A/N: Also esrt mal ein bisschen Werbung für meine süße Beta-Leserin Remus Bride. Sie ist viel schneller als ich und hat seit heute eine neue Geschichte am Start. "Wolfsbraut". Remus Lupin findet (hoffentlich) endlich seine große Liebe! Lest es schnell, es lohnt sich! Und denkt daran, ihr viele Reviews zu schicken, denn sie ist fast so ein Review-Junkie, wie ich einer bin. (Zwinker!)

So, dann will ich euch Reviewers doch mal zählen … Nur 5? Na ja gut, mit mir sind es dann 6, die Sirius den Hintern versohlen wollen. Obwohl … na ja, von Mila getrennt, nicht wissend, was aus Harry wird … sind wir mal nicht so streng mit ihm und drücken ein Auge zu, oder? Auch wenn uns ein knackiger Hintern durch die Lappen geht. (Seufz!)

Zeraphine: Oh weia, dann hole ich mal tief Luft, um Deine ganzen Fragen zu beantworten. Also: jaaa, das mit Harry und Cho war überstürzt. Ich gebe es zu. Aber ich habe ja schon einem meiner Review-Mäusen gesagt, dass wenn man einen bekloppten Zauberer im Nacken hat, der einem ans Leder will, dass man dann auch mal etwas fixer rangehen kann. Bitte, ihr Süßen, nehmt das nicht als Aufforderung oder etwas Derartigem. War selbst ein Spätzünder von der übelsten Sorte! Und Howler sind in meiner Geschichte wirklich ein eigenständiges Volk, genauso wie die Karpatianer es sind. Sie haben aber viel mit Empathen gemeinsam, stimmt. Das mit der langen Review war übrigens nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Ich LIEBE sowas! Sirius drückt dich übrigend zurück! Genauso wie Harry. Cho und Mila sind schon ganz eifersüchtig! (SMILE!) P.S.: Dein Deutsch war super - weiß gar nicht, was Du willst. Und vielleicht kann ich Dich ja mit meiner Story inspirieren. (Hoff!)

Imobilus: Ein Zauber, der bewirkt, dass Dummheit weh tut? Oh Mann, der arme Padfoot. Wenn Remus diesen Zauber in die Finger kriegt. Kannst Du Dir Sirius Schreie vorstellen? Aua, aua, aua …

Manya: Juhu, noch jemand Neues. Freue mich immer wieder neue „Gesichter" hier begrüßen zu können. Mal schauen, ob ich mich noch steigern kann. Lass es mich wissen, okay?

ReSeSi: Mal schauen, ob Mila ihn wirklich verbal fertig macht – oder ob sie viel zu erleichtert ist, den Dummkopf wieder in ihre Arme zu schließen …

ShiaAngel: Ein Fudge-Hasser? Keine Sorge, der hat nicht mehr lange seinen Posten … (fies Grins!)

Lia: Darf ich Deinem Smiley entnehmen, dass Du es durchaus genießen würdest, einen festen Männerpo zu malträtieren. So einen, der wie aus heißem Marmor gemeisselt ist…. Okay, ich schweife schon wieder ab … (Hüstel, hüstel!)

Es wird mal wieder Zeit für einen One-Shot, glaube ich. Hat jemand Interesse so etwas zu lesen? Tell me! Vielleicht lässt sich da ja was machen. Und vielleicht hat ja jemand auch eine Pairing-Wunsch? Lasst es mich wissen!

Gargoyls

Endlich wieder ein wenig Licht. Mehrere Fackeln steckten in rostigen Wandhaltern und flackerten nun in dem entstandenen Luftzug bedenklich. Grade rechtzeitig schlüpfte auch Remus durch den engen Spalt. Die Schritte, die sie bisher gehört hatten, waren nun ebenfalls in ihrem vorherigen Gang angekommen und hielten nun inne.

Ein durchdringender Schrei erklang, der einem durch Mark und Bein ging. Auf Milas Gesicht lag blankes Entsetzen. "Gargoyls?" formten ihre Lippen stumm. Sie bekam von Lupin zwar keine Antwort, doch seine Körperhaltung sagte genug. Er begann bei diesem Geräusch am ganzen Leib zu zittern, presste die Hände fest auf beide Ohren und kniff die Augen zusammen. Wie er so da hockte, wirkte er wie ein Kind, das grade ein Monster unter seinem Bett entdeckt hatte.

Gargoyls waren die größten Feinde der Werwölfe. Blinde, kleine Wesen, die das Blut der Werwölfe spürten und sich erbarmungslos auf die Jagd begaben. Sie kannten keine Gnade, folterten und quälten, bis der Tod für den Betroffenen nur noch eine Erlösung sein konnte. Sie kannte die grausigen Geschichten, genauso wie Remus sie kannte.

So leise wie möglich krabbelte Mila zu ihm hinüber und legte schützend einen Arm um ihren Freund. Den Gargoyls war es egal, ob Remus gefährlich war oder nicht. Sie würden ihn jagen und töten, wenn sie ihn erwischten. Doch zu ihrer Erleichterung hörte sie, wie diese Dinger einen letzten frustrierten Schrei ausstießen – in der Hoffnung, den gewitterten Werwolf so zur Flucht zu bringen - und sich dann, als sich nichts bewegte, entfernten.

Remus bebte so heftig unter ihrem Arm, dass es sie verwunderte, wie er das Gleichgewicht halten konnte.

„Schhhhhh! Sie sind weg. Alles in Ordnung, Moony."

