Disclaimer: Siehe vorheriges Kapitel...

Ü/N: Hallo ihr Lieben!

Zuerst mal eine wichtige Mitteilung an alle, die mir immer wieder sagen, ich solle ganz schnell updaten: So schnell es geht kann ich doch nicht weitermachen, weil Nummer 1 hab ich jetzt zwar Sommerferien und könnte somit fast wöchentlich ein neues Kapitel hochstellen, aber ich würde euch dann Nummer 2 wenn wieder Schule ist total enttäuschen, weil ich mit meinen Updates so lange brauche, eben weil das kommende Schuljahr mein letztes ist und ich meinen Abschluss machen werde. Da muss ich die Story einfach etwas zurücksetzen. Aber keine Sorge, ich arbeite in den Ferien auf Vorrat hin und kann dann das ganze Schuljahr durch hoffentlich halbwegs regelmäßig updaten.

Wie es aussieht, feiern wir heute gleich drei Jubiläen! Dieses hier ist das 30. Kapitel! 30 ist eine Wahnsinns-Zahl. Drei mal zehn... Einfach wow. Außerdem überschreite ich mit diesem Kapitel 30 die 100.000-Wörter-Grenze. Ich hätte nie gedacht, dass ich es je schaffen würde, so eine riesige Geschichte hochzuladen, wenn's ja auch nur eine Übersetzung ist. Und als krönenden Abschluss freue ich mich, dass die 200-Review-Grenze seit dem letzten Update überschritten ist!

Riesiges Danke an all meine Reviewer:

Zerengeb: Du fandest den vorigen Cliffie schon schlimm? Dann les lieber gar nicht erst weiter, weil nach diesem Kapitel wirst du höchstwahrscheinlich heulen müssen...

GefallenerEngel: Du darfst noch hoffen, wie gesagt, es gibt ein Happy End. Und darf ich dir was anvertrauen, so ganz im Geheimen? Du warst meine Nummer 200! freu

Isato: Oh, damit hast du völlig Recht, ich trau mich zu sagen, dass 75 Prozent der Leserschaft die Pyramide vergessen hat ;-) Danke für dein Review, hat mich sehr gefreut!

Andrea1984: Ich weiß, ich weiß, ich bin ein mieser Mensch, da versprech ich dir, deine Geschichten zu lesen, und was tu ich? Keine Sorge, ich fühl mich sehr schlecht deswegen...

Dax: Hey du, hier und jetzt geht's weiter! Auf Kapitel 31 musst du aber noch etwas warten. Ich hab's zwar schon seit längerer Zeit fertig, aber wo kommen wir denn da hin, wenn ich mein ganzes Pulver auf einmal verschieße, hm? Danke fürs Reviewn!

Lord Adolf Voldemort Hitler: Danke! Aber überhäuf dich nicht mit deinem Lob für meinen Schreibstil, ich übernehm eine Menge davon von AgiVega. Remember: das hier ist „nur" eine Übersetzung...

NMr. Unknown: Keine Bange, ich werd nicht einfach so aufgeben und die Story sausen lassen. Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!

Joanna: Ach, magst du Voldemort leicht nicht? ;-) Ich hab ihn früher auch nicht ausstehen können, aber Agis Interpretation von diesem (etwas angeknacksten) Voldemort gefällt mir hervorragend. Jedenfalls danke für dein Review!

Parryhotter: Neja, ganz so schnell geht's mit den Updates wohl doch nicht, wie du es gern hättest. Aber ich geb mein Bestes, ja?

Vielen Dank natürlich meiner Betaleserin Julsies!

Ich freue mich, dieses besondere Kapitel einem meiner treuesten Reviewer widmen zu dürfen, nämlich GefallenerEngel!


Kapitel 30

Das Opfer


Es war um halb vier am Morgen (28 Minuten vor Sonnenaufgang), als Harry, Ron und Hermine nach Stonehenge apparierten.

Sie wurden von einem unerwarteten Ablick begrüßt: etwa vierzig Todesser (inklusive derer, die zwei Jahre früher von Voldemort aus Askaban befreit wurden) standen in einem Kreis innerhalb dem Kreis aus riesigen Steinen, der von antiken Zauberern aufgestellt worden war. In der Mitte stand ein Kessel – derselbe, den der Dunkle Lord benützt hatte, um seinen Körper nach der dritten Aufgabe des Trimagischen Turniers wiederzuerlangen. Darin befand sich eine transparente Flüssigkeit, die wie Wasser aussah.

