Disclaimer: siehe vorheriges Kapitel...
Ü/N: Danke an Sanny, fürs Betalesen, und an alle, die reviewt haben (diesmal mit ausführlicheren Antworten):
Torence: Awww, du hast mich nicht im Stich gelassen! #freu#
Kosmiclady: Jawohl, ausnahmsweise mal ein schnelles Kapitel! Enjoy!
Kyyra: :-) Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
Duivel: Danke! Dir auch einen guten Rutsch!!
GefallenerEngel: Naja, was wär eine Story, in der Harry nicht der unglücksselige Held ist, der am Ende doch alles meistert? :-)
Ina: Bin ja schon da :-)
So, ich hab es doch tatsächlich geschafft, dieses Kapitel 2004 noch fertig zu bekommen. Lesen werdet ihr es wahrscheinlich aber erst 2005, wie dem auch sei, ich wünsche allen ein gutes neues Jahr!
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
Kapitel 18
Dumbledores Schmach
Ron, Hermine und Ginny aßen ihr Frühstück in der Großen Halle. Fast alle waren schon wieder gegangen.
„Vor dem Frühstück habe ich Hedwig besucht", sagte Ginny. „Sie ist total deprimiert... genau wie ich", fügte sie mit einem Seufzen hinzu.
„Sis..." Ron legte eine Hand auf Ginnys Schulter und drückte sie sanft.
„Ist schon gut, Ron. Ich werd das schon irgendwie hinkriegen." Sie zwang sich zu einem Lächeln.
„Naja, zumindest sind Dumbledore und McGonagall endlich wieder zurückgekommen", warf Hermine ein, um Ron und Ginny etwas aufzuheitern. „Snape ist nicht länger Direktor."
„Uh-huh." Ron nickte und schluckte ein riesiges Stück transparenten Käse (eine der neuesten Erfindungen Bertie Botts: Käse mit so vielen Löchern, dass man komplett hindurchsehen konnte). „Aber Lupin ist noch nicht zurückgekommen. Wir müssen mit Snape in Verteidigung noch wer weiß wie lang auskommen."
„Daran darfst du nicht mal denken", seufzte Ginny. „Er vergisst nie, mich an meinen Zustand zu erinnern und schneidet immer wieder das Thema an, dass Harry niemals zu mir zurückkommen könnte."
„Dieser Bastard! Er ergötzt sich am Elend anderer!", fauchte Ron.
„Ja..." Hermine nippte von ihrem Kürbissaft. „Aber er ließ mich wieder in seinen Unterricht kommen, nachdem ich ihn darum gebeten hatte."
„Bist du dir sicher, dass es Snape gut ging, als er dir vergab?" Ron hob eine Augenbraue. „Unter normalen Umständen hätte er so etwas nicht getan, oder? Er ist so ein... äh, dafür gibt es kein passendes Wort...", sagte er wütend und wandte sich an seine Schwester. „Egal, wie sehr er Harry hasst, er hätte Harrys Verschwinden trotzdem als Geheimnis wahren sollen!"
„Ein Geheimnis? Das glaube ich nicht", hörten sie eine angeberische Stimme hinter ihnen.
„Hau ab, Malfoy, bei dir vergeht mir der Appetit!" Ron drehte sich um.
„Dir wird nicht mehr nach Essen zumute sein, nachdem du das hier gelesen hast." Draco warf ihm eine Zeitung zu und ging mit den boshaft glucksenden Crabbe und Goyle von dannen.
Ron faltete die Zeitung (mit ziemlich zittrigen Händen) auseinander und alle drei starrten geschockt auf die Schlagzeile:
DER JUNGE, DER VERLOREN GING – DUMBLEDORES GROSSER FEHLER?
Ein Artikel von Rita Kimmkorn.
„Rita? Das ist nicht gut", seufzte Hermine. „Ich hätte diese Frau weiterhin in ihre Flasche gesperrt lassen sollen."
Sie lasen weiter.
Nachdem wir Journalisten von Hogwarts verjagt worden waren, schrieb Professor Dumbledore einen Brief an den jungen Potter, dass er in die Schule zurückkehren konnte. Der Junge tauchte aber nie auf. Laut einer unserer vertrauenswürdigen Informationsquellen – einem Schüler aus Hogwarts – hatte sich Harry Potter einfach verlaufen.
„Ein Schüler?" Hermine hob eine Augenbraue.
„Malfoy", knurrte Ron.
Wie konnte das passieren? Natürlich fragten wir genauer nach.
