Disclaimer: siehe vorheriges Kapitel...

Ü/N: Dieses Kapitel ist nicht gebetat worden, da Sanny zur Zeit in Griechenland ist. Also wer Fehler findet, darf sie behalten! Und jetzt zu den Reviewantworten.

Mandy Rosalie: Jepp, Dudley ist definitiv zurückgeblieben. Er sollte mindestens 17 sein, vielleicht auch schon 18. (J.K.R. hat nirgends erwähnt, wann sein Geburtstag ist.)

Shila848: Ob du Recht behalten wirst?? Einfach weiterlesen!

Torence: Gut, da bin ich froh, dass du die deutsche Version noch weiterliest, denn das würde für mich einen Reviewer weniger bedeuten (und ich bin süchig nach Reviews!!) Hm, und du hast Recht, an einen verrückten Voldie kommt einfach nichts und niemand ran! #g#

Blackgirl: Hey, danke vielmals. Auf die Geburt musst du leider noch etwas warten, vorher passiert noch soooo viel, das kannst du mir glauben!

Samantha Potter: Hey, deine Art zu schreiben stört mich nicht wirklich, ich kann ja alles in Word kopieren und dort in Großbuchstaben umwandeln. Nur frage ich mich, ob das nicht für dich umständlich ist?? Und bei allem Respekt, wer Dudley und Harry zusammen bringen will... #Grusel.#

Andrea1984: Tja, die Dursleys denken auch, sie wären die schlausten. Haha, solche Obermuggel! Und du hast sicher Recht, das Harry-Versum ist so komplex und die Autoren (ich spreche hier eigentlich nur von mir) sind schon so fanfiction-geschädigt, dass sie alle Tatsachen durcheinander bringen und irgendwann draufkommen, dass nix mehr so ist, wie J.K.R. das erfunden hat. Aber wie auch immer, wenn der Halbblutprinz erst mal fertig (und vor allem veröffentlicht) ist, ist sowieso alles gaaaanz anders...

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!


Kapitel 10

Die Bedrohung durch Millicent


Die nächsten Tage waren wahrscheinlich die besten, die Harry jemals im Ligusterweg verbracht hatte. Onkel Vernon, Tante Petunia und Dudley waren bereit, alles für ihn zu tun – doch er fragte niemals um etwas. (Sie tolerierten es sogar, wenn er in seinen Schulroben durch das Haus spazierte.) Er wusste, dass die plötzliche Freundlichkeit der Dursley-Familie nur aus einem Grund existierte: aus ihrer Angst vor ihm.

Für drei oder vier Tage fand er die Situation ziemlich amüsant. Er schrieb sogar seinen Freunden, seinem Patenonkel und seiner Verlobten, wie gut er von seinen Verwandten behandelt wurde. Ron schickte ihm eine Antwort, in der er ihm sagte, dass er jede Sekunde seines ‚neuen Lebens' nutzen sollte, um Dudley alles heimzuzahlen – ihn so viel wie möglich arbeiten lassen und ihn so schlimme Dinge wie möglich tun zu lassen. Ron schickte ihm sogar eine Liste mit seinen besten Ideen (seine Zwillingsbrüder fügten ihre eigenen Gedanken der Liste hinzu):

Zuallererst lass ihn die Toilette putzen – wenn möglich mit blanken Händen.

Danach sag ihm, dass er schrecklich stinkt und lass ihn das Auto waschen – und sich selbst.

Lass ihn die Hecke trimmen, sodass sie Schloss Hogwarts ähnelt.

Lass ihn fünf Mal am Tag dein Zimmer reinigen.

Lass ihn nicht fernsehen, aber erzähl ihm immer, wie toll die letzte Episode von Pokemon war, sodass er grün vor Neid wird.

Iss wunderbare Kuchen vor seinen Augen, aber gib ihm nichts ab.

