Einladung zum Tanz
Kapitel 33
Nein, niemals! Nicht meine Kinder! Das kann und werde ich nicht zulassen! Sie haben doch gar nichts damit zu tun, können doch nichts für…
Count Dooku war ebenfalls dagegen und würde sich vor dem Rat der Separatisten dagegen aussprechen, auch in Lord Sidious Vertretung. Und Sidious selbst beschloss, dem Rat in dieser Sache eine Lektion zu erteilen. Sie benahmen sich…unmöglich. Kinder zu entführen! Was kam den als nächstes?
Er hatte es dem Rat verboten. Punktum!
Etwas später flog er zurück nach hause. Zu seiner Familie. Zu seinen Kindern, zu seiner Frau. Vorher jedoch schickte er dem Rat eine Nachricht: Es gäbe sicherlich andere Möglichkeiten, das von der Republik zu erpressen, was sie wollten. Mit einer Entführung von Kleinkindern jedoch würde der Ruf ihrer Organisation jedoch in die Brüche gehen. Und wenn dann einem der Kinder etwas zustoßen sollte,…
Er war beruhigt, und unruhig zugleich. Eine Entführung der Kinder würde seiner Familie schwer zusetzen. Sollte Mon eines Tages erfahren, dass er diese Aktion veranlasst oder zugelassen hätte, würde sie ihm das Leben schwer machen. Er gefährdete damit den Familienzusammenhalt. Und das wusste er. Obwohl durch einen Umstand, den Kindern, an Mon gebunden, wollte er seine Familie nicht gefährden oder auseinander reißen.
Er schälte sich aus seiner schwarzen Robe, verstaute sie in einem Schrank in seiner geheimen Kommandozentrale und fuhr dann wieder hinauf. Aus Sidious wurde wieder Cos Palpatine.
Er hätte wissen müssen, dass 3:1- Entscheidungen nicht zu seinen Gunsten ausfielen. Niemals mehr. Seine Frau hatte die Kinder von Anfang an gelehrt, was Demokratie bedeutete. Abstimmungen waren nun an der Tagesordnung. Über einfach alles: Freizeitunternehmungen, das Abendessen, Urlaub…
Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, auf Chandrila Urlaub zu machen. Den Kindern gefiel es am Strand. Ihre Großeltern kümmerten sich oft um sie, so dass Mon und er genügend Zeit füreinander hatten. Mal abgesehen davon, dass er sich langsam aber sicher besser mit Muriel verstand. Seine herzallerliebste Schwiegermutter hatte wohl nicht angenommen, dass er so lange mit Mon zusammenblieb. Besser: dass sie überhaupt ein Paar waren. Aber Mon war noch immer so verliebt in ihn und er…nun, er hatte sie sehr lieb gewonnen. Möglicherweise war da ja auch noch mehr, aber das war ihm nicht wichtig. Zumindest behauptete er das vor seinen Gedanken. Zumindest hatte er absolut nichts dagegen, die Vorteile dieser Zuneigung auszukosten, um mit ihr, so oft wie möglich ins Bett zu steigen.
Seine Pläne, Mon betreffend, gingen nicht auf. Sie schien die Doppelbelastung als zu meisternde Aufgabe anzusehen und bestand sie mit Bravour. Er hingegen geriet gelegentlich aus dem Konzept, wenn er auf seine Kinder Acht geben musste. Sein Alter war es, das er dann zu spüren bekam.
Er hatte wieder zu trainieren begonnen. Ernsthaftes Training. Zuhause auf dem Laufband, im Urlaub am Strand. Heimlich zog er sich sogar am frühen morgen in einen Nebenraum seiner geheimen Zentrale zurück, um mit dem Lichtschwert zu trainieren. Lieda war mit ihren drei Jahren noch viel zu klein für Trainingseinheiten, doch konnte sie schon gewisse Tricks. Sie hatte auch gelernt, sich selbstständig abzuschirmen. Mon duldete es. Natürlich. Schließlich lief sie sonst Gefahr, ihre Tochter an die Jedi zu verlieren. Und das wollte sie nicht, obwohl sie die Jedi mochte.
