Kapitel 18: Unerwiderte Liebe
(by: Katharina '04)
Liebe,
die vereint.
The love, which I can't find.
Liebe, die schönste Sache der Welt. The love, which I never really felt.
Liebe,
die Flügel verleiht.
The love, which made me nearly blind.
Liebe, Glut des Herzens roh und heiß.
The love, which turned my heart to ice.
„Ich hasse Draco Malfoy" Ein Statement, welches nicht gerade vor Genialität strotzte, aber dessen Aussagekraft, in gerade mal vier kurzen Worten, nichts zu wünschen übrig ließ.
Während Maximilian von Hohenzollern über seinen Zaubertränkehausaufgaben hockte, saß Franziska immer noch amüsiert auf seinem Bett und sah, zum wiederholten Mal, den vier Worten zu, als diese im Vier-Sekunden-Abstand regelmäßig, in verschiedenen Farben über Maximilians Laptopbildschirm fuhren.
Dieser Malfoy schien es Maximilian ja ganz schön angetan zu haben, dachte die junge Hexe, als sie ihre blonden Haare in einem provisorischen Pferdeschwarz zusammenband. Es musste ganz schön wehtun, plötzlich auf Platz zwei der internen Beliebtheitsskala gerutscht zu sein. Nicht, dass es ihr etwas ausmachen würde. Ganz im Gegenteil. Franziska lächelte, sprang vom Bett und mopste Maximilan gekonnt den Apfel aus der Hand.
„Hey! Gib den sofort wieder her." Doch sie dachte nicht daran, setzte sich auf den Schreibtisch neben ihm und biss kraftvoll in den Apfel.
„Lecker." Neckte sie ihn über den stylischen, schwarzen Brillenrand hinweg und ihre grünen Augen glitzerten spöttisch.
„Typisch. Die Sachen anderer Leute schmecken dir ja immer am besten. Kleptomanin." Maximilian blätterte einmal mehr in seinem Buch umher, doch sein Blick verriet, dass er mit seinen Gedanken noch immer ganz woanders war.
„Was ist los?", fragte Franziska unverblümt. „Doch wohl nicht schon wieder eine deiner täglichen Malfoy-Depressionen? Der Typ ist es nicht wert. Er ist neu, das ist alles." Und das meinte Franziska absolut ernst. Franziska und Maximilian waren seit ihrem ersten Schultag in Hohenburg unzertrennlich und so war es für sie ein leichtes ihren Freund aus der Reserve zu locken.
„Ich habe keine Malfoy-Depression! Der Typ macht mich einfach nur krank, das ist alles."
„Natürlich. Und der Fakt, dass nun alle Mädchen ihn, anstatt dich, zum Mittelpunkt ihres beschränkten Universums erklärt haben, macht dich nicht eifersüchtig?" fragte sie ungläubig. „Ich meine, er sieht gut aus, hat Geld, ist intelligent, stammt von einer sehr alten, sehr angesehenen Zauberfamilie ab und er ist so unglaublich talentiert." Maximilian sah aus als würde er sich jeden Moment übergeben müssen. „Oh nein, fang nicht auch du noch an! Das ist ja wie im Irrenhaus hier. Draco hier, Draco da. Ich wandere aus. So, das war's!"
Franziska warf den Apfelkern in den Abfalleimer und sah ihren besten Freund mit einer gefährlichen Mischung aus Spott und Herablassung an. „Wusste ich es doch. Und was hast du vor? Du wirst diese Null doch wohl nicht mit seinem Macho-Getue durchkommen lassen, oder? Was ist dein Plan?"
Maximilian tippte einige Befehle auf seinem Laptop ein, stand auf, ging zum Drucker und entnahm diesem schweigend eine Fotografie seines bevorzugten Opfers. Franziska lachte, als sie erkannte, dass Maximilian tatsächlich dabei war Dracos Bild auf seiner Dartscheibe zu befestigten.
Viele hielten sie, die snobistische Reinblütlerin, schon für eitel und selbstgefällig. Doch selbst gegenüber der arroganten Schulsprecherin war Maximilian ein hoffungsloser Narzisst. Außerdem war Franziska sein kindlicher Rachefeldzug ein wenig zu niveaulos. Schließlich gab es subtilere und wesentlich effektivere Wege der Vergeltung.
