Ü/N: Danke für die Reviews, Leute, ihr seid so wunderbar!
Torence: Ich weiß, Voldie war einfach genial ;-) Das war bis jetzt mein Lieblingskapitel ;-)
Juno5: Natürlich schreib ich weiter, keine Sorge!
Volker: Eigentlich ist das doch ganz logisch (in Voldies verrückter Art zu denken): Er bezahlt eine Rechnung nicht, dann kommen die Geldeintreiber und er muss sie umbringen. Und dadurch bringt er das Ministerium auf seine Spur. Aber eigentlich könnten sie auch selber draufkommen, dass Voldie sich in seinem Haus aufhält, da hast du schon Recht... Verkorkstes Voldie-versum...)
Shila848: Hey, wer sagte denn, dass Dumbledore schlecht reagiert? Aber ja, Voldie war einfach genial, deshalb war das letzte Kapitel auch bis jetzt mein liebstes ;-)
Andrea1984: Hey, wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum suchen! Wie auch immer, falls du die Fic noch findest oder du eine andere über HP schreibst, dann sag's mir bitte! Und bezüglich deiner Fragen: Das wären dann alles Spoiler, also sag ich nix! Einfach weiterlesen! #mit noch mehr Keksen lockt#
Jeel: Danke für dein Review, hier ist das Update!
Anke: Nein, ich gehe auf eine kaufmännische Schule, aber ich bin süchtig nach Sprachen! (Ich kann so einigermaßen Französisch, ein bisschen Spanisch und ein paar Brocken Russisch und Latein.) Vielen Dank für das Lob!
Little Lioness: Danke, danke, und ich denke, du hast meine Nachricht schon bekommen, oder?
Taetzchen: Oh ja, Millicent ist wunderbar #grins# Wie versprochen, ein neues Update!
DracosNova: Danke für dein Review, das kam gerade noch rechtzeitig an, um als Antwort in diesem Kapitel zu landen #grins# und danke vielmals für dein Kompliment!
Ich hoffe jetzt wirklich, dass ich niemanden vergessen habe! Lol.
Disclaimer: Siehe voriges Kapitel...
Special Thanks: wie immer an Sanny, ohne die das neue Kapitel nicht das wäre, was es ist. (Und hey, wann schreibst du mir endlich mal ein Review??)
Viel Spaß mit dem Kapitel neun, und vergesst nicht: Ein Review ist für die Seele gut, für eure und für meine auch!!
Kapitel 9
Zurück bei den Dursleys
„Ich musste ihn zurück zu seinen Muggelverwandten schicken, um seinen persönlichen Frieden vor der Schule zu sichern", informierte Dumbledore Ginny, Ron und Hermine in seinem Büro. „Ich hoffe, ihr versteht das."
„Natürlich, Professor", nickte Hermine. „Dieses Gesindel hätte ihm keine Ruhe gelassen, wenn er hier geblieben wäre."
„Und... wann wird er zurückkommen?", fragte Ginny schüchtern.
„Bald, meine Kleine, bald." Albus schenkte ihr ein ermunterndes Lächeln. „Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst. Du bist verwirrt, fürchtest dich und vermisst ihn jetzt schon, nicht wahr?"
Die jüngste Weasley errötete. „Das bestreite ich nicht."
„Du wirst ihn zurückbekommen, sobald wir diesen Abschaum los sind und das Leben in Schloss Hogwarts wieder zur Routine zurückgekehrt ist."
„Und wann wird das sein, Professor?", fragte Ron. Irgendwie war er nicht sehr zuversichtlich, dass die Reporter Hogwarts aus ihrem eigenen freien Willen verlassen würden.
„Oh, machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Weasley." Dumbledore kicherte. „Ich habe schon vorausgeplant, dass sie unsere Gastfreundschaft nicht für lange Zeit in Anspruch nehmen werden. Hagrid wird mir dabei helfen."
„Oh, wenn Hagrid beteiligt ist, dann mache ich mir keine Sorgen mehr", seufzte Ron. „Aber was planen Sie, Sir?"
„Das werde ich dir jetzt noch nicht enthüllen." Der Direktor lächelte und seine blauen Augen blitzten vor ewiger Jugend. Ron, Hermine und Ginny waren sicher, dass so ein Blick nur eines bedeuten konnte: Dumbledore plante etwas ziemlich Spitzbübisches.