So beruhigend wie möglich sprach Mila auf ihn ein. Gott sei Dank war er nicht seinem Fluchtinstinkt gefolgt. Das wäre sein Todesurteil gewesen.

Nur langsam ließ das Zittern nach und er sackte erschöpft gegen die Tür. Besorgt strich Mila ihm ein paar feuchte Haare aus dem Gesicht. „Sirius", flüsterte er mit brüchiger Stimme. „Hol ihn, Mila. Wir müssen hier raus." Sie konnte in seinen Augen lesen, dass er heftig gegen den Wolf in sich ankämpfte, der nur noch fliehen wollte. Schnell nickte sie und sprang auf, wandte sich dem Gang zu, der schwach mehrere Holztüren im Schein der Fackeln erkennen ließ. So schnell wie es ging, tastete sie sich entlang, bis sie vor einer stehen blieb. Hoffentlich täuschte sie ihr Gefühl nicht.

Ihren Zauberstab zückend flüsterte sie: „Alohomora."

Die Tür sprang auf und im ersten Moment schien die Zelle verlassen. Heftig gegen die Hoffnungslosigkeit ankämpfend, trat sie ein.

„Sirius?"

Erst auf den zweiten Blick erkannte sie ihn. Blass lehnte er gegen die kalte Wand und rührte sich auch bei ihrer Ansprache nicht. Mit wenigen Schritten war sie neben ihm und berührte seine Wange. Sie war eiskalt. Tränen blinder Panik stiegen in Milas Augen, während sie völlig aussichtslos versuchte, sein Gesicht mit den Händen zu wärmen. ´Oh bitte nicht, bitte nicht. Ich kann Dich nicht noch mal verlieren!' Ein leises Schluchzen entrang sich ihrer Kehle, während sie ihn an sich drückte.

Als seine Stimme erklang, schwach und brüchig, zuckte Mila erschrocken zusammen.

„Nicht weinen."

Er hatte die Augen ein wenig geöffnet und versuchte ein kleines Lächeln. „Ich wusste, dass Du mich findest."

Leise schluchzend umarmte sie ihn fest und presste ihre Lippen auf seine Wange. „Warte nur, wenn wir hier raus kommen verpasse ich Dir die Tracht Prügel Deines Lebens."

„Ich freue mich schon. Vielleicht wird mir dann wieder warm …" Wie auf Kommando begannen seine Zähne unkontrolliert zu klappern. „Bist … bist Du etwa allein?"

„Nein. Remus ist hier."

„Das ist zu gefährlich! Hier gibt es Gargoyls!"

„Wir haben schon beinahe ihre Bekanntschaft gemacht", erklang Lupins Stimme von der Tür her. Er stand noch auf deutlich wackligen Beinen. „Fast hätten sie uns zum Tee eingeladen."

„Und Du bist noch da?"

„Ohne euch … gehe ich nirgendwo hin."

Ein schwaches Grinsen zeichnete Sirius Gesicht, während er sanft eine Träne von Milas Wange strich. „Danke. Ich danke euch beiden."

Mila lehnte kurz ihre Stirn gegen seine, bevor sie ihn erneut ansah. Er lächelte schwach. „Ich weiß nicht, wie es euch geht … aber ich will hier raus. Könnte wohl jemand …" Er deutete auf das Knäuel von Ketten zwischen seinen Beinen. Mit einem Schwenk von Remus Zauberstab fielen sie klirrend zu Boden.

Mit vereinten Kräften schafften sie es, Sirius auf die Beine zu stellen. Mühsam streckte er die steifen Beine, um wenigstens eine annehmbare Durchblutung hinzubekommen. Die kalte Zelle forderte eben ihren Tribut. „Es wird gehen", beschwichtigte er Mila, die ihn immer noch mit ängstlichem Gesichtsausdruck stützte.

„Ich weiß. Aber - muss ich Dich wirklich los lassen?" Sie vergrub ihr Gesicht in seiner schmutzigen Jacke, fast so als wolle sie sich wie früher vor ihm verstecken. Er lachte leise in sich hinein und drückte ihr einen sanften Kuss aufs Haar.

„Du wirst noch genug Gelegenheit dazu haben. Ich laufe nicht mehr weg. Versprochen!" Widerstrebend löste sich Mila von ihm, straffte dann aber bemüht selbstbewusst die Schultern und nickte. „Dann lasst uns gehen."


Vorsichtig öffneten sie die Türen. Mila, deutlich am wenigstens von ihnen mitgenommen, ging voraus, ihren Zauberstab im Anschlag. Da sie aber in der Dunkelheit kaum etwas erkennen konnte, kamen sie nur langsam voran. Auch blieb Mila des Öfteren stehen, schlicht um zu prüfen, ob Sirius und Remus überhaupt noch hinter ihr waren. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Und dann waren da plötzlich wieder Schritte.

Mila umklammerte ihren Zauberstab, während Sirius Remus mühsam am Arm packte, um ihn daran zu hindern, in blinder Todespanik davonzustürmen. Langsam, ganz langsam tastete sich Mila weiter. Verdammt, wenn es wieder die Gargoyls waren, dann wollte sie die Erste sein, auf die sie trafen.

Immer näher kam das dumpfe Geräusch. Mila musste mittlerweile an einer Biegung des Tunnels angekommen sein, denn die Wand, an der sie sich entlang getastet hatte, hörte abrupt auf. Jeden Funken Mutes zusammennehmend holte sie tief Luft und sprang um die Ecke, ihren Zauberstab blind in die schwarze Dunkelheit richtend. Sie würde kämpfen bis zum Letzten.