„Ich bin entsetzt! Nein, was für ein sadistischer Geist sich doch hinter dieser Engelsfassade versteckt, Maximilian. Pfeile werfen auf eine Fotografie! Wie äußerst unanständig von dir. Ich glaube, mir bleibt keine andere Wahl als dich, entsprechend meiner Schulsprecher -Pflichten, der Direktorin zu melden. Tut mir leid." Theatralisch breitete sie die Hände aus und richtete ihre Augen gen Himmel.
„Spar mir deinen Sarkasmus, Franzi! Natürlich ist das nicht mein Plan. Ich habe mir bereits etwas wesentlich schmerzvolleres für Mr. mir-scheint-die-Sonne-aus-dem-Arsch Malfoy überlegt." Er grinste sie verstohlen an und warf dann den ersten Pfeil. Genau zwischen Dracos Augen. „Es wird dir gefallen."
Sie liebte ihn. Franziska wusste es. Am Anfang war es nur ein komisches Gefühl gewesen, doch wann immer sie mit anderen Jungen zusammen war, war sie sich vollkommen sicher, dass keiner sie jemals so verstehen würde wie Maximilian. Sie glichen sich, waren wie zwei Teile eines Ganzen. Sollten die anderen doch diesem Malfoy-Holzkopf nachlaufen, sie hatte sich schon vor langer Zeit entschieden. Nur Maximilian konnte ihr geben, wonach sie verlangte. Nur er war bereit das zu tun, was nötig war um sein Ziel zu erreichen. Er war nicht irgend so ein dummer Junge… Ihre Augen funkelten ihn vorfreudig an. Vielleicht war es gerade seine Ruchlosigkeit und sein Egoismus, welche ihn so anziehend für sie machte, Franziska wusste es nicht. Aber sie wusste, dass sie ihn liebte.
„Ich sage nur zwei Worte: Hermione Granger."
WAS?!
Maximilian von Hohenzollern bemerkte ihre offenkundige Bestürzung sofort und sah sie verständnislos an. „Sag nicht, du hast es nicht bemerkt?" fragte er blindlings.
„Was soll ich nicht bemerkt haben? Sorry, aber jetzt komm ich nicht mehr mit."
„Ich werd' verrückt, Franzi! Malfoy ist in die Granger verliebt und das über beide Ohren!"
Franziska hielt sich vorsichtshalber an Maximilians Schreibtischkante fest.
„Hermione Granger? Das Schlammblut Granger? Die mit dem Wischmopp auf dem Kopf?"
Maximilian lachte laut auf. „Genau die, Franzi. Unsere beiden Turteltauben waren heute in Zaubertränke sogar dermaßen abgelenkt, dass Snapes Vorzeigeschüler ihren Trank verbockt haben. Das ganze war sehr amüsant und aufschlussreich."
Jetzt passte auch endlich das letzte Puzzelstück perfekt an seinen Platz. Sie hatte sich schon seit langem gefragt, warum gerade Malfoy so immun auf all seine kleinen Verehrerinnen zu sein schien. Aber Hermione Granger? Ha! Geschah ihm recht. Ein Schlammblut. Franziska grinste. Seine Familie würde ihn wahrscheinlich enterben, oder gleich standrechtlich erschießen. Auf jeden Fall war sein Ruf schon so gut wie ruiniert.
„Willst du es ans schwarze Brett hängen, der Presse schicken oder gleich seinen Eltern schreiben?" fragte sie aufgeregt.
Maximilian drehte den Pfeil langsam zwischen seinen Fingern hin und her. „Oh, ich werde etwas viel schlimmeres tun als das, Franzi. Ich werde sein kleines, verwöhntes Herz brechen." Er blickte ihr kurz in die grünen Augen, bevor er auch den zweiten Pfeil mit tödlicher Präzision an sein Ziel katapultierte. „Ich werde sie ihm wegnehmen."
„Lucius." Gleißend weißes Licht schmerzte in seinen grauen Augen und versperrte Lucius Malfoy auf grausame Weise die Sicht. Die Intensität des Lichtes war kaum erträglich und sogar die eigenen Umrisse waren nur unzulänglich wahrnehmbar.
