Disclaimer: Harry Potter und seine ganze Welt gehören J.K. Rowling.



2. Kapitel: Im Schutz der Dunkelheit

Blut tropfte von Bellatrix' Unterlippe. Zitternd fuhr sie mit ihrem Zeigefinger über die rote Flüssigkeit. Sie schmeckte Eisen und wusste, dass sie verletzt war. Aber warum? Verwirrt hob Bellatrix ihren Blick und ließ ihn schweifen. Bäume, endlos viele Bäume, die den Nachthimmel hinter ihren Ästen verbargen und nur hier und da einen Stern durchblitzen ließen. Wo war sie? Es war kalt und kein Wind ging. Nur Stille. Unerträglich undurchdringliche Stille. Bellatrix wollte das Schweigen brechen, etwas rufen, aber kein Laut kam über ihre Lippen. Auf einmal hörte sie hinter sich ein Rascheln in den Blättern und fuhr herum. Wie erstarrt musterte Bellatrix den dicht gedrängten Wald, der Furcht einflößend war in der Egalität seiner Bäume, als sie plötzlich erschauderte. Da war ein leuchtendes Glimmen! Nein, zwei! Aus der Dunkelheit heraus funkelten ihr zwei rote, glühende Augen entgegen. Bellatrix' Atem ging immer schneller. Wer oder was war das? Und dann geschah etwas Unglaubliches: Bellatrix realisierte, dass sie Angst hatte und erschrak darüber noch mehr. Sie hatte noch nie Angst gehabt! Vor nichts und niemandem! Plötzlich brachen Hände – Menschenhände – aus der Erde und umklammerten ihre Fußgelenke. Geschockt weiteten sich ihre Augen. Bellatrix' Odem blieb als Dampfwolke in der Luft hängen. Es wurde mit jeder Sekunde kälter und Schneeflocken fanden bereits ihren Weg durch das Blätterdach. Bellatrix konnte sich nicht bewegen. Sie konnte nur zusehen, wie ihr ganzer Körper langsam von unten nach oben zueiste. Panisch suchte ihr Blick wieder diese glimmenden Punkte, diese glühenden Augen. Sie schienen die einzige Wärmequelle in dieser gefühlsleeren, dunklen Umgebung zu sein und alleine vom visuellen Kontakt schien es Bellatrix wirklich wärmer zu werden. Aber irgendetwas stimmte nicht. Und bevor das frostige Eis ihr Gesicht erreicht hatte, hauchte sie noch:

Wie kann das…?"

Dann zersprang sie in unzählbar viele Splitter und…

„Bella, wach auf!"

Der Schrei drang an Bellatrix' Ohren und sie schreckte hoch. Ein Schweißrinnsal lief ihren Nacken hinunter und überall klebte ihr Nachthemd an ihrem Körper. Ihr Atem, der zuvor noch ziemlich schnell gegangen war, flachte langsam wieder ab und ihr Brustkorb hob und senkte sich immer ruhiger. Trotzdem steckte Bellatrix der Schock noch in den Knochen. Sie hatte noch nie einen Albtraum gehabt. Hatte das etwas zu bedeuten? Dieser Traum? Und wenn, was? Verwirrt griff Bellatrix sich an die Stirn und fuhr sich durch die Haare. Dann erst erblickte sie Jill, die auf der Bettkante saß und sie nicht weniger verstört anstarrte.

„Sag mal… hast du schlecht geträumt?"

„Nein. Wie kommst du darauf?"

„Ach… nur so."

Misstrauisch musterte Jill ihre Freundin und es war nur allzu offensichtlich, dass sie ihr nicht glaubte. Also seufzte Bellatrix und stöberte in ihrem Kopf geschwind nach einer Ausrede.

„Seit mein geliebter Cousin -" Gedanklich verwünschte sie Sirius für die eine Woche, die er in den Sommerferien bei ihnen (wenn auch gegen seinen eigenen Willen) verbracht hatte, um „gebändigt" zu werden. „- bei uns zu Besuch war und mir Liebstöckel ins Essen gemischt hat, macht mir mein Kopf manchmal Probleme."

Bellatrix bemerkte, wie Jill versuchte, ihren fragenden Blick zu verbergen, was ihr allerdings nicht wirklich gelang.