Voldemort selbst stand neben dem Kessel, ein zufriedenes Lächeln lag auf seinem schlangenartigen Gesicht.

Im Hintergrund stand ein kleiner, dünner Todesser, der ein rothaariges Mädchen mit seinem Zauberstab unter Kontrolle hielt. Das Mädchen hielt ein seltsames Bündel.

Als die drei Jungendlichen erschienen, gab das rothaarige Mädchen einen Schrei von sich.

„POTTER!", schrie Voldemort, hob seinen Zauberstab und ließ ihn dann plötzlich wieder sinken. Er hatte aus ihrer letzten Konfrontation gelernt und wollte nicht, dass wieder ein Priori Incantatem geschah.

Stattdessen deutete er seinen Todessern zu handeln.

Vierzig Zauberstäbe erhoben sich gegen drei – daraufhin folgte ein Austausch an Flüchen und die Neuankömmlinge fielen ins Gras: Ron und Hermine erlagen dem Stupefy-Fluch, Harry war von magisch heraufbeschworenen Seilen gefesselt.

„Ich erinnere mich nicht daran, euch Einladungskarten geschickt zu haben, Kinder", gackerte der Dunkle Lord, woraufhin sein Gefolge ebenfalls in Gelächter ausbrach. „Aber wenn ihr schon mal da seid, dann seid doch meine Gäste zu meiner ‚Ich-werde-unsterblich-Party'. Ihr werdet dem Aufstieg einer neuen Welt beiwohnen – einer Welt, die von mir regiert wird, und dem Fall der Welt des Albus Dumbledore und seiner muggelliebenden Freunde." Er wandte sich an den kleinen Zauberer, der auf Ginny und das kleine Bündel – Lily – aufpasste. „Wurmschwanz, nimm ihnen die Zauberstäbe ab. Ich will nicht, dass sie auch nur die geringste Chance haben, den besten Moment meines Lebens zu ruinieren."

Wurmschwanz gehorchte und hielt nun seinen Zauberstab in der rechten, metallischen Hand – und drei andere in seiner linken.

„Gut. Sehr gut." Voldemort nickte. „Bevor du stirbst, wirst du sehen, wie ich unsterblich werde, Harry... Mit der Hilfe deiner süßen, kleinen Tochter... Schließlich und endlich mit deiner Hilfe – hängt von deinem Gesichtspunkt ab. Du hast sie ja gezeugt..."

„Was willst du mit ihr tun?" Harry erstarrte und fühlte, wie sein Bauch sich verkrampfte.

„Was?" Der Mund des Dunklen Lords verzog sich zu einem Lächeln. „Ich nehme einfach ein paar Tröpfchen ihres Blutes."

„Wie du es bei mir gemacht hast?", fragte Harry.

„Nicht genau..." Voldemort schien die Verzweiflung des Jungen zu genießen.

„Was dann?"

„Was? Na ja... Ich werde ein paar Tropfen ihres Blutes in den Kessel träufeln, um den Trank der Ewigkeit fertig zu machen... Oh, hätte ich fast vergessen... Wenn ich das tue, wird sie nicht mehr am Leben sein."

„Nein!", schrie Ginny und drückte ihr Baby näher an sich.

„Das ist keine Bitte, meine Liebe." Voldemort schenkte ihr einen grausamen Grinser.

„Du bist ein Feigling, Voldemort!", platzte Harry hervor und zog sich hoch auf die Knie. „Miserabel! Du vergießt das Blut eines unschuldigen Kindes, um das zu bekommen, was du willst! Warum versuchst du es nicht mit jemandem, der deinen Kräften ebenbürtig ist?"

