Ü/N: „The Greatest Scandal in Hogwarts History" gehört AgiVega, aber Reviews schreiben dürft ihr trotzdem mir, haha. Und noch etwas Wichtiges: Diese Fic wurde vor Buch 5 geschrieben, das heißt, es gab keine Prophezeiung, Sirius lebt noch und ... ach was, lest selber!
Disclaimer: Die Harry-Potter-Welt gehört J. K. Rowling. Ich habe mir nur ihre Charaktere ausgeborgt, um ein bisschen mit ihnen zu spielen.
A/N: Eigentlich habe ich geplant, eine 4-5 Kapitel lange Lovestory zu schreiben, aber als ich mit der Fic fortfuhr, konnte ich einfach nicht mehr damit aufhören. Schließlich habe ich eine Geschichte über das ganze siebte Jahr von Harry und der Gang geschrieben – und nicht nur über Liebe, sondern auch über dunkle Geheimnisse, Verschwörungen, Rache und – natürlich – VOLDEMORT. Um die Wahrheit zu sagen, wollte ich den dunklen Lord zuerst nicht dazunehmen, aber dann realisierte ich, dass eine Harry-Potter-Story ohne Voldemort, der durch die Geschichte spukt, keine richtige Harry-Potter-Story ist. Also machte ich SEINE Ziele zum Zentrum der Fic – obwohl sie für eine Weile noch geheim sind. Im Wesentlichen ist dies immer noch eine Lovestory, aber doch viel mehr als das: eine großartige magische Reise. Ich hoffe, ihr mögt sie – es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, dass alles zu schreiben.
Bitte seid nicht böse auf mich wegen meiner einfachen Ausdrucksweise – meine Muttersprache ist Ungarisch, daher kann ich nicht in so einem ausgezeichneten Stil schreiben, wie ihr es tut.
Feedback (nette Reviews und konstruktive Kritik) ist willkommen, aber Flames und Heuler werden direkt zu meinem Landesdrachen weitergesendet, dem Ungarischen Hornschwanz!
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Der größte Skandal in der Geschichte von Hogwarts
Kapitel 1
Eine ungewöhnliche Stunde Zaubertränke
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Es war ein warmer und sonniger Novembertag, was sehr seltsam war, da der November in Großbritannien niemals warm und sonnig war. Dieser Tag musste eine Ausnahme gewesen sein.
Die Vögel zwitscherten ein liebliches Konzert in den Bäumen, als ob sie Gott dafür danken wollten, dass er ihnen so einen schönen Tag gegeben hatte, bevor der Winter kam.
Jeder im ganzen Land war sich sicher, dass dies ein besonderer Tag war ... sogar die Schüler in Hogwarts waren sich sicher, dass der 6. November kein normaler Tag war, obwohl sie nicht erklären konnten warum. Es lag etwas in der Luft – ein Gefühl, dass seltsame Dinge passieren würden. Niemand hatte eine Idee, was zu erwarten war, ob die nahe bevorstehenden Ereignisse schlecht oder gut waren, aber niemand sorgte sich wirklich darum. Sie waren einfach glücklich, noch einmal die Gelegenheit zu haben, in den Gärten spazieren zu gehen, sich niederzusetzen und den warmen Sonnenschein zu genießen – und natürlich – um Quidditch zu spielen, ohne dass Regen und Wind sie ständig durchnässte und gegen sie ankämpfte.
Harry Potter war in einer viel besseren Stimmung, als er es in den letzten ein einhalb Monaten gewesen war. Er hatte jeden Grund, glücklich zu sein: alle Umstände, sein Lieblingsspiel zu spielen, waren gegeben: schönes Wetter, moderne Besen und ein herausragendes Team. Vor zwei Jahren – in seinem fünften Jahr in Hogwarts – wurde er der Kapitän des Gryffindor-Teams und seit diesem Zeitpunkt hatten sie es immer geschafft, die verdammten Slytherins zu besiegen. Sie zu schlagen war für Harry schon immer eine Freude gewesen, aber jetzt, da Draco der Kapitän der Slytherins war (und auch ein Vertrauensschüler), machte es Harry noch glücklicher, gegen sie zu gewinnen. Viel zu glücklich.