Und zuletzt, wenn er ins Bett gehen will, sag ihm, er soll wach bleiben und seine Augen wegen der möglicherweise angreifenden Dementoren und der Journalisten offen halten.

Als Harry den Brief gelesen hatte, konnte er nicht anders, er musste einfach lachen. Er fühlte eine große Versuchung, die verschiedenen Punkte auf der Liste an seinem Cousin auszuprobieren, aber schließlich gewann sein gutes Herz die Überhand über den kleinen Kobold in ihm, der ihn anstacheln wollte, Dudley zu ärgern.

Er bekam auch einen Brief von Hermine, die ihm schrieb, nicht auf die Weasley-Jungs zu hören, weil sie so unglaublich kindisch waren. Harry lächelte. Die gute, alte Herms, sie wollte immer, dass die Leute wie sie waren: absolut perfekt und überhaupt nicht kindisch. Aber sie schien immer eines zu vergessen: dass sich Jungs später entwickelten als Mädchen.

Sein Patenonkel schrieb ihm von seinem Job mit Arthur Weasley (es ist ihnen endlich gelungen, Lucius Malfoy einzufangen – sie fanden eine Unzahl illegaler Objekte dunkler Magie in seinem Haus). Sirius richtete auch Seidenschnabels Grüße aus.

Harry bekam auch Post von Ginny. Das Mädchen versicherte ihm ihre unendliche Liebe. Sie berichtete sogar über die neuesten Entwicklungen der Journalisten. Sie schrieb, dass Rita Kimmkorn schlimmer denn je war, da sie Leute herumkommandierte und solche Sachen. (Wenn Hermine sie nur niemals frei gelassen hätte! Und du weißt, Harry, ich bin mir sicher, dass es Draco war, der ihr als erstes von unserem Baby erzählt hat. Sie hätte es sonst niemals herausgefunden.)

Nun, natürlich... Draco. Wer sonst? Harry grübelte herum, als er zum Mittagessen nach unten ging. (Tante Petunia kochte sein Lieblingsgericht und machte ihm Sirupkuchen.)

Die Familie war gerade dabei, sich am Tisch niederzulassen – Harry nahm immer noch den Kopf des Tisches in Anspruch! – als es an der Tür klingelte.

„Dudley, geh und öffne die Tür!", wies seine Mutter an.

„Lass Harry die Tür öffnen gehen!"

„Rede nicht zurück, Dudley!" Vernon schaute seinen Sohn böse an.

„Ich gehe gerne", unterbrach Harry und stand auf.

„Danke, Liebling. So ein höflicher, kleiner Gentleman!", trällerte Petunia, als Harry die Küche verließ und die Eingangstüre öffnete.

„Millicent!", schrie er.

Ja, es war Millicent Bulstrode, die auf der Welcome Türmatte stand. „Harry!", rief sie und zog ihn in eine enge Umarmung. „Oh, ich habe dich so sehr vermisst! Dumbledore sagte, dass du bald zurückkommen würdest, aber ich konnte nicht so lange warten, mein geliebter Held!" Sie drückte ihn immer noch so sehr, dass er fast erwürgt wurde.

„Danke für ... deinen Besuch ... Millicent", murmelte er und hatte zu kämpfen, um sich aus den Armen des Mädchens zu schälen. Es war keine leichte Aufgabe.

Als es ihm endlich gelang, einen halben Meter von Millicent wegzukommen, betrat ein sehr neugieriger Dudley das Vorzimmer und spähte über Harrys Schulter, um zu sehen, wer gekommen war.

Es war ein Mädchen ... ein Mädchen, das ... genauso aussah wie er. Er blieb wie angewurzelt stehen, sein Mund stand offen und er brachte kein einziges Wort hervor. Er war fasziniert.

„Dein Cousin?", fragte Millicent.

„Äh, ja", murmelte Harry. „Millicent, das ist Dudley, Dudley, das ist Millicent."

„Hi", sagte das Mädchen mit breitem Grinsen.

