3.
vor dem Luke's
„Schneller Rory, wir kommen sonst noch zu spät!", sagte Lorelai, nahm meine Hand und rannte los.
Was war bloß los mit ihr?
Erst stand sie so früh auf, musste mich sogar aufwecken und jetzt rannten wir.
Ich blieb abrupt stehen. Das konnte doch nicht möglich sein. Ich fragte danach:
„Was war da gestern zwischen dir und Luke?"
Entweder war sie total verliebt oder etwas wirklich wichtiges war heute im Gange.
Aber das ich davon nichts wusste?
Lorelai sah mich nur verdutzt an:
„Was ich und Luke?", wollte sie wissen, „Wie kommst du darauf? Und nein, ich gehe nur zu Luke, weil sich dort alle treffen."
Was hieß das schon wieder?
Aber wirklich von weitem sah ich eine Menschenmaße im Diner stehen.
Lorelai nahm wieder meine Hand und wir kamen luftschnappend vor dem Luke's an.
Wir gingen rein und Mum fragte gleich:
„Hab ich was verpasst, ist es schon vorbei?"
„Nein! Es müsste gleich los gehen!", redete Babette und schielte immer wieder nach draußen.
Ich stand noch immer an der Tür, Luke war nicht zu sehen.
Was war hier verdammt noch mal los?
„Was machen wir dann noch hier drinnen?", fragte Lorelai und ging auf die Tür zu, „Komm Rory geh nach draußen!"
Ich stand einfach nur da. War man einen Abend mal nicht da, schon wusste man von nichts mehr.
Fast die ganze Stars Hollow Gemeinde kam auf mich zu.
Ich fühlte mich zerdrückt, als die Personen nach draußen drängten.
Ich wusste nicht was ich machen sollte, so ließ ich mich einfach hinaus drücken.
Lorelai sah auf die Uhr.
„Wo bleibt er bloß?", fragte sie sich selbst.
Plötzlich hörte man ein Flugzeug näher kommen.
Alle starrten nach oben und ich tat es ihnen gleich.
Es war eines der roten Flugzeuge, die hinter sich immer ein Transparent herziehen.
Ich las:
„Lulu, willst du mich heiraten?"
Ich sah nach unten.
War Lulu da?
Ich erblickte sie in der ersten Reihe.
Kirk hatte sich vor ihr hingekniet und eine kleine Schachtel aus der Hosentasche gezogen.
Er öffnete es langsam und man konnte einen goldenen Ring erkennen.
Laut bejahte Lulu Kirks Antrag und alle Klatschten.
Ich musste lächeln, als Kirk ihr den ring an den Finger steckte und sie umarmte.
Im gleichem Moment kam meine Mum zu mir:
„Es hat sich ausgezahlt so früh auf zu stehen!", sprach sie und grinste mich an.
„Es ist doch etwas sehr früh, konnte er das nicht auf den Nachmittag verschieben?", fragte ich.
„Also, erstens, wahrscheinlich hätte er das dann nicht mehr ausgehalten und zweitens, der Flieger konnte nicht später", beantwortete Lorelai meine frage.
Ich hatte nicht gerechnet, dass sie das wusste und darum sah ich etwas verwirrt drein.
„Kirk hat gestern mit Babette geredet und Babette hat dann mit mir geredet, ich habe dann mit Luke geredete und jetzt sieh ins Diner!", sprach Lorelai und zeigte ins Cafè.
In diesem waren Bänder und Schleifen, so wie Luftballons und etwas zu Essen hergerichtet. Luke war gerade dabei, die Teller auf die Tische zu stellen.
„Wow, das hast du für Lulu und Kirk gemacht?", fragte ich, als alle wieder ins Diner spazierten, Lulu und Kir voraus, die ein sehr glückliches Gesicht hatten.
Lorelai nickte.
„Und sie sehen so glücklich aus!", stellte ich fest und umarmte meine Mum.
Sie war wirklich die beste Mutter auf der ganzen Welt, doch würde sie mich auch gehen lassen?
Ich ging früher von der Feier nach Hause, ich konnte meiner Mum nicht mehr in die Augen schauen, ohne das mir fast die Tränen kamen.
Ich wollte es ihr sagen, sagen das ich morgen am Abend von Jess abgeholt werde und mit ihm durch die Welt fahre. Doch ich konnte es nicht.
