Um Missverständnisse zu verhindern:

Rivere (Riff) Morgan – Jäger (Teamkapitän)

Tony McAlstor – Jäger (hat einen Cousin in Hogwarts; hat sich während des Trainings mit Harry angefreundet)

Marina Stone – Jäger(in)

Jonas Wood(im Nachhinein hätte ich ihn anders nennen sollen, ich hab Oliver Wood total vergessen- und Jonas und Wood passen nicht mal besonders gut zusammen! wütend auf sich selbst is)- Hüter

Carl Rau – Treiber

Colin Rau – Treiber(in) (bei ihrem Namen wird das i betont!)

Harry Potter – Sucher, zumindest Ersatzweise


Der Zeitumkehrer

Alte Bekannte

Es fühlte sich an als würde er neben sich selbst stehen und sich zusehen, wie er sich auf das Spiel vorbereitete. Alles geschah seltsam routinemäßig und wie durch einen dicken Nebel. Das Gefühl war vertraut und schrecklich fremd zugleich.

Er zog abwesend seine Umhänge an und dehnte seine Finger, wie er es in den Trainingsstunden gelernt hatte. Seine Handflächen waren schweißnass und Harry bezweifelte, dass er so überhaupt etwas fangen konnte, geschweige denn den winzigen Schnatz.1. Tony war auch alles andere als hilfreich. Die ganze Zeit pfiff er entweder Kinderlieder vor sich hin oder gab Harry sinnlose Ratschläge(„Weich' den Klatschern lieber aus, wenn unsere Treiber nicht rechtzeitig da sind!" „Tony, ich weiß!"). Harry hörte ihm meistens geduldig zu und antwortete gelegentlich, aber in Gedanken war er ganz weit weg.

Er war furchtbar nervös, aber er konnte trotzdem nicht einen Moment aufhören daran zu denken, dass Ron jetzt wieder gesund war und wahrscheinlich schon irgendwo oben auf den Tribünen saß. Die Vorstellung, nach dem Spiel endlich seinen besten Freund wieder zu sehen ließ alles andere, selbst ein Quidditchspiel dieser Größenordnung, in den Hintergrund treten. Er sprang ein wenig auf und ab um seine Muskeln zu lockern.

Riff trat zu ihnen und unterbrach Tony in seinem Redeschwall: „Es sind nur noch zehn Minuten. Wir machen uns jetzt auf den Weg zum Stadioneingang."

Harry nickte und nahm seinen Feuerblitz von der Holzbank. In seinem Hals hatte sich plötzlich etwas riesiges Lebendiges eingenistet. Ihm war kalt, trotz des langen Umhangs und der sengenden Hitze, die sogar in den klimatisierten Räumen noch zu spüren war.

„Tony, ich glaube nicht, dass ich das hinkriege!", sagte Harry mit einer Stimme, die sich überhaupt nicht nach seiner eigenen anhörte.

„Mach dir keine Sorgen! Stell dir einfach vor, du wärst beim Training!", meinte der ältere Quidditchspieler und stopfte sich einen Schokofrosch in den Mund.

„Du bist zwar berühmt, aber bei dir ist das was anderes! Dich erkennen die Leute auf der Straße, aber wenn du jetzt gleich da raus gehst werden dir tausende von Menschen zujubeln. Daran muss man sich erst gewöhnen."

Harry lächelte ihn schwach an und bestieg seinen Besen. Er hörte die unglaublich schrille Stimme des Stadionsprechers, der das Spiel großspurig ansagte. Harry trocknete seine Hände an seinem Umhang als gerade die bulgarische Mannschaft unter großem Jubel einzog.

Dann, als der Jubel verklungen war, preiste er die englische Mannschaft an, die Spieler für Spieler, nachdem ihr Name aufgerufen wurde, in das Stadion hinausschossen.

Harry hörte, wie sein Name ausgerufen wurde und flog los. Die Lautstärkewelle schlug ihm entgegen und er landete relativ sicher neben Carl und Colin, obwohl seine Hände zitterten wie Rons Lippen wenn er Spinnen sah. Carl flüsterte ihm noch ein „Viel Glück" zu und Harry erwiderte mit einem verkrampften Lächeln: „Danke, werde ich brauchen!"

Riff und Mullet von der bulgarischen Mannschaft schüttelten als Kapitäne die Hände und der gellende Pfiff, der das Spiel begann, ertönte.