„Wie DU?" Voldemort beugte sich nieder, um Harrys Kinn zu ergreifen. „Ich bin kein Idiot, Potty... Als wir das letzte Mal kämpften, begannen unsere Zauberstäbe, falsch zu funktionieren. Ich werde nicht zulassen, dass das noch einmal passiert... Wie auch immer, nur, um dir Eines klarzumachen: Ich bin selbst nicht zu froh darüber, das Baby zuerst zu töten, aber das Rezept sagt, dass die letzte Zutat das Blut des toten Kindes meines größten Feindes sein muss... Natürlich bist du mein größter Feind, Potter, weil du, nur du, mein Untergang sein könntest..." Er sah, wie Harrys Augen vor Überraschung aufglitzerten. „Oh, ja... Hat Dumbledore dir nie gesagt, warum ich dich immer töten wollte? Nein, ich denke nicht, dass er mutig genug dazu war... Ich denke, du verdienst, es zu erfahren, bevor du stirbst." Er bückte sich zu dem Jungen hinab, sein Blick tauchte in den von Harry – böse, rote Augen trafen auf hasserfüllte grüne. „Es gab mal eine Prophezeiung – eine Prophezeiung von Kassandra... Hast du je von ihr gehört? Sie war die Tochter des Priamos, König von Troja. Natürlich war sie eine Hexe... Sie war diejenige, die den Trojanischen Krieg vorhergesagt hatte. So eine Schande, dass die Menschen nie an ihre Prophezeiungen glaubten... Du bist sicher an dieser Prophezeiung interessiert, nicht wahr Harry?" Voldemort beugte sich wieder nieder, seine rubinroten Augen glitzerten hasserfüllt. „Kassandra sah viele Ereignisse der Zukunft, und zwar nicht nur die der Muggelwelt, sondern auch welche aus der Geschichte der Zauberer... Wusstest du, dass sie den Aufstieg und den Fall von König Arthur vorhersagte, wegen dem Verrat seines Sohnes, Mordred, und Merlins inkompetentem Handeln? Wusstest du, dass sie den Aufstieg und Fall von Grindelwald kannte? Nein, ich bin sicher, dass du davon nichts wusstest..." Seine Stimme wurde schleppender, ein nachdenklicher Ausdruck legte sich über sein Gesicht. „Alle von Kassandras Vorhersagen haben sich erfüllt – soweit... Sie schrieb eine Vorhersage über dich und mich... Sie wurde von Mim, Merlins starker Gegenspielerin, ins Englische übersetzt..." Voldemort wandte sich an seine Todesser. „Avery, mein vielbewanderter Freund, würdest du so lieb sein und uns die Prophezeiung aus Mims Übersetzung erzählen?"

Der Todesser nickte leicht. „Wie Ihr wünscht, mein Lord. Die Prophezeiung lautet folgendermaßen:

Dreißig Jahrhunderte werden vergehen,

Bis große Veränderungen über die Erde kommen,

Die Ära ohne Heiterkeit,

Tage um zu morden und zu lästern.

Ein Mann mit den Augen einer Schlange

Wird das Universum regieren,

Was falsch ist, verwandelt sich in das Schlechtere,

Und lässt die Verzweiflung zurück.

Zwanzig Jahre vor dem Wandel,

Am letzten Tag des siebten Monats,

Kommt ein scheinend heller Strahl,

Der beginnt zu leuchten und brennen.

Ein Junge mit Haaren schwarz wie Ruß,

Geboren im fernen Land des Dunstes

Einem Vater Hirsch und einer Mutter Flamme,

Wird zum Licht, das den Weg weist.

Welch kleine Flamme es auch sein wird,

Die alle Dunkelheit erleuchtet,

Sie löscht das Schlangenzeichen

Und befreit die zerrüttete Welt."

Als Avery mit dem Aufsagen der Vorhersage fertig war, wandte sich Voldemort zurück an. Harry. „Kassandra... Sie war eine große Seherin... Sie schrieb diese mysteriöse Vorhersage, dass nur Harry Potter meine Zerstörung mit sich bringen kann... Oh, du dürftest es schwierig finden, den Text zu interpretieren, also werde ich dir helfen. Der ‚Mann mit den Augen einer Schlage', das bin ich – wer sonst? Der ‚Wandel' bezeichnet den Wandel der Jahrhunderte, also bezieht sich ‚zwanzig Jahre vor dem Wandel' auf das Jahr 1980. Das ‚Haar schwarz wie Ruß' bezieht sich auf dein schwarzes Haar, das ‚Land des Dunstes' ist England. ‚Mutter Flamme' bedeutet, dass Lily Potter feuerrotes Haar hatte... Na ja, da gibt es nur einen Teil, den ich noch nie verstanden habe: ‚Vater Hirsch'. Aber egal, ich nehme an, dass Kassandra sich damit auf James Potter bezogen hatte. Also, wie du auch gehört hast, junger Potter, kannst du, und zwar nur du, ‚das Schlangenzeichen auslöschen', welches mein Symbol ist... und das ist genau der Grund, warum ich dein Kind zuerst töten werde – nachdem ich unsterblich geworden bin, kannst du mir keinen Schaden mehr zufügen. Tut mir wirklich Leid..." Er sah alles andere aus, als dass es ihm Leid tun würde. „Ich kann dir nicht helfen, Junge, ich muss die Anweisungen befolgen... Deshalb ist deine kleine Geliebte ebenfalls hier." Er zeigte auf die leicht schluchzende Ginny.

