Dreck
Alles
was er sah war Dreck.
Die Nutten am Straßenrand, die kleine
Kneipe, die vielen hungrigen Männer auf der Jagd.
Gefräßige,
wilde Tiere.
In der Hoffnung heute wohl noch eine, wenn nicht
zwei abschleppen zu können.
Was ihn in dieses Viertel
verschlagen hat, weiß er nicht.
Es ist ihm entfallen.
Irgendwann zwischen dem Bahnhof und den vielen Bars.
Die Welt
wurde kleiner und beschränkter.
Auch er ist auf der Suche.
Wie die anderen Männer.
Nach Liebe, Zuneigung.
Wenigstens für eine Nacht.
Und er hat die Auswahl.
Die
große Blonde, die Brünette, die zierliche Asiatin.
Alle
lächeln ihn an.
Welche er nehmen wird ist nicht klar.
Vielleicht alle drei.
Geld genug hat er ja.
Aber zuerst
ein Bier.
Das bringt die richtige Stimmung.
Und dann noch
eins, und noch mal.
Es
zieht ihn in die kleine Kneipe.
Zigarettenqualm, gedämpftes
Licht.
Die passende Atmosphäre für diesen Ort.
Außer
ihm sind noch zwei andere hier.
Der eine an der Theke, der andere
liegt auf einer Bank.
Schläft seinen Rausch aus.
Ein
Bier, bitte.
Kommt sofort.
Der
Barkeeper holt ein Glas aus dem Tresenschrank.
Es sieht nicht
gerade sauber aus.
Aber wenn interessiert das schon.
Ihn
nicht.
Hauptsache das Bier schmeckt.
Während er den Pott unter den Zapfhahn hält mustert er den Neuen.
Woher kommen sie? Ich hab' sie hier noch nie gesehen.
Von Auswärts.
Somit
ist die Unterhaltung beendet.
Beide schweigen sich an, bis der
Wirt sich
umdreht um weiter seine Gläser abzutrocknen.
Kühl
rinnt es seine Kehle herunter.
Aber es schmeckt beschissen.
Scheiß Gegend, scheiß Bier.
Ach, was solls.
5
Dollar und so ein Bullshit.
Dann nimmt er seinen letzten Zug und
geht nach draußen.
Die
zierliche Asiatin scheint auf ihn gewartet zu haben.
Fordernd
schaut sie.
Ihre Augen sind wie Mandeln.
Er hat Bock sie zu
ficken.
Jetzt und hier.
Sie gehen in ein billiges Hotel.
15
$ die Nacht, ein Doppelzimmer.
Ob er sich danach befriedigt
fühlen wird weiß er nicht.
Es ist auch egal.
Hauptsache er hat seinen Spaß und ist abgelenkt.
Für
einen Abend.
Morgen
wird er sich wieder auf die Suche machen.
Im Dreck wühlen,
wie er es nennt.
Und keinen interessierts.
Die Welt dreht
sich weiter.
Ob er jetzt 5 oder 6 am Abend hat.
Es ist
scheißegal.
E N D E