„Lucius." Nur mit Mühe war die helle Frauenstimme vernehmbar, doch hallte sie wie ein Echo aus längst vergangener Zeit immer wieder im Kopf des Zauberers. Erneut versuchte er seine Augen vor der Lichtquelle zu schützen, aber vergebens. Wie ein Trunkener taumelte er durch das weiße Nichts, während Nebelschwaden ihn immer weiter einhüllten.
Wem gehörte die Stimme, die ihn zu sich rief? Sie klang vertraut und dennoch unbekannt. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Helligkeit und Lucius konzentrierte sich einmal mehr darauf, den Ursprung des Rufes ausfindig zu machen.
„Lucius." Die Stimme war wunderschön und zog ihn wie hypnotisch in ihren Bann.
Er musste sie finden. Ganz gleich wie, aber er musste unter allen Umständen zu ihr gelangen.
Dann erkannte er diverse Steine, welche zu einer Anhöhe zu führen schienen und wäre in seinem arglosen Übermut beinahe auf einem der Felsen ausgeglitten. Doch rasch überwand der Zauberer seine kurze Unsicherheit und setzte sein Weg unbeirrt fort. Er durfte keine Zeit verlieren.
„Lucius." Erstmals machte er die Umrisse einer Gestalt aus und mit abnehmender Distanz wurde langsam das Bild einer jungen Frau erkennbar. Und da stand sie nun, mit dem Rücken zu ihm gewand. Eine Gestalt von solcher Schönheit wie er sie noch nie zuvor in seinem Leben erblickt hatte. Ihre filigrane Gestalt, so anmutig und vollkommen, ihre weiße Haut so blass und zerbrechlich, wie die einer Porzellanpuppe und ihr langes, hellblondes Haar, das wie fließendes Silber, im Wind wehend, ihre schmale Taille berührte…
Und in diesem Moment war sie für Lucius Malfoy der Ingegriff der Vollkommenheit.
Er musste zu ihr gelangen. Sie berühren. Er wusste nicht warum, aber wusste, dass er keine andere Wahl hatte. Endlich ergriff er ihre, unter seiner starken Hand, zerbrechlich wirkende Schulter. Dann drehte sie sich zu ihm um.
Narcissa!
Für einen kurzen Moment war der ansonsten selbstsichere Reinblütler vollkommen verwirrt, um nicht zu sagen bestürzt. Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich war es Narcissa. Welch' andere Frau hätte es jemals geschafft, ihn derartig in ihren Bann zu ziehen…
Narcissa lächelte ihn mit ihren kristallklaren, blauen Augen liebevoll an. „Lucius."
Die zierliche, rechte Hand seiner Frau streichelte sanft über seine Wange, während Lucius erleichtert die angestaute Luft aus seinen Lungen entließ, die Augen schloss und die Innenseite ihre Hand küsste. Narcissa…
Doch plötzlich wurde es dunkel um sie herum. Das Hell, welches noch vor wenigen Minuten seine Augen gepeinigt hatte, war verschwunden und eisige Kälte stieg umbarmherzig in seinem Körper hoch.
„Lucius!" Narcissa! Wo war sie?
„Lucius, das kannst du nicht zulassen!" Nicht zulassen? Lucius verstand nicht was sie meinte, doch langsam wurde die Schwärze allgegenwärtig und jeder Versuch, etwas in ihr zu erkennen, scheiterte kläglich. Sie musste ganz in seiner Nähe sein und dennoch war sie unerreichbar für ihn. Immer wieder griff er ins Leere, doch sie war nicht da.
„Hilf mir!" Verzweifelung verzerrte ihre Stimme und die Erleichterung, welche der Zauberer noch vor wenigen Sekunden empfundenen hatte, war vergangen, während er panisch nach seiner Frau in der Schwärze Ausschau hielt. Was sollte er nur tun? Dann ergriff er etwas. „Narcissa." Lucius Malfoy hielt sie fest an sich gedrückt, wie ein Schiffsbrüchiger der sich während eines Sturmes, mit gar unmenschlicher Kraft, an einem Stück Holz festklammert, um nicht zu versinken. Und so schien nun auch Narcissa sein einziger Halt in der Dunkelheit zu sein.
Unerwartet zerriss ein grüner Lichtstrahl die Finsternis und ein qualvoller Schrei erfüllte die Nacht. Lucius fühlte wie Narcissas Körper in seinen Armen nachgab. Er wollte sie festhalten, doch fiel ihr klammer, lebloser Körper bereits hart auf den kalten Felsboden.
