Disclaimer: Siehe voriges Kapitel...
So, ich bin zurück mit einem neuen Kapitel in der Tasche.
Mein Dank gebührt natürlich meiner eifrigen Betaleserin Julsies und all meinen fleißigen Reviewern:
Ina Pichler: Laut J.K.R. dürfen keine Jungs in die Mädchenschlafsäle. In Buch 5 zum Beispiel kam mal vor, dass Ron die Treppe zu den Mädchenschlafsälen hochlaufen wollte, aber dabei keinen Erfolg hatte...
GefallenerEngel: Stimmt, zwei Furien auf einmal... Aber Mitleid hab ich weder mit Draco (obwohl er eigentlich ganz süß ist...) noch mit Dudley.
Tifferny Tonks: Hab schon fast gedacht, dass es dich gar nicht mehr gibt! Daher hab ich mich natürlich umso mehr über dein Review gefreut!
Uzabila: Ginny wird auch wieder glücklich werden, mit Harry, jawohl, aber bis dahin dauert es leider noch ein bisschen...
Duivel: Hey Süße, ich würd mich auch irre über einen Niffler zu Weihnachten freuen. Grins. Lucius wurde mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit von Voldie höchst persönlich angegriffen, im letzten Kapitel (Nummer 34) gibt's noch einen kleinen Hinweis darauf, sonst ist Lucius eher unwichtig. (Aber ich fange demnächst mit einer Übersetzung an, wo Lucius eine der Hauptrollen spielt – ja, schon wieder eine neue Übersetzung... Aber wenn du willst, sag ich dir dann Bescheid? Bist du etwa ne kleine Lucius-Fanatikerin?) Ich bin mir ziemlich sicher, dass Neville etwas getrunken hat. Sonst hätte er Gin doch nie gefragt, oder? Tja, und wie wird Harry gefunden? Hm... Das ist irgendwie eine Mischung aus deinen beiden Vorschlägen... Du darfst gespannt sein!
StarHeyoka: Danke für das Lob! Aber ich kann echt nicht öfter ein neues Kapitel hochladen. Ich hab zwar noch ein paar auf Vorrat, aber ich bin auch nur eine kleine Schülerin mit eigentlich viel zu wenig Freizeit, also lieber mittellange Wartezeiten und dafür halbwegs regelmäßige Updates als ganz sporadische Updates (so wie ich das mit ein paar anderen Storys von mir mache – das weckt wieder mal die Schuldgefühle in mir...) Und ich bin froh, dass du fragst, denn ich kann jetzt endlich mal verkünden:
Die Saga ist mit den 34 Kapiteln von Der größte Skandal in der Geschichte von Hogwarts noch nicht vorüber, denn es gibt zwei Sequels, nämlich: Die größte Schande, die ein Zauberer ertragen kann und Der größte Feind, der jemals bekämpft wurde. Ihr könnt euch ziemlich sicher sein, dass ich diese beiden auch übersetzen werde, aber alles der Reihe nach...
Wie versprochen ist dieses Kapitel Ina Pichler, der Verfasserin der 150. Review gewidmet.
Viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 23
Der Fall der Malfoys
Ron, Hermine, Ginny und Neville tauschten verwirrte Blicke aus. Was wollte die Direktorin tun?
Na ja, sicher würde sie Malfoy befragen – aber was war mit Snape? Was würde ER tun? Draco beschützen? Wahrscheinlich schon.
Nicht viel später kehrte der Slytherin-Fünftklässler zurück, gefolgt von Malfoy (der immer noch blaue und lila Streifen im Haar hatte) und seinen zwei verwirrten Kumpanen.
Der Fünftklässler muss Draco keine Details erzählt haben, da er zwar bleich, aber ziemlich ruhig aussah, als er die Große Halle betrat. Seine Ruhe verschwand sofort, als er Dudley erblickte. Er hatte nicht erwartet, dass er ihn je wiedersehen würde – der fette Junge war nur ein Werkzeug in seiner Hand und wenn er ihn ein Mal gebraucht hatte, warf Draco ihn einfach weg. Er dachte, dass er damit auch Dudley einen Gefallen getan hatte, und war zuversichtlich gewesen, dass ihn der Dursley-Junge nie mehr wieder stören würde.
Falsch gelegen.