„MILA!"

Im letzten Moment hielt sie inne. Jemand murmelte „Lumos!" und ein weiterer Zauberstab erschien im Schein des sich bildenden Lichtes. Und ein Gesicht.

„HARRY?"

„Habt ihr ihn gefunden?"

Erleichtert wich die Luft pfeifend aus Milas Lunge. Er war es wirklich. Und hinter ihm konnte sie Tonks erkennen, die besorgt über Milas Schulter lugte.

„Wo ist …?"

„Wir sind hier." Remus Stimme klang immer noch panisch, obwohl er sich redliche Mühe gab, sich nichts anmerken zu lassen. Er trat mit Sirius ebenfalls in den Schein von Harrys Zauberstab. Wer der Beiden den Anderen stützte war nicht wirklich erkennbar. Tonks wirkte ausgesprochen erleichtert. „Ich dachte schon, ihr wärt …"

Ein erneuter markerschütternder Schrei unterbrach sie und ließ alle zusammenfahren. Ohne darüber nachzudenken packte Tonks Lupin am Arm, schrie: „LAUFT!" und rannte mit ihm in die Richtung, aus der Harry und sie gekommen waren. Ohne ein Wort zu wechseln waren Mila und Harry in der nächsten Sekunde neben Sirius und rannten, ihn stützend, den anderen hinterher. Die Gargoyls schienen die Fährte erneut aufgenommen zu haben.

Mila konnte außer ihrem eigenen keuchenden Atem nur zu gut hören, wie diese Viecher immer näher kamen. Auch wenn sie Remus jagten, sie würden auch sie töten, wenn sie sich ihnen in den Weg stellten! Und das würden sie, sollte es dazu kommen!

Nur mit Mühe gelang es ihnen, Tonks und Remus nicht vollkommen aus den Augen zu verlieren. Die Seitenstiche kamen wieder und das Brennen in der Lunge – doch dieses Mal, nur mit dem eigenem Tod und besonders dem Tod von mehr als zwei heißgeliebten Menschen als Alternative, kümmerte Mila sich nicht darum. Sie rannte förmlich um ihrer aller Leben.


Unverhofft erschien plötzlich ein helles Licht vor ihnen und Mila erkannte, dass Tonks zusammen mit Remus darauf zu rannte. Sie drängte den völlig panischen Werwolf in eine Ecke, um ihn an einer weiteren Flucht zu hindern, zog ihren Zauberstab und schickte einen roten Lichtblitz in ihre Richtung. Nur knapp verfehlte der Schocker Milas Wange und sie wollte Tonks schon anbrüllen, was sie denn da verdammt noch mal tat. Doch als sie spürte, dass der Zauber etwas traf, das nur noch Zentimeter von ihrem Nacken entfernt gewesen war, verzichtete sie darauf zu fragen.

Mit einem Hechtsprung und zwei weitern Schockern von Tonks schafften sie es in den Fahrstuhl – er war die Lichtquelle gewesen. Kurz bevor sich die Türen endgültig schlossen und sie aus der Gefahrenzone herausbrachten, erhaschte Harry noch einen kurzen Blick auf einen der Gargoyls. Wo eigentlich Augen hätten sein müssen, war nur vernarbte Haut zu sehen. Dafür hatten sie Zentimeter lange, messerscharfe Zähne. Ein Schauder lief ihm den Rücken hinunter, bei dem Gedanken, dass dieses Ding sie fast erwischt hätte …

Remus hockte erneut auf dem Boden, das Gesicht in den Händen vergraben und keuchte heftig. Ziemlich sicher nicht nur wegen dem Spurt, den sie hatten hinlegen müssen. Er war leichenblass und sah aus, als müsse er sich jeden Moment heftig übergeben.

Auch Sirius atmete schwer, während er mit einer Hand den Nacken seines Freundes massierte. „Tief durchatmen, Moony", keuchte er, in der Bemühung seinen alten Freund zu beruhigen. „Wie sieht eigentlich der Rest eures grandiosen Rettungsplanes aus?"

„Wir schmuggeln Dich als Blindenhund hinaus", erklärte Tonks, nicht minder außer Atem. „Obwohl sich das jetzt als schwierig erweißt …" Sie kniete sich vor Lupin, der immer noch am ganzen Leib zitterte und streichelte seinen Oberarm. „Remus ist der Einzige, der den Zauberspruch kennt, um Mila das Augenlicht zu nehmen."

Sirius Blick zuckte kurz zu Mila hinüber und jeder konnte sehen, dass ´ihr das Augenlicht nehmen' in seinen Augen nicht grade zu einem genialen Plan gehörte. Doch er sagte nichts dazu. Stattdessen erklärte er: „Wenn ich wüsste, wo mein Zauberstab ist, dann könnte ich …" Harrys Gesicht leuchtete auf.

„Da kann ich helfen." Mit einer fließenden Bewegung zog er Sirius schwarzen Ebenholzzauberstab hervor und hielt ihm seinen Paten grinsend hin. „Ihr alle seid wirklich unschlagbar", lachte Sirius leise und nahm den Zauberstab entgegen. Jetzt fühlte er sich deutlich wohler. Im Ernstfall konnte auch er jetzt wieder kämpfen.