Harry stieß sich so kraftvoll wie er konnte vom Boden ab und war einen Moment später schon weit über den anderen.

Er beobachtete das Spiel eine Weile von seiner Position aus um die beiden Teams einschätzen zu können. Wie Tom bereits vorausgesagt hatte, schien die Hauptschwäche der Bulgaren in ihren Jägern zu liegen, die den englischen deutlich unterlegen waren. Er sah zwar, dass der Unterschied lange nicht so himmelweit war wie bei den Iren vor drei Jahren, doch mit ein bisschen Glück musste seine Mannschaft bald in Führung gehen.

Aus dem Augenwinkel sah er schräg hinter sich einen grünen Schleier vorbeifliegen. Er riss seinen Besen ohne lange nachzudenken herum und blickte in das raupvogelartige Gesicht Krumms. Dieser nickte ihm ernst zu und drehte dann weiter seine Runden hoch über den Torstangen. Harry nickte zurück und wandte sich endgültig der Suche nach dem Schnatz zu.

Als er gerade bei den gegnerischen Torstangen schwebte fuhr plötzlich ein brennender Schmerz in seine Stirn und seine rechte Hand fuhr automatisch hoch zu der berühmten Blitznarbe.

Von einer plötzlichen Angst gepackt ließ er seinen Blick hastig über die Menschenmenge unter ihm schweifen und versuchte den Schleier aus Schmerz von seinen Augen zu ziehen. Es waren so viele Leute in schwarzen Umhängen da, dass Harry einen Moment lang in Panik zu geraten drohte. In dem Augenblick erinnerte er sich an etwas, das Dumbledore letztes Jahr zu ihm gesagt hatte: „Todesser, Harry, wirst du nie an ihrem Aussehen erkennen. Sie sind zu machthungrig und zu organisiert um sich durch so etwas zu zeigen. Vor allem aber haben sie zu viel Angst um Stellung zu beziehen. Diese Angst macht sie stark, denn gleichzeitig wird es zu unserer Angst. Wir wissen nicht mehr, wem wir trauen können und das zerstört unsere überlebenswichtige Einigkeit. Alles, worauf du dich im Kampf verlassen kannst, sind deine Instinkte, deine nicht unbeträchtlichen Fähigkeiten, deine Freunde und das Wissen, dass du nicht für dein eigenes Wohl kämpfst, sondern einem größeren Ziel entgegen strebst. Einem Ziel, das dich stärker macht als jeden anderen!"

Harry spürte Wärme durch seine Adern fließen und konnte wieder klare Gedanken fassen. Ihm wurde bewusst, dass seine Reaktion wahrscheinlich gar nicht von Voldemort selbst kam, sondern von mehreren dunklen Mahlen auf einem Fleck.

Dumbledore würde in jedem Fall für seine Sicherheit gesorgt haben und das Ministerium hatte Dutzende von Zauberern hier. Er atmete tief durch und zwang seine Augen von den Zuschauerrängen weg und wieder auf das Spielfeld. Ein rasend schneller Klatscher brachte ihn endgültig zurück. Carl oder Colin kam in einem blauroten Wirbel an ihm vorbei geschossen und lenkte ihn haargenau auf einen gegnerischen Jäger zu.

Als Harry begann, seinen Blick über das Spielfeld schweifen zu lassen, geriet er in einen seltsamen Zustand, den er noch nie gefühlt hatte. eine Augen schienen nichts mehr klar wahrzunehmen und einen Moment fragte Harry sich, ob an dem Korrekturzauber für seine Augen irgendetwas schief gegangen war, da erkannte er leichtes goldenes Blitzen an einer der Absperrungen, das im nächsten Moment schon oben an der Werbetafel war.

Der Schnatz für professionelle Spiele war verteufelt schnell und hatte fast nichts außer sein Aussehen mit dem Hogwartsexemplar gemein. Die einzige Chance, die Sucher hatten, den Schnatz zu fangen, war , wenn er sich länger in einer Ecke aufhielt, denn dann konnte man das restliche Stück hinter ihm herjagen.

Harry wusste, dass er so kaum eine Möglichkeit hatte, den Schnatz zu fangen, denn Victor Krumm war viel erfahrener als er.

Er spürte verwundert, wie solche Gedanken von einer übermächtigen Leere weggeschwemmt wurden.

Seine Hände drückten den Besen nach unten, ohne, dass sein Verstand registrierte, was sein Körper da tat. Wie in einer Art Trance verfolgte er jede Bewegung des scheinbar langsamer werdenden Schnatzes. Der Rest des Spielfeldes verschwamm zu einem Wirbel aus Farben und einem Murmeln im Hintergrund.