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Nach dem Mittagessen hatten er, Ron und Hermine Zauberkunst. Dann ging Hermine in die Bibliothek – welche Überraschung – und die zwei Jungen mussten eine sehr langweilige Wahrsagen-Stunde mit Professor Trelawney besuchen.
Seltsamerweise hatte die alte Professorin dieses Jahr Harry noch keine Vorhersagen über schreckliche Qualen und grässliche Tode, die er erleiden musste – noch nicht, jedenfalls. Aber es war noch nichts verloren, was verspätet kam...
Als Ron herauszufinden versuchte, was zur Hölle ein rosa Schmetterling, der in seiner Kristallkugel eine Banane aß, bedeutete, sprach Trelawney: „Nächste Woche wird unser Unterricht nicht stattfinden, da ich grässliche Kopfschmerzen haben werde. Für unsere nächste Stunde – in zwei Wochen – möchte ich, dass Sie einen Aufsatz schreiben. Mr. Weasley, der Titel Ihres Aufsatzes wird sein: „Wie ich von nun an in exakt drei Jahren meine Sommersprossen loswerde", Ms. Patil, Ihr Thema ist: „Welche Tragödien werde ich verursachen, weil ich einen Spiegel zerbreche", Mr. Potter, Ihr Titel lautet: „Wie Er, dessen Name nicht genannt werden darf, mich töten wird". Gut, die Klasse ist entlassen."
Die Schüler verließen den Raum, aber Sybill rief: „Potter, bitte bleiben Sie noch, ich würde gerne etwas mit Ihnen besprechen."
„Ich warte draußen auf dich", sagte Ron Harry und schloss die Tür hinter sich.
„Ja, Professor?" Harry wandte sich Trelawney zu. „Worüber möchten Sie mit mir sprechen?"
„Ich hatte eine Vision, Potter. Letzte Nacht. Sie war über Sie", erklärte die Professorin mit tiefer Stimme.
„Hat Voldemort mich in dieser Vision umgebracht?" Harry sah amüsiert drein, speziell wenn er Sybill wegen dem Namen „Voldemort" zittern sah. „Warum muss ich darüber einen Aufsatz schreiben, wenn Sie doch schon wissen, wie es passieren wird?"
Trelawney zeigte keine Reaktion. „Der Saturn befindet sich in einer ominösen Konstellation mit Pluto, was eine tödliche Formation vor den Fischen darstellt. Das bedeutet nichts Gutes."
„Woher wissen Sie, dass diese Konstellation mich betrifft?", fragte Harry. „Oh, na ja, ist auch egal. Alle bösen Zeichen sind wegen mir, oder?"
„Der Mars ist sehr hell heute Nacht", antwortete sie in träumerischem Tonfall.
Harry schlug sich gegen die Stirn. Nein, nicht das schon wieder! „Uh, meinen Sie, dass ich mich in einen Zentaur verwandeln werde? Das ist schlecht..."
„Kein Zentaur, Mr. Potter." Sybill schüttelte den Kopf. „Saturns Konstellation mit Pluto vor den Fischen bedeutet eine Geburt."
„Ähm, wem soll ich denn eine Karte mit den besten Wünschen schicken? Wer wird ein Baby bekommen?" Er grinste, da er sicher war, dass Trelawney schon wieder nicht sie selbst war – wie gewöhnlich.
Die Professorin antwortete aber nicht. Sie lächelte nur. Ein bitteres Lächeln.
„Ich kann Ihnen nicht mehr erzählen. Ich wollte Ihnen nur den Rat geben, sich für die seltsamen Dinge vorzubereiten, die geschehen werden ... dunkle Ereignisse."
Sicher, dunkel. Er grinste. „Ich werde meine Augen offen halten, Professor. Ich verspreche es." Er nickte und war glücklich, von dieser verrückte Hexe frei zu sein.
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„Wow, da hat sie aber einen netten Titel für dich ausgewählt." Ron runzelte die Stirn, als sie den Korridor entlang gingen. „Ich hoffe, du nimmst sie nicht ernst."
Harry zuckte die Achseln. „Sie ist bloß eine dumme, alte Betrügerin, und ich hab mir noch nie etwas aus ihren Vorhersagen gemacht, und du weißt das auch." Er beschloss, Ron nichts über Sybills Vision zu erzählen. Es war sowieso nicht verstandesmäßig.