Harry fiel aus dem Kamin und seine Brille glitt ihm von der Nase. Zum Glück brach sie nicht.
„Gut, dass du gekommen bist, Junge, würdest du bitte für Betty und Wilma die Whiskasdosen öffnen, die da drüben auf dem Küchentisch stehen?", wurde er von Mrs. Figg begrüßt, die in einem Lehnstuhl saß und zwei Katzen streichelte, die rosa Bänder um den Hals hatten. „Du weißt doch, meine Beine sind nicht mehr so, wie sie mal vor zwanzig Jahren waren." Sie lächelte.
„Oh, natürlich, Madam." Harry stand auf und brachte seine Robe in Ordnung. „Nebenbei, Sie sehen nicht zu überrascht aus, dass ich hier bin."
„Oh, natürlich nicht", kicherte die alte Frau. „Ich habe auch die Zeitung gelesen, Harry, Junge. Ich habe also erwartet, dass du die Schule verlässt, und wie ich Dumbledore kenne, habe ich erwartet, dass er dich zurück zum Haus deines Onkels schickt. Und natürlich weiß ich, dass Vernon Dursley seinen Kamin verbarrikadiert hat, also habe ich daraus meine Schlüsse gezogen und bin darauf gekommen, dass ich die Einzige sein kann, bei der du durch das Flohnetzwerk ankommen kannst." Harry starrte die ältere Hexe mit offenem Mund an. Die gute, alte, verrückte Mrs. Figg war intelligenter, als er gedacht hätte. „Ja, und leere etwas Milch in die Teller der Kätzchen, bitte?"
„Oh, natürlich." Harry betrat die Küche, nahm die Whiskasdosen und die Milchflasche und ging zurück ins Wohnzimmer.
Er war gerade dabei, die Milch in zwei rosa Teller auf dem Fußboden zu gießen, als zwei andere Katzen in das Wohnzimmer kamen.
„Raus mit euch, Burschen!", schrie die alte Frau die beiden an. „Ihr habt bereits euer Abendessen gehabt, ihr unersättlichen Viecher!" Sie wandte sich Harry zu. „Bitte, Junge, schnapp sie dir und wirf sie hinaus. Fred und Barney haben bereits ihr Fressen gehabt. Jetzt sind Wilma und Betty dran."
Harry erfüllte ihr ihren Wunsch und schob die beiden männlichen Katzen zur Tür hinaus. „Wie geht es Ihren anderen Katzen, Mrs. Figg?", fragte er höflich. Er erinnerte sich nicht daran, dass die alte Frau jemals Katzen hatte, die nach den Feuersteins benannt waren. Sie müssen neu sein, dachte er.
„Meine... meine anderen Kätzchen...?" Mrs. Figgs Augen füllten sich mit Tränen. „Sie... oh, das war so schrecklich, Junge! Eine Dampfwalze kam und..." Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
Harry ließ sich neben dem Lehnstuhl auf die Knie hinab und legte seine Hand auf den Arm der alten Hexe.
„Ich wollte Sie nicht an so etwas Schreckliches erinnern, es tut mir Leid."
Mrs. Figg blickte auf und ein kleines Lächeln erschien auf ihrem tränennassen Gesicht. „Du bist ein guter Junge, Harry Potter. Ein sehr guter Junge."
„Das glaube ich nicht", seufzte er. Mit einem Mal konnte er der alten Dame nicht mehr in die Augen blicken. Er fühlte sich wieder schuldig. Er schämte sich, weil er von Hogwarts geflüchtet war und Ginny zurückgelassen und sie den Journalisten ausgeliefert hatte.
„Es wird ihr gut gehen. Albus wird sich um sie kümmern", sagte Arabella Figg.
Harry blickte auf. „Woher wissen Sie..."
„Mach dir keine Sorgen, ich bin keine Gedankenleserin." Sie kicherte. „Ich habe nur geraten, woran du gedacht haben könntest, junger Mann. Und ich hab es auch so gemeint: Dumbledore wird nicht zulassen, dass ihr ein Haar gekrümmt wird. Die Reporter sind nicht hinter ihr her... Du bist es, den sie wollen. Ginny ist in Sicherheit und wird dir gehören... bald."