Er wandte sich zu Mila um. „Ich werde es hassen, Dir Deine herrliche Augenfarbe zu nehmen", murrte er, tippte allerdings brav gegen ihre Stirn und murmelte die gleiche Zauberformel, die Remus eben benutzt hatte. Im nächsten Moment ertönte die Glocke, die die Ankunft in dem gewünschten Stockwerk ankündigte. Sirius verwandelt sich blitzschnell in den schwarzen Hund und bekam von Tonks eines dieser Hundegeschirre übergestreift. Tastend griff Mila nach der Leine.

„Lass mich ja nicht gegen irgendetwas laufen", raunte sie Sirius leise zu, der zustimmend hechelte, während sie mit der anderen Hand nach Remus Arm tastete.

„Moony?"

Ihre Stimme klang leise und möglichst beruhigend. „Ich weiß, dass das für Dich schwer ist. Aber ohne Dich werden wir nicht gehen." Sie fühlte seine verkrampften Muskeln unter ihrer Hand, die von Zeit zu Zeit immer noch unkontrolliert zitterten. „Wie sind alle bei Dir", flüsterte auch Tonks.

Und wirklich - mühsam erhob sich Remus und lehnte sich gegen die Aufzugswand. Er versuchte ein kurzes Lächeln, welches allerdings gründlich misslang. „Ich werde euch … aber kaum eine Hilfe sein." „Wir schaffen das", erklärte Mila bestimmt und hakte sich bei ihm ein. Harry sah von einem zum Anderen. Wenn das mal gut ging …

Der Hund machte einen Schritt vorwärts und zeigte Mila mit dem entstehenden leichten Zug an der Leine, dass er bereit war. Vorsichtig machte sie mit Remus zusammen einen Schritt vorwärts, aus dem Aufzug hinaus. Er schwankte leicht, doch im nächsten Augenblick spürten sie den warmen Hundekörper, der sich zwischen sie gedrängt hatte und sehr genau darauf achtete, dass weder Mila noch Remus ins Straucheln kamen. Dankbar atmete Mila auf. Allerdings war da ja auch noch der gute, alte Jim.

Wie auf Kommando krakelte seine Stimme, als sie aus dem Schutz der Fahrstühle heraustraten: „Hey! Stehen bleiben. Wat macht der Köter hier?"

Mila hörte, wie Sirius ein leises Knurren vernehmen ließ und legte beschwichtigend eine Hand auf seine Schultern. Mühsam konzentrierte sie sich auf ihre Umgebung. Dieser Kerl schien mittlerweile hinter seinem Empfangspult hervor geschossen zu sein und stand jetzt nur noch wenige Meter vor ihnen. Sie konnte ihn zwar nicht sehen – aber sie konnte ihn spüren. Und riechen … ein zweifelhaftes Vergnügen.

„Hunde sin hier nich erlaubt!" schnarrte er auch sofort. Mit einem leichten Kniff in den Oberarm machte sie Remus klar, dass er ihr die Sache überlassen sollte und lächelte Jim so süß wie möglich an. „Verzeihen Sie, Sir. Aber ich bin auf den Guten hier angewiesen. Blacky ist mein neuer Blindenhund."

Fast konnte sie das Schnauben Sirius bei diesem Namen hören.

„Eben hatten se aber noch keinen Köter dabei!"

Kalter Schweiß brach Mila unwillkürlich aus. Sie hatte gehofft, dass sie diesem Menschen entgangen waren, da er so mit Mr. Weasley beschäftigt gewesen war.

„Das ist schon in Ordnung, Jim." Mit bodenloser Erleichterung erkannte sie Arthur Weasleys Stimme. „Neue Abteilung! Wir bilden jetzt auch Blindenhunde aus!"

„Wirklich, Arthur? Hab ich noch nie gesehn!"

„Ist ein Pilotprojekt, Jim."

„Ach so." Einen kurzen Moment schwieg der pummlige Mann. Dann fragte er: „Un wer is das hier?"

Mila war sich sicher, dass er damit Remus meinte, der ihn bleich anstarrte. „Das, äh … ist mein Ehemann." Sie konnte sehr genau spüren, wie beide Männer neben ihr bei dieser Titulierung zusammenfuhren. „Er ist stumm, der Arme", fügte Mila hastig hinzu, damit Remus oder Arthur nicht auf die Idee kamen irgendetwas dazu zu sagen.

„Wat? Sie blind und er stumm?" Der Empfangsmensch kicherte dumm und boxte Mr. Weasley in die Seite. „Na, da sin se ja n nettes Paar, was, Arthur!" Er ließ den Blick erneut zu Sirius wandern, der ihn feindselig anstarrte, sich aber ansonsten still verhielt. „Na dann jehn se mal weiter", schnarrte Jim und trat ihnen aus dem Weg. „Un wehe der hebt irgendwo n Beinchen."

Unwillkürlich gruben sich Milas Finger tiefer in Sirius Fell. Grade noch rechtzeitig – sie spürte, wie er Anstalten machte Jim auf seine Weise die Meinung zu geigen. „Dann mal los", verkündete sie mit gezwungen fröhlicher Stimme und stupste Sirius mit ihrem Knie in die Seite, damit er endlich weiter ging. Auch Remus wurde von ihr mitgezogen. Brav setzte sich Sirius in Bewegung.


Als sie vor dem Ministeriumsgebäude ankamen, entfuhr Mila ein erleichterter Seufzer. Fast geschafft. Harry und Tonks stießen ein paar Minuten später zu ihnen – Jim hatte sich wieder dazu bemüßigt gefühlt, Harry erneut eine Predigt über gutes Benehmen zu halten. Hastig nahm Remus den Zauber von Mila – er schien sich deutlich wohler zu fühlen, nachdem sie das Ministeriumsgebäude verlassen hatten. Auch Ron und Hermine folgten wenig später. Als die junge Hexe den schwarzen Hund neben Mila entdeckte, stieß sie einen leisen Jubelschrei aus und umarmte ihn spontan. Sirius schien einen Moment verblüfft, doch dann wedelte auch er freudig mit dem Schwanz.

