Direkt zu Anfang: Ich weiß, man kann in Hogwarts nicht apparieren. Und bei den Abwehrzaubern der Blacks kommt man vermutlich auch so nicht hinein. Aber es passte so schön in die Geschichte, dass ich Dumbledor einfach mal die Fähigkeit gegeben habe, auch dort Port-Schlüssel zu verwenden. Okay!

Remus Bride: Danke, was würde ich nur ohne Dich machen ... Knuddel!

Ferien im Grimmauldplatz

Ron, Sirius und Mila schafften es wirklich ungesehen in ihr Zimmern. Dort setzte Sirius Mila sanft auf dem Bett ab und verschwand mit Ron, dieses Mal allerdings wieder in der Hundegestalt, noch einmal zu Harry.

Seufzend rutschte Mila an den Bettrand und blickte sich in dem kleinen Raum um. Sie fühlte sich völlig zerschlagen, es war schließlich schon eine halbe Ewigkeit her, dass sie in dieser Intensität Gefühle geteilt hatte. Immer noch hallte das Echo von Harrys Schmerz in ihr wieder.

Wie konnte ein einzelner Junge nur solchen Schmerz verkraften? Sie selbst hatte es fast in den Wahnsinn getrieben. Aber es war nicht nur der brennende Schmerz seiner Narbe gewesen, den sie erspürt hatte. Sie hatte auch einen tiefen Einblick in Harrys schlimmste Erinnerung bekommen.

Bilder huschten durch ihren Geist – von einem Jungen, der tot vor ihr lag. Und Voldemort, der hämisch lächelnd vor ihr Gestalt annahm. Bei diesem Gedanken verspürte Mila plötzlich heftige Übelkeit. Ihre Hände zitterten wieder unkontrolliert. Und als ihr die schlimmste von Harrys Erinnerungen im Geiste erschien, rollten dicke Tränen ihre Wangen hinunter.

Sie sah Gestalten aus dickem Rauch, die sie kannte. Mit übermächtigem Kraftaufwand hatte Harry Voldemorts Zauberstab gezwungen, die letzten Morde noch einmal in dieser Gestalt preiszugeben – das so genannte Priori incantatem. Und erschienen waren dieser tote Junge, zwei Menschen, die Mila nicht kannte – und Harrys Eltern.

Ein ersticktes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle und sie schlang hilflos die Arme um ihre Knie. Kraftlos kippte sie zur Seite, immer wieder hallten Harrys Gefühle durch ihren Körper. Lily! Lily und James! Oh Gott. Mila weinte wie schon seit Jahren nicht mehr. Sie weinte um ihre getöteten besten Freunde, weinte um Sirius, der unschuldig 12 Jahre Askaban hatte erdulden müssen – und am heftigsten weinte sie um diesen 16-jährigen Jungen mit den schwarzen, wirren Haaren und den traurigen grünen Augen.

In diesem Zustand fand Sirius Mila vor. Er war noch einmal zu Harry zurückgekehrt, hatte ihn ernst angesehen und dann ohne ein Wort zu sagen einfach die Bettdecke um ihn fest gestopft. „Glaubst Du, dass Du schlafen kannst?" hatte er mit leiser Stimme gefragt, damit Harry das Zittern in seiner Stimme nicht sofort bemerkte. Auch ihm steckte der Schreck immer noch tief in den Knochen. Harry hatte nur kleinlaut genickt.

Sirius räusperte sich, um seiner Stimme wenigstens ein bisschen Festigkeit zurückzugeben, dann sah er erst Harry an, dann Ron, dessen roter Schopf durch die Bettvorhänge lugte. Er hatte einen Entschluss gefasst. Sirius würde nicht alleine zurückgehen! Er konnte Harry nicht so zurücklassen. „Haltet euch bereit. Morgen werden wir zurück zum Grimmauldplatz gehen. Es sind sowieso Weihnachtsferien. Also solltet ihr früh aufstehen und packen." Beide nickten brav.

