Einladung zu Tanz
Kapitel 11
Sie hatte Tränen in den Augen, vom Weinen. Aus Verzweiflung wahrscheinlich. Aus Angst. Aus der Hoffnungslosigkeit ihrer Lage.
Ihr Mund öffnete sich. Erstaunt, sie erblasste. Konnte kaum fassen, was sie gehört hatte.
Ein Antrag?
Er konnte diese Frage in ihren Augen lesen. Jeden Gedanken, jeden noch so kleinen Gedanken.
Zugegeben, der Antrag kam überraschend, aber im Angesicht der Lage, konnte der Zeitpunkt nicht passender sein. Beiweiten nicht!
Sie führten diese Affäre erst seit gut sechs Wochen.
Aber er war sich sicher.
Die Ehe war das kleinere Übel. Das größere Übel war die Aufdeckung seines Privatlebens, wenn herauskam, dass er mit Mon Mothma ein Kind hatte, oder sie gezwungen hatte abzutreiben.
Der Schaden, besonders der seines Rufes, würde immens sein!
Nun gut, es ist passiert, Konsequenzen müssen gezogen werden. Dann eben eine Allianz Palpatine-Mothma, eine Ehe, gefestigt durch ein solch kleines Wesen.
Er begrüßte das Kind in ihr, er konnte es fühlen, spüren. Es war in der Macht vorhanden, aber es war noch so winzig.
War es nicht sogar begrüßendwert, Vater zu werden? Trotz seines Alters? Trotz ihres Altersunterschiedes, der doch schon erheblich war?
Von nun an, war das ungeborene Kind, sein Kind, ein überraschendes Übel mehr. Nein, es war akzeptiert, sogar gewollt.
Er wollte das Baby wirklich, zumindest ein Teil von ihm wollte es.
Ein Kind?
Manche Völker verbanden Kinder mit einer glücklichen Zukunft, mit Hoffnung, Liebe.
Zwar vermochte er sich noch nicht mit einem Baby auf dem Arm vorzustellen, aber das würde nur eine Frage der Zeit sein. Dieses Kind würde mit der Dunklen Seite aufwachsen, von Anfang an. Mit ihm, als seinen Vater, Mentor und Meister.
Und Mon? Innerlich musste er lächeln. Mon würde dabeistehen und ich unterstützen. Als seine Frau und als Mutter des Kindes.
Aber…erst einmal musste sie ihm die Frage positiv beantworten.
„Mon?", fragte er leise nach, er versuchte unsicher zu klingen. Aber seiner Sache war er sich noch nie so sicher gewesen.
Sie gehörte ihm. Und sie trug sein Kind unter dem Herzen.
„Du bist…einverstanden?"
Wundert dich das jetzt wirklich so sehr? Nach dem, was wir uns damals auf dem Ball erzählt haben? Da wundert es dich, dass ich mich über unser ‚Missgeschick' freue?
„Es wird schon einen Grund haben, warum es passiert ist. Ein Zeichen."
„Du glaubst an so etwas doch nicht etwa?"
„Ich bin mit so etwas auf Naboo groß geworden, Mon. Manchmal, in gewissen Situationen, glaube ich schon an etwas wie Vorsehung. So wie jetzt", er gab ihr einen Kuss.
Einen gewissen Anteil an Wahrheit hatte seine Aussage schon. Auf Naboo glaubte man teilweise schon an Schicksal und Vorsehung. Aberglauben.
Er normalerweise nicht. Aber je länger er darüber nachdachte, desto bestätigter fand er sich in seinem Glauben, dass die Zeugung des Ungeborenen kein Zufall war. Zumindest nicht wirklich.
„Lass uns heiraten, Mon. So schnell wie möglich."
Sie nickte, gab ihm einen Kuss.
Sein Triumph war perfekt: jetzt hatte er sie! Jetzt hatte er das Baby! Jetzt hatte er eine kleine Familie.