„NEIN!"
Entsetzt schreckte Lucius Malfoy aus seinem Alptraum auf.
Was zum Irrwicht war das denn gewesen? Oh Merlin…ich glaub' ich werde langsam wirklich verrückt…Jetzt sehe ich schon Narc…
„Narcissa?" Lucius schaute sich schläfrig im Schlafzimmer um. Erste Sonnenstrahlen drangen durch die weißen Vorhänge und fielen milchig auf das große, dunkle Holzehebett. Das geräumige Schlafzimmer zeugte von schlichter Schönheit. Ein Bett, zwei Kommoden, und ein riesiger Spiegel waren die einzigen Einrichtungsgegenstände im Inneren, während drei Türen zu jeweils einem Bad und zwei Ankleidezimmern führten. Folglich eine eher spartanisch eingerichtete Räumlichkeit innerhalb Malfoy Manor. Doch so spartanisch es auch eingerichtet sein mochte, ein nicht unerheblicher Faktor fehlte…
„Narcissa!" Lucius schlug die Bettdecke zur Seite und lief zum Bad. Doch konnte er sie weder hier noch in ihrem Ankleidezimmer entdecken.
Verdammt! Warum kümmert es mich überhaupt?
Der vorangegangene Alptraum half Lucius nicht gerade sich zu beruhigen, so dass er ärgerlich nach seinem Morgenmantel griff und sich auf die Suche nach seiner Frau machte.
So schwer es Lucius auch viel, er musste sich eingestehen, dass er sich Sorgen um sie machte. Der Alptraum hatte ihn tiefer berührt als ihm lieb war.
Ein Malfoy kümmert sich um niemanden und braucht niemanden…und dennoch…war der Gedanke an seine Frau und seinen Sohn an schweren Tagen das Einzige gewesen, was ihn in Azkaban vor dem Wahnsinn bewahrt hatte. Lucius wusste nicht mehr, an wie vielen kalten Nächten er auf dem nackten Steinboden der Festung gelegen und geglaubt hatte ihre Stimme zu vernehmen, während er in Gedanken Zuflucht in ihren Armen gesucht hatte. Und Gott wusste, dass er sie geliebt hatte…
Er hatte alles an ihr geliebt: Ihren Starrsinn, ihren Lebenshunger, ihre Intelligenz, Gerissenheit und die Vollkommenheit ihres Körpers. Doch irgendwann, er wusste weder Tag noch Monat, waren all diese Gefühle, wie die am Anfang hohen Fluchtellen des Meers, verebbt gewesen. Narcissa war für ihn zu einem Teil des Manors geworden. Wie eine Standuhr die sich immer an ihrem Platz befand, wann immer er nach Hause zurückkehrte. Ihr Lebenshunger war aus ihren blauen Augen verschwunden gewesen und an manchen Tagen hatte er sich gefragt, ob ihr Geist bereits ihren Köper verlassen hatte, wenn sie stumm und gedankenverloren an ihm vorbeigegangen war. Zu jener Zeit war ihm jede Frau begehrswerter erschienen als seine eigene. Eine Frau mit gebrochenem Willen und ohne jedes Temperament war wertlos für einen Malfoy.
Hatte sie ihn jemals geliebt? Lucius glaubte nicht daran. Schließlich hatte er ihr nie einen Grund dafür gegeben. Er hatte ihr niemals gesagt, wie viel sie ihm bedeutete. Nicht bei ihrer Hochzeit, nicht nach Dracos Geburt, nicht einmal nach seiner Rückkehr aus Azkaban. Und dabei war genau das seine Absicht gewesen. Dieser vermaledeite Ort veränderte einen Menschen und selbst einem Lucius Malfoy war klar geworden, dass es nichts Wichtigeres gab als die Familie. Doch plötzlich war alles so anders gewesen. Oh, wie hatte sein Herz geblutet, als er bemerkt hatte, dass sie ihn, wie eine alte Fotografie, bereits aus ihrem Leben entfernt zu haben schien. Doch in alter Umgebung stellten sich auch schnell alte Gewohnheiten wieder ein und all seine guten Vorsätze waren dahin gewesen. Narcissa hatte sich nach seiner Rückkehr kühler und distanzierter als jemals zuvor in ihrer Ehe gegeben, bis sie sich plötzlich, wie aus heiterem Himmel, um hundertachtzig Grad gedreht hatte.