„Fast nie", erinnerte ihn Ron. „Einmal, nach deinem Examen am Ende des dritten Jahres, hast du fest geglaubt, dass sie wirklich ein WIRKLICHE Vision gehabt hat. Und, wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht, hat sie wirklich vorhergesagt, dass Krätze ... äh, Wurmschwanz, wieder Du-weißt-schon-wem dienen würde, und Du-weißt-schon-wer würde wieder auferstehen." Er sprang zur Seite, als Mrs. Norris vorbeikam. „Diese verdammte Katze, ich wäre fast auf sie draufgestiegen!", rief Ron. „Und sie hat es wieder geschafft, mir zu entwischen! Oh, Harry, wenn ich nur ein Mal die Gelegenheit hätte, sie zu treten!"
„Wen wollten Sie treten?" Ein sehr verärgerter Argus Filch unterbrach sie von hinten.
Die Jungs tauschten einen schnellen Blick, dann schrie Ron: „Lauf!"
„Kommt zurück, ihr nichtsnutzigen Schwindler!", rief ihnen der Hausmeister nach. „Ich werde euch erwischen, ich werde euch schon noch erwischen, das schwöre ich, und ihr werdet es bereuten, dass ihr je in den Hogwarts-Express gestiegen seid! Kommt zurück, ihr..."
Aber die zwei Jungs waren bald außer Hörweite, und sie beschimpften Argus mit Namen, die Hermine dazu veranlasst hätte, sie so böse anzuschauen wie Percy.
Hermine kam aus der Bibliothek, mit schweren Büchern in ihren Armen, und sie warf fragende Blicke in Harrys und Rons Richtung, als sie immer noch kichernd die Treppe herunter kamen. „Was ist so lustig, Jungs? Ich würde auch gerne lachen."
„Nichts ... nichts" Ron kicherte, während er sich vorstellte, wie Filch einen Schlaganfall aus Zorn bekam, weil er über seine eigene Katze gefallen ist.
„Harry?" Das Mädchen wandte sich von Ron ab und wartete eindeutig auf eine Erklärung des anderen Jungen.
„Ähm, Herm, na ja..." Harry musste auch lachen. „Tut mir Leid, ich ... kann's ... dir nicht ... erzählen..."
Hermine schüttelte ihren Kopf vor Unglauben. „Ihr Jungs seid so kindisch", sagte sie abwertend. „Werdet ihr beiden jemals erwachsen werden?"
„Hey, Herm, das sind nicht wir, die zu kindisch sind, das bist du, die zu streng ist", kommentierte Ron. „Entspann dich ein bisschen!"
„Entspannen? Seid ihr verrückt?", entgegnete sie. „Wir werden unsere Abschlussprüfungen in diesem Schuljahr machen, und du willst, dass ich mich entspanne? Du weißt, dass es nichts gibt, das mir wichtiger ist als meine Arbeiten, und als Vertrauensschüler muss ich ein Beispiel für die anderen sein."
„Ron hat Recht, Hermi", sagte Harry. „Wir haben immer noch sieben Monate vor den Prüfungen, und du lernst bereits dafür!"
„Ja, weil ich nicht durchfallen will. Wenn ihr dieses Jahr wiederholen wollt und Malfoy einen weiteren Grund geben wollt, über euch zu lachen, bitte. Aber ich werde lernen", erklärte sie und ließ die Jungs vor der Bibliothek stehen.
„Das Mädchen könnte einen guten Kuss vertragen, das sag ich dir", sagte Ron. „Das würde ihr helfen, ihre dummen Bücher für eine Weile zu vergessen."
„Und du wärst der mutige Ritter, der sein Leben der edlen Mission widmen würde, sie zum Entspannen zu bringen, nehme ich an?"
„Na ja..." Ron wurde rot. „Ähm, warum nicht?"
Harry grinste ihn an. „Ja, warum nicht?"
„Harry..."
„Ja?"
„Hast du schon einmal ein Mädchen geküsst? Ich meine, auf die Lippen?"
Jetzt war Harry dran, rot zu werden.
„Das bedeutet ja", stellte Ron fest.