„Erfreut ... erfreut, dich kennen zu lernen", stammelte Dudley.

„Ähm, willst du mich nicht hineinbitten, Harry?", fragte Millicent.

„Oh, natürlich", sagte Harry.

„Fühl dich wie zu Hause", fügte Dudley hinzu, der endlich seine Stimme wieder gefunden hatte.

„Danke." Millicent lächelte, ohne den dicken Jungen zu beachten – ihre gesamte Aufmerksamkeit gehörte Harry – zu Harrys und Dudleys größtem Bedauern.


„Also, du bist eine Freundin von unserem Harry?", fragte Petunia höflich nach dem Abendessen. (Millicent schien tatsächlich einen größeren Appetit zu haben als Dudley.)

„Na ja, so in der Art." Das Mädchen grinste dümmlich. „Um die Wahrheit zu sagen, Mrs. Dursley, Harry und ich haben uns nie etwas aus dem anderen gemacht ... bis vor einer Woche."

Warum hast du nicht hinzugefügt, dass ich mir immer noch nichts aus dir mache? Warum? Harry seufzte innerlich.

„Verstehe." Petunia nickte. „Bist du in der selben Klasse wie Harry, Millicent?"

„Nee. Er ist ein Gryffindor, ich bin eine Slytherin", sagte das Mädchen faktenbezogen, als ob es für die Dursleys offensichtlich wäre, wie die Häuser in Hogwarts hießen.

„Er ist ein was und du bist eine was?", unterbrach Dudley.

„Hogwarts – die Schule, du weißt schon – hat vier Häuser", erklärte Harry. „Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Es gibt einen Sprechenden Hut, der die Schüler am Anfang ihres ersten Jahres in die Häuser einteilt."

„Genau." Millicent nickte. „Ich wünschte, du wärest auch ein Slytherin, Harry!" Sie seufzte.

Du hast keine Ahnung, wie nahe ich dran war, einer zu werden!, dachte Harry.

„Erzähl uns mehr über die Schule!" Petunia spielte, interessiert zu sein. „Wir sind so neugierig, nicht wahr, Vernon?"

„Huch?", fragte ihr Ehemann. Petunia stupste ihn unsanft an. „Oh, sicher", antwortete er schnell.

„Was wollt ihr wissen?", fragte Harry. Er war es nicht gewohnt, dass die Dursleys ihn nach seiner Schule fragten. Es war schon immer ein Tabuthema im Ligusterweg Nummer 4 gewesen.

„Würden Sie gerne etwas über Harrys Heldentaten erfahren, Mrs. Dursley?", begann Millicent.

Onkel Vernon sah mit interessiertem Gesichtsausdruck auf. „Heldentaten? Welche Heldentaten?" Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein knochiger Neffe irgend etwas Heldenhaftes tun könnte. Tatsächlich hatte das Wort ‚Heldentat' für Vernon Dursley eine ganz andere Bedeutung als für durchschnittliche Leute. Er dachte, dass wirklicher Heldenmut bedeutete, fähig zu sein, mit einem idiotischen Neffen zusammenzuleben, der eigentlich Zaubererblut in seinen Venen hatte.

„Welche Heldentaten?" Millicent lachte (und sah dabei noch hässlicher aus als normalerweise). „Na ja, natürlich gehören dazu, Lord Ihr-wisst-schon-wem im ersten Jahr gegenüberzustehen und ihn zu schlagen, Ginny Weasley (als sie den Namen erwähnte, sah sie angeekelt aus) vor dem König der Schlangen zu retten, das Trimagische Turnier als jüngster Teilnehmer zu gewinnen, Lord Ihr-wisst-schon-wem wieder gegenüberzustehen, sich mit ihm zu duellieren und zu überleben, Sirius Black zu helfen, Ihn, dessen Name nicht genannt werden darf letztes Jahr noch einmal zu bekämpfen... na ja, was noch?" Sie grübelte. „Äh, natürlich war er der jüngste Quidditchspieler seit einem Jahrhundert, und der Talentierteste im Besenfliegen auch ... und, ja, er kämpfte und überlistete einen Ungarischen-Hornschwanz-Drachen, er rettete Ron und Fleurs Schwester vor den Meermenschen, wobei er seine führende Position im Turnier gefährdete ... und, ähm, ja, ich schätze, das ist alles."

