Ü/N: Hey, Leute, was soll denn das? Nur vier Reviews? VIER? Ihr bringt meine Statistik total durcheinander!! Ich hab doch mindestens mit fünf Reviews gerechnet! Also wirklich, ihr enttäuscht mich, liebe Schwarzleser. Ich kann natürlich nichts dagegen tun, dass ihr nicht reviewt, aber die Story wird eindeutig gelesen, also überwindet euch, lest das neue Kapitel (höchst interessant, das kann ich euch versprechen!) und schreibt mir ein Review! Jeder von euch! BITTEEE!!
Noch kurz zu den Reviewantworten:
Juno5: Dein Wunsch sei mir Befehl, wart es einfach ab!
Lalle: Na dann kannst du dich wenigstens beim nächsten Mal gleich über mehrere Kapitel freuen! Sieh es doch auch positiv!
Volker: Hab dir bereits eine Nachricht geschickt, danke fürs Reviewn!
Andrea1984: Hey, hier sind die Kekse, bedien dich! grins Natürlich werde ich allwöchentlich ein neues Chapter hochladen, außer es kommt mir was dazwischen, wie etwa dass ich beide Hände und beide Füße verlier und die Maus auf keine Art und Weise mehr bedienen kann... Hey, ich hab doch auch noch ne Nase! --- Themenwechsel. Ich würde dir gern für deine Storys reviewen, aber dazu müsste ich sie erst mal lesen. Und weil ich keine Ahnung hab, worum's bei Montgomery geht, weiß ich noch nicht, ob ich das je lesen werde. Aber versuch's doch mal mit einer HP-Story! Da review ich bestimmt! Und falls du dich über das Universum des großen Harry P. nicht drüber traust (hab ich anfangs auch nicht), dann schreib doch über weniger bekannte Figuren! (J.K.R. hat ja genügend viele erfunden - mein liebstes weniger berühmtes Pärchen ist Katie Bell/Oliver Wood, die lieben nicht nur Quidditch, sondern auch einander! g)
Vielen Dank auch an Sanny fürs Betalesen. Hey, Sanny, du könntest doch auch mal ein Review schreiben, hm? Komm schon, das tut nicht weh, ich verspreche es!!
Viel Spaß mit Kapitel 7, und vergesst nicht, mir zu sagen, wie es euch gefallen hat!
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Kapitel 7
Nicks Glückstag
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Als Hermine die Krankenstation betrat, zog Ginny sich gerade an und summte eine Melodie. Sie sah glücklich aus.
Das war NICHT das Verhalten, das Hermine von ihrer Freundin erwartet hatte. Sie hatte erwartet, ein deprimiertes, sich schämendes und Mitleid erregendes Mädchen zu sehen. Stattdessen fand sie ein fröhliches vor.
„Hallo Ginny", grüßte sie.
„Hi Hermine. Wie geht's dir?"
„Nicht so gut ... seit ich die heutige Zeitung gelesen habe."
Ginnys Augen weiteten sich. „Warum? Was ist denn drinnen?"
„Du", antwortete Hermine. „Und deine Schwangerschaft. Aber... du bist nicht die ‚Sensation' in diesem Artikel. Das ist natürlich Harry... Es wird ein furchtbarer Skandal sein – na ja, das ist es schon..."
Ginny ließ sich aufs Bett fallen. „Der arme", seufzte sie. „Er hat schon so viel gelitten. Meinst du nicht auch, dass es langsam Zeit wäre, dass diese Quälereien für ihn zu einem Ende kommen?"
„Wie... wie kannst du nur so über ihn sprechen... nach dem, was er dir angetan hat?", fragte Hermine.
„Wie?" Ginny lächelte. „Ich liebe ihn, deshalb."
„Und machst du dir keine Sorgen darüber, was die Leute denken über eure Beziehung... euer uneheliches Kind und alles?"
„Unser Kind wird NICHT unehelich sein." Das rothaarige Mädchen stand mit einem strengen Ausdruck auf ihrem zarten Gesicht auf. „Harry hat mir letzte Nacht einen Antrag gemacht und ich habe ihn angenommen." Ihr Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Und du kannst meine Brautjungfer sein... und später dann..."
„Ja?" Hermine hob ihre Augenbrauen. „Was wird später dann sein?"
„Du wirst meine Schwägerin, und somit auch Harrys Schwägerin", antwortete Ginny mit einem Grinsen.