Ein schwaches Lächeln erschien auf Harrys Gesicht. „Ich liebe sie so sehr, Mrs. Figg. Ich würde am liebsten zu ihr zurückkehren, sie niemals verlassen..."
„Das verstehe ich, Junge. Aber zuerst musst du warten, bis sich der Skandal gelegt hat. Dann kannst du zu ihr zurückgehen."
Harry nickte und füllte die zwei kleinen Teller mit Milch. Wilma und Betty sprangen aus dem Schoß der alten Hexe und liefen zu ihren Tellern.
„Ähm, darf ich Sie etwas fragen?", wandte sich der Junge an Arabella.
„Eigentlich hast du das schon getan", kicherte sie.
Wow, sie antwortet genauso, wie Dumbledore vor sechs Jahren, dachte Harry. Er war überrascht, dass er sich nach so langer Zeit immer noch an die Worte des Direktors erinnern konnte, und er war auch von der Erkenntnis überrascht, dass die alte Mrs. Figg genauso dachte wie Dumbledore.
„Na ja, ich habe mich nur gefragt, warum Sie Ihre neuen Katzen nach den Feuersteins benannt haben."
„Oh, das..." Arabella kicherte. „Ursprünglich wollte ich sie nach den Simpsons benennen, aber keine meiner neuen Kätzchen sah auch nur das kleinste bisschen wie Homer aus. Das ist die ganze Geschichte."
„Ach so." Harry grinste und stand auf. „Ich schätze, es wäre am besten, wenn ich zu Onkel Vernon gehe. Je früher ich es hinter mich bringe, desto besser wird es sein."
Die ältere Dame nickte. „Viel Glück, Junge. Du wirst es brauchen."
Die Türglocke vom Ligusterweg Nummer 4 läutete.
„Dudley, öffne die Tür!", rief Petunia, die im Obergeschoss war.
„Ich seh mir gerade ‚Cow and Chicken' an, Mum!", rief der Junge zurück. „Mach es selbst!"
Mrs. Dursley kam die Treppe herunter. Sie wollte den Spaß ihres geliebten ‚kleinen' Jungen nicht stören, jetzt, da er in den Herbstferien zurück war.
Sie ging zur Tür und registrierte ein lautes Rülpsen aus dem Fernseher, ehe ein weiteres folgte. Die Kuh muss gerülpst haben und Dudley musste versucht haben, sie nachzumachen. Laut Dudley konnte niemand so gut rülpsen wie seine Lieblings-Zeichentrickfigur.
Also ging Petunia zur Eingangstür und erwartete, einen Briefträger mit ein paar Rechnungen oder einen Pizzajungen mit einer großen Pfefferoni-Curry-Pizza zu sehen.
Sie öffnete die Tür, gab ein kleines Kreischen von sich und warf die Tür vor ihrem Besucher in einer Zaubererrobe wieder zu.
„Was ist passiert, Mum?", rief Dudley aus dem Wohnzimmer. ‚Cow and Chicken' hatte gerade geendet, aber er wollte den Fernseher immer noch nicht alleine lassen, da ‚Pokemon' gleich anfangen würde, und danach würde eine weitere Sendung von ‚Two stupid dogs' folgen.
„Es ist... es ist niemand, Liebling...", murmelte Petunia. „Nur ein unhöflicher Bettler, Liebling, mach dir keine Sorgen."
„Wer macht sich Sorgen?" Dudley zuckte die Achseln und griff nach einer neuen Packung Chips.
Petunia wankte ins Wohnzimmer und ließ sich neben ihren Sohn fallen. Sie zitterte.
„Hör auf damit, Mum!", schrie Dudley sie an. „Geh und fürchte dich wo anders. Ich will Pokemon anschauen!"
„Oh, natürlich, Dudders." Petunia versuchte zu lächeln, stand auf und ging in Richtung Küche, stoppte aber auf halbem Wege.
Es war Harry... Harry! Warum zur Hölle tauchte er gerade jetzt hier auf? Ihre Gedanken rasten vor Entsetzen. Sie hatten ihren Neffen seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, seit er zu seinem Patenonkel gezogen war, nachdem Sirius White oder sonst wer für unschuldig erklärt wurde. Sein elendiger Massenmörder-Patenonkel! Als sie Harry zuletzt gesehen hatten, hatte er ihnen erzählt, dass er niemals zurückkommen würde, außer er wollte sie in haarige Nacktschnecken verwandeln.