Onkel Vernon, Tante Petunia und Dudley schauten das Mädchen für satte vier Minuten an, ohne zu sprechen, während Harry wünschte, er könnte in diesem Moment disapparieren. Schade, dass sie noch nicht gelernt hatten, wie man so etwas macht.

„Hast du ... hast du diese Sachen wirklich gemacht, Harry?" Sein Cousin war der Erste, der seine Stimme wiederfand.

„Jaah ... aber ich war niemals allein. Meine Freunde halfen mir."

„Ah, er ist schon wieder bescheiden." Millicent grinste. „Als er den Dunklen Lord im vierten Jahr gegenüber stand, war er alleine ... na ja, er wurde vom toten Körper von Cedric Diggory begleitet. Richtig, Harry?"

„Richtig", seufzte der Junge. Von seiner sogenannten Familie verehrt zu werden war das Letzte, das er brauchte. Na ja, das Vorletzte – weil Millicent Bulstrode, die ihm schmeichelte, war das ALLERLETZTE, das er wollte.

„Ja, Mr. und Mrs. Dursley, Ihr Neffe ist ein wahrer Held!" Millicent seufzte und schlang einen Arm um den armen Harry. „Und er ist soooo wundervoll!"

Oh nein! Harry rollte seine Augen.

„DU bist wundervoll, Millicent!", platzte Dudley heraus.

Für eine Sekunde wanderten aller Augen zu ihm. Hatten sie richtig gehört? Hatte Duddymatz – ihr Duddymatz – ein Mädchen wundervoll genannt? Unmöglich.

Petunia schüttelte den Kopf und redete sich ein, dass sie die Worte ihres Sohnes falsch interpretiert hatte. Dudley konnte kein Mädchen mögen, das eine von diesen Leuten war! Sie zitterte bei dem Gedanken. Eine hokus-pokus-praktizierende Person im Haus zu haben war genug ... aber zwei waren zu viel!

„Na ja, Mr. und Mrs. Dursley, ich muss jetzt gehen." Millicent stand auf.

„Gott sei Dank!", seufzte Harry.

„Huch?" Das Mädchen wandte sich ihm zu.

„Uh, ich sagte wie schade!", korrigierte sich Harry.

„Ich weiß, dass du wünschtest, dass ich bleiben könnte, aber ich kam nur kurz vorbei, um zu sehen, wie es dir geht. Wenn ich noch länger bleibe, wird meine Abwesenheit in der Schule bemerkt werden. Ich muss zurück nach Hogwarts."

Harry nickte, seine Augen funkelten vor Freude.

„Ähm, und wie wirst du zurückkommen?", fragte er.

„Den selben Weg, auf dem ich gekommen bin", antwortete das Mädchen. „Durch den Kamin von Mrs. Figg." Bei diesem Statement tauschten Vernon und Petunia verwirrte Blicke aus. Ist Mrs. Figg auch eine von ihnen?

„Woher weißt du von Mrs. Figg?" Harry runzelte die Stirn.

„Oh, ich habe eine Diskussion von Ginny und Neville mitbekommen, und sie haben diese alte Hexe erwähnt."

„Nenne sie nicht so!" Harry schaute sie böse an. „Sie verdient mehr Respekt."

„Ja, ja, sicher." Millicent lächelte. „Werd' nicht gleich böse auf mich, Schätzchen, okay?"

„War Mrs. Figg nicht überrascht, dich aus ihrem Kamin kommen zu sehen?"

„Nur ein bisschen. Sie sagte, sie hatte erwartet, dass dich ein paar Leute besuchen wollten."