Nur Sekunden später tauchte auch Moody neben ihnen auf. „Du würdest wirklich ein paar nette Stiefel abgeben", knurrte er mit einem Blick auf den Animagi und zog dann seinen Zauberstab hervor, um Sirius mit dem Desilluosionierungszauber zu belegen, den er auch schon bei Harry angewandt hatte, als der Orden ihn von den Dursleys weggeholt hatte. Seine Gestalt passte sich nun wie ein Kamelion seiner Umwelt an. So reisten sie zurück nach Hogwarts.


Nachdem sie alle heil dort angekommen waren, brachten Mila und Harry Sirius hinauf in ihr Zimmer. Erst dort durfte Mila den Desillusionierungszauber von ihm nehmen. Nachdem Harry sich davon überzeugt hatte, dass die Beiden keine Hilfe mehr benötigten, zog er sich schleunigst zurück. Ohne darüber nachzudenken, machte er sich auf die Suche nach Cho.

Endlich allein und diesen Zauber los, zog Sirius Mila in seine Arme und verschloss ihre Lippen mit einem Kuss. Ein höchst zufriedener Seufzer entfuhr ihr, aber er löste sich nach wenigen Sekunden von ihr und sah sie mit ernstem Gesicht an.

„Ehemann?"

Verwirrt öffnete Mila die Augen.

„Was?"

„Du hast Moony zu Deinem Ehemann gemacht?"

Erst jetzt dämmerte es ihr, worauf er anspielte. Fast hätte sie gelacht, doch er sah so überhaupt nicht aus, als wüsste er momentan einen guten Scherz zu würdigen. Sie runzelte leicht die Stirn und suchte in seinem Gesicht nach einer Erklärung.

„Du bist eifersüchtig?" fragte sie vollkommen fassungslos. Er sagte nichts dazu, sondern musterte sie lieber mit zusammengepresstem Kiefer. „Na ja - es war das Erste, das mir einfiel", versuchte sie sich zu verteidigen.

„Wieso fällt Dir als Erstes Ehemann ein?" Er wirkte richtiggehend verletzt. „Warum nicht Freund? Bruder, meinetwegen. Aber doch nicht Ehemann!" Diese unbedachte Äußerung Milas schien ihn gehörig zu wurmen. Erst fuhr er sich schnaubend durchs Haar, bevor er ihre Oberarme umklammerte und seine Augen Unheil verkündigend blitzten.

„Das hatte nichts zu bedeuten. Gott, Sirius! Remus und ich? Ich bitte Dich!" Sie konnte wirklich nicht fassen, dass er einer unbedachten Äußerung soviel Gewicht beimaß.

„Ach, und warum nicht?"

„Weil ich DICH liebe!"

Auch ihre Stimme war etwas lauter geworden. Ehe sie es ganz verhindern konnte, stieg eine längst vergangene Begebenheit plötzlich in ihrem Kopf auf, die sie hastig in die Tiefen ihrer Erinnerung vergrub. ´Mila, er ist schuldig. Alles spricht gegen Sirius. Er hat James und Lily ermordet! – Komm mit mir. Wir … wir könnten beide …' ´Nein! Nein, das ist nicht wahr, Remus! Wie kannst Du ihn nur so schnell aufgeben! Er ist Dein Freund!'

„Ihn liebst Du auch", konterte Sirius bissig, bevor er sie wieder losließ. Und dann fügte er mit gesenktem Blick hinzu: „Ich kann es tief in Dir fühlen."

Mila schluckte, schüttelte dann bei seiner Äußerung den Kopf und nahm sein Gesicht in beide Hände. „Genauso wie Du fühlen kannst, dass ich Dich liebe?" Er stutzte, doch nach wenigen Sekunden nickte er langsam. „Dann müsstest Du auch spüren, dass es eine ganz andere Art von Liebe ist! Wieso bist Du nur eifersüchtig auf ihn? Ich meine, dass warst Du noch nie. Gott, ja, ich liebe Remus - wie einen Bruder! Aber wieso regt Dich das plötzlich auf? Ich habe auch James wie einen Bruder geliebt. Daraus hat niemand von uns je einen Hehl gemacht!"

„James hatte Lily! Und deshalb war er auch nicht in Dich verliebt!" platzte er heftig hervor.

Wortlos starrte Mila ihn an. So ein Unsinn! Und selbst wenn es einmal so gewesen war – jetzt war es nicht mehr so! Wie kam er nur auf so etwas Unsinniges? Moony und sie waren Freunde – schon immer und sie waren nie etwas Anderes gewesen.

„Du siehst es immer noch nicht?" fragte Sirius bei einem Blick in ihr Gesicht gereizt. „Gott Mila, bist Du blind!" Er konnte es wirklich nicht fassen. Jeder hatte sehen können, wie Remus sie als Teenager angehimmelt hatte. Und manchmal sah er auch heute noch diesen Blick in den Augen seines Freundes. Ja verdammt, er war eifersüchtig! War es schon immer gewesen. Bei jedem Lächeln, dass sie nicht ihm, sondern Moony schenkte. Oder sonst einem Kerl … Außerdem – er hatte gelogen. Sirius war auch auf James eifersüchtig gewesen. Aber ihm waren die Hände gebunden – Remus nicht!