Draco – der sehr intelligente und verstohlene Draco – ließ Dudleys Liebe zu Millicent außer Betracht. Er hatte niemals in Erwägung gezogen, dass Dudley mutig – oder dumm – genug wäre, noch einmal in Hogwarts aufzutauchen. Trotzdem hat Dudley es getan.
Malfoy schluckte hart und näherte sich der Gruppe von Schülern und Lehrern.
„Ja, Professor McGonagall?", fragte er. Er sprach langsam, seine Lippen waren weiß und zitterten.
„Dieser junge Mann hier", Minerva zeigte auf Dudley, „behauptet, Sie früher schon einmal getroffen zu haben, und Sie gaben ihm einen Zaubertrank, der Harry Potter vergiften sollte. Ist das wahr?"
„NEIN!" Draco schüttelte den Kopf. „Das ist ein Muggel, Professor! Ich kann mir nicht vorstellen, warum eine vorsichtige Direktorin wie Sie jemals das Wort eines sichtlich verrückten, abnormalen Kerls wie dieses... dieses... was-weiß-ich-wem zu glauben."
„Ich habe das Gefühl, dass Sie eigentlich doch wissen, wer dieser Junge ist, und ich habe alle Gründe, IHM zu glauben und nicht IHNEN, Mr. Malfoy. Also, Sie würden jetzt besser alles zugeben – das dürfte als strafmildernde Umstände betrachtet werden", antwortete Professor McGonagall ruhig und wandte sich Snape zu. „Du teilst doch meine Meinung, Severus, nicht wahr?"
„Natürlich", antwortete der Zaubertränkelehrer durch gefletschte Zähne. Sein Gesicht hatte die hässliche Färbung eines grünlichen Gelbtones.
Im Gegensatz dazu war Malfoys Gesicht weiß wie ein Blatt Papier – noch niemand hatte ihn je so bleich gesehen.
Ginnys Teint war davon das krasse Gegenteil: tief rot vor Zorn.
„Nun, Mr. Malfoy? Würden Sie uns die Details erläutern?", verlangte die Direktorin mit gepresster Stimme.
„Ich werde nicht in der Gegenwart der Weasleys und Granger sprechen." Draco verschränkte seine Arme und zwang sich selbst, so überlegen wie möglich auszusehen.
„Nun gut, Malfoy, Sie wissen, wo mein Büro ist, nicht wahr?", antwortete McGonagall.
Der Junge schüttelte den Kopf.
„Professor Snape, würden Sie bitte Draco nach oben, in mein Büro geleiten?" Sie wandte sich Dudley zu: „Du kannst gehen, Junge, aber komm niemals mehr hierher zurück, hast du verstanden? Das Flohnetzwerk ist kein Spielplatz für Muggel."
„Aber... Millicent...", murmelte Dudley.
„Kaufen Sie eine Eule und unterhalten Sie sich mit ihr in Briefen, Mr. Dursley", sagte Minerva und zeigte deutlich, dass sie die Diskussion beendet hatte.
„Okaaaay", seufzte der fette Junge, ließ das Tischtuch fallen, das er immer noch um seine Schultern geschlungen hatte, und trat zum Kamin. Er warf Flohpuder in die Flammen. „Mrs. Figgs Haus!"
Als Dudley verschwand, richtete McGonagall ihre Aufmerksamkeit auf die Schüler. „Geht hinauf in eure Schlafzimmer, Kinder. Gute Nacht."
„Gute Nacht?", rief Ginny außer sich. „Ich WILL Dracos Geständnis hören. Als die Verlobte des Betroffenen habe ich das Recht..."
„Ms. Weasley!", mischte Snape sich ein. „Lassen Sie mich klarstellen, dass es nur zwei Menschen in Hogwarts gibt, die zu beschließen haben, wer welche Rechte hat: Professor McGonagall und ich selbst."
„Aber...", protestierte Ginny.
„Ginny", McGonagall trat zu ihr und legte ihre Hand auf Ginnys Schulter. „Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass du am meisten leidest, aber ich bitte dich, Geduld zu haben. Ich verspreche dir, dich zu informieren, sobald wir etwas erfahren."
Ginny nickte und sah den Lehrern nach, wie sie davongingen.