„Und? Was wäre wenn?" Harry zuckte die Achseln.
„Wer war es?"
„Wer war was?"
„Das Mädchen, das du geküsst hast."
„Das geht dich nichts an", antwortete Harry und vermied Rons Blick absichtlich.
Ron hob eine Augenbraue. „Wow. Der große Harry Potter hat vor mir, seinem besten Freund, ein Geheimnis. Das muss etwas Ernstes sein, Freund."
„Hör mal, Ron, bitte, sei nicht böse auf mich, aber ich ... kann's dir nicht erzählen."
„Oh, Harry, sag mir nicht, dass es Pansy Parkinson war!", rief der rothaarige Junge. „Bitte! Nicht sie! Nicht sie!"
„Wer zur Hölle hat dir gesagt, dass es Pansy war?" Harry begann, sich unbehaglich zu fühlen. „Natürlich war sie es nicht. Ich würde niemals eine schleimige Slytherin küssen."
„Was für eine Erleichterung!", seufzte Ron. „Komm schon, wir müssen in Zaubertränke gehen."
Harry gab einen Laut von sich, der sich wie sich anhörte, als wäre er geknebelt.
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Der Zaubertränke-Unterricht war nicht besser als alle anderen davor – Snape beschloss, ihnen einen sehr heiklen Anziehungs-Zaubertrank beizubringen. Nicht, dass er ihn jemals benützen würde – er wollte nicht, dass ihn jemand mochte, und er mochte genauso niemanden. Na ja, vielleicht Draco, aber er war wirklich der einzige Schüler, den er ein bisschen mochte. Seine meistgehassten Schüler waren Harry und Neville. Er hasste Harry dafür, dass er der Sohn seines alten Feindes James Potter war – und er verachtete Neville dafür, dass er so tollpatschig war und die Zaubertränke immer vermasselte.
Diese Stunde unterschied sich wirklich nicht von den anderen: Snape lobte Draco, weil er der Erste war, der seinen Trank fertig hatte, und er gab Harry und Ron verachtende Blicke. Er sagte Hermine, dass sie eine unausstehliche Besserwisserin war und murrte, weil Neville vier Krötenbeine in seinen Zaubertrank gegeben hatte anstatt drei, was mit einem lauten Bang eine Explosion verursachte, die einige Schüler mit ekligem grünen Schleim überzog. Draco, der Nevilles Kessel am nächsten war, begann zu schreien, als ein Zweig mit rosa Blüten aus seinem linken Ohr wuchs. Crabbe und Goyle konnten nicht anders, sie mussten einfach lachen, aber als Draco einen „Ich-werde-euch-in-zwei-Knallrümpfige-Kröter-verwandeln"-Blick gab, hörten sie damit auf.
„Crabbe, bringen Sie ihn zu Madame Pomfrey", wies Snape an, „und beeilen Sie sich zurück!"
Crabbe half Draco in den Krankenflügel, wo Madame Pomfrey den Zweig aus Malfoys Ohr sägte.
„Sind Sie nicht froh, eine Möglichkeit gehabt zu haben, um Mr. Malfoy in so einer Situation zu sehen, Potter?" Snape wandte sich an Harry, der versuchte, sein Amüsement zu verbergen, indem er versuchte, voll und ganz mit der Aufgabe beschäftigt zu sein, den khakifarbenen Saft in seinem Kessel umzurühren.
„Ich habe Sie etwas gefragt, Potter!" Snape hob seine Stimme.
Harry sah verwirrt auf. „Tut mir Leid, Professor. Ich schätze, ich war zu sehr mit der Arbeit an meinem Zaubertrank beschäftigt."
„Also wollten Sie, dass er perfekt ist, oder, Potter?" Snape grinste höhnisch. „Dann sollten wir ihn vielleicht an Ihnen ausprobieren."
„An mir?" Harry erbleichte.
„Jaaaah, an Iiiihnen", wiederholte der Professor mit einem gemeinen Grinsen. „Sie drinken ihn, dann schließen Sie Ihre Augen, bis die kleinen Sternchen, die Ihnen die Sicht trüben, verschwinden, dann öffnen Sie Ihre Augen und von dem ersten Wesen, das Sie erblicken, werden Sie extrem angezogen. Das ist so einfach."