„Liebstöckel verursacht – wie auch Löffelkraut und Nieskraut – eine Entzündung des Gehirns. Zum Glück war mein Vater anwesend, sonst wäre ich heute wohl nicht mehr hier. Danach hat Sirius wenigstens eine Lektion bekommen, die er nie vergessen wird."

Bei der Erinnerung daran bildete sich ein spitzes Lächeln auf Bellatrix' Lippen. Sie hatte keineswegs gelogen, Sirius hatte ihr Liebstöckel ins Frühstück gemischt gehabt, aber dass ihr das jetzt noch Probleme bereitete, stimmte natürlich nicht.

Einigermaßen geschockt wurde Bellatrix hingegen von Jill angestiert. Ihre Stimme war kaum ein Flüstern, als sie ängstlich nachhakte:

„Aber… aber es ist doch nichts Schlimmes, oder? Ich meine… du – du wirst doch nicht st-sterben, oder?"

Am liebsten hätte Bellatrix sich umgedreht und wäre wieder eingeschlafen, nur um dieses peinliche Gestotter nicht ertragen zu müssen. Aber sie raffte sich zusammen.

„Nein. Es ist nur so, dass ich manchmal Schweißausbrüche und Herzrasen als Nachwirkung habe, aber in ein paar Tagen sollten selbst die Nachwirkungen verschwunden sein. Ist alles nur vorübergehend."

„Ach so. Gott sei Dank."

Erleichtert, dass ihre Freundin nicht sterben würde, stand Jill auf und ging zur Tür. Die Hand bereits auf die Klinke gelegt, drehte sie sich noch einmal um.

„Kommst du mit zum Frühstück?"

Ohne zu antworten fing Bellatrix an sich anzuziehen und Jill wusste, dass sie zu warten hatte.

Vor der Großen Halle blieb Jill stehen und zögerte.

„Was ist los?"

„Na ja… Ich habe da heute Morgen so ein Gerücht aufgeschnappt. Aber da ist bestimmt nichts dran. Lass uns reingehen."

Gerade wollte Bellatrix fragen, um was für ein Gerücht es sich handelte, als sie und Jill in die Große Halle eintraten und es sofort sahen. Christopher, am Slytherintisch stehend, eng umschlungen und knutschend mit einem Mädchen, das Bellatrix seltsam bekannt vorkam.

„Das ist doch nicht etwa…"

An dem geschockten Gesichtsausdruck von Jill konnte sie erkennen, dass diese dasselbe dachte und Jill beendete so auch ihre Frage.

„…Phoebe Edmonds?"

Beide starrten sich mit offenen Mündern an. Endlich bemerkte Jill:

„Ich hatte zuvor zwar etwas in der Richtung gehört, aber ich wollte es nicht glauben. Ein Slytherin mit einem Schlammblut!"

Entgeistert suchte sie nach den richtigen Worten.

„Das Schlimmste ist ja wohl noch, dass er sie dir vorgezogen hat. Wegen so einer… was auch immer… macht er mit dir Schluss!"

Sofort legte Bellatrix Protest ein.

„Aber das stimmt nicht!"

„Nicht?"

„Nein! Ich habe ihn abserviert. Auf dem Bahnsteig."

„Oh."

„Woher…?"

„Ach, das erzählt man sich halt so."

„Wie nett."

„Und deine kleine Schwester wurde übrigens küssend mit Lucius Malfoy in einem verlassenen Gang gesehen."

„Keine Überraschung."

Immer noch missmutig steuerte Bellatrix auf den Tisch zu. Mit aller Kraft versuchte sie den Drang zu unterdrücken, ihn zu verhexen – ihre Hand umklammerte unter ihrem Umhang ihren Zauberstab – oder ihn schlicht und einfach mit der bloßen Faust niederzuschlagen. Die Zähne aufeinander gepresst ließ sie sich verkrampft auf einem Stuhl nieder, während Christopher sie nicht einmal eines Blickes würdigte. Bellatrix biss sich auf die Zunge und schmeckte zum wiederholten Male (der Traum war ihr noch gut in Erinnerung) ihr eigenes Blut.

„Bleib ruhig, bewahre deine Würde!", ging es ihr immer wieder durch den Kopf. Aber es war schwierig seine Würde zu bewahren, wenn man so öffentlich gedemütigt wurde.