Doch bevor Sirius sich endgültig zum Gehen wenden konnte, setzte Harry sich noch einmal auf. „Wie hast Du erfahren, dass Mila eine Howler ist?" fragte er hastig. Die Frage brannte ihm einfach auf der Zunge. Außerdem wollte er seinen Paten nicht einfach so verschwinden lassen. Sirius sah ihn einen Moment lang an. „Na ja … ähnlich wie Du", gab er schließlich leise zu. „Ich hatte mir bei einem blöden Streich den Arm gebrochen und ziemlich Schiss, deswegen zu Madam Pompfrey zu gehen. So wären wir sofort aufgeflogen. Dein Dad holte Deine Mum – und sie holte Mila. Ich war allerdings vorher nicht sonderlich nett zu ihr, hab sie geärgert und ihr an den Haaren gezogen."

Bei dieser Erinnerung lächelte er. „Ich habe wirklich geglaubt, sie würde uns verpfeifen. Aber sie hat wortlos meinen Arm berührt – und der Schmerz verschwand. Einfach so. Danach hat sie für mich sogar im Krankenflügel Skelewachs geklaut und es mir gegeben. Von da an war sie die persönliche Krankenschwester der Rumtreiber."

Er seufzte leise – und ohne darüber nachzudenken verstrubbelte Sirius Harry sanft die Haare, der erleichtert zu ihm auflächelte, wünschte ihm und Ron leise „Gute Nacht" und ging dann zurück zu Mila.

Jetzt stand er vor ihr.

Wie ein Häufchen Elend lag sie zusammengekrümmt auf dem Bett und weinte. Sirius biss fest die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Vermutlich musste sie da durch … Trotzdem, jetzt hätte er gern für sie das Gleiche getan, wie sie eben für Harry. Seine Hilflosigkeit schnürte ihm die Kehle zu. Er starrte auf sie hinunter, nicht wissend wie er helfen konnte.

Schließlich kletterte er einfach neben sie und begann recht unbeholfen, über ihr Haar zu streicheln. Fast augenblicklich kroch Mila näher an ihn heran und verbarg ihr Gesicht an seiner Schultern. Seufzend schob Sirius einen Arm um ihren vom Weinen geschüttelten Körper und zog sie fest an sich. Bis sie endlich eingeschlafen war.

Am nächsten Morgen wachte Sirius recht früh auf. Verschiedene Dinge schwirrten in seinem Kopf umher und hielten ihn wach, obwohl er sich wie gerädert fühlte. Mila wusste nichts von seinem Entschluss, den er letzte Nacht gefasst hatte, während sie erschöpft in seinen Armen schlief. Er fühlte sich einfach nicht wohl dabei, sie allein in Hogwarts zu lassen. Daher wollte er sie, genauso wie Harry und Ron, mitnehmen.

Es war sowieso das Beste sie mitzunehmen – und die Okklumentik-Stunden konnte Snape Harry auch im Grimmauldplatz geben. Dort lungerte er sowieso viel zu viel Zeit herum, um sich aufzublasen und den nicht zu ersetzenden Geheimagenten zu spielen.

Bei dem Gedanken, das Snape fortan nun noch häufiger in seinem Haus sein würde, huschte ein grimmiges Lächeln über sein Gesicht. Der alte Schniefelus in seinem Haus …! Dieser Gedanke gefiel ihm kein Stück! Als Snape und er das letzte Mal gemeinsam im Grimmauldplatz gewesen waren, war dieser Besuch fast in einem Zauberduell geendet.

Snape und Sirius waren sich schon zu Schulzeiten spinnefeind gewesen, und ihr Miteinander hatte kein bisschen an Herzlichkeit gewonnen. Als Sirius vor zwei Jahren auf der Flucht vor den Dementoren gewesen war, war es sogar Snape gewesen, der ihn hatte ausliefern wollen. Das ihm der Kuss der Dementoren gedroht hatte, war dem alten Schniefelus grade recht gekommen. Und wenn er darüber nachdachte, hätte er an dessen Stelle vermutlich auch nur schwer gezögert.

Nachdem sich Mila zu ihrem Unterricht verabschiedet hatte, begann er hektisch zu packen. Ohne viel darüber nachzudenken kramte er wahllos in ihrem Schrank herum und stopfte alles was er erwischte in ihren Koffer. Von seinem Plan hatte er nicht gesprochen – wenn er ehrlich war, baute er vielmehr darauf sie am Nachmittag dermaßen mit ihrem überstürztem Aufbruch zu überraschen, dass sie keine Chance zum Widerspruch finden würde. Harry und Ron wussten Bescheid – sie würden gepackt haben. Und Hermine wurde von ihren Eltern zu ihrem alljährlichen Winterurlaub erwartet, konnte also gar nicht mitkommen. Also wäre Mila sein einziges Problem.