Mila verstand offensichtlich immer noch nicht. Vielmehr schien sie völlig verwirrt. Sirius verdrehte die Augen und brummte dann: „Du bist einfach viel zu bezaubernd für einen einzigen Mann, Milena Elisabeth Laundry!" Mit einem frustrierten Seufzer ließ er sich auf ihr Bett plumpsen.

„Du hast schon immer Männer in Deinen Bann ziehen können. Und das alles nur mit einem winzigen Lächeln. Weißt Du eigentlich, wie viele Jungs zu unserer Schulzeit in Dich verschossen gewesen sind? Sogar Schniefelus, dieser …!" Er hielt es im letzten Moment für besser, das nicht sehr schöne Wort, das ihm bei der Erinnerung an Snapes Geglotze einfiel, unausgesprochen zu lassen. „Er hat fast gesabbert, wenn Du in den Raum gekommen bist! Ich hätte ihn am liebsten mit bloßen Händen erwürgt."

Er schnaubte und fügte dann mit Unheil verkündender Stimme hinzu: „Das hatte schon einen Grund, warum ich ihn damals in die Heulende Hütte gelotst habe. Auf Remus konnte ich mich verlassen, er hätte Dich nie angerührt – aber Snape war nicht so vertrauenswürdig. Wenn er Dich in seine schmierigen Hände bekommen hätte, dann … Und so wäre ich ihn ganz einfach losgeworden! Auch wenn ich den Falschen dafür büßen lassen wollte."

Mila starre ihn bei dieser Erinnerung, wie Sirius damals Snape hinter Remus hergeschickt hatte, fassungslos an. Es war Vollmond gewesen. Und zu dieser Zeit war Remus noch völlig unkontrollierbar gewesen. Die Entdeckung des Wolfsbanntranks hatte noch nicht statt gefunden. Und so war ihr Freund völlig von dem Wolf unterworfen worden, der jagte und tötete. Wäre James in dieser Nacht nicht Snape gefolgt, hätte Moony angegriffen und ihn getötet. Die Freundschaft zwischen Sirius und Remus hatte danach lange gebraucht, um wieder zu heilen.

„Aber ich dachte … Du hast ihn wegen mir in Gefahr gebracht? Remus wäre fast von der Schule geflogen wegen Dir!"

„Ich weiß!" Echte Reue lag in seinem Gesicht. „Aber ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, wie Dich Schniefelus angegafft hat! Ich hoffte, dass Dumbledor Remus wegen seiner Lycantrophie nicht zur Rechenschaft ziehen würde."

„Du bist total verrückt", entfuhr es Mila fassungslos.

„Nein. Nur furchtbar verliebt", war seine leise Antwort.


Es dauerte einen Moment, bis dieses Geständnis zu Mila vordrang. „Das ist nicht mit der Unreifen-Junge-Masche zu entschuldigen, Sirius! Du hättest … Du kannst doch nicht einfach – was hast Du gesagt?"

Er antwortete nicht, sondern vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Milas Herz begann unkontrolliert in ihrer Brust zu hämmern, während ihr Mund staubtrocken wurde. Langsam ließ sie sich vor ihm auf die Knie sinken und zog seine Hände von seinem Gesicht. Er wich ihrem Blick weiterhin aus.

„Sieh mich an", flüsterte sie leise. Nur widerwillig sah er auf und ihr in die Augen. Er wirkte wieder genauso wie damals in Hogwarts – ein verängstigter Junge im Körper eines Mannes, der gelernt hatte, dass Gefühle zu zeigen Schwäche bedeutete – und ihn nur leichter angreifbar werden ließen.

Zärtlich wanderte ihr Blick über jeden Zentimeter seines Gesichtes, während sie geduldig darauf wartete, dass er seine Worte wiederholte. Doch er schwieg. Bei der Berührung seiner Hände spürte Mila nur, wie sich ein tiefes, warmes Gefühl in ihr ausbreitete. Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Oh nein, so leicht entkommst Du mir dieses Mal nicht, Tatze. Ich warte jetzt schon 21 Jahre – seit unserem ersten Schultag - darauf, dass Dir diese Worte endlich über die Lippen kommen. Sag es mir einfach. Bitte."

„Du weißt es doch!" Er wand sich, offenbar fieberhaft nach einer Möglichkeit suchend, um dieser für ihn unangenehmen Situation zu entkommen. „Stimmt. Gezeigt hast Du es mir – unzählige Male. Und ich habe jeden Moment davon geliebt! Aber ich will es hören!"

„Ich … ich …" Er presste die Lippen fest aufeinander, seufzte dann resigniert, schluckte und beschloss, es so schnell wie irgendmöglich hinter sich zu bringen. Und das tat er auch im wahrsten Sinne des Wortes.

„Ichliebedich", nuschelte er recht unverständlich und ohne Punkt und Komma.

Mila konnte sich einfach nicht zurückhalten – bei diesem offensichtlichen Schnelligkeitsrekord seines Liebesgeständnisses musste sie einfach lachen. Und auch wenn Sirius anfänglich ein wenig beleidigt wirkte – seine Mundwinkel zuckten ebenfalls, als Mila vor lauter Lachen auf ihre vier Buchstaben plumpste und sich mit den Händen die Lachtränen von ihrer Wange wischte.