Es waren auch zu viele Menschen hier. Ich wollte nicht das alle davon erfahren, nur meine Mum sollte davon wissen und….
„Dean!", sagte ich.
nein, Dean sollte nicht davon erfahren, er stand nur gerade an der Tür. Was wollte er hier? Und wie ist er hier rein gekommen?
„He, die Tür stand etwas offen und ich bin einfach rein gegangen, ich wollte dich sehen, du warst so schnell verschwunden!", erklärte er.
Ich lächelte etwas. Er machte sich wirklich Sorgen um mich.
„Danke, aber es ist wirklich alles in Ordnung!", sprach ich, stand vom Bett auf und ging auf ihn zu.
Er nickte mit den Kopf.
„Was ich noch sagen wollte…", fing Dean an, hörte dann aber auf.
„Was?", wollte ich wissen.
Was wollte er wirklich hier? Er sollte lieber zu seiner Frau nach Hause gehen.
„Ich…. nein, es…. es läuft nicht gerade… gut in meiner Ehe!", stotterte Dean zusammen und blickte zu Boden.
„Ja?", fragte ich wieder nach.
Was konnte ich dafür, dass er Probleme hat. Ich hatte meine eigenen Probleme, Probleme denen anderen Schmerzen bereiten würden. Doch ich musste mit Jess mit gehen. Es war wie eine Prophezeiung.
Dean fing wieder an zu reden und ich beendete meinen Gedankengang:
„Einerseits ist es wegen ihr, sie bringt mich zur Weißglut, aber andererseits ist es auch wegen mir…"
„Warum wegen dir?"
Er sah mir in die Augen und sprach:
„Rory, ich liebe dich noch immer!"
Ich konnte mich nicht mehr halten, ich grinste, schüttelte aber dabei den Kopf. Das konnte nicht sein. Ich fing an zu lachen, was für Dean das Todesurteil war. Doch ich lachte nicht wegen ihm, ich lachte, weil ich nicht mehr weiter wusste.
Dean, Jess, Dean, Jess,… immer war es das gleiche Spiel, immer wieder musste ich mich entscheiden.
Ich wusste nicht ob ich Dean noch immer liebte, irgendetwas sagte mir ergreife die Chance und küss ihn endlich. Die andere Seite war für Jess und der Weg durch das Land.
Meine Gedanken waren außer Kontrolle geraten.
Dean blickte mich nur schräg an.
Ich lachte noch immer, dachte aber immer noch nach.
Mein Lachen verschwand und ich blickte in Deans Augen und fragte:
„Meinst du das ernst?"
Es war eine ernste Frage, sie war nicht lustig oder lächerlich. Ich meinte sie ernst und Dean würde mir auch eine ernste Antwort bringen.
Er blickte mich an, als würde er sagen was er dachte:
„Ja, ich liebe dich, Rory!"
Plötzlich bewegte ich mich auf ihn zu. Ich wusste nicht was ich tat. Die Gefühle machten Purzelbäume. Ich konnte nicht mehr klar denken.
Ich stand jetzt vor ihm und küsste ihn.
Meine Lippen auf seine.
Eins.
Ich legte meine Arme um seinen Hals und er seine um meine Hüfte.
Es war wie eine Gedankenpause.
Ich dachte nicht mehr, ich tat es einfach.
Langsam bewegten wir uns aufs Bett zu.
Er legte mich sanft darauf und küsste mich noch immer.
Ich war daran sein Hemd auf zu Knöpfen, auch er machte sich an meine Bluse dran.
Wie es kommen musste, war es geschehen, ich schlief mit einem verheirateten Mann, den ich ab morgen eine Weile nicht sehen würde.
Erst nach dem Akt, schaltete sich mein Gehirn ein.
Ich bereute jeden Atemzug der letzten zwanzig Minuten.
Wie sollte ich das alles Mum erklären ohne sie zu verletzten?
Dean war schon seit einer Ewigkeit verschwunden und ich lag wach in meinem Bett. Der Mond leuchtete durch die Vorhänge und ich weinte.
Ich wusste, ich hatte einen Fehler begangen, ich wusste nicht mehr ein noch aus.
Tränen rannen über meine schneeweißen Wangen.
Ich bereute, bereute alles,
Nach einer Weile schlief ich tränenüberströmt ein……