Petunia erzitterte. Harry war hier! Er kam zurück, um dafür Rache zu nehmen, dass sie ihn fünfzehn Jahre lang schlecht behandelt hatten!
Der Tag der Rache ist angebrochen!
Petunia war nahe dran, in Ohnmacht zu fallen.
Sie eilte in Richtung Küchentür, betrat den Raum aber nicht. Was, wenn er das ganze Haus in die Luft jagt, wenn ich die Tür nicht öffne? Er ist nicht mehr minderjährig, also verbietet ihm kein Zauberergesetz mehr, Magie zu benutzen! Oh mein Gott, er könnte sogar... „Dudley!", schrie sie, rannte zurück ins Wohnzimmer und überprüfte, ob ihr lieber, kleiner Junge in ein Schwein mit Perücke verwandelt worden war oder nicht.
Nein. Dudley war immer noch da und sah sich Pokemon an. „Los, Pikachu, schlag sie! Vernichte sie, sie alle!", rief er.
Mrs. Dursley legte ihre Hand auf die Brust und gab einen erleichterten Seufzer von sich. Ihr geliebter, kleiner Dudley war unversehrt.
Aber was, wenn... was, wenn Harry Potter immer noch vor der Tür stand und überlegte, welchen Fluch er für sie aussprechen sollte?
„Nein!", schrie sie, wodurch Dudley aufsprang. Sie lief ins Vorzimmer und riss die Eingangstür auf.
„Okay, was willst du?", fragte sie. „Willst du uns in Vampir-Fledermäuse verwandeln? Okay, mach schon, hab Spaß, aber vergiss nie, dass du ohne uns nicht mehr am Leben wärst!" Ihre Augen sandten mörderische Feuerblitze auf ihren Neffen.
Harry zog die Augenbrauen zusammen. „Wovon sprichst du, Tante Petunia?"
„Du bist gekommen, um Rache zu nehmen, oder?", schrie sie so laut, dass sogar die Nachbarn Interesse bekamen an den Ereignissen, die sich bei den Dursleys abspielten.
„Was? Oh Gott, nein!" Der Junge schüttelte den Kopf. „Eigentlich bin ich hier, um euch um Zuflucht zu bitten."
„Zu–Zuflucht?", stammelte Petunia. „Bist du auf der Flucht?"
„Na ja, so in der Art." Er wurde rot. „Aber ich werde nicht lange hier bleiben, das verspreche ich. Nur ein paar Wochen, dann kann ich zurückgehen. Lässt du mich hinein?"
Der Junge muss lügen, dachte Petunia. Er plante, sie zu rächen, nicht wahr? Aber... was, wenn er beschlossen hatte, ihnen eine letzte Chance zu geben – ihnen eine Möglichkeit zu geben, alles wieder gut zu machen? Was, wenn er sich entscheiden wollte, ob er sie nun in Kakerlaken verwandeln sollte oder nicht, nachdem er ihre Gastfreundschaft noch einmal versucht hatte? Was, wenn...?
„Oh, sicher!" Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Fühl dich wie zu Hause, mein Neffe." Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn ins Vorzimmer. „Dudley, komm und grüße unseren Gast!", rief sie.
„Lass mich allein, Pikachu ist gerade dabei, alle anderen fertig zu machen, und die anderen Pokemons zerreißen sich gegenseitig in kleine Stücke!"
„Ich sagte, komm, JETZT!", rief Petunia mit herrischer Stimme.
„Okaaaay... ich komme." Der fette Junge stand mit einem wütenden Gesichtsausdruck auf. Er würde noch das große Massaker am Ende verpassen und kochte vor Wut. Er betrat das Vorzimmer, dann erstarrte er.
„M-Mum... das... das ist... H-Harry...", murmelte er und bemerkte, dass er außer seinem Mund kein Körperteil bewegen konnte.
„Ja, Liebling, dein Cousin beschloss, uns zu besuchen. Ist das nicht wundervoll?" Petunia schenkte ihrem Sohn ein breites Lächeln. „Dudley, geh hinaus und hole Harrys Koffer herein!"