„Kommt, gehen wir hinauf", sagte Hermine. „Wenn McGonagall sich bereit fühlt, uns von Dracos Geständnis zu berichten, dann wird sie das auch tun."
„Aber ich will es sofort wissen! Es geht doch um Harry!"
„Ich weiß, Ginny... Sie wird es uns sagen."
Ginny murmelte etwas, als ob sie nicht überzeugt wäre, und ließ ihren Bruder und Hermine alleine.
„Ich konnte überhaupt nicht schlafen", sagte Ginny beim Frühstück. „Also habe ich Hedwig besucht. Die arme Eule... Seit Harry verschwunden ist, ist sie... na ja... wenn ich nicht wüsste, dass Tiere keinen Selbstmord begehen könnten, würde ich sagen, dass Hedwig sich vorsätzlich zu Tode hungert. Die anderen Eulen fangen schon an, ihr Mäuse zu bringen, weil sie verweigert, auf die Jagd zu gehen, aber sie frisst immer noch nichts! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie furchtbar sie aussieht – nur mehr Haut und Knochen! Ich habe sie kaum überzeugen können, wenigstens eine halbe Maus zu fressen!"
„Ich habe noch nie eine so treue Eule gesehen...", antwortete Hermine traurig.
„Ich weiß nicht, was genau Malfoy getan hat", sagte Ron, „aber ich hoffe, dass zumindest weitere 200 Punkte von Slytherin abgezogen werden."
„200 Punkte?" Hermine schnappte nach Luft. „Ist dir dein Freund so wenig wert? Malfoy sollte dafür von der Schule verwiesen werden! Und dieser Dudley gehört hinter Gitter!"
„Ich würde Draco nach Askaban schicken!", fügte Ginny hinzu und nahm schenkte sich ihr Glas noch einmal mit Milch voll und nahm eine zweite Portion Yorkshire Pudding, während Hermine im vierten Band der Biografie des schönen Bills versank.
„Ist dir das nicht alles ein bisschen zu viel, Sis?", bemerkte Ron.
„Zu viel? Nee. Ich habe schon seit Tagen Hunger... Ich habe versucht, mich davon zu überzeugen, dass es nichts mit meinem Zustand zu tun hat, aber ich hab mich sichtlich getäuscht... Ich hab so einen Hunger... Ich esse für zwei, weißt du?"
„Ja, füttere meinen Neffen gut", grinste Ron.
„Du meinst deine Nichte", korrigierte Ginny.
„Willst du wetten?", schlug der Junge vor.
„Okay." Sie nickte. "Was ist der Einsatz?"
Ron zuckte die Achseln. „Keine Ahnung... wenn ich verliere – was außer Frage steht – bekommst du Pigwidgeion. Du hast ihm ja sogar seinen Namen gegeben."
„Gut", stimmte Ginny zu. „Und wenn ich verliere – was nicht sehr wahrscheinlich ist, da Frauen besser über solche Sachen bescheid wissen als Männer – also, wenn du gewinnst, werde ich niemals irgend jemandem von dem kleinen Zwischenfall in der Toilette erzählen. Du erinnerst dich doch daran, oder?"
Ron wurde rot und Hermine ließ ihr Buch fallen.
„Jetzt bin ich aber wirklich neugierig, Leute! Du hast das schon zum zweiten Mal erwähnt, Gin! Was war dieser Zwischenfall?"
„Hab Geduld, Hermine. Ich werde es dir in sechs Monaten erzählen." Ginny grinste.
„Träum weiter", maulte Ron.
Plötzlich betrat Professor McGonagall die Große Halle, gefolgt von allen anderen Lehrern.
„Kinder", sagte sie zu ihnen, „ich nehme an, dass die meisten von euch bereits wissen, was letzte Nacht passiert ist. Wenn nicht, dann muss ich euch informieren, dass ein Muggeljunge, Harry Potters Cousin, uns... oder um genau zu sein, Ms. Bulstrode besuchte."
Millicent wurde rot und schien plötzlich extrem mit ihrem Pudding beschäftigt zu sein.
„Harrys Cousin hat uns einige sehr interessante Informationen enthüllt – über Mr. Malfoys geheime Unterfangen. Ich beabsichtige nicht, euch in die Details einzuweihen. Alles, was ich euch mitteilen will, ist, dass Draco Malfoy stark zu Potters Verschwinden beigetragen hat."