Mit einer einzigen Bewegung folgte er ihr und drückte sie mit dem Gewicht seines Körpers zu Boden. Sie gluckste immer noch, während er ihr mit beiden Händen die Locken aus dem Gesicht strich und seine Lippen auf ihre senkte. Der Kuss schien endlos. „Ich liebe Dein Lachen."

Im Geist runzelte er über sich selbst die Stirn. Diese Worte gingen ihm so leicht über die Lippen. Er schalt sich selbst für seine Feigheit. Mila hatte ihm mit dem Howler-Ritual alles geschenkt, was sie ihm geben konnte – sich selbst. Und er machte einen solchen Zirkus wegen ein paar dummen Worten. Worte, die er ihr schon so oft innerlich entgegen schreien wollte.

Sie zärtlich anlächelnd hauchte er ihr noch einen Kuss auf die Lippen. „Danke, dass ihr mir das Leben gerettet habt. - Mila?" Er zögerte erneut, holte dann aber tief Luft und flüsterte: „Ich … ich liebe Dich … wirklich."

„Ich weiß." Sie lächelte und strich ehrfürchtig mit den Fingerspitzen über seine Wange. „Aber es tut gut, es aus Deinem Mund zu hören. Ich liebe Dich auch, Sirius. Dich und niemand anderen. Nicht Remus, nicht Snape …" Ein kleiner Schauder durchlief sie und Sirius grinste. „… und auch sonst keinen Anderen. Außer Harry vielleicht. Ich stehe auf junge, furchtlose Kerle." Wie erwartet erschien ein Unheil verkündendes Lächeln auf seinem Gesicht und seine Finger gruben sich in ihre Seite. Ohne Gnade kitzelte er sie so gehörig durch, dass ihr Lachen und Kreischen fast im gesamten Schloss zu hören war.


Harry rannte den Flur entlang und hoffte innerlich, nicht von Filch, dem Hausmeister von Hogwarts, oder von Mrs. Norris, seiner spionierenden Katze, erwischt zu werden. Wenn er Eines ganz sicher nicht wollte, dann war es aufgehalten werden. Er bog in etwas gemäßigtem Tempo um eine Ecke und schlich sich an eines der Klassenzimmer heran, von dem er wusste, dass die Ravenclaws darin Unterricht in Geschichte der Zauberei hatten. Ungeduldig wartete er auf die Schulglocke, die den Unterricht beenden würde.

Als die Ravenclaws herausströmten, suchte er mit den Augen nach Cho – doch er konnte sie nirgends entdecken. Als auch die Letzten den Klassenraum verließen, hielt Harry ein Mädchen am Arm fest, mit dem er Cho schon mehrere Male hatte sprechen sehen.

„Entschuldige."

Das Mädchen starrte ihn an als wäre er ein Außerirdischer und wurde rot bis in die Haarspitzen.

„Weißt Du, wo Cho ist?" fragte er hastig, das Gekicher ihrer Freundinnen hinter seinem Rücken ignorierend. Kichern sollte verboten werden! Zumindest in solchen Situationen!

„Äh … äh, na ja, Cho ist krank", erklärte sie mit verlegen niedergeschlagenen Augen.

„Krank?" Besorgt runzelte Harry die Stirn.

„Nicht schlimm krank. Sie hatte nur Bauchschmerzen heute Morgen. Vermutlich Frauenprobleme", erklärte sie ihm in ziemlich altklugen Ton und kicherte ebenso dümmlich wie ihre Freundinnen, als er sich bei ihrem letzten Satz verlegen räusperte. So genau hatte er es gar nicht wissen wollen …

Er bedankte sich bei Chos Klassenkameradin und flitzte hoch zu Madam Pompfrey, um Cho vielleicht im Krankenflügel zu finden. Doch auch dort war sie nicht. Sie bestätigte ihm allerdings, dass Cho heute Morgen bei ihr gewesen war und einen Zaubertrank gegen Bauchschmerzen erhalten hatte. Enttäuscht machte er sich also zurück auf den Weg zum Gryffindor-Turm – er würde sie wohl heute nicht mehr zu Gesicht bekommen. Und dabei hätte er ihr so gern von Sirius Rettung erzählt.

Doch auch am nächsten Tag entdeckte Harry sie nirgends, obwohl er sich in jeder Pause den Hals nach Cho ausrenkte. Auch wenn er versuchte, sich selbst zu beruhigen, das ungute Gefühl tief in seiner Magengrube verschwand nicht – sondern wurde in jeder Sekunde größer.

Nach dem Mittagessen war sein Geduldsfaden endgültig am Ende. Während er in seinem Nudelauflauf herumstocherte, fasste er einen Entschluss – er würde sich seinen Tarnumhang holen und sich mit ihm in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws schmuggeln. Blieb nur ein Problem – Harry hatte das falsche Geschlecht, um in Chos Schlafsaal hineinzukommen.

Die Schlafsäle der Mädchen waren gegen männliche Besucher geschützt worden, damit es Jungs nicht einfach so gelang, dort hineinzuspazieren. Die Treppe, die eigentlich zu diesen Räumlichkeiten führte, verwandelten sich sobald er den Fuß darauf setzte in eine spiegelglatte Rutschbahn – und es gab keine Möglichkeit für ihn, sie zu umgehen. Ron hatte in ihrem 4. Jahr schmerzhafte Bekanntschaft mit dieser Vorrichtung gemacht, als er wütend Hermine hinterher stürmen wollte.