Urlaub. Die Kinder waren schon sehr früh auf gewesen und tobten bereits herum. Er hörte sie auf der Terrasse streiten. Es ging um ein Spielzeug. Gaeron drohte, dass wenn er das Spielzeug nicht bekäme, er petzen würde. Er hatte einen Gardisten bei ihnen abgestellt, zur Sicherheit. Einst hatten sie ihn schützen sollen, nun seine Familie. So waren sie zumindest ungestört, um sich im Bett zu vergnügen.
Mon hatte die Kinder raus gescheucht und die Tür verschlossen. Dann war sie zurück ins Bett gekommen und hatte sich vor seinen Augen ausgezogen. Ihn dabei angelächelt, verheißend. Widerstandslos hatte er zugelassen, dass sie ihm an die Wäsche ging. Sie hatte sich liebkost, verwöhnt, schließlich war er in sie eingedrungen. Sie hatten sich gemeinsam zum Höhepunkt hinauf geschaukelt und ihn ausgelebt. Leise, damit die Kinder es nicht hören konnten oder sonstige Wesen. Das Haus war etwas hellhörig. Nun lagen sie zufrieden in den Laken, küssten sich, genossen den Moment der Stille.
„Du wärest wirklich viel lieber nach Hesperidium geflogen, nicht wahr?", Mon lehnte sich an seine Schulter.
Ja, wäre ich! Seit mehreren Jahren!
„Nun, ich habe ein Haus dort,…auch wenn mir der übertriebene Luxus dort nicht schmeckt. Einen Strand für Lieda und Gaeron gäbe es auch direkt vor dem Haus, nur hätten wir keine Großeltern, die uns unsere Kinder ab und zu abnehmen, damit wir ein paar freie Minuten für…,du weißt schon, haben", er lächelte zweideutig, küsste sie.
„Bedenken, dass du zu kurz kommen könntest?", sie lachte herzlich und bedeckte seinen Mund mit einem gierigen Kuss. Er lachte nur beantwortete den Kuss.
„Es gefällt mir hier, mein Herz, Hesperidium war nur ein Vorschlag. So habe ich nun mein halbes Büro mitnehmen müssen."
„Och, einmal an einem anderen Ort zu arbeiten, wird dir gut tun!", neckte sie ihn und lachte.
„Oh du…!"
Manchmal gab es Tage,…und Nächte, in denen er nur noch arbeitete. Er kam kaum zum Schlafen, die Klonkriege, seine Pläne, entfernten ihn vom normalen Familienalltag. Seine Frau machte sich Sorgen um ihn, seine Gesundheit. Er wurde noch blasser, seine letzten grauen Haare wurden schlohweiß, er verlor an Gewicht. Zumindest verzeichnete er, was Skywalker anging, Erfolge.
Seine Kinder wurden von Tag zu Tag größer. Lieda würde bald eingeschult. Das wollte er verhindern. Sie sollte privat unterrichtet werden. Das war ungefährlicher, schlimme, ereignisreiche Zeiten standen ihnen allem bevor. Mon schmeckte das nicht, doch sie würde ihm schon zustimmen. Gaeron ging in einen Hort, doch wollte er, dass der Kleine zuhause blieb. Zumindest dann, wenn…
Ob ich mir zu viele Sorgen mache? Nein…
Er war am Ende angekommen. Die Straße der kleinen Ziele war zurück gelegt, nun war er am großen, endgültigen Ziel angekommen. Das wusste er, er konnte es fühlen.
Die Klonkriege währten nun schon fast drei Jahre, drei Jahre voller Entbehrungen. Nun sollten sie in einer unglaublichen Inszenierung zum Abschluss kommen. Endlich.