Hermine errötete. „Warum erzählst du mir so unmögliche Dinge?"
Ginny kicherte. „Weil Ron dich liebt, nicht wahr? Und du liebst ihn auch, richtig?"
„Oh, na ja... vielleicht."
„Herm, Herm, spiel nicht das zurückhaltende kleine Mädchen! Ihr zwei seid für einander geschaffen, und ich wäre glücklich, dich als Schwägerin zu haben!"
„Danke." Das andere Mädchen schenkte ihr ein trauriges Lächeln. „Aber dein Bruder will nicht, dass Harry sein Schwager wird."
Ginny runzelte ihre Augenbrauen. „Warum?"
„Weil... weil... er... er ist dich geschwängert hat... ohne sein... ähm, brüderliches Einverständnis."
„Könntest du dir vorstellen, dass ich ihn um sein Einverständnis gefragt hätte?" Ginny kicherte. „Stell dir vor: Hi Ron, ich habe beschlossen, mit Harry zu schlafen, aber wir werden beide vergessen zu verhüten. Na ja, hättest du lieber eine kleine Nichte oder einen Neffen? – Und dann würde er sagen: Wenn es wirklich Harrys wäre, dann hast du meinen Segen... Ist das nicht lustig, Hermine?"
„Das denke ich weniger", antwortete Hermine. „Ähm, Ginny, hast du wirklich vergessen zu verhüten... oder war es absichtlich..."
„Oh, nein, natürlich war es nicht absichtlich. Wir... wir haben einfach... wir haben nicht nachgedacht, das ist passiert."
„Ich verstehe." Das andere Mädchen grinste. „Und, ähm... ist er gut im Bett?"
„Keine Ahnung." Ginny zuckte die Achseln. „Wir haben's nicht im Bett getan."
„Wo dann?" Es war eindeutig Neugierigkeit, was da auf Hermines Gesicht erschien.
„Im Badezimmer der Vertrauensschüler." Ginny errötete.
„Wa... Wow, ihr hattet ja Nerven... heilige Hauselfe, Ginny, wie konntet ihr nur... und woher wusstet ihr das Passwort?"
„Ah, Harry hat es aufgeschnappt, als du es einem anderen Vertrauensschüler gesagt hast." Ginny kicherte.
„Also... habe ich unabsichtlich zur Zeugung eures Babys beigetragen", stellte Hermine fest. „Puh, wenn ich das gewusst hätte..." Sie schüttelte ihren Kopf in Unglauben. „War es deine Idee, ihn dort zu treffen?"
„Nein, es war seine Idee."
Hermine sah geschockt aus. „War es Harrys Absicht, dich im Badezimmer der Vertrauensschüler zu verführen? Ich kann einfach nicht glauben, dass er so etwas gemacht hat!"
„Dann glaub' es nicht... weil sie es nicht war."
„Was war es nicht?"
„Seine Absicht, mich dort zu verführen. Ich war es, die ihn verführte."
Hermine keuchte. Ginny? Die immer zurückhaltende, überaus scheue Ginny – die Harry Potter verführte? Herrgott noch mal, das war doch unglaublich!
„Du bist überrascht, oder?", fragte Ginny. „Das kann ich verstehen. Aber bitte, sag nicht, dass du nicht mehr meine Freundin sein wirst!"
„Warum sollte ich das sagen?" Hermine runzelte die Stirn. „Ich bin nicht wie Ron."
„Oh, Ron." Ginny seufzte. "Er wird sich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass Harry zur Familie gehört", sagte Ginny. „Und glaub ja nicht, dass seine Wut von Dauer sein wird. Er spielt bloß den Verletzten."
„Hoffen wir, dass du Recht hast... Schwägerin." Hermine grinste und die zwei Mädchen umarmten sich.
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Harry rannte auf die Gewächshäuser zu, wo die Gryffindors mit den Slytherins Kräuterkunde hatten. Der Gedanke daran drehte ihm den Magen um, aber er beschloss, Draco nicht auszuweichen und es mit seinen bösen Kommentaren aufzunehmen. Komme was wolle.
Doch Draco war nicht im Gewächshaus. Professor Snape hatte Professor Sprout gefragt, ob Draco ihm bei einem schwierigen Zaubertrank helfen dürfte.
Crabbe und Goyle waren auch nicht anwesend, da sie ihrem wertvollen ‚Meister', Draco, niemals von der Seite wichen.