„Was meinst du?" Harry merkte, wie all sein Blut aus seinem Gesicht wich. Unendlicher Hass baute sich in ihm auf und drohte, in einer lauten Explosion auszubrechen.

„Laut dem Rezept des Trankes der Ewigkeit muss die Mutter des Kindes den Tod des Babys beiwohnen, sonst wird der Trank nicht funktionieren. Es tut mir wirklich Leid, das Baby zu ermorden, bevor ich mich mit dir befasse, aber sei geduldig, mein Junge, du wirst als nächstes sterben. Bald wird die ganze Potter-Familie im Himmel vereint sein – stell dir nur vor, wie glücklich deine Eltern sein werden, dich und so eine süße kleine Enkeltochter zu sehen..." Voldemort wandte sich an eine Hexe, die wie eine Todesfee aussah und in der Harry die Frau wiedererkannte, die gemeinsam mit Barty Crouch Jr. zu einem Leben in Askaban verurteilt worden war. Die Frau war sehr gealtert, seit er sie in Dumbledores Denkarium gesehen hatte.

„Morticia!", knurrte der Dunkle Lord, „nimm das Kind und bring es zu mir."

Die Frau trat zu Ginny.

„Neeeein!" Die junge Mutter hielt ihr Baby fest und wollte es nicht hergeben. Schließlich gelang es der Todesserin, Lily aus ihren Armen zu entreißen. Ginny war kurz davor, die Frau anzuspringen, aber Wurmschwanz zeigte mit seinem Zauberstab direkt auf ihr Herz. „Zurück, du Schlampe!", zischte er.

„Und jetzt..." Voldemort drehte sich zurück zu Harry und Ron und Hermine, die sich langsam wieder bewegen konnten. „...wirst du mir dabei zusehen können, wie ich in den Trank der Ewigkeit eintauchen werde, dessen Rezept mir Severus Snape so liebenswürdigerweise präsentiert hat."

„Snape?" Den drei Freunden blieb die Luft weg.

„Oh ja... Snape..." Voldemort grinste und deutete einer der maskierten Gestalten, das Gesicht zu enthüllen.

Es war niemand anderes als Professor Snape, der Zaubertränke-Lehrer der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Er lächelte selbstgefällig und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Du... du... fieser, gemeiner Überläufer!", platzte Harry heraus und sprang auf die Füße – was in seinem gefesselten Zustand bemerkenswert war. „Dumbledore hat Ihnen vertraut, aber Sie haben ihn zum zweiten Mal betrogen! Sie widern mich an!"

„Ich widere Sie an?", schnatterte Snape. „Wie schmeichelhaft... Nur um Ihnen zu versichern, Potter, Sie haben mich ebenfalls schon immer krank gemacht... Sie haben ja keine Ahnung, wie glücklich ich war, als Malfoy es geschafft hatte, uns von Ihnen zu befreien."

„Malfoy... Ja, wer sonst?", seufzte Harry.

„Oh ja..." Snape begann, Harry zu umkreisen. „...der witzige Draco braute einen Trank, der Ihr verrücktes kleines Gedächtnis ausgelöscht hat und Sie als Nebeneffekt für Eulen unauffindbar gemacht hat... Und er hat diese hässliche Narbe verschwinden lassen. Sie ist nicht wirklich verschwunden, sie wurde nur unsichtbar. Ich habe ein Bild von Ihnen in einer Muggelzeitung gesehen – ohne sahen Sie besser aus."

