Dieser schien sich diesmal nicht gegen seine Hilfe zu sträuben – oder war einfach nicht mehr in der Lage dazu –, so dass Snape ihn zu dessen Unterkunft begeleitete bzw. stützte.
„D…Danke."
Hatte sich der Ex-Todesser gerade verhört?
„Danke…für die Hilfe…", sagte Remus ein zweites Mal kaum hörbar, bevor er einmal mehr das Gleichgewicht verlor und sich deshalb gezwungen sah seine Aufmerksamkeit wieder auf die Motorik seines Körpers zu richten, um nicht ohnmächtig zu werden.
Snape half Lupin in dessen Schlafzimmer und wandte sich zum Gehen.
„Es…es tut mir leid."
Severus blieb wie vom Donner gerührt stehen und drehte sich verwundert um.
Was sollte das heißen?
Remus mied die Augen des Zaubertränkemeisters und erkannte deshalb auch nicht seine Verwirrung. „Das Duell…ich hätte die Kontrolle nicht verlieren dürfen. Es tut mir leid."
Severus entging der gequälte Ausdruck in den Augen seines Gegenübers nicht und nach einem „genaueren Hinschauen" (mit Occlumency, oder Legislablabla? Was weiß ich), welches für Remus jedoch unbemerkt blieb, zog Snape eine kleine Flasche aus seiner Manteltasche, die er dann wortlos auf die Nachtkonsole stellte.
Remus schaute die Flasche nur fragend an, machte aber keine Anstalten, sie zu nehmen.
„Dreamless Sleep Potion."
Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht des Verteidigung gegen die Dunklen Künste Lehrers.
„Danke…für alles."
„Was denkst du, was Albus mit mir machen würde, wenn er erfährt, dass ich meinem Kollegen, in einem solchen Zustand, stumpf ignoriere?" Besonders nachdem ich ihm einen Verbotenen Zauber verpasst habe.
„Wie du siehst, bleibt mir keine Wahl." Severus versuchte so anteilnahmslos wie möglich zu klingen. Nachher kam der Werwolf noch auf die absurde Idee, dass er aus purem Mitleid gehandelt habe, ein Gefühl, dass sich nur äußerst selten bei dem Zaubertränkemeister offenbarte, wenn überhaupt.
„Trotzdem danke."
Der treibt mich in den Wahnsinn. Wieso entschuldigt der sich, obwohl das meine Aufgabe ist? Und dann bedankt er sich auch noch!
Doch noch bevor er eine Entschuldigung formulieren konnte, die sich bei dem Gedanken an die von ihm verursachten Alpträume des Ex-Rumtreibers leider schon fast instinktiv einstellte, gewann sein Stolz wieder die Oberhand und Severus verließ abrupt den Raum.
AN: Drei Wörter: „out of character", ich weiß. Aber ich hab' so 'nen traurigen Film gesehen, dass es mich einfach überkam. schnief Ich musste das mit dem zusammenbrechenden Lupin einfach reinbringen. Ist doch süß. Und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass ich Remus unnötig leiden lasse. Aber hey, wenn Anne ihn quält (mit Crucio!!!) dann ist das jetzt auch egal!
BITTE REVIEW!