„Verstehe. Komm, ich bringe dich hinaus", sagte Harry.

„Und ich begleite dich zu Mrs. Figgs Haus, okay?", bot Dudley an.

„Dudley..." Vernon wollte Dudley davon abraten.

„Lass ihn gehen, Onkel." Harry lächelte. Er wollte Millicent so schnell wie möglich loswerden.

Also machten sich Dudley und Millicent auf den Weg zum Haus der alten Arabella Figg, das nur dreihundert Meter entfernt war.

„Ähm, magst du Pokemon, Millicent?", fragte der Junge, der keine Ahnung hatte, worüber er mit ihr reden sollte.

„Was?" Das Mädchen hob eine Augenbraue. „Ist das etwas, das Muggel tun?"

„Oh, egal." Dudley presste seine Lippen zusammen. Ich hab's vermasselt, ich hab's vermasselt!

„Oh, na ja, wir sind da", sagte Millicent, als sie am Tor zu Mrs. Figgs Garten ankamen. „Willst du mit hinein kommen und zusehen, wie ich gehe? Ich nehme an, du hast so etwas wie das noch nie zuvor gesehen."

„Na ja, so etwas hab ich eigentlich doch schon gesehen." Dudley zuckte die Achseln. „Aber warum nicht?"

Bevor sie das Haus betraten, streckte er seine Hand aus und nahm Millicents. „Ähm, Milli, ich muss dir etwas sagen..."

„Ja? Was?"

„Ich ... ich mag dich, schätze ich."

Das Mädchen schüttelte seine Hand ab. „Du dummer Muggel! Hast du gedacht, ich würde dir jemals Aufmerksamkeit schenken? Blödsinn! Es gibt viele Gründe, warum ich das nicht tun würde."

„Und die wären...?", murmelte Dudley und wurde rot.

„Zuerst: Du bist hässlich und fett! Nummer zwei: Du kannst Harry in keinerlei Hinsicht das Wasser reichen! Er ist schlank, sieht gut aus, ist sexy, voller Magie, mutig, intelligent, potent..."

„Potent? Was meinst du damit?" Dudley machte ein Gesicht wie ein Esel.

„Was?" Das Mädchen grinste. „Du hast keine Ahnung, warum er die Schule verlassen musste, oder?"

„Nein." Dudley schüttelte den Kopf. „Warum?"

„Weil er Ginny Weasley geschwängert und Hogwarts einen furchtbaren Skandal beschert hat, darum!"

„Ge-geschwängert?" Der Junge begann, eher wie ein Affe auszusehen als wie ein Esel.

„Er machte sie schwanger!", sagte Millicent. „Bist du wirklich so dumm oder tust du nur so?"

„Ähm ... egal." Er versuchte zu lächeln. „Wollen wir nicht reingehen?"

Sie betraten Mrs. Figgs Haus. Die alte Dame streckte Schuhe für ihre Kätzchen, als sie ankamen. „Sie gehen so bald schon wieder, Ms. Bulstrode?" Sie sah auf.

„Ja. Ich muss", sagte sie, griff nach einem kleinen Kästchen auf dem Kaminsims und nahm eine Handvoll glitzernden Puders.

Dudley sah mit dem größten Interesse zu.

„Tschüss, Dudley." Das Mädchen warf das Puder ins Feuer und sagte: „Hogwarts!"

In der nächsten Sekunde war sie verschwunden.

Mrs. Figg musterte Dudleys dummen Gesichtsausdruck. „Raffinierte Art zu reisen, nicht wahr?"

„Wie ... wie heißt das Glitzerzeug?", fragte der Junge.

„Flohpuder", sagte die alte Frau. „Du kannst damit durch Kamine reisen. Vor fünfhundert Jahren gewann es den ersten Preis beim Wettbewerb der raffiniertesten Erfindungen."