Irgendwie musste er sie von der Richtigkeit seines Plans überzeugen. Sie in sein Elternhaus zu schaffen wäre vermutlich kein Problem. Er hatte schon einen Plan, wie er es schaffen konnte. Sie aber zum Bleiben zu überreden – diese Unterfangen würde weitaus schwieriger zu realisieren sein!


Nachdem er fertig war, verwandelte er sich und huschte ungesehen in Richtung von Dumbledors Büro. Er brauchte dringend einen Portschlüssel und der Direktor war der Einzige, der diese magischen Transporter auch auf Hogwarts herstellen konnte. Normalerweise war es unmöglich, aus Hogwarts auf diesem Weg zu verschwinden oder zu erscheinen. Er und Mila besaßen zwar die Fähigkeit zu apparieren und somit in sekundenschnelle von einem Ort zum anderen zu gelangen, doch dafür hätten sie das Gelände verlassen müssen – außerdem waren Harry und Ron in ihrem Wissen noch nicht so weit.

Auch eine Reise mit dem Besen würde zu gefährlich sein. Die Aktivitäten von Voldemorts Todessern wurden immer dreister, Hogwarts wurde unter Garantie überwacht. Und außerdem musste er wenigstens Dumbledor, dem Geheimniswahrer des Ordens des Phönix, über seine Absichten informieren.

Vor dem Wasserspeier, der den Eingang zu Dumbledors Büro bewachte, angekommen sah er sich genau um – es wäre nicht grade sein Wunsch, ausgerechnet hier von einem nicht eingeweihten Lehrer oder einem Schüler überrascht zu werden. Erst nachdem er sicher war, dass niemand kommen würde, verwandelte er sich zurück und flüsterte der Steinfigur das Passwort zu. Diese setzte sich sogleich in Bewegung und Sirius sprang, wieder in Gestalt des Hundes, auf eine der sich nach oben windenden Stufen.

Oben angekommen horchte er angestrengt nach ungewöhnlichen Stimmen. Doch das Büro des Schuldirektors lag ruhig vor ihm. Leise öffnete er die Tür mit der Pfote und schlüpfte hinein.

Dumbledor saß an seinem Schreibtisch und schien ganz versunken in eine Rolle Pergament, die vor ihm ausgebreitet lag. Bei dem leisen Klicken der Tür schaute er auf. „Sirius", sagte er offensichtlich überrascht und erhob sich für einen alten Mann ziemlich behände von seinem Stuhl. „Ist irgendetwas passiert?"

Nach der Zurückverwandlung schüttelte Harrys Pate den Kopf.

„Nein. Jetzt", er betonte das letzte Wort besonders, „ist alles in Ordnung. Ich brauche Ihre Hilfe, Dumbledor!"

Mit hochgezogenen Augenbrauen setzte sich der Direktor wieder und wies auf den Sessel ihm gegenüber. „Das klingt ernst. Setz' Dich bitte und erzähl."

Wie ihm geheißen plumpste Sirius auf den Sessel und erzählte wie es schien ohne einmal Luft zu holen vom gestrigen Abend. Wie Harry zusammengekrümmt vor Schmerz auf dem Boden gelegen und gewimmert hatte.

„Warum habt ihr mich nicht geholt?" donnerte Dumbledor sofort mit strenger Miene.

Sirius zögerte und sah den Direktor an. „Nun …", begann er, jetzt nicht mehr so hastig. „Na ja … Mila war da."

Als sich die fragend gerunzelte Stirn Dumbledors nicht glättete, fügte er unwillig hinzu: „Sie ist doch eine Howler."

Überraschung zeichnete sich auf dem Gesicht seines Gegenübers ab, dann lächelte Dumbledor leicht. „Soso. Das erklärt einiges."

„Du wusstest nichts davon?" fragte Sirius nun seinerseits irritiert. Dumbledor wusste doch sonst immer Alles!