Harry hatte gerade realisiert, dass er seine Narbe wirklich nicht hatte, als er noch unter der Amnesie litt. Instinktiv griff er sich an die Stirn – nun, er hätte sich an die Stirn gegriffen, wären seine Arme nicht zusammengebunden gewesen. Wie auch immer, Snape bemerkte seine kleine Bewegung.

„Oh, machen Sie sich keine Sorgen, Sie haben sie zurückbekommen... Nicht, dass man darauf stolz sein könnte..." Er kam Harry so nahe, dass er die Wärme von Snapes Atem in seinem Nacken spürte. „Sie haben keine Ahnung, wie sehr Ihr Verschwinden Ihre Freunde... und Feinde... beeinflusst hatte. Lucius Malfoy wurde ins St. Mungo eingeliefert, nachdem er verweigert hatte, uns zu enthüllen, dass sein Sohn der Übeltäter gewesen war... Ähm... Der Dunkle Lord mag keine Todesser, die vor ihm Geheimnisse haben."

Voldemort nickte und Snape fuhr fort. „Sie haben in Hogwarts einen Tumult verursacht... Zu Weihnachten ist Ihr Cousin in Erscheinung getreten."

„Dudley?" Harry schnappte nach Luft. „In Hogwarts?"

„Ja... Dieser Schläger! Er wollte Millicent Bulstrode besuchen, aber er war ein Stümper... Hat verraten, dass Malfoy ihm den Teih-Nessegrev-Trank gegeben hatte, den er Ihnen in Ihr Glas geschüttet hat."

Harrys Gedanken rasten, er versuchte sich zu erinnern... Ja, Dudley hatte ihm wirklich ein Glas Wasser gegeben, bevor er sein Gedächtnis verloren hatte.

Voldemort fuhr fort, wo Snape stehen geblieben war: „Crabbe und Goyle gestanden mir Malfoys kleine Tat. Severus wusste ebenfalls darüber Bescheid, aber zu der Zeit war er so damit beschäftigt, die Schüler im Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste zu belästigen, dass er vergaß, mir diese Informationen mitzuteilen..." Der Dunkle Lord warf Snape einen Seitenblick zu. Snapes Augen verengten sich. „Er hat teuer dafür bezahlt, nicht wahr, Severus?"

„Ich habe die Bestrafung verdient, mein Lord." Snape verbeugte sich.

Voldemort grinste. „Mach dir keine Sorgen, Harry, ich habe deinen Lieblingslehrer nicht zu hart bestraft... Er war es doch, der mir das Rezept gegeben hatte... Und nun, widmen wir uns dem Trank! Der Sonnenaufgang steht kurz bevor." Er drehte sich zu der Frau, die das Baby hielt. „Morticia..." Sie war kurz davor, ihm Lily zu übergeben, als Harry sich auf ihn stürzte und seine Kehle in einem schraubstockartigen Griff schnappte. Wie er von seinen Fesseln frei gekommen war, wusste er nicht – alles, was er wusste, war, dass er diese dämonische Kreatur erwürgen wollte.

Doch er konnte Voldemort keinen Schaden zufügen – er wurde von zwei Todessern zurückgezogen. Er versuchte, sich wieder frei zu kämpfen, während der Dunkle Lord seinen Zauberstab auf Harrys Herz richtete und ‚Avada Kedavra!' schrie.

Bevor der grüne Todesstrahl Harry erreichen konnte, sprang eine rothaarige Gestalt zwischen ihn und Voldemort. Alles passierte so schnell, dass Harry sie nicht richtig erkennen konnte – alles, was er sah, war, dass die rothaarige Gestalt von dem grünen Licht getroffen wurde, das von ihr zurückgestrahlt wurde und zurück auf den Sprecher des Zaubers fiel, der in einer ohrenbetäubenden Explosion in seine Moleküle zersprang – sein Körper ging in einer roten Feuersäule auf, die hoch in den Himmel schoss... Genau in dem Augenblick, als der erste Sonnenstrahl am Horizont erschien.

„GINNY!", heulte Harry, fiel auf die Knie und zog das bewegungslose Mädchen in seine Arme. „Ginny... warum... warum hast du das gemacht?", flüsterte er und wartete auf eine Antwort, die niemals kam.