Während er über dieses Problem nachgrübelte, fiel sein Blick auf Hermine, die ihm gegenübersaß und wieder einmal in einem ihrer Schulbücher blätterte. Ein siegessicheres Grinsen stahl sich auf sein Gesicht und ohne darüber nachzudenken lehnte er sich über den Tisch und warf dabei fast einen Krug Kürbissaft um.

Hermine sah auf und ihr Gesichtsausdruck sagte ihm, dass sie bei einem Blick in sein Gesicht nichts Gutes erwartete.

„Hermine?"

„Jaaa?"

„Ich brauche Deine Hilfe!"

Ein Seufzen entfuhr ihr, während sie sich wieder ihrem Runen-Buch zuwandte. „Lass mich raten: es verstößt gegen mindestens 12 Schulregel", mutmaßte sie, während sie eine Seite umblätterte und versuchte, seinen treuen Welpenblick zu ignorieren.

„Bitte."

„Nein."

„Bitte, bitte, bitte, bitte?"

„NEIN!"

Doch Harry spürte, dass er gewonnen hatte. Nur noch ein paar Sekunden, dann würde sie kapitulieren! Und wirklich – mit einem ungeduldigen Seufzer klappte sie das Buch zu und verschränkte die Arme. „Was willst Du denn, Himmel noch mal!"

Harry sprang von seinem Stuhl auf, fasste ihre Hand und spurtete mit ihr hinauf in ihren Gemeinschaftsraum. In Rekordzeit hatte er seinen Tarnumhang aus seinem Koffer gefischt und war wieder zurück bei Hermine, bevor sie auch nur ein weiteres Wort fragen konnte. Den Umhang über sie beide werfend, verließen sie den Gryffindor-Gemeinschaftsraum und Harry wandte sich schnurstracks in Richtung des Ravenclaw-Gemeinschaftsraumes.

„Wenn Du diesen Umhang auspackst, hat das meistens nichts Gutes zu bedeuten", zischte Hermine, während beide so schnell es ging entgegenkommenden Schülern auswichen. „Was hast Du eigentlich vor?"

Vor dem Portraitloch der Ravenclaws blieb Harry stehen und wartete darauf, dass irgendjemand das Passwort sprach und sie hineinschlüpfen konnten.

„Ich will nur kurz nach Cho sehen", antwortete er leise, seine Umgebung nicht aus den Augen lassend.

„Und wofür brauchst Du mich dann?"

„Du bist ein Mädchen."

„Schön, dass es Dir aufgefallen ist", erklärte Hermine mit einem süffisanten Lächeln. „Trotzdem kapiere ich nicht, warum Du meine Hilfe brauchst."

„Na, ich komme nicht in ihren Schlafsaal rein", erklärte Harry, ließ Hermine, die empört nach Luft schnappte, dann aber nicht zu Wort kommen, da sich das Portrait grade öffnete und einer der Ravenclaw-Schüler herauskletterte.

In Windeseile zog er Hermine hinter sich her und drückte sie in eine Ecke, damit sie nicht mit einem anderen Schüler zusammenstießen.

„Bitte Hermine." Harry sah ihr ernst ins Gesicht. „Ich mache mir langsam wirklich Sorgen um sie. Sie ist schon seit 2 Tagen krank. Du sollst ja nur hoch gehen und Dich selbst überzeugen, dass es ihr gut geht. Wenn sie wirklich nur Bauchschmerzen hat, dann kann ich damit leben."

Hermine sah aus, als läge ihr eine immense Strafpredigt über das Einhalten von Regeln auf der Zunge, doch letztenendes nickte sie nur. „Ich werde nach ihr sehen", versprach sie leise.

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis alle Schüler den Gemeinschaftsraum verlassen hatten. Die Schulglocke ertönte und Harry fürchtete schon, dass Hermines Geduld jetzt zu Ende sei und sie darauf bestehen würde, dass sie zu ihrer Unterrichtsstunde gingen. Doch sie schwieg zu seiner Erleichterung und schlüpfte, nachdem sie allein waren, wirklich die Treppe zu den Schlafsälen empor.


Ungeduldig wanderte Harry auf und ab. Nach einer Minute riss er sich den Tarnumhang vom Kopf. Sein gesamter Körper vibrierte vor Erwartung, Cho endlich wieder in die Arme nehmen und sie küssen zu können. Zur Hölle, er hatte sie grade mal einen Tag lang nicht gesehen und wollte jetzt schon diese verdammte Treppe niederreißen, die sie von ihm trennte.

Als er erneut eine Tür klappern hörte, hielt er endlich in seiner Wanderung inne und sah hinauf zu dem Treppenabsatz, auf dem Cho jeden Moment erscheinen würde. Doch die Einzige, die erschien, war Hermine.

„Sie ist nicht hier, Harry." Seine Freundin zuckte mit den Schultern. „Bist Du sicher, dass sie krank ist?"

Harry nickte und das üble Gefühl kehrte um ein Hundertfaches schlimmer als zuvor zurück. Er schlüpfte mit Hermine hinaus auf den Flur und flitzte mit ihr zu ihrem Unterricht bei Professor Flitwick. Doch genügend Ruhe, um dem Unterricht folgen zu können, hatte er jetzt nicht mehr.


Ohoh, ein Cliff … meine Spezialität … (Hüstel, hüstel!) Ihr wisst ja, wie ihr mich zum weiter schreiben bringt. Und äußert euch mal wegen dem One-Shot – ich hoffe, dass ist der richtige Ausdruck. Ich meine eine kurze, heiße Szene. Nehme gern Pairing-Bestellungen und Inspirationen! Und nicht vergessen! REVIEWS!