„Das ist grausam", flüsterte Parvati Lavender zu, die nickte. „Aber ich hoffe, dass ich es bin, die er zuerst erblickt."
„Nein, mich muss er sehen!", flüsterte Lavender zurück und beide begannen zu kichern.
Mädchen! Ron seufzte. Er hörte zwar nicht, was sie sprachen, aber er hatte eine ziemlich genaue Vorstellung, worüber es wohl ging.
„Trinken Sie den Trank, Potter", wies Snape an.
Harry spürte, wie sich in seinem Hals ein Knoten bildete. Er würde dieses Zeug niemals schlucken, sagte er sich immer wieder.
„Jetzt!", rief der Professor, „oder ich werde Gryffindor fünfzig Punkte abziehen. Denken Sie darüber nach, Potter."
Harry griff nach einem kleinen Glas, füllte es mit dem khakifarbenen Saft und hob es an seine Lippen. Seine rechte Hand zitterte.
„Passen Sie auf, Potter, oder Sie verschütten noch den ganzen Trank auf dem Boden!", murrte Snape.
Harry beschloss, dass er Snape nicht den Gefallen tun würde, seinem Haus fünfzig Punkte wegzunehmen, also schluckte er die Flüssigkeit in einem einem Zug hinunter.
Im nächsten Augenblick wurden seine Augen gezwungen, sich zu schließen, und Millionen kleiner Sternchen begannen ihn von allen Seiten zu attackieren. Sie trafen ihn, dann prallten sie von ihm zurück und verschwanden nach und nach wieder. Er war aber zu sehr in Trance versunken, als dass er die Türe knarren hörte, als Crabbe eintrat. Ihm war unglaublich schwindelig und er konnte sein Gewicht nicht mehr tragen, also fiel er hin.
Er bewegte sich für mindestens zwei Minuten nicht und wartete, dass das letzte Sternchen verschwand, dann öffnete er langsam seine Augen. Das Erste, das er sah, war ein Paar gelblicher Augen. Er zwinkerte und versuchte, von der Welt um ihm herum ein klareres Bild zu bekommen – oder viel mehr von diesen wunderschönen, gelben Augen.
Er setzte sich auf, rieb sich die Augen – einer der kleinen Sternchen muss seine Brille gestohlen haben – und realisierte, dass die Kreatur, die er sah, niemand anderes als Mrs. Norris war.
„Miezekatze!", schrie er, nahm das Tier hoch und zog sie so dicht an sich, dass sie fast erstickte. „Süßes, kleines Kätzchen, Kätzchen, Kätzchen...", gurrte er der geschockten Katze zu, die noch nie so liebkost wurde – nicht einmal von ihrem Besitzer, Filch.
„Er ist verrückt geworden", murmelte Lavender.
„Nicht verrückt, nur verrückt vor Liebe zu dieser Katze", erklärte Parvati. „Ich verstehe nur nicht, wie dieses Pelzknäuel hier hereinkommen konnte."
„Crabbe hat vor kurzem die Tür geöffnet, nachdem Harry den Zaubertrank getrunken hatte", sagte Hermine, auf die Fakten bezogen wie immer. Sie versuchte, ruhig und gleichgültig zu bleiben, aber ihre bleiche Gesichtsfarbe verriet, wie sehr sie wütend war.
„Kleine Miezekatze, ich liebe dich, Miezekatze." Harry fuhr fort, das unglückliche Tier zu streicheln und bettete es in seine Arme. „Willst du etwas Milch trinken, süße Miezekatze?"
Ron, Neville und die anderen wussten nicht, was sie sagen sollten. Die Szene wäre besonders lustig gewesen, wenn es nicht Harry gewesen wäre. Sogar die Slytherins vergaßen zu lachen.
„Genug ist genug!", rief Hermine schließlich und wandte sich an ihren Lehrer, der nicht einmal versuchte, sein siegreiches Lächeln zu verstecken. „Professor, dieses Mal sind Sie zu weit gegangen! Bereiten Sie sofort den Gegentrank zu!"
„Wollen Sie mir drohen, Ms. Granger?", fragte Snape. Sein Lächeln verschwand ein bisschen.