„Das macht er nur, um dir eins auszuwischen!", flüsterte Jill ihr zu, als sie sich neben sie setzte. Einen finsteren Blick von Bellatrix kassierend, wandte Jill sich anschließend stumm ihrem Essen zu. Bellatrix hingegen konnte nichts essen. Sie war sich sicher, dass sie bei diesem Anblick nichts lange bei sich behalten würde und die Vorstellung an diese eklige Angelegenheit strich sie lieber schnell aus ihrem Gedächtnis.

Plötzlich stemmte Bellatrix ihre Hände auf den Tisch und stand so ruckartig auf, dass ihr Stuhl umkippte und mit einem lauten Krachen zu Boden fiel. Überrascht lösten sich Christopher und Phoebe voneinander und starrten Bellatrix an. Alle Gesichter hatten sich ihr nun zugewandt und eine unangenehme Stille trat ein, nur unterbrochen von einem unterschwelligen Geflüster und Getuschel. Was würde wohl als nächstes passieren?

Zur gleichen Zeit arbeitete Bellatrix' Gehirn mit Hochdruck. Tausend kleine Räder griffen ineinander – ihr Zähneknirschen machte diesen Vorgang scheinbar hörbar – und jeder Muskel, jede Faser in ihrem Körper war angespannt. Eine Ader pulsierte warnend auf ihrer Stirn. Bellatrix erschien den (zum Publikum gewordenen) Schülern wie ein brodelnder Vulkan, der jede Sekunde drohte zu explodieren. Christopher machte eine jähe Bewegung, als wollte er sich zurückziehen, aber in diesem Augenblick erinnerte er sich an die eigene Erniedrigung, die Bellatrix ihm zugefügt hatte und er fühlte sich, als müsste er ihr das zurückzahlen. Mit einem leicht unsicher wirkenden Lächeln sah er sie an.

„Willst du mir etwas sagen?"

Bellatrix' Kinn bebte. Langsam sog sie die Luft durch die Nase ein, wie um sich zu beruhigen. Christophers überhebliche Art würde die ganze Sache noch eskalieren lassen…

„Sag schon, hast du ein Problem? Etwa eifersüchtig?"

Bellatrix' Fingernägel gruben sich in ihr eigenes Fleisch, als sie ihre Hände zu Fäusten ballte. Das Gemurmel um sie herum hörte sie nur noch wie durch einen Dämpfer. Die Farben und Lichter verschwammen vor ihren Augen. Den Blutgeschmack registrierte sie schon nicht mehr, die Gewohnheit hatte Einzug gefunden in ihr Empfinden.

„Hallo? Hat es dir die Sprache verschlagen?"

Christopher fuchtelte mit einer Hand vor Bellatrix' Gesicht herum, als die Bilder vor ihr wieder Schärfe annahmen und sie ihm direkt in die Augen sah. Christophers blasiertes Lächeln flackerte kaum merklich, als er die Mordlust erblickte, die sich in ihren Augen spiegelte.

„Wie – kannst – du – es – wagen?", presste Bellatrix durch ihre Zähne hervor.

Unschlüssig erwiderte Christopher nichts. Sollte er sie noch weiter reizen und provozieren? Irgendetwas sagte ihm, dass es nicht klug wäre, aber wie Bellatrix ja bereits festgestellt hatte, war Christopher Davis nicht gerade der klügste Mensch (bzw. Zauberer), der auf Gottes Erde wandelte.

„Was wage ich? Ach, und übrigens: Phoebe küsst tausendmal besser als du. Bist halt nicht überall die Nummer Eins. Blut bringt's halt nicht immer."

