Kapitel 9.1

Glücklicherweise war gestern Samstag gewesen und es war nicht aufgefallen, daß zwei der Lehrer sich ziemlich lange nicht blicken ließen, denn den Samstag nutzten die meisten Bewohner, um auszuschlafen.

Sie hatte sich am späten Vormittag in ihr Zimmer zurückgeschlichen, nachdem Logan ihr ein paar Sachen zum Anziehen aus ihrem Zimmer gebracht hatte. Ihr Lieblingsnachthemd hatte den Morgen leider nicht heil überstanden. Ihr Magen kribbelte, als sie daran dachte, wie Logan eine einzelne Klaue aus seiner Hand hatte schnellen lassen und damit dann den Stoff mit einem sauberen Schnitt vom Saum bis zum Ausschnitt durchtrennt hatte.

Noch während er auf seiner Kleidermission gewesen war, prüfte sie, ob ihre magischen Fähigkeiten noch intakt waren. Sie beschwor einen kleinen Feuerball auf ihre Handfläche herbei und ließ kurze Zeit einen Stuhl über den Boden schweben.

Gut! Auf diesem Gebiet war alles in Ordnung. Ihre Zauberkräfte waren intakt, der letzte Beweis, daß Logan wirklich und wahrhaftig der Auserwählte war.

Dennoch stellte sich immer noch die Frage, was sie in Logans Zimmer geführt hatte. Er schien anzunehmen, daß sie die kleine Charade geplant hatte und hatte ihr mit einem kleinen, verschwörerischen Lächeln mitgeteilt, daß sie ihn ruhig in dem Glauben lassen konnte, sie sei geschlafwandelt. Er war von Natur aus ergebnisorientiert und nicht daran interessiert, Frederica mit der Bitte nach Erklärungen zu bedrängen.

Für sie war das Ganze aber noch nicht erledigt. Frederica bestand darauf, sich am Samstagabend in ihr eigenes Bett zu legen, obwohl Logan sie fast erfolgreich dazu überreden wollte, die Nacht doch bei ihm zu verbringen.

Sie blieb vollständig bekleidet und verschloß sogar die Tür ihres Zimmers.

Mitten in der Nacht war sie von Logan wachgerüttelt worden und sie fand ich in seinem Zimmer wieder, gerade dabei wieder in sein Bett zu kriechen.

„Logan? Es ist also wieder passiert! Ich weiß wirklich nicht, wie ich hierher komme!"

Er legte sanft einen Finger auf ihre bebenden Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen.

„Reg dich nicht auf, Darling! Ich war wach, als Du zur Tür reingekommen bist. Du warst in einer Art Trance. Meinst Du, daß es mit dem Zauber zu tun hat, mit dem Du belegt bist?"

Sie hatte ihn nur hilflos angesehen und mit den Schultern gezuckt.

„Ich verstehe das nicht, wir... wir haben doch die Tatsache akzeptiert! Ich kann doch nicht jede Nacht durch die Mansion geistern!"

Logan hatte sie in seine Arme gezogen und einfach festgehalten. In seiner trockenen Art hatte er gemeint, daß man das ganz leicht verhindern konnte, indem sie beide zusammenzogen.

Frederica hatte ihn um etwas Bedenkzeit gebeten, sie war zu verwirrt von dem Umstand, daß der Zauber sich soweit gelockert haben sollte, daß er eine wilde Ehe zuließ. Die Vorstellung war einfach absurd.

Nun war Sonntagnacht und sie lag neben Logan in seinem Bett und wartete darauf, daß er fest eingeschlafen war. Ein Gutes hatte die Tatsache, daß Logan nicht zu ihrem Volk gehörte. In diesem Fall wären sie sicher schon verheiratet und er wäre somit gegen ihren Zauber immun geworden.

Sie wollte nicht, daß er sie mitten in der Nacht vermißte und von ihm gesucht wurde. Sie brauchte absolute Ruhe bei ihrem Vorhaben und ihre volle Konzentration.

Sie schlüpfte leise aus dem Bett und sprach den Zauber aus, der ihn bis zum Morgen durchschlafen lassen sollte.