Aber niemand scheint etwas zu wissen. Wie auch immer, keine Eule ist fähig, Potter zu finden. (Wir vermuten, dass dunkle Magie dabei eine Rolle spielt.)
Und was hat Dumbledore diesbezüglich unternommen?
Nichts.
Was konnte Harry dazu bringen, wegzulaufen und nicht mehr zurückzukehren? Könnte er verhext worden sein oder ist er einfach ein zu großer Feigling, um die Verantwortung seiner Taten anzunehmen? Wie auch immer die Wahrheit aussieht, es scheint, dass die arme Ginny Weasley führ ihr uneheliches Kind keinen Vater haben wird.
Normalerweise bleiben Journalisten unparteiisch und sagen niemals ihre eigene Meinung über die Vorkommnisse, aber ich denke, dass es an der Zeit ist, Ihnen meine Meinung mitzuteilen.
„Was für eine Überraschung." Ron zog die Stirn kraus. „Bis jetzt stand in ihren Artikeln nie etwas anderes als IHRE Meinung."
Hermine und Ginny nickten.
Ich bin in dem starken Glauben, dass Potters Verschwinden eine Folge von Albus Dumbledores inkompetenten Taten war. Hätte er Vorkehrungen getroffen, hätte er besser auf seinen berühmtesten Schüler aufpassen können und – am allerwichtigsten – hätte er Harry nicht von Hogwarts weggebracht, wäre Harry immer noch unter uns. Aber was hätten wir sonst von jemandem erwarten können, der den Tod eines unschuldigen Muggels auf dem Gewissen hat?
Das Trio tauschte verwirrte Blicke aus.
Ja, verehrte Leser, die Zeit ist definitiv gekommen, um Dumbledores Vergangenheit zu enthüllen – eine Vergangenheit, die lange nicht so sauber ist wie sein Name.
Vor sechzig Jahren hatte Professor Dumbledore, Lehrer für Verwandlung in Hogwarts, eine geheime Beziehung mit einer verheirateten Frau namens Arabella Figg. Mrs. Figg war eine Hexe, die mit ihrem Muggel-Ehemann in der Stadt Cokewort lebte. Der arme Ben Figg hatte keine Ahnung, dass seine Frau ihn mit dem – zu der Zeit noch – ziemlich jungen und gutaussehenden Albus Dumbledore betrog. Als er erfuhr, dass er eigentlich eine Hexe geheiratet hatte, war das schon ein Schock für ihn, aber die grausame Enthüllung der Wahrheit – dass Arabella hinter seinem Rücken eine Affäre mit einem Zauberer hatte – war einfach zu viel für den unglücksseligen Muggel.
Er wähle den Tod.
Wir fragen uns, ob Prof. Dumbledore erahnen könnte, dass er der Grund für den Tod von Arabellas Ehemann war. Hat Arabella ihm das verheimlicht, da sie ihrem Liebhaber keine Schuldgefühle bereiten oder Dumbledores Ruf schädigen wollte? Das werden wir wohl nie erfahren – nur eines ist sicher: Wäre der Fall schon damals enthüllt worden, wäre Dumbledore wahrscheinlich nie zum Direktor von Hogwarts gewählt worden.
Nach diesem Vorfall musste die junge Witwe Cokeworth verlassen und zog nach Little Whinging, ihre derzeitige Heimatstadt. Manche Leute schwören, Gerüchte gehört zu haben, dass Arabella schwanger gewesen war (sicher nicht mit Ben Figgs Kind), aber auch wenn dies wahr gewesen wäre, scheint niemand gehört zu haben, dass Mrs. Figg jemals ein Kind geboren hätte. Ist irgendwo Dumbledores geheimes Kind am Leben?
Das, geschätzte Leser, wird wahrscheinlich für immer ein ungelöstes Rätsel bleiben.
„So etwas wie das habe ich schon erwartet", sagte Hermine plötzlich.
„Was? Dass sich Dumbledore als Don Juan entpuppt?" Ron runzelte die Stirn.
„Nein." Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Rita Kimmkorns Rachefeldzug."
„Glaubst du, dass es als Rache gedacht war?", fragte Ginny.
„Natürlich war es das", antwortete Hermine ernst.
„Du hättest sie wirklich für immer in dieser Flasche lassen sollen." Ginny seufzte. „Armer Dumbledore. Das wird einen Skandal geben, der fast so groß ist wie der von Harry und mir."
Ron nickte zustimmend. „Aber zumindest werden diesmal keine Journalisten überall hier herumschwirren. Sie müssen immer noch eine Heidenangst allein von dem Gedanken an Hagrids Martianer bekommen."