Als Harry das Gewächshaus betrat, sah niemand auf. Niemand machte sich Sorgen um ihn. Die Schüler schienen die Neuigkeiten noch nicht gehört – oder gelesen – zu haben. Das war ein gutes Zeichen – zumindest konnte Harry noch eine weitere Stunde verbringen, ohne dass ihn jemand verspottete.
Er begab sich in den hintersten Winkel des Gewächshauses und setzte sich nieder.
Drei Meter von ihm entfernt saßen Millicent Bulstrode und Pansy Parkinson. Sie streckten über dem Tisch ihre Köpfe zusammen.
„Also, was genau hast du geträumt, Millicent?", fragte Pansy.
„Es war der seltsamste Traum, den ich je hatte", flüsterte die hässliche, fette Millicent.
„Warum flüsterst du?"
„Weil es ein Geheimnis ist", sagte Millicent.
„Raus damit, worüber ging es in deinem Traum?" Pansy sah ungeduldig aus.
„Na ja, da war ein kleiner Kobold, der sagte mir, dass ich den schlimmsten Jungen in ganz England heiraten würde."
„Das war alles?"
„Na ja, ja." Millicent zuckte die Achseln. „Ich fragte ihn, wer dieser Junge war, aber er sagte, dass ich es bald herausfinden würde... SEHR bald."
„Lustiger Traum", antwortete Pansy.
Etwa eine Minute später betrat Ron das Gewächshaus, gefolgt von Hermine. Harry schaute auf, ihre Blicke trafen sich.
Rons Gesicht verzog sich zu der Maske eines blutdurstigen Werwolfes, aber nur eine Sekunde lang. Er wandte sich von Harry ab und setzte sich in der anderen Ecke des kleinen Gebäudes nieder.
Hermine wandte ihren Blick nicht so schnell ab. Harry sah viele verschiedene Emotionen in ihrem Gesicht: Sorge, Mitgefühl und etwas, das wohl heißen sollte: 'Gib Ron nicht auf, Harry!'
Dann setzte sie sich ebenfalls, neben Ron. Professor Sprout kam herein und die Stunde begann.
Eine halbe Stunde später sagte ihnen Professor Sprout, dass sie für zehn Minuten weg musste, aber sie alle mit dem Umtopfen des 'Haares der Loreley' weitermachen sollten. (Das war eine Pflanze, die ein bisschen wie eine rosa Nacktschnecke mit blauem Pelz aussah, aber zumindest roch sie gut.)
Harry war gerade dabei, die Pflanze aus dem Topf zu ziehen, als eine Eule ins Gewächshaus flog und einen Umschlag auf seinem Kopf fallen ließ. Die Brief segelte zu Boden. Harry bückte sich und nahm ihn in die Hand.
Der Umschlag war rot. ROT.
Oh Gott, ein Heuler!, schrie er innerlich. Er wusste nicht, was er tun sollte: Ihn öffnen oder nicht? Ihn explodieren lassen?
Aber zu dieser Zeit waren bereits alle Blicke auf ihn gerichtet.
„Worauf wartest du noch, Potter?", rief einer der Slytherins.
„Öffnen! Öffnen!", riefen alle Slytherins und sogar einige der Gryffindors. Sie brauchten dringend etwas, worüber sie tratschen konnten.
Der Umschlag in Harrys Hand begann zu rauchen. Er schluckte und riss ihn auf.
Die scharfe Stimme von Mrs. Weasely erfüllte das Gewächshaus:
WIE KANNST DU ES WAGEN, MEINEM KLEINEN MÄDCHEN DAS ANZUTUN, HARRY POTTER?
Ein Fenster des Gewächshauses explodierte wegen der ungewohnt lauten Stimme. Nicht einmal Alraunen konnten so laut schreien.
ARTHUR, ICH UND die ganze Familie haben dir immer getraut, aber du hast unser Vertrauen missbraucht! Schämst du dich nicht?
Noch ein Fenster brach.
Ich werde dir das nie, niemals, vergeben, was du meiner lieben kleinen Ginny angetan hast! Wir haben unsere Tochter ehrlich und zurückhaltend erzogen, aber du hast es geschafft, sie zu verderben und Schande über unsere Familie zu bringen.
Zwei weitere Fenster explodierten.