Sie sah noch eine Weile auf sein vom Schlaf entspanntes Gesicht herunter. Er sah richtig jung und verletzlich aus und in ihr stieg ein überwältigendes Gefühl von Zärtlichkeit für ihn auf. Sie war fast versucht, das ganze Vorhaben abzublasen, aber sie mußte auch Gewißheit haben.

Sie schlich sich in ihre kleine Destille im Keller und packte die benötigten Utensilien in einen Weidekorb. Darunter befand sich auch das Pulver, das sie mit Hilfe von Logans Haaren angerührt hatte. In der Zigeunermythologie waren Haare ein wichtiger Bestandteil der Zauberei. Schon kleine Kinder wurden davor gewarnt, ihre Haare nicht an Fremde weiterzugeben. Besaß eine Hexe die Haare einer Person, war es ein Leichtes für sie, den anderen mit einem Bann oder Zauber zu belegen.

Sie verließ ihr kleines Reich und die Tür glitt mit einem leisen Zischen automatisch wieder zu.

„Ach, Du bist es! Ich wunderte mich schon, wer hier durch die Gänge geistert!"

„Hank! Du hast mich fast zu Tode erschrocken!"

Frederica stieß die scharf eingesogene Luft erleichtert aus.

Hank mußte lachen: „Hey, Du hast mich auch erschrocken! Was ist da in dem Korb?"

Hank lugte neugierig hinein, doch ein buntes Tuch verdeckte den Inhalt.

„Nur die Zutaten für ein Ritual, nichts besonderes! Ich werde raus in den Wald gehen und ein kleines Feuer machen! Also ruf bitte nicht die Feuerwehr, wenn Du Rauch siehst!"

Frederica grinste Hank fröhlich an.

„Gut zu wissen! Viel Erfolg!"

Hank ging weiter zu seinem Büro, wo er oft Nächte durcharbeitete und Frederica begab sich zu den Aufzügen.

XXX

Für die Ausführung der Beschwörung wählte Frederica die Lichtung, auf der Logan ihr von seinen Alpträumen erzählt hatte. Sie konnte seine Aura hier besonders stark spüren und verwendete das zur Verstärkung des Zaubers.

Sie stellte den Korb auf dem Boden ab und nahm Zauberkräuter und das von ihr angerührte Pulver, um damit ein kreisförmiges Areal des Waldbodens in einem Durchmesser von etwa zwei Metern zu begrenzen.

Während sie das Pulver in einem steten Strom aus dem Stoffbeutel rieseln ließ, rezitierte sie den eigens für die Aufklärung von Logans Herkunft konzipierten Zauberspruch, den sie immer wieder mit klarer, lauter Stimme wiederholte:

Ein unzugänglicher Geist ohne Erinnerung

Ruht an sich'rem Ort in tiefem Schlummer

Ich will das Geheimnis seiner Herkunft enträtseln,

Möcht' ihn befreien von seiner Last, seinem Kummer.

Reisen in die Zeit, woher er kam

Und in die Zeit, die ihn an mein Volk gebunden

Will Frieden bringen, werde den Lauf der Zeit nicht stören.

Ich rufe an den Herrn der Zeit, meine Bitte zu erhören,

Dem einsamen Wolf Erlösung zu gewähren.

Das Pulver entzündete sich selbst und hellgelbe Flammen mit einem roten Kern schossen mannhoch in die Höhe. Fredericas Gesicht wurde von den hellen Flammen gewärmt und sie wartete darauf, daß sie eine purpurne Färbung annahmen, denn das war das Zeichen dafür, die Flammengrenze zu überqueren und ihre Reise zu beginnen.

Logan schnellte aus dem Schlaf hoch und schaute sich desorientiert in seinem eigenen Zimmer um.

Etwas stimmte nicht!

Frederica lag nicht neben ihm, doch das war nicht der Grund für seine Unruhe, jemand rief ihn, er konnte jedoch nicht genau verstehen, was gesagt wurde. Dazu war das Rauschen in seinen Ohren zu laut.

Ein Geheimnis? Eine Reise durch die Zeit?