„Ja, hoffentlich", sagte Hermine. „Aber wie ich ihr übliches ungehemmtes Benehmen kenne, wird sich der arme Professor Dumbledore bald wünschen, kastriert worden zu sein, bevor er Arabella Figg kennen lernte."
„Kastriert?" Ron kicherte. „Weißt du, als ich erfahren habe, was Harry meiner kleinen Schwester angetan hat, hat es mir auch Leid getan, dass ich ihn damals nicht kastriert habe, als..."
„Als was geschah?" Ginny hob ihre Augenbrauen.
„Na ja, du weißt schon... als er den Traum gehabt hatte."
„Den Traum?", fragten die beiden Mädchen.
„Ähm, ja, das ist eine lange Geschichte..." Ron stand auf und wollte gehen, aber seine Schwester und seine Freundin packten ihn am Arm und zogen ihn zurück.
„Raus damit! Wir sind neugierig!", verlangte Ginny.
Plötzlich hallte Professor McGonagalls magisch verstärkte Stimme durch die Schule. „Alle Schüler sammeln sich bitte in der Großen Halle!"
„Was zur Hölle...?" Ron stand auf und war McGonagall dankbar dafür, dass sie ihn aus dieser misslichen Lage befreit hatte. Im nächsten Augenblick füllte sich die Große Halle mit Schülern.
Auch wenn Ron den Mädchen von Harrys Traum hätte erzählen wollen, so wäre dies bei solch einem Lärm nicht möglich gewesen.
Er erinnerte sich aber noch lebhaft daran. Es geschah im vierten Jahr, irgendwann zwischen der ersten und der zweiten Aufgabe. Ron, Dean und Seamus waren schon putzmunter gewesen, als Ron komische Geräusche hinter den Vorhängen von Harrys Himmelbett hörte. Er wurde neugierig und trat näher. Jetzt gelang es ihm, das Murmeln seines besten Freundes zu verstehen: „Cho... Oh ja, Cho..."
Behutsam zog Ron den Vorhang zurück und er sah Harry, der sich im Schlaf hin und her warf. Ein Buckel war deutlich vorne auf seiner Hose zu sehen.
Ron grinste und ließ den Vorhang wieder zurückfallen, ehe er sich zu dem Thomas-Finnigan-Duo drehte.
„Warum grinst du so idiotisch?", fragte Seamus.
Ron stieß ein Kichern hervor. „Harry ist eben ein MANN geworden."
„Was?" Die Gesichter der zwei Jungen leuchteten auf. „Wirklich?"
„Darauf könnt ihr eure Ärsche verwetten. Ich hab's gerade gesehen", antwortete Ron.
„Von wem könnte er wohl träumen?", fragte sich Dean.
„Cho Chang, wer sonst?", antwortete Ron.
„Ich dachte, er wäre in Hermine verliebt", kommentierte Seamus.
„Hermine? Nee." Ron wurde plötzlich rot im Gesicht.
„Hey, was soll dieses Erröten bedeuten?" Dean grinste wie verrückt.
„Ich habe von Hermine geträumt", gab Ron zu. Sein Gesicht war schon genauso rot wie sein Haar.
„Du hast so von ihr geträumt?", feixte Seamus.
Ron konnte kein bisschen röter mehr werden. „Jepp."
„Wannnnn?", fragte das Duo.
„Ähm, nach dem Weihnachtsball." Ron konnte nicht anders, er musste selbst kichern.
„Das erklärt sich von selbst." Dean nickte. „An diesem Abend sah sie heiß aus. Schade, dass sie mit Krum verabredet war."
„Ja", seufzte Ron. Er konnte Hermine immer noch nicht verzeihen, dass sie mit dem bulgarischen Sucher ausgegangen war. Er betrachtete das als persönliche Beleidigung. „Okay, Themenwechsel. Was ist mit euch beiden? Habt ihr schon den Traum gehabt?"
Dean kicherte idiotisch. „An Halloween. Fleur Delacour."
„Alicia, letztes Jahr", fügte Seamus hinzu.
„Wovon sprecht ihr?", kam Nevilles schläfrige Stimme vom anderen Ende des Schlafraumes.
„Über Mädchen, von denen wir geträumt haben", antwortete Dean. „Hast du auch schon mal von einem geträumt, Neville?"
Der stämmige Junge schlüpfte in seine Pantoffeln und rieb sich die Augen. „Ja. Ein Mal... von Ginny", gähnte er.