„Dieser Bastard!" Ron schlug auf den Tisch.
„Deshalb war er so fröhlich, als der Artikel ‚DER JUNGE, DER VERLOREN GING – DUMBLEDORES GROSSER FEHLER?' herausgebracht wurde", zischte Hermine. „Er wusste, dass Harry vermisst wurde, da er selbst dafür gesorgt hatte!"
McGonagall fuhr fort: „Das Lehrerteam hat soeben eine fünfstündige Diskussion über Mr. Malfoy beendet und ist zu dem Schluss gekommen, dass er die Schule zu verlassen hat."
„Professor?" Hermine hob ihre Hand, als wäre sie im Unterricht. McGonagall schien sie nicht zu bemerken, also stand sie auf. „Professor, wie sind Draco und Dudley Harry losgeworden? Er ist doch nicht tot, oder?"
„Ms. Granger, ich kann keine Ihrer Fragen beantworten. Die erste muss geheim gehalten werden, weil wir nicht wollen, dass die ganze Welt – inklusive Sie-wissen-schon-wem – davon erfährt. wir wollen Harrys Leben nicht noch mehr riskieren. Zu seinem möglichen Tode... ich hoffe, dass es nicht passiert ist."
Hermine setzte sich schmollend nieder. Sie bemerkte den gehetzten Ausdruck auf dem Gesicht der Direktorin. Minerva schien ebenfalls von den Ereignissen verfolgt zu werden.
„Ich kann nicht glauben, dass sie es uns verheimlicht." Ginny runzelte die Stirn.
Ron zuckte die Achseln. „Eines ist klar: Malfoys Zaubertrank war kein Gift – er hat Harry nicht umgebracht, Ginny."
„Bist du dir sicher?"
„Natürlich bin ich das." Ron legte seinen Arm um seine kleine Schwester. „McGonagall hätte es uns gesagt, wenn Harry tot wäre. Aber sie hat es uns nicht gesagt, also ist Harry am Leben. Der Trank muss ihm etwas anderes angetan haben, als ihn umzubringen."
„Aber was?" Ginny war den Tränen nahe.
„Keine Ahnung." Ron schüttelte den Kopf. „Aber früher oder später werden wir es erfahren."
„Ich hoffe früher als später", antwortete Ginny mit einem Seufzen. „Ich will meinen Harry nicht für immer verlieren."
„Das wirst du auch nicht." Hermine drückte ihre Hand. „Harry wird zurückkommen, und Malfoy wird keine weitere Chance mehr bekommen, ihm Schaden zuzufügen."
„Das ist sicher", stimmte Ron zu. „Das Arschloch fliegt."
„Ich will zusehen, wenn er gehen muss", grinste Hermine. „Und ich will ihm sagen, was ich von ihm und all diesen verdammten Reinblütern halte!"
„Aber Hermine! Ginny und ich sind auch Reinblüter!", rief Ron entrüstet.
„Okay, okay, Ron, ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Ich wollte bloß Draco verletzen. Oh, wenn ich ihm nur ins Gesicht spucken könnte! Das wäre der großartigste Augenblick in meinem Leben! Deiner auch, richtig, Ginny?"
Ginny stieß einen tiefen Seufzer aus. „Ich hasse ihn, in Ordnung, und ich bin froh, dass er geht, aber... ich würde ihm nach all dem, was kürzlich passiert ist, nicht wehtun."
Ron und seine Freundin sahen verwirrt aus.
„Die Schwangerschaft beeinträchtigt dich, Sis" stellte Ron fest.
„Du weißt nicht, was ich weiß, Ron", sagte Ginny. „Du hast gestern nicht den Abendpropheten gelesen."
„Warum? Was stand denn dort?"
„Dracos Vater wurde nach St. Mungo gebracht. Jemand hat ihn mit dem Cruciatus Fluch gefoltert. Er ist verrückt geworden."
„Awww... das ist traurig", sagte Hermine. „Wenn er nicht Dracos Vater wäre, würde er mir sogar Leid tun."
Ron kicherte. „Wie wahr!"
„Ihr zwei versteht das nicht..." Ginny runzelte die Stirn. „Das ist furchtbar, dass so viele Leute ein so furchtbares Schicksal erleiden müssen."