Er schlüpfte aus dem Bett und zog sich eilig ein paar Sachen über. Er mußte Frederica finden, wenn sie wieder geschlafwandelt war.

Ihre frische Duftspur führte ihn in den Keller der Mansion zu ihrer Destille, doch der Raum war dunkel und verlassen, obwohl ihr Duft noch deutlich in der Luft hing.

„Logan? Frederica ist nicht hier! Sie ist in den Wald, sie wollte irgendein Ritual durchführen!"

Hank hatte den Kopf zur Tür seines Büros raus gesteckt, weil er Schritte gehört hatte und Frederica nach dem Ergebnis ihres Vorhabens fragen wollte.

„Was für ein Ritual?"

Logan blickte ziemlich finster drein und Hank fiel auf, daß er barfuß war und sein Hemd nur lose übergestreift hatte.

Ärger im Paradies?

„Keine Ahnung! Sie warnte mich nur, daß sie ein Feuer machen würde, sie hatte einen geheimnisvollen Korb über dem Arm! Mehr weiß ich auch nicht!"

Die letzten Worte sprach er jedoch gegen Logans Rücken und er schüttelte den Kopf, als er der davoneilenden Gestalt nachsah. Logan verhielt sich mal wieder überprotektiv, Frederica hatte doch bewiesen, daß sie selbst auf sich aufpassen konnte.

Logan rannte den Feldweg entlang, den Frederica zurückgelegt haben mußte. Er runzelte die Stirn, das war der Weg zur Lichtung, wo er sich gerne aufhielt. Sein Herz pochte heftig, der Grund lag jedoch nicht in der körperlichen Anstrengung. Es war die nackte Angst vor drohendem Unheil, die ihn den Schritt beschleunigen ließ. Zwischen den Bäumen konnte er ein helles, flackerndes Licht entdecken, das mußte Frederica sein.

Als er die Lichtung betrat, stand sie mit ausgebreiteten Armen vor den lodernden Flammen des Feuers und wiederholte immer wieder die Worte, die ihn aus dem Schlaf geschreckt hatten.

Eine eiskalte Hand griff nach seinem Herzen, als ihm der Sinn des Spruches klar wurde. Er war der einsame Wolf, sie wollte etwas über seine Vergangenheit herausfinden!

„Frederica, hör bitte auf! Ich muß es nicht mehr wissen!"

Sie drehte sich erschrocken zu ihm um. Wie war es möglich, daß er trotz des Zaubers hier vor ihr stand?

„Geh weg, Logan! Die Beschwörung ist fast vollendet! Ich muß es einfach wissen!"

Sie drehte ihm wieder den Rücken zu und in dem Moment verfärbten sich die Flammen und sahen aus wie aufsteigende Blutfontänen. Sie atmete tief durch und machte einen Schritt nach vorne.

„...Will Frieden bringen, werde den Lauf der Zeit nicht stören. Ich rufe an den Herrn der Zeit, meine Bitte zu erhören, dem einsamen Wolf Erlösung zu gewähren."

„Frederica! NEIN!"

Sie hörte nicht auf ihn und tat einen weiteren Schritt. Logan setzte zum Spurt an und hechtete auf Frederica zu, die ihn jedoch im Fallen über die rote Flammengrenze zog. Dann wurde alles Schwarz um ihn herum.

XXX

Frederica öffnete die Augen und blinzelte verwirrt. Hatte sie es geschafft, den Zauber zu vollenden oder war Logan schneller gewesen?

Sie sah sich um, sie befand sich in einer Küche, nicht mitten im Wald. Sie jubilierte innerlich, sie hatte es tatsächlich geschafft.

Ihr Geist war in einem Körper gefangen, der nicht ihr gehörte. Eine ihr fremde Stimme sang ein altes, englisches Lied, das sie noch nie zuvor gehört hatte.

„Rose, bringe dem jungen Herrn das Frühstück nach oben. Die Herrin sagt, daß es ihm mal wieder nicht gut genug geht, um unten mit der Familie zu essen!"

„Sofort, Mrs. Trigger! Ich habe schon alles fertig!"