„Was??? Meine Schwester?", heulte Ron. Ein Wunder, dass Harry nicht aufwachte. „Wie kannst du es wagen?"
„Was wagen?" Neville sah bei Rons Ausbruch geschockt aus. „Ich hab nur geträumt... In meinem Traum trug sie..."
„Nichts?", half Seamus eifrig.
„Neeein." Neville schüttelte den Kopf. „Warum sollte sie nichts tragen? Sie trug etwas blendend Weißes, als ob das Kleid aus Schneeflocken gemacht wäre oder so. Und sie trug Juwelen im Haar... die funkelten wie Eiskristalle. Sie sah wunderschön und extrem glücklich aus... Ihre grünen Augen strahlten vor Glück."
„Grün?" Ron runzelte die Stirn. „Ginny hat braune Augen."
„In meinem Traum hatte sie grüne Augen." Neville zuckte die Schultern. „Ich kann mich noch deutlich daran erinnern. Sie lächelte und... es war bei der Hochzeit, schätze ich."
„Ihrer Hochzeit mit dir?" Ron hob eine Augenbraue.
„Nein." Neville seufzte. „Mit Harry."
Die drei anderen Jungen brachen in Gelächter aus.
„Habe ich etwas Falsches gesagt?", fragte Neville verwirrt. Die anderen lachten weiter.
„Nein, Neville, nichts", antwortete Dean. „Kommt schon, Jungs, zieht euch an und gehen wir runter. Harry wird etwas Privatsphäre brauchen, wenn er aufwacht." Er zwinkerte.
„Ja, damit er das Badezimmer unbemerkt erreicht...", fügte Seamus hinzu. „Heute wird er Dobby sicher nicht seine Unterhosen waschen lassen."
Die drei Jungs lachten sich kaputt und der verwirrte Neville sah von einem zum anderen und hatte keine Ahnung, was denn so komisch war.
Als die vier Jungs das Schlafzimmer verließen, war Ron dankbar, dass Harry von ihrem Gelächter nicht aufgewacht war. Aber Harry und Ginny... das kam ihm – damals – total absurd vor.
Jetzt, da er an diese Erinnerung dachte, schien ihm das alles nicht mehr so lächerlich vorzukommen, nur etwas seltsam. Aber er war sich nicht mehr sicher, ob diese Hochzeit unter den gegebenen Umständen je stattfinden würde.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Direktor die Große Halle betrat.
„Ich bin mir sicher, dass er uns zusammengetrommelt hat, um Ritas Vorwürfe zurückzuweisen", wisperte Hermine.
„Ich weiß nicht, Herm, er sieht so... mürrisch aus", kommentierte Ginny. „Sein Blick ist eiskalt... Da kriegt man richtig Angst."
Professor Dumbledore bewegte seine Hand, damit die Schüler still wurden. Die Große Halle wurde so still, dass sogar das Summen einer Fliege hätte gehört werden können.
Ron schielte zu Malfoy, der am Slytherintisch stand und ein selbstgefälliges, zufriedenes Grinsen aufgesetzt hatte.
„Ich nehme an, dass die meisten von euch heute Morgen den Tagespropheten gelesen haben", begann Dumbledore mit heiserer und niedergeschlagener Stimme. „Wenn dem so sei, dann kennt ihr bereits drei Neuigkeiten. Zwei davon müssen bestätigt werden, eine muss widerlegt werden."
„Ich hab dir doch gesagt, dass er mit dieser Frau niemals geflirtet haben könnte", hörte Ron Seamus zu Dean flüstern.
Dumbledore fuhr fort: „Zu allererst, ja, Harry Potter ist wirklich verschwunden."
Ein lautes Murmeln ging durch die Halle.
„Potter ist verschwunden?"
„Wo ist er?"
„Was ist mit ihm passiert?"
„Er wird doch zurückkommen, oder?"
„Ist er tot?"
Dumbledore hob seinen Zauberstab und ließ rote Funken an die Decke fliegen. „Dürfte ich fortfahren? Danke. Also, wie ich bereits gesagt habe, Harry ist verschwunden. Niemand weiß, was mit ihm passiert ist, und die Eulen können ihn nicht finden. Üblicherweise verursachen böse Flüche diesen Effekt, aber wir können uns nicht sicher sein, ob dieser Fall etwas damit zu tun hat oder nicht. Natürlich vermutet unsere Rita Kimmkorn überall Flüche, aber ich hoffe, dass ihr sie gut genug kennt, um nicht alles zu glauben, das sie schreibt."