Bellatrix' schlug mit ihrer Faust auf den Tisch, so dass das Geschirr von der Erschütterung vibrierte und der Kürbissaft aus einem Becher, in den zu viel eingeschenkt worden war, überschwappte. Der zähflüssige Saft floss auf den Rand zu, löste sich und tropfte langsam auf den Boden. Das monotone Geräusch von dem Tropfen klang laut in Bellatrix' Ohren, in denen ihr Blut immer noch rauschte. Ihre linke Hand – eigentlich war sie Rechtshänderin, aber die Haut ihrer rechten Hand hatte sie sich soeben aufgeschürft und sie legte Wert darauf, mit beiden Händen gleich gut zaubern zu können – fuhr in ihren Umhang und erfasste wieder ihren Zauberstab. Seine Präsenz wirkte beruhigend auf sie. Langsam zog Bellatrix ihren Zauberstab hervor. Christophers Atem stockte. Am liebsten hätte Bellatrix die Spitze ihres Zauberstabes direkt auf sein Gesicht, auf den Punkt zwischen seinen Augen, gerichtet, aber irgendetwas hielt sie noch zurück. Vielleicht war es die Anwesenheit des Schulleiters, der sich am Lehrertisch zwar noch mit Prof. McGonagall unterhielt, aber hin und wieder einen Blick zu ihnen hinüber warf. Bellatrix' Augen wanderten über den Slytherintisch und blieben bei einer ihr wohlbekannten Person hängen. Severus Snape saß, scheinbar desinteressiert, auf seinem Platz und aß sein Frühstück. Ihre Schwester Narzissa war noch nicht da. Lucius Malfoy fehlte auch… Phoebe Edmonds hatte sich ebenfalls hingesetzt und sich etwas zu Trinken eingeschenkt, während sie die ganze Szenerie mehr als schadenfroh verfolgte. Natürlich, immerhin war sie jahrelang von Bellatrix und der Mädchenclique um Jill herum beschimpft und niedergemacht worden – was trotzdem nicht alle Fehler ihres Charakters entschuldigte.

Bellatrix drehte sich plötzlich auf ihrem Absatz um und ging zügigen und festen Schrittes Richtung Portal. Sie musste sich beherrschen, um nicht einfach loszurennen. Aber etwas Würde wollte sie sich erhalten. Hinter sich hörte sie, wie das Geflüster anschwoll und schon bald waren wieder lärmende Gespräche und Diskussionen ausgebrochen, die sich zweifellos auch über diesen Zwischenfall drehten. Der Zauberstab baumelte lose in ihrer Hand, die schlaff an ihrer Seite hing. Die kalte Morgenluft schlug ihr entgegen, als sie das Gebäude verließ und die Stufen zu den Ländereien hinunter schritt. Der Wind wiegte die Grashalme bedächtig hin und her, während dunkle Wolken das Licht der Sonne verschluckten und stattdessen kalte Regentropfen zur Erde schickten. Für einen Moment stand Bellatrix still und ließ das leise Prasseln auf sich einwirken. Kälte kroch in jede Ritze ihrer Kleidung und unter ihre Haut.

Ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen Brunnen geworfen wird: Die Wellen mögen sich glätten, doch der Stein bleibt. (Konfuzius)

Ruhig ein- und ausatmend setzte Bellatrix sich in Bewegung. Ihren Zauberstab hatte sie wieder in eine Innentasche gleiten lassen, ihre Arme waren nun vor ihrer Brust verschränkt. Ihr Gang gewann immer mehr an Geschwindigkeit. Der Regen peitschte Bellatrix ins Gesicht und sie fühlte, wie ihre nassen Haare schwer in ihrem Nacken lagen. Es herrschte Stille, nur durchbrochen von dem fernen erwachenden Gesang der Vögel. Doch die Tristesse wollte nicht weichen. Grau in grau.

Christopher hatte nicht Recht gehabt. Sie war nicht eifersüchtig. Bellatrix hatte ihn nie wirklich gemocht, aber sein gutes Aussehen hatte ihr anfangs für eine „Beziehung" gereicht. Nun hasste sie ihn aus vollem Herzen. Denn das, was sie so zur Rage und an den Rand der Selbstkontrolle getrieben hatte, war die unglaubliche Demütigung. Diese Erniedrigung, diese Herabwürdigung, diese Schmach, ausgelöst durch Christopher. Wie hatte er es wagen können mit einem Schlammblut wie Phoebe herumzuknutschen und dann auch noch zu behaupten, dass diese besser wäre als Bellatrix. So etwas hatte sie noch nie erlebt! Sie, die von einer der reinblütigsten Zaubererfamilien abstammte, die man noch auf dieser gottverdammten Welt finden konnte!

