Einladung zum Tanz

Danke für die Reviews! Ich hoffe, ich treffe weiterhin euren Geschmack. Für Anregungen bin ich gern zu haben! Hier also:

Kapitel 7

Mon Mothmas Reaktion war ein verlegendes Lächeln, sehr ungewöhnlich für sie. War sie doch sonst eher der aufbrausende, aufmüpfige, dickköpfige Typ. Heute aber, mit diesem delikaten Thema, dass es zu besprechen galt, war sie lammzahm. So hätte er sie gerne im Senat!

„Mein Kochdroide wird uns etwas zaubern", fügte er hinzu und versetzte ihr damit einen weiteren kleinen Schock.

„In Euren Räumen?"

„Ich gedenke nicht, das Gespräch an einem öffentlichen Ort zu führen, Senatorin. Zumal, die meisten Restaurants haben ihre Küche soeben geschlossen. Und, wie würdet Ihr erklären, dass wir gemeinsam zu Tisch sitzen?"

Er hatte die Karten in der Hand. Er bestimmte, er lenkte. Mon war nur eine fast passive Mitspielerin, die sich lenken ließ, aber immer wieder scheute und einen Ausbruchsversuch unternahm.

Erneut nickte Mothma: „Also,…in Ordnung."


Sie schwiegen die gesamte Zeit über während des Fluges mit dem Shuttle zu seiner Wohnung. Diese lag hoch oben in Republica 500, der bekanntesten und exklusivsten Adresse Coruscants. Dennoch schien Mon Mothma überrascht zu sein, denn seine Räume waren zwar exklusiv, aber relativ spartanisch und einfach eingerichtet. Seine Gardisten bezogen außerhalb der intimen Räumlichkeiten, im öffentlichen Teil, Stellung. Er ließ sie in sein Heim eintreten, brachte sie in seinen Salon.

„Nehmt platz!", forderte er sie auf und verschwand kurz noch einmal. Seinem Kochdroiden gab er Bescheid, für zwei Personen etwas Leichtes zu kochen. Dann bat er um Getränke, die ein Servicedroide bringen sollte.

Er kehrte zu ihr zurück und entledigte sich seines Comgerätes, legte es beiseite. Er nahm platz, der Servicedroide servierte die Getränke.

Das Gespräch begann nicht wirklich. Sie stockten, vermieden es, sich auch nur anzusehen. Schließlich überwand er sich.

„Ihr seid doch wegen dem Vorfall gestern zu mir gekommen. Dann sollten wir auch darüber reden."

„Ein Versehen!", flüsterte sie rasch.

„Der Meinung bin ich auch."

„Die Situation."

„Allerdings. Die Bedenken, entdeckt zu werden, obgleich wir nichts taten, was uns hätte in Verruf bringen können."

Und dennoch sind wir nahezu übereinander hergefallen! Ich erinnere mich an eine Zunge, die den gemeinsamen Spielen nicht abgeneigt war, sie vielmehr anheizte!

„Na ja, nicht ganz. Es gibt da schon einige Klatschpole, die uns hinausgehen sehen habe und bereits herumtratschen."

„Auf so etwas gebe ich nichts", gestand er leise. Das Gespräch mit Mon Mothma verlief nicht gerade in die von ihm gewünschte Richtung; eher im Gegenteil. Mothma war es peinlich, das war daran zu merken, dass sie ihn nicht anblickte.

Das deutete darauf hin, dass Mon Mothma das Geschehene nicht akzeptierte, es aber obgleich auch nicht ungeschehen lassen wollte. Sie war unsicher, sehr unsicher. Das ganze Gespräch verlief weiter stockend, sehr stockend. Sie wiesen das Geschehene weit von sich.

Und er konnte außer ihren Reaktionen noch mehr feststellen. Er konnte sie fühlen. Bedauern, da war Bedauern. Worüber denn? Wollte sie ihn etwa? Unsinn!

Scham. Da es zum Kuss gekommen war und sie sich nicht hatte zurückhalten können. Gut, er auch nicht, aber hier ging es um sie.

Oder doch auch um ihn? Um…seine Gefühle? Zu…ihr?

Ich habe keine Gefühle für sie! Zumindest keine liebender Natur. Und Verlangen zählt nicht!

Verlangen? Er zuckte schon beim Gedanken darüber zusammen. Nur leider…! Er hatte sie zu oft mit Gedanken bedacht, nachgedacht, hatte schlecht geschlafen…und dem Kuss zuviel beigemessen. Er hatte ebenso reagiert wie sie. Schockiert. Überfordert.

Einsamkeit.

Viele Freunde, stets unterwegs. Eine Feier, das Wesen mitten unter ihnen und doch allein. In einer Luftblase. Allein mit seinen Gedanken, Gefühlen, Hoffnungen und Ängsten.

Die Erkenntnis lähmte ihn nahezu. Mon Mothma blickte an, erstmalig heute direkt in seine Augen.

Sie würde mit mir schlafen, würde ich sie danach fragen. Ich würde mit ihr schlafen, früge sie mich danach. Sie würde mich küssen, ich würde sie küssen.


Ein Kuss war ein Kuss und blieb auch ein Kuss.

Nur folgte dem von vorangegangenen Abend dieser hier in seinem Salon. Ebenso hungrig, fast schon gierig.

Er verlor so selten die Kontrolle, auch sie war gemeinhin als sehr nüchtern eingestuft worden. Dennoch benahmen sie sich nicht so. Er hatte selbst die gestrige Umarmung nicht so wahrgenommen, wie diese hier.

Er genoss, fühlte ihren Genuss.

Zwei Körper sanken in die Kissen der luxuriösen Couch auf der sie saßen. Der Kuss blieb bestehen. Er spürte, wie sie seine Körper an den Seinen presste und er dies unbewußt beantwortete. Waren sie machtlos? Nein, bestimmt nicht. Sie hatten sich nur im Augenblick ergeben.

Der Servicedroide meldete, dass das Essen angerichtet sei. Ein Wesen hätte sie angestarrt und zu klatschen begonnen. Ein Droide registrierte zwischenmenschliche Beziehungen nicht in diesem Maße.

Beide lösten sich, fanden sich im Arm des anderen wieder.

Meister Plagueis, noch immer verliere ich die Kontrolle…so wie ihr einst die Kontrolle verloren habt. Eure Lieben…euer Leben! Ich hingegen bin gerade dabei, in den Genuss Eurer Schwächen zu kommen.

Ich werde sie probieren, kosten, schmecken. Doch keineswegs werde ich mir die Zunge daran verbrennen!

„Soll ich gehen?"

Sie war noch immer unsicher, so wie er es auch vorgab zu sein. Sie waren etwas derangiert, doch niemanden würde es auffallen. Seine Maske lächelte vorsichtig, sein Onkellächeln gewann die Oberhand.

„Nein, zwei Gedecke, zwei Wesen", antwortete er leise, setzte sich auf und hielt ihr seine Hand als Aufstehhilfe an. Sie ließ sich an der Hand nach oben ziehen.

Ein weiterer Kuss.

Ganz sanft, fast zärtlich.

Meine Pläne sind variabel…deine auch?