Viele der Schüler nickten, man konnte sogar einige böse Worte über Rita Kimmkorn hören.
Ron sah wieder zu Draco. Der bleiche Junge sah immer noch zufrieden aus, oder sogar mehr als das: glücklich. Ron ballte seine Fäuste und unterdrückte das Bedürfnis, Malfoy an die Gurgel zu gehen.
Dumbledore sprach wieder weiter: „Also, Rita Kimmkorn hatte Recht, dass unser Harry vermisst wird, aber mich für sein Verschwinden zu beschuldigen ist unakzeptabel und ungerecht. Sie hatte keinen Grund anzunehmen, dass meine, ähm, ‚Inkompetenz' beschuldigt werden müsste. Ihre Erklärung, dass ich nichts bezüglich dieses Falles getan hätte, ist genauso absurd. Professor McGonagall, Professor Lupin und ich hatten einen guten Grund, die Schule kurzfristig zu verlassen: Wir haben viele unserer Zaubererkollegen in ganz Großbritannien und sogar in anderen Ländern kontaktiert, um nach Harry zu suchen. Wir werden ihn finden. Professor Lupin arbeitet im Moment an diesem Fall."
Der Direktor stieß einen Seufzer aus. „Und jetzt, zum anderen Teil meiner Rede. Wie ihr in dem Artikel gelesen habt, beschuldigt mich Ms. Skeeter, am Tod von Benjamin Figg beigetragen zu haben. Das bestreite ich. Figg beging Selbstmord. Dieser Mann tut mir wirklich Leid, aber ich fühle mich für seinen Tod nicht verantwortlich. Jeder Mensch ist verantwortlich für seine eigenen Taten und wenn er beschließt, sich selbst umzubringen, dann auf seine eigene Verantwortung. Wie auch immer, ich werde nie abstreiten, dass ich für Arabella Figg romantische Gefühle empfand."
„Heißt das, dass Sie wirklich ein gemeinsames Kind haben?", rief ein Ravenclaw.
Ein grimmiges Lächeln erschien auf Dumbledores Gesicht. „Nein. Arabella konnte keine Babys bekommen. Meiner Meinung nach trug diese Tatsache stark zu Mr. Figgs Selbstmord bei. Wie ich gehört habe, hatte er sie geheiratet, um Kinder zu bekommen. Er war wirklich verzweifelt, als er erfuhr, dass ihm seine Frau keinen Erben schenken konnte." Dumbledore schüttelte den Kopf. „Er war ein schwacher Mann."
„Hat Rita Kimmkorn diese Kinder-Sache also erfunden?", fragte Ernie MacMillan.
„Da stimme ich zu, Mr. MacMillan", antwortete Albus mit einem schwachen Lächeln.
Rons Meinung nach sah er extrem ausgezehrt und voller Trauer aus. Er hat Kimmkorns Artikel doch erklärt, oder? Niemand hier denkt noch, dass er schuldig ist. Warum also ist er so traurig?
Plötzlich ging eine der Türen zur Großen Halle auf und Sirius Black stürmte herein.
„Albus, genug ist genug!" Seine Augen sandten feurige Blitze zu Dumbledore. „Würdest du mir erklären, warum ich vom Verschwinden meines Patensohnes durch die Zeitung erfahren musste? Ich dachte, du würdest mir mehr vertrauen, als das vor mir zu verheimlichen! Ich dachte, du würdest mich als Freund betrachten! Du hättest mich sofort benachrichtigen sollen! Das wäre deine Aufgabe als Direktor gewesen!"
„Als Direktor?" Dumbledore gab ihm ein wehmütiges Lächeln. „Es tut mir Leid, Sirius. Ich bin kein Direktor mehr. Ich habe eben eine Eule vom Zaubereiministerium erhalten. Sie beschuldigen mich, der Grund für Harrys Verschwinden zu sein, weil ich es war, der ihn zurück in den Ligusterweg geschickt hatte. Und na ja... sie könnten Recht haben." Albus stieß einen tiefen Seufzer aus. „Sie verlangen, dass ich zurücktrete."
Ü/N: Das war's für heute. Ich kann euch nicht versprechen, dass das nächste Kapitel sehr bald kommt, weil ich gerade mitten in den Vorbereitungen für den Führerschein stecke. (Ich wollte ja nicht auf die Sommerferien warten und gerade jetzt stehen unzählige Arbeiten in der Schule an... Neja, selber Schuld...) Reviews sind trotzdem immer willkommen!!
