„..." Gesprochenes (...) meine Kommentare /.../ Gedanken ... Gesungenes -...- der Vampir in Kairo / Kairos innere Stimme
Kapitel 2 - Begegnung in der Nacht
„Was ist los, Gabrielle?" Gabrielle sah auf. „Ich kann meine Kette nicht finden." Sie durchsuchte ihre Tasche, doch von der Kette keine Spur. Gabrielle hatte sie zu ihrer Geburt bekommen, so wie sie die Delacours seit Generationen bekamen. Eine goldene Kette mit einem verschnörkelten Symbol, das für die Macht der Delacours stand. Gabrielle seufzte. „Was mach ich denn jetzt?... Ich muss heut noch zu meinen Eltern..." „Vielleicht findest du sie ja noch," machte ihre Freundin ihr Hoffnung. Doch das Pech schien heute nicht von ihrer Seite zu weichen. Nicht nur, dass sie ihre Kette nicht mehr wieder fand. In Zaubertränke bekam sie Punkte abgezogen und verschüttetete den Ihnalt ihres Kessels über dem Gewand von ihrem Lehrer Professor Snape. Sie musste den Boden des Zaubertränke-Kerkers reinigen, weshalb sie zu spät zum Mittagessen kam. Sie ass schnell etwas, schüttete sich jedoch ihren Orangensaft über die Bluse. Zum umziehen hatte sie keine Zeit, denn sie schrieb einen Test in Verwandlung.
Kaum war sie damit fertig wartete bereits eine Kutsche vor dem Schloß auf sie, doch auf dem Weg nach draussen, fiel sie und schlug sich das Knie auf.
Und so kam sie nun bei ihren Eltern an: erschöpft, Haare zerzaust, Bluse bekleckert und mit einem blutigen Knie.
Wie nicht anders zu erwarten, bekam sie eine Standpauke, wie unmöglich sie doch aussehen würde und was es bedeutete eine Delacour zu sein.
Sie hasste es, wenn ihre Mutter das tat. Wie oft hatte sie sich diese Rede schon anhören müssen? 30 mal? 70 mal? 100 mal?
Sie wusste es nicht. Doch es war inzwischen schon so oft gewesen, dass sie jedes Wort auswendig kannte.
„Hörst du mir überhaupt zu?" „Ja, Mum." „Und warum..." Sie stockte. „Wo ist deine Kette?" Gabrielle erschrak. Sie hatte es bemerkt. Jetzt war alles aus. „Zum... zum reinigen" Ihr Vater sah sie streng an. „Wage es nicht zu lügen." „Nein, Sir... Ich lüge nicht" "Wirklich nicht?" "Wirklich nicht," sagte sie und sah zu Boden. "Du weisst, Gabrielle: Ich dulde keine Lügner in meiner Familie!" Gabrielle sah immer noch zu Boden. "Das weiss ich, Sir"
Ihr Vater schnaubte. "Übermorgen kommst du wieder und hast die Kette an. Hast du verstanden?" "Ja, Sir!"
Kairo öffnete langsam die Augen und sah sich um. Wo war er? Wie spät war es? Es war dunkel, doch gerade noch hell genug, um die Hand vor dem Gesicht zu erkennen. Gähnend setzte er sich auf, als er plötzlich unter einem der vielen Kerkerbänke etwas glitzern sah. Langsam krabbelte er näher und hob es auf.
Es war eine kleine goldene Kette mit einem verschnörkelten Symbol. Kairo dachte nach. Er kannte dieses Symbol. Es war ihm schon einmal aufgefallen bei diesem Mädchen, welches er in der Nacht vor drei Tagen gesehen hatte. Dieses wunderschöne Mädchen. Er erinnerte sich gut an sie, denn sie war das schönste gewesen, was er jemals zu Gesicht bekommen hatte. Doch seitdem hatte er sie nicht mehr gesehen und daran gezweifelt, dass sie überhaupt existierte. Doch diese Kette war eindeutig da. Er wusste nicht wieso, doch er legte sich die Kette um den Hals. Langsam stand er auf, ging zur Tür und sah hinaus.
Der Gang war menschenleer und dunkel, so wie jede Nacht. Kaum vorstellbar, dass hier tagsüber hunderte von Schüler rumliefen. Plötzlich stockte Kairo. Dort stand sie. Mitten auf dem Gang. Ihr graziler Körper war von einem weißen Kleid umhüllt, ihr goldenes Haar hing offen herunter und sie war barfuss. In ihrer Hand hielt sie eine Eisenkette, an deren Ende eine Öllampe hin (ähnlich wie die, der Elben aus Herr der Ringe Teil 2). Sie sah ihn an, während das Licht der Lampe auf sie schien.
