Kapitel 13
Der
Abend danach
Sara schlug die Augen auf. Der Raum um sie herum war dunkel. Sie gähnte und fixierte die Digitalanzeige des Weckers neben ihr auf dem Nachttisch. 20 Uhr. Sie gähnte erneut und erstarrte. Das war nicht ihre Wohnung, sie lag nicht in ihrem Bett! Die Ereignisse der letzten Nacht fielen ihr ein, die ermordeten Hendersons, die Nachricht von Sam. Sara merkte wieder leichte Übelkeit aufsteigen. Doch dann dachte sie daran, wie Jim sich um sie gekümmert hatte. Sie lächelte. Das Lächeln wurde zu einem Grinsen, als sie sich daran erinnerte, wie sie übereinander hergefallen waren. Sara drehte sich zur Seite und tastete über das Bett. Es war leer. Sie richtete sich auf und schaltete die Nachttischlampe ein.
„Jim?"
„Moment!"
Sie hörte Geschirrklappern und Schritte auf dem Flur. Die Tür öffnete sich und Brass kam mit einem Kaffeebecher in der Hand herein. Er setzte sich neben Sara auf die Bettkante und reichte ihr den Becher. Sara nahm ihn lächelnd entgegen.
„Danke."
Brass erwiderte ihr Lächeln und strich ihr über die Wange.
„Hallo Schönheit, wie geht's dir?"
Sara errötete und nippte an ihrem Kaffee.
„Charmeur", sagte sie zwischen zwei Schlucken. „Ich muss furchtbar aussehen, ganz zu schweigen, wie ich gestern im Bad ausgesehen haben muss."
Brass beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn.
„Du bist und bleibst schön, egal, wie es dir geht. Womit wir wieder beim Thema wären: Ist dir noch übel?"
„Kaum noch. Nur wenn ich an Sam denke … Gibt es was Neues?"
„Nur, dass er wegen angeblich guter Führung auf Bewährung draußen ist. Die Fahndung läuft, aber bislang haben meine Jungs noch keine Spur. Und Grissom hat sich noch nicht wieder gemeldet."
Sara sah ihn nachdenklich an und stellte den Becher auf den Nachttisch.
„Weiß Grissom das mit uns?"
Ein Schatten huschte über Brass' Gesicht.
„Wäre das schlimm?"
Sara griff nach seiner Hand.
„Oh nein, so war das nicht gemeint. Von mir aus darf jeder von uns wissen … Es sei denn, du möchtest das nicht. Oder mich nicht …"
Brass zog sie in seine Arme.
„Ich hab mich wohl verhört! Hast du Angst, dass ich einen Rückzieher mache? Ich habe das, was ich gestern zu dir gesagt habe, ernst gemeint. Und wenn sich einer Sorgen machen muss, dann ja wohl ich. Schließlich sind da noch Gil und Greg, und die beiden ..."
„… sind nur Freunde", unterbrach Sara ihn und küsste seinen Hals und seine Wange entlang. An seinem Mundwinkel angekommen flüsterte sie:
„Jim Brass, ich habe mich noch nie so wohl mit jemandem gefühlt. Ich liebe dich. Von daher sind deine Sorgen überflüssig.
Sie spürte die Wärme seiner Lippen und lächelte in den Kuss.
„Was?", fragte er.
„Ich glaube, ich möchte jetzt gerne duschen, sonst fall ich gleich wieder über dich her."
Brass stand auf und reichte ihr die Hand.
„Handtücher hab ich dir schon ins Bad gelegt. Und was hältst du von frischen Pfannkuchen mit Blaubeeren zum Frühstück?"
„Hm … das klingt sehr verlockend. Ich beeil mich mit dem Duschen!"
Sara zog sich hoch, knöpfte das Hemd auf und ließ es zu Boden gleiten. Mit schwingenden Hüften ging sie an Brass vorbei aus dem Zimmer. Er folgte ihr und grinste.
„Das nächste Mal duschen wir aber zusammen!"
Sie warf ihm einen verführerischen Blick über die Schulter zu.
„Versprochen?"
TBC