Ich hoffe, dass der Tagesprophet Recht hat und du Ginny wirklich einen Antrag gemacht hast! Wage es nicht, Entschuldigungen zu erfinden, weil wenn du sie nicht heiratest, werde ich dich mit meinen eigenen Händen erwürgen, verstanden? Ich werde es nicht zulassen, dass du meine Tochter in Schwierigkeiten zurücklässt, junger Mann! Wenn es ihr bestimmt war, dein Kind zu bekommen, dann soll es so sein, aber du wirst diesem Baby deinen Namen geben, kapiert?
Als Mollys Tirade zu Ende war, waren alle Fenster zersprungen und Glassplitter waren überall auf dem Boden des Gewächshauses verteilt.
Aber die Schüler bemerkten es nicht einmal. Sie waren zu verblüfft von dem Inhalt dieses Heulers. Harry Potter... der Ginny Weasley geschwängert hatte?
Nach einer Minute der Stille begannen alle auf einmal zu sprechen.
„Ist das wahr, Harry?"
„Du hast sie wirklich gebumst, Harry?"
„War sie gut, Potter?"
„Ich dachte, du bist impotent, Potter!"
„Ich wette, du kannst keinen Jungen machen!"
„Ich wette, dass Ginny mit Absicht schwanger wurde, um ihre miserable Familie verlassen zu können!"
„Bist du jetzt glücklich, Weasley? Du wirst einen reichen Verwandten haben!"
Jeder rief herum... jeder außer Millicent. Sie stand bloß mit offenem Mund da und hatte einen extrem dummen Ausdruck auf ihrem Gesicht.
„Was ist mit dir passiert, Milli?", rief ihr Pansy zu, die versuchte, die Menge zu übertönen.
„Er... ER ist es!", stammelte Millicent.
„Wer? Was?", schrie Pansy.
„Potter", antwortete das korpulente Mädchen mit verliebter, träumerischer Stimme.
„Was? Ich kann dich nicht hören! Sprich lauter!", rief Pansy. „Was ist Potter?"
„Mein zukünftiger Ehemann!", seufzte Millicent und legte ihre Hände auf die Brust.
„Waaaaas?"
„Du hast doch gehört, was er getan hat! Er ist WIRKLICH der schlimmste Junge in England! Er ist derjenige, von dem der Kobold in meinem Traum gesprochen hat!"
„Du bist verrückt, Milli!"
Die anderen hörten die Diskussion der beiden Mädchen nicht. Es herrschte so lautes Geschrei, dass nicht einmal jemand bemerkte, dass Professor Sprout den Raum betrat.
Sie vollführte eine Bewegung mit ihrem Zauberstab und ließ rote Funken nach oben fliegen.
Endlich wurde sie von allen bemerkt.
Im Gewächshaus wurde es still.
„Was zum Teufel ist hier passiert? Sie keuchte wegen der zerbrochenen Fenster. „Wer hat das getan? Ich will eine ERKLÄRUNG!"
Einen Augenblick lang blieb es still, dann rief plötzlich jeder „POTTER!" und sie zeigten mit ihren Zeigefingern auf den armen Jungen, der im hintersten Winkel des Gebäudes stand.
„Potter?" Professor Sprout wandte sich ihm zu. „Haben Sie all diese Fenster zerbrochen?"
„Nein, Professor... aber das ist eine lange Geschichte..." Harry sprach ziemlich gedehnt. „Ich gebe zu, dass es meine Schuld ist."
„Dann wirst du nach dem Unterricht hier bleiben und alles reparieren." Sprout schaute ihn böse an. „Ich will hier keinen einzigen Splitter sehen! Keinen einzigen, verstanden?"
Harry nickte.
„Ihr dürft gehen."
Alle Schüler schwärmten aus dem ziemlich kaputten Glashaus – alle außer einer.
„Ähm, darf ich dir helfen?"
Harry drehte sich um und sah Millicent Bulstrode in der Tür stehen. Sie lächelte idiotisch.
„Huch? Oh, nein, danke. Das schaffe ich auch allein", antwortete Harry. „Aber danke, wirklich."
Seit wann ist sie so nett? Und warum?, fragte er sich.
„Dann vielleicht ein anderes Mal." Millicent grinste. Wenn sie grinste war sie noch hässlicher als gewöhnlich. „Wir sehen uns beim Abendessen."
„Sicher, tschau", murmelte Harry und wartete, bis das Mädchen weg war. Was zur Hölle ist in sie gefahren?, dachte er, dann zuckte er die Achseln. Wenn Millicent verrückt geworden war, war das nicht sein Problem.