Er trug eine schwarze Hose, ein schwarzes, weites Hemd und einen schwarzen Umhang. Einige seiner Haarsträhnen hingen im Gesicht. Sie lächelte ihn an. "Hy.." "Hy..." Langsam ging sie auf ihn zu, bis sie direkt vor ihm stand. Kairo hob - wie durch Zauberei - die Hand und streichelte sanft ihre Wange. /Ihre Haut ist so zart/
Gabrielle erschauderte. Kairo musterte sie. Was war das nur für ein Gefühl, das er bei ihr hatte? "Hy...," sagte er erneut. Gabrielle begann zu lachen. "Das hast du schon gesagt." Kairo wurde verlegen. "Oh... ähm... Ich... ich habe deine Kette gefunden." Sie strahlte ihn an. "Wirklich?... Gott sei dank.. Ich hab sie schon überall gesucht... Legst du sie mir um?" Mit diesen Worten, drehte sie sich um und schob ihr Haar zur Seite. Kairo zog sich die Kette aus und begann damit sie ihr umzulegen. Für einen kurzen Moment schloß er die Augen. /Sie riecht so süss.../ Er betrachtete ihren Hals.
- Wahrscheinlich schmeckt sie auch so -
/Nein... Geh weg/
- Probier sie -
/Ich will nicht/
Plötzlich nahm Gabrielle seine Hand. Sanft umfassten ihre zarten Finger die seinen. Sie lächelte ihn an. "Ich bin Gabrielle..." "Kairo..", flüsterte er, als sie ihn auch schon mitzog. "Komm... Lass uns rausgehen." Kairo liess sich ziehen, warum, wusste er selbst nicht. Sie rannte mit ihm zum See. "Hach, ist das schön hier," sagte sie und streckte sich. Kairo musste unwillkürlich auf ihren Busen sehen. Er atmete aufgeregt. /Wow../ Auf einmal begann Gabrielle ihr Kleid auszuziehen. Kairo stockte. "Ähm... Was tust du da?" Sie sah ihn an. "Ich will schwimmen..." Sie zog sich bis auf Slip und BH aus. Er erröttete. /Sie trägt schwarz-rote Dessous/ Er musterte sie. /Aber sie ist umwerfend schön... und makellos.../ Er grinste innerlich. /Gott muss ein verdammtes Genie sein.../ Gabrielle war bereits hineingesprungen. Kairo zog sich nun auch aus und sprang ihr nach. Er tauchte unter, als sie auch schon um ihn herum schwamm. Dann stoppte sie, zwickte ihn und tauchte wieder auf. Er tat es ihr gleich. Sie strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Für einen kurzen Moment sahen sich beide nur an, als Kairo plötzlich die Arme um ihre Hüfte legte. Er atmete aufgeregt. Gabrielle spürte seinen heissen Atem auf ihrem Gesicht und erschauderte. Auf einmal zog Kairo sie an sich und küsste sie stürmisch. Gabrielle war überrascht, erwiederte jedoch. Sie hatte das Gefühl, dass er ihr den Atem raubte. Plötzlich löste Kairo den Kuss und sah sie an. "Es... es wird kalt." Sanft zog er sie mit sich aus dem Wasser. /Was war DAS?... Kairo, reiss dich zusammen./ Vorsichtig setzte sie sich auf einen Stein, als er ihr auch schon seinen Umhang umlegte. Gabrielle lächelte ihn an. "Danke..." "Danke mir nicht!" Kairo sah sie ernst an. "Versprichst du mir etwas?" Gabrielle sah auf, nickte jedoch. "Was denn?" "Halte dich von mir fern.." Sie blickte ihn verwirrt an. "Wie bitte?" "Halte dich von mir fern... Ich bin gefährlich..." Sie schnaubte. "Wir sind alle irgendwie gefährlich... Ich z.B. ... Ich bin eine Veela... Ich könnte jeden Mann dazu bringen, aus der Fenster zu springen, wenn ich wollte." "Du könntest... Aber du würdest nie.. und das ist der springende Punkt." Er seufzte. "ICH bin ein Vampir, Gabrielle... Ich könnte ohne zu zögern, über dich herfallen und dich beissen..." "Aber du würdest es nicht, oder Kairo?" Kairo sah sie einfach an. "Kairo?" Er drehte sich um. "Kairo?" Er seufzte noch einmal und ging. "Geh ins Bett, Gabrielle." "Kairo antworte mir," rief sie ihm nach, doch er hörte sie bereits nicht mehr...
Fortsetzung folgt...