„Harry! Pass auf!", schrie Ron, als ein blauer Strahl, der aus Macnairs Zauberstab kam, auf Harry zuflog. Er rollte sich zur Seite und sprang hinter einen riesigen Stein dieses uralten Gebildes. Ohne Zauberstab war er hilflos und schutzlos. Er musste ihn zurückbekommen!

Die Todesser, die ängstlich und wütend über die Zerstörung ihres Meisters waren, begannen, sich den drei Jugendlichen mit zum Töten bereitgehaltenen Zauberstäben zu nähern.

Die drei hatten keine Chance, den Angriff der vierzig Gegner zu überleben.

Die Todesser waren kurz davor, gemeinsam Avada Kedavra zu schreien, als sie von hinten angegriffen wurden.

„Professor Dumbledore!", rief Hermine erfreut.

Dumbledore war nicht allein: Sirius, Lupin und Bill Weasley waren bei ihm.

Hermine schrie ‚Accio Lily!' und das Baby flog aus Morticias Armen in ihre.

In diesem Augenblick brach die Panik aus. Die Todesser wandten sich den vier gerade angekommenen Zauberern zu und schrieen ihnen unverzeihliche – und andere – Flüche zu.

Dumbledore, der die Situation in Windeseile überblickte, schwang seinen Zauberstab und ließ die drei Zauberstäbe der Teenager aus der Hand des erschrockenen Wurmschwanz und zurück in die Hände ihrer Besitzer fliegen. Mit einem weiteren Schwung fror Dumbledore fünf Todesser ein. Nicht umsonst wurde er schließlich als der größte Zauberer des Jahrhunderts bezeichnet...

In einer Sekunde brach ein enormes und vielseitiges Duell zwischen Voldemorts Gefolgsleuten und den sieben Zauberern aus: Dumbledore, Lupin, Sirius und Bill auf der einen Seite, Harry, Ron und Hermine auf der anderen, die Todesser gefangen in der Mitte.

Einige Sekunden lang konnte man nichts anderes als Avada Kedavras, Crucios und Stupefys hören – die bewirkten, dass die Hälfte der Todesser bewusstlos zu Boden fiel, Lupin von einem Feuerspucker-Spruch angesengt wurde und Bill durch einen von Notts Sofort-Skalpier-Sprüchen getroffen wurde.

„Hey! Meine Haare!", schrie er entrüstet und schlug drei Todesser mit einem Wedeln seines Zauberstabes k.o. Es gelang ihm sogar, den Kessel mit dem beinahe fertigen Zaubertrank in die Luft zu jagen. Daraufhin spritzte der Trank über den gesamten Boden und ließ das Gras und die Gänseblümchen verwelken.

Obwohl es am Anfang nicht auffällig war, wurden die Bösen auch von der Mitte ihres Kreises her immer weniger, als ob sie jemand von innen angreifen würde.

Als die Zahl der noch kämpfenden Todesser auf die zwanzig zuging, wurde der Schurke in der Mitte sichtbar: Es war Snape, der auf seine nächsten Todesser Flüche schickte.

Als Sirius ihn – seinen Erzfeind, der in das Gewand eines Todessers gehüllt war – erblickte, wurden seine Gedanken ganz von der Wut beherrscht.

„Du Verräter!", bellte er von Sinnen. „Avada Kedavra!"

„NEIN!", schrie Harry und aus seinem Zauberstab kam instinktiv ein silberner Lichtstrahl, der den Pfad von Sirius grünem Todesfluch kreuzte. Bevor der Todesstrahl den Zaubertränkelehrer traf, erreichte ihn Harrys silberner Blitz und die beiden Lichtstrahlen explodierten einen halben Meter von Snape entfernt. „Er steht auf unserer Seite, Sirius!", schrie Harry und wandte einen Crucio aus Morticias Zauberstab ab. Er hatte das gesehen, was Sirius verborgen geblieben war: Snape tötete und betäubte ihre Feinde – und er hatte ebenfalls bemerkt, dass es Snape gewesen war, der seine Fesseln unbemerkt gelöst hatte.

Während Lupin einen Wabbelbein-Fluch auf Crabbe schoss, probierte Ron seinen Nacktschnecken-Kotz-Fluch auf einem fetten Todesser – diesmal mit Erfolg.