„Ja, das tue ich!", schrie sie den Professor an. „Und wenn Sie das nicht tun, werde ich Professor Dumbledore sagen, dass Sie aus Ihren Schülern während des Unterrichts Idioten machen! Und ich werde ihm sagen, dass Sie Harry einschüchterten, damit er das tut! Ich werde ihm sagen, dass Sie den armen Harry erpresst haben! Also, werden Sie jetzt einen Gegentrank machen oder soll ich zum Direktor gehen?"
„Sehr clever, Ms. Granger." Snape fletschte die Zähne. Er hasste es, wenn seine Schüler schlauer waren als er.
„Schlaf ein, schlaf ein, schließ deine großen, gelben Augen, la-la-la-la, la-la-la..." Harry sang der armen Katze, die sehr nervös zu sein schien, ein Wiegenlied vor.
„Hör auf damit, Kumpel, bitte!", drängte Ron seinen Freund, aber Harry schenkte ihm keine Beachtung. Er war ganz mit der Aufgabe beschäftigt, Mrs. Norris in den Schlaf zu lullen. Er war davon überzeugt, dass die arme Katze in schlechter Verfassung war und etwas Pflege brauchte. Er hatte aber keine Ahnung, dass es genau SEINE Pflege war, die die unglückselige Katze in solch eine schlechte Verfassung brachte.
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Eine halbe Stunde später verließen die Schüler Snapes Kerker und diskutierten über die Ereignisse, die soeben stattgefunden hatten. Einige der Slytherins begannen zu lachen und zeigten mit ihren Fingern auf Harry, der immer noch ziemlich benommen war und keine Ahnung hatte, was mit ihm geschehen war. Ron und Hermine halfen ihm zum Porträt der Fetten Dame.
„Oh mein Gott, Harry, Kind, du siehst schrecklich aus!" Die Fette Dame umklammerte ihre Hände. „Was ist mit ihm passiert?", fragte sie die anderen beiden.
„Snape", antworteten Hermine und Ron gemeinsam.
Die Fette Dame nickte nur. Sie war sich der Tatsache bewusst, dass „Snape" nichts Gutes bedeutete – besonders nicht für Harry Potter.
„Passwort?"
„Stinktierschädel", sagte Ron und das Portraitloch öffnete sich. Es gelang ihnen irgendwie, Harry in den Gemeinschaftsraum zu befördern.
„Ich hoffe bloß, dass die Leute nicht zu viel darüber sprechen werden", sagte das Mädchen. „Das wäre für Harry sehr unangenehm."
„Na ja, bis jetzt können sie es mit Sicherheit noch nicht alle erfahren haben", antwortete Ron. „Wie auch immer, ich glaube nicht, dass sich die Gryffindors aus unserer Klasse einen Spaß aus ihm machen würden. Aber über die Slytherins kann ich das nicht behaupten. Ich befürchte, dass morgen schon die ganze Schule über Harry lachen wird."
„Armer Harry", seufzte Hermine. "Er verdient so was nicht.
„Snape war ihm noch nie gut gesinnt. Du weißt genau, wie sehr er ihn hasst."
„Wer ... hasst ... wen?", murmelte Harry, der nicht fähig war, ihre Worte zu begreifen.
„Niemand", antwortete Hermine. „Komm schon, Harry, bringen wir dich ins Bett."
„Neiiiin ... hab's versprochen ... Hagrid...", murmelte der Junge, aber als seine Freunde ihn auf sein Bett warfen, schlief er sofort ein.
„Was wollte er sagen?", wunderte sich Hermine.
„Er hat Hagrid versprochen, dass er ihn heute Abend besucht", sagte Ron. „Hagrid will ihm etwas zeigen ... etwas Interessantes."
„Interessant?" Sie hob eine Augenbraue. „Das hängt von deinem Blickwinkel ab, was du als interessant betrachtest. Die Kröter haben nicht zu den Dingen gehört, die ich interessant nennen würde."
„Stimmt." Eine Stimme ertönte hinter ihnen. Es war Neville, der Harrys Brille hielt. „Ich hab sie auf dem Boden im Kerker gefunden, als ich sauber gemacht habe."
„Oh, Snape ließ dich den ganzen Kerker schrubben, oder?", fragte Ron.