Obwohl Harry nichts deutlich heraushörte, hatte er das Gefühl, alles sei plötzlich lauter geworden. Und nicht nur das! Die Farben schienen greller, die Bewegungen langsamer und seine Umgebung undeutlicher zu werden.

Aus den Augenwinkeln sah er erneut einen Klatscher auf sich zusteuern und diesmal wich er ihm mit Leichtigkeit aus.

Dann war der Moment vorbei und alles war wieder normal. Seine Augen suchten schnell Krumms weiche Kreisbewegungen über dem Spielfeld und als er ihn noch immer dort fand atmete er unbewusst auf.

Er kniff die Augen zusammen, um sie vor der zum Glück schwachen Sonne zu schützen- und sah den Schnatz.

Er flatterte ganz nah der Ehrentribüne. Instinktiv lehnte er sich auf seinem Besen nach vorne und drückte ihn ein wenig nach oben um ihn auf eine Höhe mit der Tribüne zu bringen. Er schoss wie eine Kanonenkugel los. Krumm hatte den Schnatz inzwischen ebenfalls entdeckt und tat es Harry nach. Er war gerade am anderen Ende des Spielfeldes gewesen als Harry lospreschte und hatte jetzt Mühe, ihn einzuholen. Trotzdem war Harrys Vorsprung winzig und es würde sehr knapp werden. Harry lehnte sich tiefer über seinen Besen.

Ein kühler Luftzug an seinem Hinterkopf sagte ihm, dass er fast von einem Klatscher getroffen worden wäre.

Noch einmal holte er alles aus seinem Besen heraus. Als er nur noch wenige Meter vom Schnatz entfernt war, streckte er den rechten Arm aus und reckte ihn soweit wie möglich vor um Krumms näher kommender Linken (Harry war schon das ganze Spiel über aufgefallen, dass Krumm mit links lenkte) zuvor zu kommen.

Seine Fingerspitzen berührten den kleinen goldenen Ball schon fast als von oben aus dem Nichts ein Klatscher angesaust kam und seinen Arm mit der Wucht einer Kanonenkugel nach unten stieß. Harry hörte ein hässliches Knirschen und fühlte einen stechenden Schmerz seinen Arm hochfahren.

Als er mit der linken Hand seinen trudelnden Besen wieder ausrichtete, sah er, wie Krumm noch einmal nach vorne hechtete und den kleinen Ball mit seinen Fingern umschloss.

Ein langer gellender Pfiff ertönte und der Stadionsprecher rief das Ergebnis aus: „Zweihundertzehn zu einhundertzwanzig für Bulgarien!"

Einen Augenblick hing Harry wie betäubt in der Luft. Er war dem Schnatz schon so nah gewesen! Es hatten nur noch einige Zentimeter gefehlt. Erst der Schmerz in seinem Arm brachte ihn zur Besinnung und er landete etwas holprig neben Tony.

Der Jäger lächelte ihn mitleidig an: „Mach dir nichts draus, Kleiner. Das nächste Mal hast du ihn. Und es ist absolut keine Schande gegen einen Viktor Krum zu velieren."

Harry zwang seine Gesichtszüge zu einem Lächeln, aber es war mehr eine Grimasse.

Als er über Tonys Schulter hinweg zu der Bulgarischen Mannschaft sah, konnte er schon von Weitem die Horde Reporter sehen, die gerade zu ihnen hinüber walzte.

„Oh Gott, Tony! Bring mich hier bloß weg!", rief Harry schon nahe einer Panik.

Tony grinste nur und deutete hinter Harry: „Keine Sorge! Die da werden sie dir schon vom Hals halten. Sanitäter sind die reinsten Haie, aber für so was sind sie sehr nützlich."

Er drehte sich um und sah vier Männer in weißen Umhängen auf ihn zu rennen und ehe er sich versah schleppten sie ihn schon wieder zu den Eingängen.

Etwa eine Stunde später kam Harry aus dem Ausgang beim Sanitätstrakt geschlendert. Er war der letzte, weil alle anderen keine medizinische Versorgung nötig hatten. Sein Arm verhielt sich immer noch komisch und ab und zu konnte er ihn nicht richtig bewegen, aber er würde zu Beginn des Schuljahres einfach noch mal zu Madame Pomfrey gehen. Er hielt seine Tasche mit dem unverletzten Arm und warf sie sich über die Schulter. Er ging gemütlich den Weg hinunter und war tief in Gedanken als sich ihm eine Gestalt in den Weg stellte. Sein Zauberstab war schneller in seiner Hand als sein Kopf überhaupt registriert hatte, was los war.