Er hob seinen Zauberstab, konzentrierte sich auf die Glassplitter und rief: „Reparo!"
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Nachdem er die Reparaturarbeiten im Glashaus abgeschlossen hatte, beschloss Harry zu versuchen, mit Ron zu sprechen. Er fand aber bloß Hermine vor. Sie sagte ihm, dass Ron nach unten gegangen ist, vielleicht in die Kerker.
Harry ging auch die Treppe hinunter. Was könnte Ron hier machen? Es ist gruselig und dunkel... aber ich kann es verstehen, wenn seine Stimmung genauso düster aussieht, jetzt, wo die Slytherins von Ginny und mir wissen. Es muss sehr hart für ihn sein.
Harry hörte Schritte, nachdem er ungefähr fünfzehn Minuten in den schwach beleuchteten Korridoren herumgegangen war. An der Ecke bog er nach rechts ab und rannte in Ron.
„Ich hab dich gesucht", sagte er.
„Warum?" Ron schob ihn zur Seite. „Um über mich zu lachen? Armer Weasley, er hat nicht nur kein Geld, sondern auch eine Hure als Schwester! Wirklich, Harry, es würde dir gefallen, wenn du die Leute so über mich sprechen hörst, nicht wahr?"
Harrys Augen verengten sich. „Wenn ich nicht wüsste, dass du nur böse auf mich bist, würde ich glauben, dass du mich überhaupt nicht kennst. Es würde mir nie gefallen, dich leiden zu sehen. Und glaub mir, ich leide genauso viel wie du, oder sogar noch mehr."
„Oh, wie Leid du mir nicht tust, armer, unglückseliger Harry!", rief Ron. „Du hast Geld, bist berühmt, talentiert, wirst respektiert, hast Dutzende von Groupies und jetzt auch meine Schwester! Was willst du sonst noch?"
„Ich will deine Freundschaft zurück", antwortete Harry leise.
„Zur Hölle mit dir!", bellte Ron und drehte sich um, um wegzugehen, aber Harry schnappte ihn am Arm.
„Warte, Ron, ich liebe deine Schwester, von ganzem Herzen, und..."
Ron warf ihn um und zog instinktiv seinen Zauberstab.
Harry sprang wieder auf und hielt ebenfalls seinen Zauberstab bereit. „Hör mal, Ron, ich bin mir sicher, dass wir das wie zivilisierte Leute besprechen können!"
„Zivilisiert? Wie kannst du es wagen, dieses Wort in den Mund zu nehmen, nachdem du dich wie ein Tier benommen und deinen trostlosen Begierden nachgegeben hast?" Ron schwang seinen Zauberstab.
„Trostlos? Es war nicht trostlos, Ron!", rief Harry. „Ich kann dir versichern, dass meine Gefühle für Ginny die reinsten sind, die man nur denken kann!"
„Du Lügner!" Ron deutete mit seinem Zauberstab auf ihn. Harry sah, dass sein Freund mit den Nerven am Ende war und seine Handlungen nicht länger kontrollieren konnte. Er brachte seinen Zauberstab vor sich in eine Verteidigungsposition, als er die gackernde Stimme von Peeves hörte: „Gut, Junge, erledige ihn! Er verdient deine Freundschaft nicht, erinnere dich daran, was er der armen, süßen kleinen Ginny angetan hat!"
„Peeves, du Idiot, zügle deine Zunge!" Das war der fast kopflose Nick.
Aber Ron hörte ihn nicht. Die Wut der Verzweiflung und der zehrende Schmerz, die er wegen dem Vertrauensbruch seines Freundes empfand, machte ihn taub und blind. Alles, woran er denken konnte, war Rache.
„Ron, bitte, lass uns reden!", bittete Harry.
„Stabbus!", rief Ron schließlich und schoss einen lila Blitz aus Licht in Harrys Richtung.
„Expelliarmus!", rief Harry nur eine Millisekunde später und ließ einen blauen Funkenstrom los. In der Mitte trafen sich der lila Blitz und die blauen Funken, die sich plötzlich von ihrem ursprünglichen Kurs entfernten. Die blauen Funken trafen die Wände des Korridors und das lila Licht zischte durch den Fast Kopflosen Nick, weiter in Richtung Decke und ließ einen Kronleuchter zu Boden fallen.