Merlin, verstehe einer die Frauen!
Und wenn er sich bis dahin nicht sicher gewesen war, was er für diese Frau empfand, nun war er es. Wobei die Tatsache, dass sie ihm letzte Woche gestanden hatte sein Kind zu erwarten, sicherlich ein nicht unerheblicher Faktor für seine jähe Fürsorge, was Narcissa betraf, darstellte. Noch vor wenigen Monaten war er sich einem baldigen Tod gewiss gewesen und nun wurde er Vater! Draco war bereits siebzehn Jahre alt und nicht im Traum hatte der Zauberer, in den letzten Jahren seiner Ehe, noch an einen weiteren Erben gedacht. Damals, als Draco geboren wurde, war er zu jung gewesen, um sich seiner Verantwortung voll bewusst zu sein und aus Angst vor eben dieser, hatte er sich rar gemacht und war, wie ein Wahnsinniger, in seiner Arbeit aufgegangen. Doch der Gedanke an ein Kind, an ein kleines Mädchen vielleicht, an dem er alles wieder gut machen konnte, was er sich an Narcissa und Draco hatte zu Schulden kommen lassen, ließ den ansonsten eher kühlen Lucius, fast schon euphorisch erscheinen. Er würde sie verwöhnen und ihr all die Liebe zuteilkommennlassen, die er sich und seiner Familie so lange verwehrt hatte. Daher war es auch nicht weiter verwunderlich, das Lucius Malfoy, nach einem eher traumatischen Erwachen, nun besorgt nach seiner Frau Ausschau hielt.
Endlich fand er sie in der Küche, wo sie sich gerade von zwei Hauselfen bedienen ließ.
Narcissa saß an einem kleinen Seitentisch, vor sich mehrere Teller voller Brötchen, Croissants, Kuchen und Obstschalen stehend.
„Hunger?" Narcissa blickte irritiert von ihrem Teller auf, schluckte eifrig den letzen Bissen eines Brötchens hinunter und schmollte verstohlen ihren Mann an.
„Lucius? Du siehst…nett aus."
Lucius lachte humorlos auf, wohl wissend, dass er in seinem grünen Morgenmantel sowie mit schläfrigen Augen und ungekämmten Haaren, nicht grade wie ein Witch-Weekly Model aussah. [A/N: Katharina (hat dieses Kapitel verfasst): „Na ja, also ich muss gestehen, für mich sieht der jetzt immer noch ziemlich heiß aus schwärm. Aber was soll's? Macht ihn euch irgendwie hässlich." Darauf Anne: „…jetzt sieht er bei mir noch besser aus, ich mag verstruwwelte Männer" und - ganz klar – Christina mit einem einfachen: „Nimm mich!" Typisch!!! roll-mit-den-Augen]
Ein wenig unschlüssig, sah er sich in der Küche um und griff dann nach dem Stuhl auf der gegenüberliegenden Seite von Narcissa.
„Ist dir klar, dass das hier das erste Mal in achtzehn Ehejahren ist, das wir in der Küche frühstücken?" fragte Narcissa um das Eis zu brechen. Lucius nickte unbewusst und griff nach einem Croissant.
„Stimmt. Und dazu noch in so eleganter Garderobe. Gib' mir mal bitte den Kaffee."
Die attraktive Hexe grinste wissend, während sie ihm die Kanne reichte. „Das ist das erste Mal in deinem Leben, dass du die Küche von Innen siehst, Lucius, hab' ich Recht?"
Was sollte man denn dazu sagen? Ja, ich bin halt ein verwöhntes Balg und begebe mich aus Prinzip nicht in das Hauselfendomizil. Nein, wie kommst du denn darauf? Ich hab' mich nur so interessiert umgesehen um sicherzustellen, dass noch alles da steht wo ich es gestern hingestellt habe?
„Ja."
Narcissa grinste immer noch wie ein Honigkuchenpferd. „Ja, was?"
„Ja, ich bin noch niemals in der Küche gewesen." Der Zauberer biss mürrisch in sein Marmeladencroissant und warf seiner Frau über den Rand der Kaffeetasse immer wieder, sporadisch einen Blick zu. Merlin, sie sah sogar in ihrem Nachhemd hinreisend aus!