„Verstehe." Der Junge seufzte und war schon dabei, wieder zu gehen, als die ältere Dame ihn zurückhielt.

„Du siehst extrem unglücklich aus, mein Junge. Wo liegt das Problem?"

„Was?" Dudley drehte sich um. „Ich schätze, ich bin verliebt."

„Oh, ein guter Grund, um traurig zu sein", kicherte Mrs. Figg. „Ist es die junge Dame, die soeben gegangen ist, die Glückliche?"

„Glücklich? Nein, Harry ist glücklich, weil sie liebt ihn – aber ich habe keine Ahnung warum." Er zuckte die Achseln. „Millicent wird mich wohl nie mögen ... sie sagte, ich sei fett und hässlich."

Ein Esel schilt den anderen Langohr, dachte Arabella mit einem Lächeln. „Nun gut, eines ist sicher, mein Junge: Harry liebt dieses Mädchen nicht. Er liebt eine andere."

„Diese Ginny, die mit seinem kleinen Bastard schwanger ist?"

„Ja. Sie ist ein sehr nettes Mädchen. Ich hoffe, dass sie zusammen sehr glücklich werden."

Dudley antwortete nicht. Er hoffte nie, dass Harry glücklich sein würde – und jetzt wünschte er es ihm noch weniger als je zuvor.

Aber ER sollte glücklich sein. Und zum ersten Mal in seinem Leben dachte er nicht mehr über Videos, Mountainbikes und Essen, Essen, Essen als Quellen des Glücks. Nein.

Zum allerersten Mal in seinem Leben dachte er, dass nur die Liebe ihn glücklich machen könnte. Millicent Bulstrodes Liebe, um genau zu sein.


Dudley ging nicht geradewegs nach Hause. Er ging hinaus, versteckte sich hinter einem Baum und wartete. Er wusste, dass die alte Mrs. Figg das Haus bald verlassen würde, um einen kurzen Spaziergang zu machen – sie machte jeden Tag einen kurzen Spaziergang, um ihre Gliedmaßen ein bisschen zu strecken.

Jetzt wusste Dudley, dass die alte Krähe eigentlich eine Hexe war. Sie musste es sein. Es kam ihm gar nicht in den Sinn, sie darüber zu fragen, aber er war sich sicher, dass die verrückte, katzenvernarrte Arabella eine von ihnen sein musste. Sonst würde sie ja wohl kaum Flohpulver besitzen, oder?

Als er sah, dass die ältere Frau das Haus verließ – alleine, sie nahm keine ihrer Katzen mit – schlich Dudley zur Tür. Zu seiner größten Überraschung war sie nicht verschlossen.

Gut, gut, gut, du alte Hexe, du solltest der Ehrlichkeit der Leute nicht so sehr vertrauen! Er grinste und trat ein.

Er ging schnurstracks zum Kamin. Nicht einmal Barney und Fred waren zu sehen, die sich gegenseitig um seine Knöchel herum jagten.

Die Möglichkeit, das zu probieren, was er wollte, stand für ihn jetzt offen. Er musste nur in diese Schule gehen, Millicent sagen, dass er nicht so ein Stümper war, wie sie ihn zu sein glaubte, und sie würde sofort in seine offenen Arme fallen. Er würde sie fragen, ob sie seine Frau werden möchte (und sich nicht darüber kümmern, was seine Eltern von Muggel-Hexen-Ehen hielten), und mit ihr zum Ligusterweg zurückkehren. Es war so leicht – in der Theorie.

Er nahm eine Handvoll funkelnden Puders, warf es ins Feuer (Das Feuer nicht auszumachen, bevor man das Haus verlässt, ist sehr unumsichtig, oder?) und sagte:

„Hogw... Ihr verdammten Katzen!" Er wollte Barney treten, dafür, dass er ihm das Bein zerkratzt hatte, aber dazu hatte er keine Zeit mehr.

Er wurde in die Flammen gezogen.


Ü/N: Bitte reviewt!