„Waaaas?", fragte der Junge mit großen Augen.
„Oh, das braucht er nicht, Tante Petunia, ich habe keine Koffer", sagte Harry bescheiden. „Aber danke trotzdem. Könnte ich etwas zum Abendessen haben? Wie... altes Brot?"
„Altes Brot? Aber Harry!" Seine Tante schlug die Hände zusammen und schüttelte den Kopf in Unglauben. „Du bist doch unser Gast, mein Lieber. Du verdienst..." In diesem Moment klingelte es an der Tür. Sie öffnete die Eingangstür und erblickte den Pizzajungen. „...die größte Pfefferoni-Curry-Pizza, die du je gesehen hast, Harry, Liebling."
„Huch?" Dudley schaute seine Mutter an. Sie muss verrückt geworden sein. SEINE Pizza Harry geben? Er schüttelte seinen Kopf. Das könnte unmöglich ihm passieren, oder?
Etwa eine Stunde später schlief Harry bereits im kleinsten Schlafzimmer und träumte von Ginny: Sie trug ein hübsches, weißes Kleid, das irgendwie im Kerzenlicht der Großen Halle in Hogwarts glitzerte. Musik kam von irgendwo her – sie war bezaubernd, genauso wie Ginny.
Harry lächelte in sein Kissen. Er fühlte sich glücklich. Wirklich glücklich.
Er wachte nicht auf, als sich die Eingangstür öffnete und ein sehr müder Vernon Dursley hereinkam.
Dudley rannte zu seinem Vater mit der Absicht, sich bei seinem Dad über seine Mutter zu beschweren, die es gewagt hatte, seine Pizza Harry zu überlassen. Als er seinen Mund öffnete, um eine Tirade zu beginnen, betrat Petunia das Vorzimmer, schoss einen „Sei-still-und-geh-zurück-um-‚The-Great-Humberto'-anzusehen-Blick" in seine Richtung. Dudley beschloss, dass es keinen Grund mehr gab, seiner Mutter in die Quere zu kommen, also ging er wieder. Seltsamerweise konnte er aber an diesem Abend seinem Lieblingsprogramm keine Aufmerksamkeit schenken.
„Was ist passiert, Petunia?", fragte Vernon mit einem gelangweilten Ausdruck auf seinem plumpen Gesicht. Er war es nicht gewohnt, dass seine Frau ihrem geliebten Dudley jemals etwas verwehrte.
„Komm, gehen wir nach draußen." Sie nahm ihn am Arm und führte ihn in den Garten. „Du setzt dich besser nieder."
Vernon hob seine Augenbrauen. Das war nicht Petunias Art, so mit ihm zu reden. Aber er tat trotzdem, was sie gesagt hatte.
Seine Ehefrau setzte sich auch auf die Gartenbank.
„Raus mit der Sprache, Petunia."
Sie seufzte. „Harry ist zurück, Vernon."
„Was?" Mr. Dursley machte ein Gesicht wie jemand, der gerade einen Salamander geschluckt hatte.
„Er ist zurückgekommen... aber nur für ein paar Wochen, sagt er", antwortete Petunia. „Er musste diese... diese Schule... für kurze Zeit verlassen."
„Sie verlassen?" Vernon sah immer noch aus, als ob er mindestens vier Salamander geschluckt hatte, die sich nun gegenseitig in seinem Bauch jagten. „Warum?"
„Er ist... er ist auf der Flucht."
„Auf der Flucht?" Mr. Dursley riss den Mund auf. „Genau das brauchen wir jetzt: den verdammten hokus-pokus-besessenen Sohn deiner verdammten Schwester, der vor jemandem flieht! Hat er in dieser... Schule... etwas verbrochen?"
„Ich weiß es nicht." Petunia zuckte die Achseln. „Ich habe es nicht gewagt, ihn danach zu fragen. Erinnerst du dich daran, was er uns vor anderthalb Jahren gesagt hatte, bevor er mit seinem... Patenonkel gegangen ist?"
Vernons Miene verdüsterte sich. „Er hat uns bedroht. Er sagt, er würde uns in... Salamander verwandeln?"
„Nein, haarige Nacktschnecken, Vernon, aber egal. Er könnte uns sogar in Mistkäfer verwandeln, weißt du... und darum habe ich beschlossen, extrem nett zu ihm zu sein."