„Nun ja, sie scheint ihre Geheimnisse ebenso gut gehütet zu haben wie ihre Freunde", erklärte der Direktor zwinkernd und Sirius wusste sofort, dass dieser damit auf ihn und James Potter anspielte. Das sie Animagi gewesen waren, wusste heute immer noch nur eine Hand voll Menschen.

„Was kann ich also für Dich tun?" wollte Dumbledor nun endlich wissen. „Geht es Mila gut?"

Ungeduldig sprang Sirius von seinem Stuhl auf. „Hier geht es doch gar nicht um Mila. Na ja, also irgendwie geht es doch um sie …" „Entscheide Dich bitte", bat Dumbledor mit einem milden Lächeln und legte seine Fingerspitzen aneinander.

Sirius raufte sich brummelnd die Haare, dann seufzte er ergeben. „Ich brauche einen Portschlüssel", rückte er endlich mit der Sprache raus. „Ich will sie mitnehmen. Für die Ferien, meine ich. Zum Grimmauldplatz."

„Sie?"

„Na, Harry. Ron. Und …"

„…Milena", vollendete Dumbledor Sirius Satz und sein Lächeln wurde breiter. „Weiß sie von Deinen Ferienplänen?"

„Nein", gestand Sirius und sah jetzt fast zerknirscht aus. „Ich wollte nicht mit ihr streiten."

„Aber vielleicht will sie ja gar nicht mit, Sirius. Milena ist schließlich eine erwachsene Frau, die ihre eigenen Entscheidungen trifft. Du solltest sie nicht so vor vollendete Tatsachen stellen."

„Sie muss mit", erklärte Sirius bestimmt und verschränkte bockig die Arme vor der Brust. Für ihn war hier die Diskussion beendet. Doch Dumbledor schüttelte nur den Kopf.

„Nun, dann fürchte ich Dir nicht helfen zu können, Sirius Black. Es entspricht nicht meinen Prinzipien, einen Menschen zu irgendetwas zu zwingen."

„Aber …" protestierte Sirius sofort, wurde aber mit einer Handbewegung zum Schweigen gebracht.

„Das ist mein letztes Wort", erklärte Dumbledor bestimmt und wandte sich wieder der Pergamentrolle vor ihm zu. „Wenn sie nicht freiwillig geht, geht sie gar nicht. Wenn Du mich nun bitte weiter arbeiten lassen würdest."

Sirius rührte sich keinen Zentimeter vom Fleck. Er konnte nicht fassen, dass Dumbledor ihm nicht helfen wollte.

„Du musst mir helfen! Dumbledor! Ich … ich muss sie doch schützen!"

‚Und ich brauche sie so sehr´, fügte er stumm in Gedanken hinzu. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, noch einmal von ihr getrennt zu sein.'

Dumbledor schaute bei diesem unverhofften, hastig gesprochenen Geständnis mit hochgezogenen Augenbrauen auf und den Mann an, der vor ihm stand und plötzlich nicht mehr so selbstherrlich wirkte. Dann kehrte das Lächeln auf sein Gesicht zurück.

Sirius Herz hämmerte schmerzhaft gegen seine Rippen. Es stimmte – er konnte Mila nicht zurücklassen, er musste sie einfach in Sicherheit wissen. 14 Jahre war sie sich selbst überlassen gewesen. 14 Jahre war er nicht für sie da gewesen, obwohl er es ihr versprochen hatte. Damals. Vor James und Lilys Tod.

Hastig verdrängte er den schmerzenden Gedanken und sah Dumbledor so fest er konnte in die Augen. Der Direktor lächelte immer noch, dann erhob er sich von seinem Stuhl und griff nach einer zerbeulten Teekanne in einem seiner Regale. Sanft tippte er sie mit der Spitze seines Zauberstabes an und reichte ihn dann Sirius, der sie erleichtert entgegennahm. „Der Zauber wird in 2 Stunden wirksam werden." Harrys Pate nahm sie vorsichtig entgegen und nickte. „Danke."


So schnell er konnte huschte Sirius zurück in Milas Zimmer. Vorsichtig setzte er den Portschlüssel auf Milas Nachtisch ab und begann unruhig im Zimmer auf und ab zu laufen. Bald würden die zwei Jungs und Mila vom Unterricht zurückkehren. Dann käme das Schwierigste an der ganzen Sache. Er zermaterte sich den Schädel, wie er Mila von seinem Plan überzeugen könnte. Aber er kam einfach zu keinem Ergebnis.