Innerhalb von vier Minuten waren die uralten Ruinen von toten, betäubten, gefesselten und schwer verletzten Körpern übersät – die riesigen Steine von Stonehenge waren zerbrochen, das ganze Gebilde zerstört.

Hermines Nase blutete, Ron hatte einen verstauchten Knöchel, Dumbledores Bart war abgeschnitten, Harrys Brillengläser zerbrochen und Snape war immer noch geschockt von der Tatsache, dass der ihm so verhasste Harry Potter ihm das Leben gerettet hatte.

Abgesehen davon ging es allen gut.

Ihnen ging es gut, aber Ginny...

Harry rannte zurück zu dem Mädchen und zog ihren Körper in seine Arme, als ob er hoffte, dass sie dadurch aufwachen würde.

Ron hinkte zu ihnen, sein Gesicht war gerötet vor Wut und Tränen. Hermine warf einen Blick auf Dumbledore, der zu Boden starrte – als ob er sich für Ginnys Tod verantwortlich fühlen würde.

„Ich bringe sie nachhause", bot Bill mit einem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck an und streckte seine starken Arme aus.

„Nein... ich mache das", sagte Harry bestimmt, hob Ginnys stocksteifen Körper vom Boden hoch und hatte seine Lippen fest zusammen gepresst. Seine Augen waren ausdruckslos, kalt, hatten nicht dieses sonst so strahlende smaragdgrün, sondern eher einen eisigen Grünton. Hermine hatte ihn noch nie zuvor so gesehen: Er sah nicht traurig aus – er sah zum Fürchten aus – als ob kein Funke Leben mehr in ihm wäre, als ob er eine leere Hülle wäre, kein lebendes Wesen mehr.

Hermine kämpfte ihre Tränen zurück und griff hinter den Stein, wo sie Lily versteckt hatte. Sie schloss das weinende Baby in ihre Arme. „Schhh... ist schon gut... alles ist okay..." Sie wiegte sie in ihren Armen, aber Lily hörte nicht zu weinen auf... Als ob sie gewusst hätte, dass sie keine Mutter mehr hatte.

„Harry, Ron, Hermine, Bill... geht zurück in den Fuchsbau", sagte Dumbledore. „Remus, Sirius, Severus und ich werden uns um die Menge hier kümmern." Er zeigte auf den Haufen entwaffneter Todesser.

„Professor Dumbledore?", fragte Hermine.

„Ja?"

„Professor Snape..." Sie zögerte, wagte es nicht, fortzufahren.

„Er ist auf unserer Seite, Hermine", antwortete Dumbledore. „Er schlich sich in die Gruppe von Voldemorts Gefolgsleuten, aber er ist auf der guten Seite. Sogar Harry hat es bemerkt, nicht wahr, Harry?"

Harry nickte stumpf. Sein Blick traf den von Snape, der seine Augen abwandte, als ob ihn der Blick des Jungen, der seine tote Geliebte in seinen Armen hielt, verbrennen würde.

„Gehen wir, Leute", flüsterte Bill.

Harry nickte – er begriff nicht wirklich, was um ihn herum passierte. „Gehen wir."

Als die kleine Gruppe disapparierte, wandte Dumbledore sich seinen Mitstreitern zu. „Nun, bringen wir diese Leute hier nach Askaban. Dort werden sie in guten Händen sein."

Lupin und Snape nickten.

Albus wandte sich Sirius zu: „Kannst du bitte diesen Ort hier säubern?"

Nachdem die anderen gegangen waren, hob Black seinen Zauberstab und zeigte auf die riesigen Steine am Boden. „Reparo!"


A/N: Also das war mein kleines Geschenk an euch: Ich hab die Zaubererwelt von Voldemort befreit.

Ihr fragt euch jetzt vielleicht, warum ich die Dementoren nicht in Voldemorts Reihen untergebracht habe. Ich habe schon mit der Idee gespielt, mich dann aber dagegen entschieden. Es war auch so schon alles verwirrend genug, auch ohne die Dementoren.

Ihr dürftet es auch lächerlich finden, dass es 7 Zauberer mit 40 Todessern aufnehmen konnten, aber merkt euch: Das ist nur eine Fantasy Story und in solchen Geschichten kann alles passieren, besonders wenn Dumbledore dabei ist.