„Extrem... nett...?"
„Jaah...", seufzte sie. „Vielleicht ändert er dann seine Meinung wegen dieser ‚Auge um Auge'-Sache... Er könnte uns vielleicht sogar verzeihen, Vernon."
„Ich brauche sein Verzeihen nicht, Petunia!" Er hob die Stimme. „Dieser Junge ist ein..." Petunia schloss ihre Hand über den Mund ihres Ehemannes.
„Ja, das ist er, aber wir dürfen nicht vergessen, wozu er fähig ist. Also MÜSSEN wir nett zu ihm sein. Es ist egal, wie schwer es auch ist, und es ist egal, dass wir unserem kleinen Dudders weh tun könnten, das ist der EINZIGE Weg, Harry von unseren guten Absichten zu überzeugen. Verstehst du das, Vernon?"
Mr. Dursley nickte. Seine Frau hatte Recht. Wenn sie nicht als Erdwürmer aufwachen wollten, mussten sie ihren Neffen zufrieden stellen.
„Er wird Diddys Zimmer bekommen, und Dudley das kleinste Schlafzimmer. Ist das in Ordnung?", fragte er seine Frau.
Petunia nickte. „Das ist ein guter Start, Vernon. Und vergiss nicht: Immer lächeln!"
Am nächsten Morgen wurde Harry von einem Klopfen am Fenster geweckt. Es war Hedwig mit einem Brief.
Er ließ sie herein und nahm ihr den Brief ab.
Liebster Harry,
Dumbledore hat uns gesagt, dass du weg musstest. Ich war traurig, aber ich verstehe, dass es die einzige Chance war, dich vor den Journalisten in Sicherheit zu bringen. Stell dir vor, sie sind immer noch hier! Sie haben Zelte mitgebracht und ihre Lager aufgeschlagen und machen Interviews mit so vielen Leuten wie möglich. Draco Malfoy hat große Bereitschaft gezeigt, dich so oft wie möglich zu verunglimpfen. Und Snape natürlich auch. Ich weiß nicht, ob du diese Artikel gelesen hast, aber ich schätze, dass du das nicht getan hast. Deine Muggel-Verwandten kaufen keine Hexenwoche, kein Winkelgassen-Journal und keine Hogsmeade Times, oder?
Dumbledore hat uns gesagt, dass er schon eine Möglichkeit gefunden hat, die Reporter loszuwerden. Hagrid nimmt an dieser Aktion teil, aber ich weiß noch nicht, was es sein wird.
Stell dir vor, Rita Kimmkorn ist auch gekommen. Sie – und all die anderen Journalisten – waren sehr enttäuscht, als sie herausfanden, dass du gegangen bist. Dumbledore hat ihnen nicht gesagt, wohin du gegangen bist, also mach dir keine Sorgen, du bist in Sicherheit.
Gestern habe ich einen Brief von Sirius bekommen. Er beglückwünschte mich, weil ich bald ein Teil eurer Familie werde. Er ist so nett!
Bitte antworte mir bald, ich will wissen, wie es dir geht!
Mach dir keine Sorgen, dem Baby und mir geht es gut.
In Liebe
Deine Ginny
PS: Oh, ich habe es fast vergessen: Ron und Hermine gehen jetzt miteinander! Nun, was denkst du? Ich bin glücklich! Wir geben eine großartige Familie zusammen: Potters, Weasleys und Grangers! Cool, nicht wahr?
Harry lächelte. Er nahm einen Kugelschreiber (er hatte seine Federn in Hogwarts gelassen) und schrieb Ginny eine Antwort und zwei andere Briefe: einen an Ron und den anderen an Hermine.
Er war froh, dass sich seine zwei besten Freunde gefunden hatten. Zwischen ihnen war schon seit langer, langer Zeit etwas gewesen...
Harry zog seine Robe an und ging die Treppe hinunter. Er war bereit für eine Attacke von Onkel Vernon.
Aber, dachte er, wenn sein Onkel ihn hinausschmeißen wollte, hätte er das schon lange getan, oder?
Na ja, man konnte Vernon Dursley nie gut genug kennen.
Als er die Küche betrat, sprangen drei Leute von ihren Sesseln hoch.