Das Mädchen namens Rose nahm das Tablett und trug es aus der altmodischen aber reich ausgestatteten Küche in den düsteren Flur, der zur Treppe zur oberen Etage führte. Im Vestibül stand ein Sideboard, über dem ein antiker Spiegel hing. Das Mädchen stellte das Tablett dort ab und trat dann vor den Spiegel, um sich darin die Haare zu richten.

Frederica konnte das rote Haar des Mädchens unter dem Spitzenhäubchen erkennen, während sie es zurecht zupfte. Sie trug ein einfaches hellblaues Baumwollkleid und darüber eine Schürze, doch die konnten nicht den Reiz ihres bezaubernden Gesichts mit den Sommersprossen, den leuchtenden grünen Augen und dem kecken Grübchen auf der cremigen Wange mindern.

Ein Schatten hinter ihr ließ sie herumfahren und sie wurde von einem bulligen, jungen Mann um die Taille gepackt, der versuchte ihr einen Kuß zu stehlen.

„Laß das, Dog! Sonst beschwere ich mich bei Mrs. Howlett oder deinem Vater!"

Rose stieß den jungen Mann weg und blitzte ihn empört an.

„Sei kein Spielverderber, Rose! Oder schmachtest Du etwa nach dem Schwächling da oben?"

„Laß mich in Ruhe! Ich habe zu tun!"

Rose nahm das Tablett wieder an sich und stieg die Treppe zum Obergeschoß hoch, während der Junge, den sie Dog genannt hatte, ihr begehrlich hinterher gierte. Vor einer massiven Holztür im hinteren Teil des Hauses blieb Rose stehen und klopfte kurz an.

„Master James, ich bin es, Rose! Ich habe etwas zu essen für Sie!"

„Komm herein, Rose!"

Die Tür schwang auf und Frederica hätte beinahe aufgeschrieen und ihre Anwesenheit verraten. Master James war kein anderer als ein sehr junger Logan von etwa fünfzehn oder sechzehn Jahren, der mit einem altertümlichen Nachthemd bekleidet in seinem Bett ruhte, das aussah wie aus dem letzten Jahrhundert.

Es war eindeutig Logan. Sein dichtes Haar trug er in einer wirren Tolle über der Stirn und sein hübsches Gesicht hatte noch kindliche Gesichtszüge, die ein empfindsames Herz verrieten.

Frederica wünschte sich sehnlichst, ihn in den Arm nehmen zu können.

„Sie sehen schon wieder viel besser aus, Master James! Glauben Sie, daß Sie Morgen zu Ihrem Geburtstag aufstehen können?"

Rosa hatte die Tür hinter sich zugezogen, das Tablett auf dem Nachttisch abgestellt und klopfte jetzt die Kissen auf, die James Rücken stützen sollten. Bevor sie sich von ihm zurückziehen konnte, nahm er ihr Handgelenk und zog sie neben sich auf das Bett.

„Bitte sag nicht Master zu mir, wenn keiner da ist, Rose! Wir sind doch Freunde, oder nicht?"

Rose Wangen verfärbten sich rosa, doch sie sah mit einem strahlenden Lächeln in seine braunen Kulleraugen.

„Natürlich! Aber ich bin nur eine einfache Magd und deinem Vater gehört das Anwesen und das Land hier! Du bist der Sohn eines reichen Grundbesitzers!"

„Das ist mir egal, wen ich tauschen könnte, würde ich sofort Dogs Stelle einnehmen und mit dir ein neues Leben beginnen!"

Logans hübsches Gesicht erstrahlte vor Freude und James beugte sich vor, um sie zu küssen, doch in dem Moment klopfte es an die Tür und eine strenge, hochgewachsene Lady in einem schwarzen Taftkleid betrat das Zimmer.

James zuckte erschrocken zurück in die Kissen und Rose nahm schnell eine Zeitung in die Hand, um vorzugeben, daß sie dem jungen Herrn etwas vorgelesen hatte.

Frederica erhaschte einen Blick auf die Titelseite. ‚Alberta Herald' prangte dort in großen verschnörkelten Lettern, darunter stand: Ausgabe vom 04. November 1886!