Als sich quietschend die Tür öffnete, war die Chance für eine gute Idee vertan. Mila betrat den Raum, die Arme voll mit Büchern und ließ diese seufzend auf ihr provisorisches Bett fallen.

„Hallo", grüßte sie Sirius lächelnd und stützte die Hände in den Rücken um sich ausgiebig zu strecken. Eine Geste, die seinen Blick unweigerlich von ihrem Gesicht ablenkte und ihn trocken schlucken ließ.

Nachdem sie fertig war, sah sie ihm in die Augen. Was seine wieder nach oben lenkte. „Oh." Ihr Blick fiel auf den Koffer hinter ihm. „Du hast schon gepackt, hm?" „Äh." Besseres fiel ihm nicht ein, daher nickte er nur. Gelogen war es schließlich nicht. Und weiterfragen konnte sie nicht, da genau in diesem Moment Harry und Ron durch die Tür gepoltert kamen, im Schlepptau ihre großen Schrankkoffer und die zwei Eulenkäfige.

Hedwig, Harrys Schneeeule, thronte hoheitsvoll auf ihrer Stange und blickte betont gelangweilt in die Runde. Rons Eule Pigwidgeon hingegen schrie und trillerte aufgeregt und flatterte völlig außer sich in dem für sie viel zu großen Käfig.

„Halt jetzt endlich den Schnabel, du blöde Eule"; schimpfte Ron und versuchte den Käfig mit einem Stück seines Reiseumhangs zu verdecken.

Verwirrt sah Mila die zwei Jungs an. Ihr schien es absolut schleierhaft zu sein, warum die zwei mit gepackten Sachen in ihrem Zimmer auftauchten. „Was habt ihr denn vor?" fragte sie daher auch sofort.

„Na, Sirius nimmt uns doch mit", erklärte Harry und schob sich schwer atmend ein paar widerspenstige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Hat er Dir das nicht erzählt?"

Mila schüttelte den Kopf und sah dann wieder in Sirius Richtung.

„Weiß Dumbledor davon?"

Sirius nickte wieder und kaute auf seiner Unterlippe herum. Vielleicht schaffte er es ja, dass Mila die Teekanne berührte, ohne das …

Doch Ron machte ihm einen Strich durch seine vage Hoffnung. „Mum freut sich bestimmt, dass bald noch eine Frau im Grimmauldplatz ist, mit der sie quatschen kann. Na ja, da ist zwar noch Tonks, aber die beiden sind sich nicht so absolut grün", plapperte er los und grinste Mila an.

Am liebsten hätte Sirius ihm – oder vielleicht doch besser sich selbst - mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen und laut ‚Halt den Mund, Ron´ gezischt. Aber Ron konnte ja gar nichts dafür. Er wusste ja nicht, dass sich Sirius bis jetzt davor gedrückt hatte, Mila von der bevorstehenden Reise zu erzählen.

Mit geschlossenen Augen zählte er stumm die Sekunden, bis Mila zu schreien beginnen würde.

Doch sie schrie nicht.

Noch nicht.

Mit süffisantem Lächeln trat sie einen Schritt auf ihn zu und tippte ihm kurz auf die Schulter. Widerwillig öffnete er die Augen.

„Soso. Noch eine Frau im Grimmauldplatz. Was für ein Zufall! … Wann wolltest Du mir davon erzählen? Warte, vermutlich gar nicht, oder!"

Mit voller Wucht stach sie ihren Zeigefinger gegen seine Brust und wurde jetzt doch lauter.

„Bist Du von allen guten Geistern verlassen, Sirius Black! Hältst Du mich für so beschränkt, dass ich nicht mal davon erfahren muss? Was bin ich, Dein Hauself? Hast Du gedacht, die liebe Mila merkt den Unterschied zwischen Hogwarts und Deinem ach so gemütlichen Elternhaus nicht?"

Sirius stand nur da und wusste nicht recht, wie er reagieren sollte. Auf alle Fälle machte ihn ihre Reaktion wütend. Wieso reagierte sie so über? Er wollte doch nur ihr Bestes. Und sie tat so, als ob er sie nur ärgern wollte.