Ohne es bemerkt zu haben, hatte sich Bellatrix' gemächliches Gehen mittlerweile in Rennen verwandelt. Sie rannte und rannte und wusste nicht wohin. Einfach überschüssige Energie loswerden.

Auf einmal wurde Bellatrix' Blick von etwas angezogen. Hatte sie durch die verschwommenen Regenschleier eben ein kurzes rotes Aufleuchten am Waldrand gesehen? Verwirrt blieb sie stehen. Ihr Herz pochte laut und schnell in ihrer Brust. Unentschlossen rang Bellatrix nach Luft. Sollte sie es wagen und nachsehen? Der Verbotene Wald war nicht gerade für seine freundlichen Bewohner bekannt. Aber sie war bewaffnet, was sollte also schon passieren? Zum dritten Mal an diesem Tag umklammerte Bellatrix ihren Zauberstab, während sie sich langsam der Stelle am Waldrand näherte, an der sie das verloschene Aufleuchten vermutete; dabei versuchte sie weiterhin verzweifelt ihren gehetzten Atem unter Kontrolle zu bringen und nüchterner zu werden. Das nasse Gras federte ihren Schritt ab und tilgte jegliches Geräusch, das von ihr hätte ausgehen können.

Inzwischen hatte sie den Waldrand erreicht. Aber da war nichts, das ihre Aufmerksamkeit auf sich hätte ziehen können. Vielleicht musste sie einfach tiefer reingehen? Bellatrix zögerte nur für den Bruchteil einer Sekunde und setzte dann ihren Fuß in den Wald. Sie war gerade nicht in der Stimmung sich vor irgendetwas zu drücken.

Immer tiefer drang Bellatrix in das Herz des Waldes vor. Die Angst, die sie anfangs noch etwas begleitet hatte, hatte sie nun vollkommen verlassen. Unermüdlich bog sie Zweige aus dem Weg und kämpfte sich durchs Unterholz. Eine Bewegung in nicht allzu großer Entfernung ließ sie plötzlich innehalten. Ungefähr fünf Meter vor ihr schritten zwei Personen unter dem Schutz der Bäume voran. Beide trugen zwei schwarze Kapuzenmäntel, die übliche Kleidung, wenn man unerkannt bleiben wollte. Ein Schauer lief Bellatrix über den Rücken. Obwohl sie schon am ganzen Körper fror, verbreitete eine dieser Gestalten eine solche Kälte, dass ihre Arme mit Gänsehaut überzogen waren. Diese Kälte, diese Präsenz, diese ungewohnt durchdringende Aura… Unfähig nachzudenken tat Bellatrix einen Schritt zurück. Sie wollte hier weg! Oder doch nicht? Noch ein Schritt zurück… Plötzlich knackte ein Ast, auf den sie getreten war. Das Geräusch durchschnitt die Luft wie ein Gewehrknall und Bellatrix hielt den Atem an, als die beiden Gestalten abrupt stehen blieben. Diejenige von den beiden, deren Aura so allumfassend erschien, drehte sich langsam um. Geschockt fühlte Bellatrix sich nicht in der Lage sich zu regen, als sie etwas sah, dass ihr einen noch größeren Schreck einjagte. Aus der Dunkelheit der Kapuze heraus waren nur zwei rote Augen zu erkennen, die zu glühen schienen. Bellatrix' Gedanken schossen zu ihrem Traum… Furcht einflößend…

Die roten Augen huschten durch das Gestrüpp und suchten nach dem unerwünschten Beobachter, konnten aber niemanden entdecken. Misstrauisch erhob die Person ihre Stimme, in der etwas mehr als Drohendes mitschwang:

„Ist da jemand?"


Ich liebe Cliffhanger... auch wenn der hier nicht allzu groß ist.
Der Traum wird wahrscheinlich noch eine wichtige Bedeutung haben, so wie ich es im Moment geplant habe. Mal sehen...
(Die Wirkung von Liebstöckel kann man übrigens im fünften Harry Potter - Band, Seite 450 (dt. Ausgabe) nachlesen, wenn ich mich recht erinnere.)

Porcelain Vein: Dein Review hat mich sehr gefreut. Schön, dass dir meine Dialoge gefallen (im 1. Kapitel gab es ja wirklich ziemlich viel). Ich würde mich auch freuen, wenn du meine FF weiterhin lesen würdest :)