Einen Augenblick lang standen beide Jungen wie angewurzelt am Fleck, keiner von ihnen sprach, sie atmeten nur schwer. Ihre Augen waren aneinander geheftet, ihre Zauberstäbe immer noch in ihren ausgestreckten Händen.
Plötzlich riss sie eine freudige Stimme aus der geschockten Stille.
„Schaut euch das an, Kinder! Ich bin nicht mehr fast kopflos!", rief Nick und jonglierte seinen Kopf von einer Hand in die andere. „Ronnikins, du hast meinen Kopf mit deinem Fluch von meinem Körper getrennt! Yippieeee! Ich werde ein Mitglied der Kopflosenjagd! Sir Patrick kann meine Aufnahme nicht mehr verweigern! Ich bin dir ewig dankbar, Ronny!" Nick umarmte und küsste den verwirrten Jungen, der sich fühlte, als ob er von einem Eiswürfel geküsst würde. Er zitterte, als der Kopflose Nick in Richtung Decke schwebte, während er Loopings vollführte und aus voller Geisterlunge heulte: „Danke vielmals, Ronny Weasley, ich bin kopflos, nicht mehr nur fast!", und mit einem finalen Hüpfer verschwand er durch die Decke.
Ron und Harry folgten ihm mit den Augen, dann blickten sie sich wieder gegenseitig an, als der Kopflose Nick verschwunden war.
Ron schluckte. „Heiliger Besenstiel, Harry, ich hätte dich töten können", sagte er geschockt.
„Aber du hast es nicht getan", antwortete Harry mit einem kleinen Lächeln.
„Aber ich hätte es tun können!", schrie Ron. „Ich hätte es fast getan!" Er war verzweifelt.
Harry trat einen Schritt auf ihn zu. „Ron, ist schon gut." Er streckte vorsichtig seine Hand aus, um sie auf Rons Schulter zu legen. Der rothaarige Junge zitterte.
„Harry, ich...", murmelte er. „Oh Harry! Ich dachte, dass du Ginny verführt hättest, aber Hermine sagte mir, dass es umgekehrt war... Ich war so ein Idiot..." Er zog seinen Freund in eine Umarmung. „Wirst du mir jemals wieder vergeben?"
„Nur, wenn du mir auch vergibst... Schwager", antwortete Harry.
Ein riesiges Lächeln breitete sich auf Rons Gesicht aus. „Darf ich dein Trauzeuge sein?"
Die beiden Jungen gingen die Treppe hinauf. Sie beschlossen, gemeinsam mit Ginny zu reden. Als sie die Große Halle betraten, kam Colin Creevey auf sie zugerannt.
„Oh Gott, Harry, ich hab dich schon seit einer Ewigkeit gesucht!" Er keuchte.
„Warum?" Harry hob eine Augenbraue. Colin um einen herum zu haben bedeutete nie etwas Gutes.
„Dumb... Dumbledore ist angekommen... und er will dich sehen", sagte Creevey.
Ron und Harry tauschten ängstliche Blicke aus.
„Okay, danke Colin", sagte Harry dem Jungen. „Du kannst jetzt gehen."
„Ich bin glücklich, dass ich dir helfen konnte, Harry." Colin strahlte und verschwand wieder.
„Puh, Harry, ich wäre jetzt nicht gern an deiner Stelle", bemerkte Ron.
„Danke für die Ermutigung." Harry zuckte die Achseln. „Was glaubst du, was er von mir will?"
„Na ja, ich glaube, es hat etwas mit deiner kleinen Affäre mit Ginny zu tun", antwortete Ron.
„Das ist mir auch klar. Aber was glaubst du, wird er sehr verärgert sein? Werde ich von der Schule geworfen werden?"
„Ich wünschte, ich wüsste es." Ron seufzte tief. „Kopf hoch, Harry, es wird schon nicht so schlimm werden. Meine Schwester zu heiraten wird viel härter sein, da bin ich mir sicher."
Harry schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Wünsch mir Glück."
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A/N: Na ja, gut, ich hab einen Fluch erfunden – ich dachte, dass, wenn ein Geist versteinert werden könnte, dann könnte er ebenso gut in Stücke zerteilt werden (wenn der richtige Fluch benutzt wird). Da J.K. Rowling nichts über einen Spruch geschrieben hat, der so etwas vollbringen kann, dann musste ich eben einen erfinden.
Ich hoffe, euch hat's gefallen. Und jetzt SCHREIBT EIN REVIEW!