„So viele? Was meinst du?", fragte Ron mit einem belustigten Blick in seinem sommersprossigen Gesicht. „Sind Crabbes und Goyles Daddys auch verrückt geworden?"
„Nein", antwortete Ginny traurig. „Nicht ihre Eltern... sondern die von Neville."
„...und so ist Harry Potter verschwunden, mein Lord", beendete Goyle seine Rede.
„Ah, da hast du aber interessante Neuigkeiten für mich, Goyle." Lord Voldemort lächelte böse. „Gut, dass dein Sohn ein Freund von Drakie Malfoy ist."
Goyle verbeugte sich ein wenig. „Ich bin froh, Euch zu Diensten sein zu können, mein Lord."
Voldemort nickte. „Seltsam, dass ich das von dir erfahre... Ich hätte von meinem treuen Diener in Hogwarts erwartet, dass er mich in so ein Geheimnis einweihen würde... Dafür wird er bezahlen... Na ja, egal." Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Todesser. „Du weißt, dass Lucius Malfoy dümmer war, als ich gedacht hätte. Er hat sich mir widersetzt, vergeblich. Wir haben es schließlich herausgefunden... Er hätte es mir sagen sollen... Ich hätte nicht den Crucio über ihn aussprechen müssen..." Er schüttelte den Kopf. „So ein Idiot verdient es nicht, einer meiner Todesser zu sein. Seltsam... Ich dachte, er wäre schlauer... Was für eine Enttäuschung. Oh, na ja", er zuckte die Achseln, „ich habe immer noch genügend Gefolgsleute... nicht zu erwähnen meinen guten alten Diener in Hogwarts... Ich brauche weder Lucius noch seinen pathetischen kleinen Sohn. Okay, wechseln wir das Thema. Die Malfoys sind im Moment nicht meine größte Sorge."
„Was ist es dann, mein Lord?", fragte Legrange. „Potter?"
„Nein, mein treuer Todesser", antwortete Voldemort. „Potter ist verschwunden, in Ordnung. Ich schnappe ihn mir eben später und töte ihn dann, das kann warten."
Nott sprach: „Kann warten? Ist es nicht Euer wichtigstes Ziel, Potter umzubringen, mein Lord?"
„Nicht jetzt." Der Mund des dunklen Lords verwandelte sich in ein Grinsen. „Ich habe etwas von extremer Wichtigkeit erfahren... nun... ich habe es schon vor fast drei Jahren erfahren, aber jetzt erst ist die Zeit gekommen, aus dieser Information den Nutzen zu ziehen."
„Was ist dieses Ding von großer Wichtigkeit, mein Meister?", unterbrach Wurmschwanz.
„Unsterblichkeit, Wurmschwanz..." Voldemort lachte gackernd. „Unsterblichkeit..."
Die Todesser tauschten wissende Blicke aus. Sie wussten, dass ihr Lord die Unsterblichkeit immer schon als das größte Ziel in seinem Leben betrachtet hatte.
„Meint Ihr das Rezept, das ihr von..." begann Wurmschwanz.
„Oh, ja", schnatterte der dunkle Lord, während seine schlangenartigen roten Augen vor höllischer Freude glitzerten.
„Und was beinhaltet dieses Rezept?", fragte Macnair neugierig.
„Einige sehr gewöhnliche Zutaten und ein bisschen Hilfe von Potter", antwortete Voldemort.
„Potters Hilfe?" Legrange zog seine Brauen unter dem Cape zusammen.
„Ja. Potters Hilfe." Der dunkle Lord nickte.
„Aber mein Lord, habt Ihr nicht eben gesagt, dass es jetzt nicht dringend ist, Potter zu finden?", fragte Nott. „Wie könnt Ihr unsterbliches Leben ohne seine Hilfe erlangen, wenn Ihr ihn nicht habt?"
„Oh, mach dir deshalb keine Sorgen, Nott", antwortete Voldemort. „Unser Harry hat mich bereits mit etwas ausgestattet, das ich für das Rezept des Trankes der Ewigkeit brauchen werde."
„Womit hat er Euch ausgestattet?", wollte Wurmschwanz wissen. „Sein Blut?"
„Oh, nein, du Idiot. Sein Blut war nur für meine Wiedergeburt notwendig. Um ewiges Leben zu erhalten, werde ich etwas anderes benützen, das Potter gehört..."