Er ließ sich „entführen", von den Separatisten, in Sidious' Auftrag. In seinem Auftrag. Er hatte sich vorher mehrmals abgesichert, dass seine Kinder auch wirklich auf Chandrila waren, bei den Großeltern. Die beiden waren von ihren Großeltern eingeladen worden, dort über mehrere chandrilanische Feiertage Urlaub zu machen, und natürlich hatte er es erlaubt. Der perfekte, passende Zeitpunkt für den letzten Akt des Schauspiels „Der Untergang der Republik". Von ihm geschrieben und einstudiert. Die Schauspieler, insbesondere die Hauptakteur standen schon seit geraumer Zeit fest. Seine Entführung würde die Öffentlichkeit ängstigen und gleichfalls empören und verunsichern.
Mon würde aus allen Wolken fallen, und sie würde unendlich dankbar sein, wenn er die Klonkriege, gleich wie, ‚beenden' würde. Oder…? Sie hatte sich in letzter Zeit immer häufiger mit Amidala und Organa getroffen, und wer da sonst noch war. Sie hatte sogar die Petition gegen ihn unterschrieben. Die „Petition der Zweitausend". Damit wollten sie gegen seine Regierung vorgehen, gegen ihn. In wie weit sie wirklich involviert…. Sein Albtraum nahm immer mehr und mehr gestalt an. Würde er wahr werden? Würde er seine eigene Frau, die einzige Frau, die jemals so nah an ihn herangekommen war, die Mutter seiner Kinder, zum Tode verurteilen? Vielleicht half die Entführung…
Sie wird mir in die Arme fallen, wenn ich unbeschadet heimkehre. Sie wird ihre Politik vergessen, mich unterstützen…und wenn nicht, auch egal! Sie ist meine Frau. Sobald ich Imperator bin,…ja…was dann?
Mon war unterwegs, im Senat wahrscheinlich. Er war noch zuhause, als die Separatisten angriffen. Die Jedi konnten ihn nur schwer überreden, die Wohnung zu verlassen, um in einem Bunker Sicherheit zu suchen. Das Ende vom Lied war, dass General Grievious ihn mit seinen ‚Begleitern', alles Jedi, stellte, diese erfolgreich vernichtete und ihn, den vermeintlich hilflosen, gutmütigen Kanzler entführte. Um die Form zu wahren, wehrte er sich, schimpfte und beleidigte. Grievious war ein denkbar schlechter Pilot, beinahe wären sie abgeschossen worden.
Und nun,…
Nun befand er sich auf dem Flagschiff der Separatisten, in Gesellschaft seines Schülers Lord Tyrannus. Sie sahen sich die Schlacht um Coruscant an. Er schmunzelte. Eine wirklich gelungene Inszenierung. Welch Schauspiel!
Und bald schon würde er ‚gerettet' werden. Zumindest hatte er einen ‚Notruf' an Skywalker gesendet. Der Junge war mittlerweile so unter seinem Einfluss, dass er ihm unbedingt würde helfen wollen. Er konnte es kaum erraten. Der Triumph über die Jedi war nah. Er konnte schon den Sieg spüren. Er konnte das Blut seiner Feinde schmecken und ihre verwesenden Körper riechen. Wunderbar…
Der Sieg war Sein. Der Sieg über die Jedi.
Aber nicht der Sieg über die Gefühle von Cos Palpatine.
Eigentlich… hatte er verloren.
War das Euer Plan, Darth Plagueis? Mich zu quälen? Mir zu zeigen, was Liebe ist und mir dann meine Lieben zu entreißen?
Ihr lacht, Meister! Ich kann Euch selbst aus dem Nexus hören. Freut Euch nicht zu früh. Ich werde alles unternehmen, damit Eure Pläne nicht aufgehen. Ich werde mich nicht in der Liebe verlieren. Ich werde Lieben, ja! Ohne wenn und aber, aber ich werde nicht meine Augen vor den Geschehnissen verschließen, ich werde wachsam sein! Ich bin mächtig, Meister! Mächtiger als Ihr es je gewesen seid!
Dank mir werden wieder die Sith herrschen! So wie sein sollte!
Lacht nur! Lacht nur!
So, der letzte Akt hat begonnen. Reviewt, wenn ich euren Geschmack getroffen habe, Kritik ist ebenso willkommen!