„Du magst das hier, oder? Ich meine die kleine Küche mit den viel zu kleinen Fenstern, der winzige Tisch, das Mehl auf der Seitbord." Lucius strich mit seinem Finger über die Tischplatte und zeigte ihr zum Beweis erneut eine dicke Mehlschicht.
„Ja."
„Ja, was?"
„Ja, ich mag es."
Lucius schüttelte fassungslos den Kopf und strich ihr mit seinem Mehlfinger über die kleine Stupsnase, welche nun der eines Zirkusclowns glich.
„Natürlich. Narcissa Malfoy. Die Frau aus bescheidenen Verhältnissen. Oder war vielleicht nicht doch nur der Hunger größer als die Schicklichkeit?"
„Ich mag es nicht, wenn du dich über mich lustig machst." Narcissa griff nach ihrem Teller und verließ demonstrativ den Tisch.
Sie hatte es gewusst. Lucius war gefährlich, wenn er plötzlich so „normal" wirkte. Und Lucius Malfoy war alles andere als normal. Verdammt noch mal!
Als junge Hexe hatte sie sich gewiss nicht gewünscht, ein riesiges Ankleide- und Esszimmer zu heiraten! Und ob er es nun glaubte oder nicht, viele ihrer schönsten Erinnerungen spielten sich in der Küche ihres Elternhauses ab, wo sie zusammen mit ihren Geschwistern heimlich Süßes gestohlen oder andere Dummheiten anstellt hatte. Das Lucius dies nicht verstand, war eine Sache, aber dass er sie aus diesem Grund auch noch aufzog, war schlichtweg geschmacklos.
„Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe." Narcissa ließ fast ihren Teller fallen.
Was war DAS denn gewesen?
Ganz egal was dieser Schuft nun wieder vorhatte, sie würde nicht schon wieder darauf hereinfallen. Ein Malfoy entschuldigte sich nicht. Und wenn er es tat, dann erwartete er sich etwas davon. Und sie war definitiv noch nicht schwanger genug, um seinem Charme einmal mehr zu erliegen.
„Wenn es dich glücklich macht, können wir jeden Morgen in der Küche frühstücken, Narcissa." Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie schwören können, dass er es ernst gemeint hatte. Lucius grauen Augen sahen sie erwartungsvoll an und warteten auf etwas. Auf ihre Absolution möglicherweise? Ein heimtückisches Lächeln umspielte ihre weichen Züge, während Narcissa bedächtig ihren Teller auf die Seitbord stellte, sich wie in Zeitlupe, langsam, nach vorn beugte und den Blick ihres Gegenübers mit tödlicher Sicherheit fixierte.
„Gib dir keine Mühe, Lucius", zischte sie rachsüchtig. „Nur weil ich schwanger bin, musst du nicht plötzlich so tun, als kümmere es dich auch nur im Geringsten, was ich wünsche."
Damit verließ sie den Raum; und wenn Narcissa nicht augenblicklich auf dem Absatz kehrt gemacht hätte, um der Szenerie so schnell wie möglich zu entkommen, wäre vielleicht selbst ihr der Schmerz in Lucius Augen nicht verborgen geblieben.
AN: Fünfzehn Minuten! Geschlagene fünfzehnen Minuten meines Lebens um ein Wort zu finden was sich reimt!!! Mir fiel immer nur so was wie „Fuß" ein und das passte ja nu' gar nicht in mein Konzept!
Ahhh! Der arme Lucius heul. Der kann einem schon Leid tun. Ich wollte eigentlich nur darstellen, dass er sich verändert hat und wirklich an seiner Frau hängt, doch ihr Herz leider zu oft gebrochen wurde und jetzt einem Anderen gehört. Hoffe es hat geklappt heul. So ein Mist aber auch! So was darf man gar nicht schreiben, schließlich bin ich Snape Fan! Und jetzt krieg ich doch tatsächlich schon ein schlechtes Gewissen, weil ich Lucius die Frau wegnehme! Verflucht! Wenn ich an Narcissas Stelle wäre, wüsste ich echt nicht was ich machen sollte. Ich meine Malfoy ist echt verdammt sexy…ok, ich wüsste es, aber…warum erzähle ich euch das eigentlich??!!
PLEASE REVIEW