„Rose! Mrs. Trigger braucht dich in der Küche! Ich werde James weiter vorlesen!"

„Sehr wohl, Madam!"

Das Mädchen machte einen Knicks und schlüpfte mit brennenden Wangen aus dem Zimmer.

Frederica spürte, wie der Zauber sie weiter in der Zeit führte, aus dem Körper von Rose heraus in die tiefe Dunkelheit.


„Geht es dir gut Rose, Liebling?"

Sie öffnete die Augen und der junge Logan hielt sie fest an sich gedrückt. Sie standen in der heimeligen nur von einem Kaminfeuer erhellten Küche und Frederica fühlte heiße Tränen auf ihren Wangen.

„Ja, es ist nichts passiert! Ich hatte nur solche Angst, daß Dog mir etwas antut! Aber dein Vater hat ihn und Mr. Logan vom Hof gejagt! Ich bin froh, daß Du endlich aus der Schule zurück bist!"

Ihre Lippen fanden sich zu einem süßen Kuß, den nur die erste unschuldige Liebe tauschen kann und Frederica wurde fast schwindelig bei den Gefühlen, die die junge Rose erfüllten.

„Verlasse sofort mein Haus, Thomas Logan! Du und dein elender Sohn sind nicht mehr in meinem Haus willkommen!"

Das Pärchen für durch die laute Stimme aufgeschreckt auseinander und dann zerriß ein Schuß die Stille des späten Abends. James stürmte aus der Küche und Rose folgte ihm verängstigt.

Im großen Salon wurden sie dann fündig. Dog und ein Mann, der dessen Vater sein mußte, standen über dem leblosen Körper eines eleganten Gentlemans, daneben stand seine Mutter mit bleichem Gesicht und einem fast irren Blick in den dunklen Augen.

Thomas Logan feuerte mit grimmiger Miene einen weiteren Schuß ab, der das Gesicht des am Boden liegenden Mr. Howlett zerfetzte, so daß Blut und Hirnmasse in alle Richtungen spritzte und das elegante Abendkleid der Hausherrin besudelte.

„Du elender Bastard!"

James zitterte vor Wut und dann schossen jeweils drei blutige Knochenklauen zwischen den Knöcheln seiner Hände hervor. James stürmte auf den älteren Logan zu und durchbohrte dessen Körpermitte mit beiden Klauen. Thomas Logan stieß ein gurgelndes Stöhnen aus und sank sterbend auf die Knie. James zog seine Klauen aus dem Mörder seines Vaters und versetzte dem geschockten Sohn einen Hieb, der sein Gesicht auf ewig zeichnen sollte. Dog brüllte vor Schmerzen auf und floh dann, dabei rannte er Rose um, die sich wie erstarrt am Türrahmen festgehalten hatte.

Für James' zerbrechliche Mutter war der Anblick der entfesselten Gewalt zuviel. Sie nahm die Pistole, die ihr Mann zu seiner Verteidigung hatte benutzen wollen und richtete sie gegen sich selbst. Bevor James sie davon abhalten konnte, hatte sie den Lauf der Waffe in den Mund geschoben und abgedrückt. Die Wucht der Kugel riß sie von den Füßen und ihr Kopf stieß sich am Kaminsims, wo er einen dunkelroten Fleck hinterließ. Bevor sie auf dem Boden auftraf, war sie schon tot.

Rose weinte herzzerreißend, als sie James' versteinertes Gesicht betrachtete. In seinen Augen stand das kalte Grauen und er bemerkte nicht einmal, daß die Klauen sich zurückbildeten und in seinen blutigen Knöcheln verschwanden.

Rose riß sich zusammen und nahm ihn bei der Hand und führte ihn in die Küche, um seine Hände mit warmem Wasser abzuwaschen, bevor sie Alarm schlug und die Arbeiter aus dem Schlaf riß, um ihnen die drei Leichen zu zeigen.

Frederica war erleichtert, daß der Zauber sie weiter in der Zeit führte und sie von den schrecklichen Ereignissen forttrug.


Fortsetzung folgt