„Ich halte Dich nicht für beschränkt", knurrte er daher gereizt. „Ich wusste nur, dass Du SO regieren würdest!"

„Ach! Und deswegen sagst Du lieber gar nichts?" fauchte Mila zurück.

Ron sah unwohl zu Harry hinüber, der sich bei diesem plötzlichen Streit ebenfalls nicht sehr wohl zu fühlen schien. Die Beiden standen sich keifend gegenüber. „Ich werde nirgendwo hingehen", schrie Mila und stampfte zur Bekräftigung ihrer Worte wütend mit dem Fuß auf. „Du kannst nicht einfach so …"

Alle Anwesenden waren so in diesen Streit vertieft, dass niemand das zaghafte Klopfen an der Tür hörte. Und als die Tür aufschwang, war es auch schon zu spät.

„Professor?"

Cho stieß unvermittelt die Tür auf. Sie war eigentlich auf dem Weg in die Bibliothek gewesen, hatte aber am Fuß der Treppe wütende Stimme aus Milas Zimmer gehört. Jetzt stand sie mitten im Türrahmen und starrte auf die Szene, die sich ihr bot.

Mila und Sirius schienen in der Bewegung eingefroren zu sein.

Und die zwei Jungs starrten Cho ebenfalls völlig fassungslos an.

Chos Blick hing an Sirius, ihre Augen weiteten sich grauenerfüllt. Und ihm nächsten Moment schrie sie, so laut sie konnte. „HILFE! HIL…"

Der Rest ihrer Schreie wurde von Sirius Hand gestoppt, der nur eine Sekunde gezögert hatte. Mit einer schnellen Bewegung war er neben Cho gewesen und hielt ihr ziemlich grob den Mund zu.

„Sei still, Göre!" fauchte er und schlug die Tür mit einem Fuß zu. „Wegen Dir wird gleich das halbe Schloss hier sein!"

„Sie ist keine Göre!"

Harry und Ron rührten sich zwar immer noch nicht von der Stelle, doch dass Sirius sie so nannte konnte Harry nicht zulassen. Mila hatte vor Schreck die Hand vor den Mund geschlagen.

Sirius sah von einem zum Anderen. „Also eine Freundin von Dir?" Sirius blickte auf Cho hinunter, die immer noch versuchte zu schreien und sich verzweifelt wehrte. „Das ist doch dass Mädchen von damals. Deine ‚Bekannte´! Oder?"

Harry wurde rot, nickte aber und trat einen Schritt auf Cho zu.

„Cho", begann er und mühte sich seiner Stimme einen beruhigenden Klang zu geben. „Bitte. Hör auf zu schreien, dann lässt er Dich los. Es ist nicht so wie Du denkst. Ich werde Dir alles erklären, okay!"

Doch Cho schien so in Panik vor dem vermeintlichen Mörder, dass sie vermutlich kein Wort von Harry verstanden hatte.

Als sie durch die Tür Schritte die Treppe hinaufpoltern hörten, sah Sirius gehetzt zu der Teekanne hinüber.

„Nehmt die Kanne", zischte er.

„Aber Cho", begann nun Mila, wurde aber von einem scharfen Blick Sirius zum Schweigen gebracht.

„Wir nehmen sie mit. Wegen dieser …", er sprach nicht weiter, aus Rücksicht auf Harry.

„Ich gehe wegen ihr nicht zurück nach Askaban. Macht schon!"

Wie brave Lämmer griffen alle nach einem Stück der Teekanne. Und als alle sie berührten, spürte Harry das vertraute Ziehen hinter seinem Bauchnabel. Die Welt um ihn herum verschwamm zu wirbelnden Farben. Und im nächsten Moment kamen seine Füße auf dem Holzboden der Eingangshalle von Sirius Elternhaus auf.

So, das war Kapitel 7. Und da ich mein armes Review-Knöpfchen nur mit Mühe vor einem schrecklichen Selbstmord bewahren konnte, ist jetzt Schluß mit "Schwarz"-Lesen! Das arme Ding verkümmert mir ja. Also hier meine Forderung: Reviews her! Sonst gibt es keine Fortsetzung! Jawohl!