„Jaah", antwortete Longbottom. „Schaut euch meine Hände an: Sie sind ganz rot und entzündet! Oh, ich hasse diesen Typen so sehr!"
„Ich auch!", erklärten Ron und Hermine synchron und sogar der dösende Harry fügte etwas hinzu, das sich anhörte wie: „Ihr wisst ja gar nicht wie sehr."
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Kurz nachdem sie sich versichert hatten, dass Harry tief schlummerte, beschlossen die drei, Snape Explodiert im Gemeinschaftsraum zu spielen. Als sie dorthin kamen, bemerkten sie sofort, dass die Schüler etwas in kleinen Gruppen von drei und vier Personen diskutierten.
„Oh nein", seufzte Hermine. „Sie wissen es schon. Sie werden Harry mit Sicherheit nicht mehr in Frieden lassen!"
„Wäre ich nicht Harrys bester Freund, würde ich ihn wohl auch nicht in Frieden lassen." Ron grinste.
„Aber Ron!", rief das Mädchen entrüstet. „Wie kannst du...?"
„Ich sagte, dass ich das tun würde, wenn ich nicht sein bester Freund wäre", erinnerte Ron. „Wie auch immer, du musst doch zugeben, dass es ziemlich lustig war: Harry verliebt in eine Katze! Das war fast so lustig wie Draco, das hüpfende Frettchen."
Neville nickte sein Einverständnis.
Hermine gab beiden Jungs einen verachtenden Blick und begab sich zu Lavender und Pavati, die eifrig etwas mit zwei Sechstklässlerinnen besprachen.
„...und wie ist das passiert?", fragte Lavender Susan Cunningham.
Wenn es Lavender ist, die fragt, und nicht Susan, dann können sie nicht über Harry reden, sagte sich Hermine.
„Hi, Herm, hast du schon die Neuigkeiten gehört?", fragte Parvati.
„Welche Neuigkeiten? Hat Draco sich in einen blühenden Baum verwandelt?"
„Nee." Lavender kicherte. „Aber das wäre schon lustig, oder, Mädels?"
„Sicher." Susan lachte auch. „Aber wir haben über Ginny gesprochen."
„Warum? Was ist mit ihr passiert?", fragte Hermine.
„Sie ist in Verwandlung ohnmächtig geworden", antwortete Parvati. „McGonagall verwandelte ein Buch in einen Skorpion und alle sprangen auf die Tische, um in Sicherheit zu sein. Jeder außer Ginny, da sie das Bewusstsein verloren hat, als sie den Skorpion sah."
„Und? Was soll daran so Großartiges sein?", wunderte sich Hermine. „Skorpione sind wirklich zum Fürchten. Ich kann ihre missliche Lage verstehen."
„Sicher, weil du nicht weißt, was wir wissen ... ähm, was Susan weiß." Lavender grinste. „Mit Ginny stimmt irgendwas nicht."
„Mit ihr stimmt was nicht?"
„Jaah. Sie ist schon seit zwei Wochen krank", sagte Susan. „Ich dürfte das eigentlich gar niemandem erzählen, aber nachdem sie in Ohnmacht gefallen war, wusste es schon jeder. Jetzt raten alle, was das Problem mit ihr ist."
„Und ihr wisst es?", fragte Hermine die Mädchen.
„Ich weiß es nicht. Genauso wenig wie Parvati." Lavender zuckte die Achseln. „Susan wollte es uns nicht erzählen." Ihre Stimme hörte sich enttäuscht an. „Sie ist so eine böse Hexe! Sie weiß genau, dass wir alle sterben, wenn wir es nicht erfahren, aber sie sagt es uns nicht!"
„Ich hoffe bloß, dass es nichts Ernstes ist, sodass Rita Kimmkorn davon erfährt und morgen jeder das genaue Gegenteil der Wahrheit im Tagespropheten lesen kann."
„Sie sollte sowieso besser über Ginnys mysteriöse Krankheit schreiben als über Harrys Fall", kommentierte Lavender.
„Richtig." Parvati nickte.
„Harrys Fall?" Susan sah verwirrt aus. „Was ist denn Harry passiert?"
„Nichts", antworteten Hermine, Lavender und Parvati gemeinsam.
