Disclaimer: Alles nicht meins.
A/N: Verflucht mich oder schreibt mir flames … es ist schon lange her. Ähm … hab ich schon erwähnt, dass das eher Darkfiction ist? Wenn nicht … seit gewarnt!
5. Tonks
Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon liege. Ich will es auch nicht wissen. Alles war so surreal, so unwirklich und passierte so … unauffällig. Hätte mir jemand erzählt, dass sich so sterben anfühlt, ich hätte es ihm nicht geglaubt. Es ist kalt, aber ich friere nicht. Der Boden ist hart, dennoch … ich fühle es ja nicht mehr.
Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon so liege. Seit wann ich aufgehört habe meine Beine zu spüren. Seit wann meine Finger taub sind und ich nur noch das Rauschen von meinem Blut in meinen Ohren höre und meinen Puls, der mit der Zeit immer langsamer wird. Gift. Frauen töten mit Gift. Hinterhältig, intrigant. Typisch Frau. Typisch Black. Typisch Narzissa.
Typisch mich hier alleine sterben zu lassen. Niemand sollte alleine sterben, allein, verlassen, nur mit der Angst was kommt, was sein wird … oder nicht. Wo gehen wir alle hin … danach. Sirius. Er war nicht alleine. Er hatte alle dabei, als er fiel. Er war nicht alleine, er wusste warum er … geht.
Ich weiß es auch. Remus. Ich bin hier wegen ihm. Ich wollte nicht, dass er geht. Ich wollte nicht sehen, wie er hier her rennt, zu Narzissa. Ich wollte nicht zusehen müssen, wie er … zu ihr … es war eine Falle, ich wusste es, und ich bin dennoch gekommen. Besser ich, als er. Ich hätte ihn nicht so finden können.
Komisch. Könnte ich meine Lippen noch bewegen, würde ich jetzt lachen. Viele glauben man geht langsam über in eine andere „Bewusstseinsebene", man würde auf weißen Wolken schweben oder dichter Nebel, der einen einhüllt, alles langsam, bis man nicht mehr unterscheiden kann, ob das was ist auch ist, oder schon nicht mehr.
Es ist falsch. Völlig falsch. Ich weiß ich bin, noch bin ich. Aber nicht mehr lange, und ich war. Meine Gedanken sind klar, so klar wie in meinem ganzen Leben noch nicht. Ich weiß, wo ich bin, ich weiß, wer ich bin und ich kenne die Frau, die mich zu diesem Schicksal verflucht hat, so wie ich weiß, dass das das Letzte sein wird, an das ich mich erinnere.
Ihr Gesicht. Ihre vor Hass leuchtenden Augen. Ihr abschätziges Lachen, wie sich erst ihre vollen purpurroten Lippen zu einer Fratze verzogen und sie ihre strahlend weißen Zähne bleckte. Ihr Lachen, das vor Triumph und Selbstgefälligkeit nur so triefte. Rau und kehlig. Sie war nicht mehr die Frau, die ich als Kind kennengelernt hatte.
Gift. Ja, Gift. Zäh zieht es durch meine Adern. Schleichend durchströmt es meinen Körper. Zuerst hatte ich es gar nicht bemerkt. Nur ein Stich in meiner Schulter, als sie mich fast liebevoll zum Abschied in den Arm nahm. Wusste sie schon da, dass ich nicht Remus war? Hatte ich mich schon vorher verraten?
Zuerst verlor ich meine Fähigkeiten. Meine Stimme wurde höher. Meine Haare länger und dunkler. Ich schrumpfte. Bevor ich wusste, was passiert ist, gehorchten mir meine Füße nicht mehr. Ich spürte sie, doch sie wollten mich nicht mehr tragen. Ich sackte zusammen. Meine Hände gehorchten mir nicht mehr. Mein Zauberstab viel achtlos zu Boden.
Alles war nur eine Farce. Wenn ich wüsste, warum ich hier liege, würde vielleicht alles noch einen Sinn geben. Wenn ich wüsste, weshalb sie mich – Remus – hätte sprechen wollen, würde ich hier, sterbend, langsam dahin siechend noch einen Sinn geben, aber so. Remus wäre um sonst gestorben.
Wieder kommt mir das Gefühl lachen zu müssen. Wer erzählt, dass man ein helles Licht sieht, wenn man stirbt, irrt sich gewaltig. Schwarz. Rabenschwarz. Meine Augen sind offen und ich liege hier und alles was ich sehe ist schwarz. Keine Nacht. Nicht dunkel. Sondern schwarz. Ich habe keine Orientierung. Ich könnte nicht einmal sagen wie groß der Raum ist.
Ist es überhaupt noch wichtig zu wissen, wie groß der Raum ist? Nein, nichts ist mehr wichtig. Ich komme hier nicht mehr raus und alles was zählt ist das, was war. Nicht mehr das, was sein wird. Wichtig ist, dass Remus lebt, dass er nicht hier an meiner Stelle liegt, dass Narzissa mich vergiftet hat und nicht ihn …
Sie erkannte erst spät wer ich bin. Nur allmählich dämmerte es ihr, dass ich Nymphadora Tonks bin. Sie war erstaunt, aber wenig überrascht. Hatte sie schon mit mir gerechnet? Wer weiß. Ihre großen blauen Augen, die langsam meine Verwandlung mit ansahen. Und die Erkenntnis, wer ich bin und was passierte.
Pure Freude war in ihren Augen zu lesen. Freude eine Verräterin sterben zu sehen. Mir fiel noch ihre schwere, smaragdgrüne Robe auf, die aufgeregt raschelte, als hätte sie ein Eigenleben und ihre langen, dünnen, blassen Finger, die sich triumphierend in ihre Robe krallten und ihr Ring, ihr giftgrüner Ring, der matt im gedämpften Licht schimmerte.
Und jetzt liege ich hier. Kalte, feuchte Luft füllt meine Lunge. Jeder Atemzug wird schwerer. Jedesmal weiß ich nicht, ob das nicht mein Letzter sein wird. Ich weiß nicht, wie ich hier her gekommen bin, nur, dass ich noch bin. Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon so liege. Zeit spielt auch keine Rolle mehr, ich habe keine mehr.
A/N: Es geht weiter, aber nur, wenn ich Reviews bekomme. Deal? Ich weiß, da sind welche, die mein Zeug lesen (zumindest steht das so in den stats) … also sagt halt bitte mal Hallo, die Ling freut sich wie bolle. g
3