„Malfoy, du bist es!", seufzte er und steckte ihn wieder weg.

„Was willst du?"

„Ach? Bist du etwa sauer, weil du nicht den Helden spielen konntest, Potter?", fragte der blonde Slytherin grinsend.

„Geh' deine eigenen Freunde nerven. Obwohl- wenn ich mir das so überlege, du hast ja keine. Du hast nur zwei Bodyguards, die zusammen nicht mal halb soviel Hirn haben, wie du und das will schon was heißen!" Harry musste gestehen, dass er ziemlich stolz auf diese Beleidigung war.

Malfoys Gesicht wurde langsam rot vor Zorn und er setzte an, etwas zu sagen, aber er wurde unterbrochen. Ein Ruf ertönte hinter Harry und er drehte sich um. Hermine kam winkend auf ihn zugerannt und rief immer wieder seinen Namen. Als sie bei ihm war, warf sie ihm mit solcher Wucht beide Arme um den Hals, dass er fast umgekippt wäre. „Harry, du warst toll! Wir haben alles gesehen und wir sind so stolz auf dich!"

Er sah Ron auf Krücken hinter ihr herhumpeln, aber auch er grinste übers ganze Gesicht: „Na, du hast anscheinend mal wieder den Hauptpreis gezogen, was Kumpel? Hermine, lass' ihn los, du bringst ihn noch um!"

Harry lachte, als er Ron diese so typischen Sätze sagen hörte und sobald Hermine ihn los ließ lagen auch Ron und er sich in den Armen. Es tat unglaublich gut, seinen besten Freund wieder zu sehen.

Zu seiner Überraschung sah er ein Stück weiter hinten auch Krum und einen Jungen mit braunen Locken.

Er legte seinen beiden Freunden jeweils einen Arm um die Schulter und sie liefen den Weg hinunter. Er blickte noch einmal zurück und sah Malfoy immer noch dastehen. Er hatte sich mit verschränkten Armen gegen einen Baum gelehnt und sah ihnen mit einem seltsamen Gesichtsausdruck nach.

Aber er wollte sich davon jetzt nicht das Glücksgefühl in seinem Magen kaputtmachen lassen. Er hatte vielleicht nicht das Spiel, aber dafür anscheinend neue Freunde gewonnen und einen seiner besten Freunde, den er fast verloren hätte wieder gewonnen.

Die Menschen, die er als seine Familie betrachtete waren endlich wieder bei ihm.

tbc


Hi, so das war das Quidditchspiel. Oliver Wood habe ich im Endeffekt doch rausgelassen, weil das hier einfach die perfekte Stelle um aufzuhören war, aber Malfoy ist wie versprochen drin.

Im nächsten Kapitel kündigt sich schon die eigentliche Story an und ich denke im übernächsten könnten wir schon fast zur Zeitreise kommen. Ich werde einfach alles ein bisschen strecken müssen, weil ich so schon nicht so schnell bin und wenn ich dann auch noch jede Einzelheit einbaue, werde ich ja nie fertig. Vielleicht wird es irgendwann mal eine überarbeitete Version der Geschichte geben, wo die ganzen Sachen drin sind, die bis jetzt so rausgefallen sind.

Übrigens werden wir im nächsten Kapitel das erste Mal Harrys Exfreundin Julia begegnen.

Na ja, ich habe viiiiieeel vor!

So, und jetzt zu den REVIEWS!

vero: Tut mir leid! Schneller ist es nicht geworden, aber dafür steuere ich mit Höchstgeschwindigkeit auf die Zeitreise zu. Dauert nicht mehr lange. Und jetzt mit den Sommerferien habe ich ja auch genug Zeit um weiter zu schreiben.

auxia: Tja, ich bin furchtbar, ich weiß! Termindruck und so. Hab' schon Alpträume gekriegt, weil ich nichts zu Stande gebracht habe

So, dann hoffentlich bis bald!

See ya,

Aeril

1 Die Tatsache, dass er im Film diese riesigen klobigen Handschuhe anhat ignoriere ich jetzt, weil ich kaum glaube, dass die für einen Sucher besonders vorteilhaft wären.