„Nichts?" Susan zuckte die Achseln.
„Nichts, von dem du nicht spätestens morgen um diese Zeit sowieso weißt", sagte Lavender. „Armer Harry."
„Ja, besonders wenn Rita einen Leitartikel darüber schreibt ... in ihrem üblichen gewinnenden Stil." Hermine seufzte.
„Exakt. Wo wir gerade davon sprechen, Herm, warum hast du sie gehen lassen, nachdem du sie gefangen und in dieser Flasche eingesperrt hast? Die Zaubererwelt wäre ohne sie besser dran."
„Das ist wahr", gab Hermine zu. „Aber ich habe nicht das Recht, jemandem die Freiheit zu nehmen ... jedenfalls nicht für eine lange Zeit."
„Das ist schade." Parvati machte einen Schmollmund. „Rita hätte in einer Käfersammlung cool ausgesehen ... zwischen einem Schmetterling und einer Drachenfliege."
„Aber sie würde noch lange nicht so gut aussehen wie Draco als Frettchen", unterbrach Ron.
Hermine rollte ihre Augen. „Das ist seine Manie: Draco als hüpfendes Frettchen."
„Aber Draco als blühender Baum muss auch fürchterlich aussehen, was denkt ihr?", fügte Parvati hinzu.
„Nur wenn ihn ein paar Holzwürmer befallen würden", antwortete Ron und alle begannen zu lachen.
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Bald gingen alle hinunter zum Mittagessen. Die Ravenclaws und die Hufflepuffs schienen weder von Harry noch von Ginnys Fall gehört zu haben. Ein paar Slytherins flüsterten und kicherten, aber wenn sie Dracos strengem Blick begegneten, verschwand das Lächeln von ihren Gesichtern. Draco war sich nicht sicher, ob sie über ihn oder über Harry lachten.
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McGonagall war beim Abendessen nicht anwesend. Sie ging zu Madame Pomfrey, um herauszufinden, wo Ginnys Problem lag.
Als sie die Krankenstation betrat, erblickte sie eine sehr aufgeregte Madame Pomfrey, die nervös im Zimmer auf und ab ging. Ihre Lippen bewegten sich, sie sprach eindeutig zu sich selbst.
„Poppy, geht es dir gut?", fragte McGonagall. „Du siehst nervös aus. Was ist passiert?"
„Komm, Minerva, gehen wir in mein Büro. Sie darf uns nicht hören." Sie zeigte auf die immer noch schlafende Ginny, führte McGonagall in das angrenzende Zimmer und schloss die Tür.
„Bei allen Hexen und Zauberern, Poppy, ich habe dich noch nie so erlebt!", stellte Minerva fest. „Was ist in dich gefahren?"
„Nicht in mich. In Ginny Weasley", sagte die andere Frau.
„Was ist mit ihr? Hast du sie untersucht?" Pomfrey nickte. „Und???"
„Ich habe eine kleine Nachforschung angestellt, nachdem ich sie untersucht habe." Pomfreys Stimme zitterte. „Ich habe in sämtliche Bücher geschaut, inklusive Die Geschichte von Hogwarts, aber ich konnte nicht einen einzigen Fall wie diesen in den letzten tausend Jahren Schulgeschichte finden. Schrecklich ... so schrecklich ... was für ein Skandal ... wie sollen wir damit fertig werden?"
„Poppy", unterbrach McGonagall. „Ich habe immer noch nicht die geringst Ahnung, wovon du sprichst. Ist Ginnys Krankheit ansteckend? Muss sie von den anderen Schülern getrennt werden? Braucht sie Spezialkräuter, die nur in Südamerika wachsen?"
Pomfrey schüttelte den Kopf.
„Also? Was ist es dann? Rück raus damit!"
„Ginny Weasley ... na ja ... sie ist ... sie..."
„Ja?"
„Sie ... sie bekommt ein Baby."
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A/N: Ich hoffe, ich konnte euer Interesse wecken. Das ist erst der Anfang – etwas später wird es interessanter werden, das verspreche ich! Kapitel zwei wird bald gepostet, wo auch enthüllt wird, wer der Vater von Ginnys Kind ist, was McGonagall beinahe einen Herzinfarkt versetzt.
Bitte reviewt!