Anhang hatte er sich in gewissen Zeiten gewünscht, es dann wieder verworfen. Nun aber würde er überraschenderweise doch noch in diesen Genuss kommen.
So wie sein Meister vor ihm.
Darth Plagueis hatte sich der Liebe ergeben, geheiratet und war Vater geworden. Er war eifersüchtig gewesen, in gewissen Momenten.
Dann, wenn er Plagueis mit seinem Sohn sah. Der Junge war nicht machtsensitiv. Er hatte Plagueis getötet. Die Ehefrau und den Sohn hatte er verschont. Sie hatten ihn nicht gesehen, wussten nicht um die Tatsache, dass der Ehemann und Vater ein Sithlord gewesen war. Plagueis hatte einen anderen Namen getragen.
„Ja…", flüsterte Mon leise.
Gut, sie hatte zugesagt.
Jetzt galt es, die ganze Zeremonie zu arrangieren. Im kleinen Kreis. Diskret. Die Öffentlichkeit würde erst nach der Zeremonie von der Eheschließung erfahren.
Mon hatte ihre Eltern benachrichtigt.
Sie würden, als Ehepaar bereits, zu ihnen reisen.
Oh, er kannte ihre Eltern, durchaus. Er hatte beide auf diversen Festivitäten auf Chandrila kennen gelernt. Schon als er noch ein junger Senator gewesen war.
Sein Stab würde morgen früh davon erfahren, ihrer auch. Die ersten sollten die maskenhafte Wahrheit erkennen. Die reale Wahrheit kannte nicht mal Mon selbst.
Seinen Plan hatte er den neuen Begebenheiten angepasst. Es würde kaum Änderungen schwerwiegender Art geben.
Das Versteckspiel war vorbei.
Die junge Frau lag neben ihm. Sie schlief.
Er hörte ihr entspanntes Atmen, spürte ihren Herzschlag und die Präsenz ihres Kindes.
Er strich über ihr Haar, neigte sich darüber roch es.
Er presste sie an sich.
Mein!
Was immer jetzt auch geschah, er musste es zulassen.
Die Gefühle…in gewissen Maßen.
Der Stolz Vater zu werden, war sicher angemessen. Auch für einen Sith.
Zuneigung, in gewissen Momenten…eine schwere Entscheidung.
Lust hatte er in den letzten Wochen erlebt, Leidenschaft. Aber Zuneigung?
Es durfte nicht sein, dennoch musste er es ihr andeuten. Vorgaukeln.
Aber noch mehr verbotene Früchte zu naschen?
Ein Mundwinkel zog sich leicht nach oben.
Eine verlockende Aussicht. Wenn auch gleich emotional gefährlich.
Unbekanntes Terrain ist immer eine Herausforderung.
„Kannst du nicht schlafen, Cos?"
Oh, sie war wach? Wie unangenehm in diesem Fall. Jetzt, wo er sich emotionale Gedanken leistete. Mitten in der Nacht.
Sie drehte sich zu ihm um und nahm ihn wie selbstverständlich in den Arm, lehnte sich an ihn. Es war noch immer ungewohnt.
„Beunruhigt? Wegen morgen?", fragte sie weiter.
E gestattete sich, ihre Wange zu streicheln und diese Geste auch so zu meinen.
Mach dir keine Sorge, ‚mein Herz', alles verläuft nach Plan.
„Ich bin nicht beunruhigt, ich denke nur nach. Es wird sich so vieles ändern…", er lächelte, „Aber ich befürchte, dass mir diese Veränderungen sehr gut gefallen werden." Er lächelte sanft mit seiner Maske.
Das Versteckspiel war vorbei.
„Sicher?"
„Ganz sicher, Mon. Schlafe jetzt. Morgen ist ein sehr langer Tag. Du brauchst Ruhe. Du und unser Kind."
Ein kleiner Kuss, dann schlief Mon weiter.
Der morgige Tag…ein Schritt, aber wohin?
Bitte, bitte reviewen!