Dudley und Tante Petunia lächelten gezwungen. Wie seltsam.
Harry wandte sich zu seinem Onkel und erwartete ein böses Grinsen und Worte wie: „Schön, dich zu sehen, Harry, die Tür ist da lang!"
Aber nichts in der Richtung passierte.
Onkel Vernon trug ebenfalls ein dummes Lächeln zur Schau. „Komm, mein Junge, nimm doch Platz", sagte er mit einer theatralischen Stimme.
Harry dachte, er hörte nicht mehr gut. Onkel Vernon – der nett zu ihm war? Das musste das Ende der Welt bedeuten!
„Ähm, guten Morgen zusammen", murmelte Harry und setzte sich an das äußerste Ende des Tisches.
„Was tust du so weit weg von uns, mein Junge?", fragte Vernon. „Komm, setz dich hier hin." Er zeigte mit dem Finger an den Kopf des Tisches.
„Entschuldigung?" Harry zwinkerte. Er musste immer noch schlafen, und das musste ein Traum sein, sagte er sich selbst.
„Von nun an wird das dein Platz am Tisch sein, mein Junge." Der Onkel gab ihm ein riesiges Lächeln.
„Fühlst du dich auch gut, Onkel Vernon?", fragte Harry. „Dudley, schlag mich!"
„Oh, das würde ich niemals wagen!", protestierte der blonde Junge.
„Die Rühreier werden kalt, wenn wir nicht bald zu essen beginnen", sagte Tante Petunia. „Wie viele Eier hättest du denn gerne, Harry, Liebling? Drei? Vier?"
Harry schloss seine Augen. Das musste sicher ein Traum sein. Tante Petunia – die ihn fragte, ob er essen wollte? Blödsinn! Seiner Tante hatte es immer gefallen, ihn hungern zu lassen! Was war diese plötzliche Bekehrung?
„Öh, nur eines, bitte", antwortete er. „Ich will Dudley nicht zu Tode hungern lassen wegen mir!"
„Oh, welch ein nobles Herz er hat, Vernon!" Tante Petunia begann zu schluchzen.
„Ähm, Entschuldigung, darf ich etwas fragen?", begann Harry.
„Natürlich, mein Junge, frag nur!" Onkel Vernon nickte.
„Ist das... ist das der Ligusterweg Nummer 4? Der wirkliche Ligusterweg Nummer 4? Seit ihr meine wirkliche Tante, mein Onkel und mein Cousin oder ist das nur ein Trick von Voldemort?"
Vernon und Petunia tauschten verwirrte Blicke aus.
„Aber natürlich sind wir die Echten, mein Junge!", sagte Mr. Dursley. „Warum hast du Zweifel?"
„Wer ist Voldemort?", unterbrach Dudley.
„Sei still, Dudley!", brüllten Vernon und Petunia ihren Sohn an, der zusammenzuckte. Nie, niemals in den siebzehn Jahren seines Lebens hatten sie ihn so behandelt! Das schrie nach Rache!
„Na ja, Voldemort, auch Du-weißt-schon-wer oder Er, dessen Name nicht genannt werden darf, ist der böse Dunkle Lord, der meine Eltern umgebracht hat", erklärte Harry. „Er wurde vor drei Jahren wiederbelebt, von den Knochen seines Vaters, dem Fleisch seines Dieners und meinem Blut."
„Deinem... deinem Blut?" Dudley wurde so weiß wie ein Blatt Papier.
Harry nickte. „Es war schrecklich. Ich musste... Aber warum interessiert ihr euch für das alles? Ihr habt euch doch nie für meine Probleme interessiert."
„Aber das tun wir doch, Junge, das tun wir!", erklärte Onkel Vernon.
„Ja, solange du uns nicht in Nacktschnecken verwandelst!", murmelte Dudley.
„Sei still, Dudley!", schrieen seine Eltern.
Also deshalb sind sie so nett zu mir!, dachte Harry. Sie fürchten sich. Sie fürchten sich zu Tode... Er lächelte innerlich. Vielleicht würden seine kleinen ‚Ferien' mit den Dursleys gar nicht so schrecklich sein.
A/N: Ich hoffe, ihr mochtet es! Für mich war es unendlicher Spaß, böse zu Dudley zu sein! Bitte reviewt!!
