Titel: Betrayed

Autor (A/N): kateydidnt

Übersetzer (Ü/N): Angel-liam

Beta: Laemmi/Snuffkin (danke!*knuddel*)

Rating: PG

Disclaimer: I own nothing

Ü/N: Leute, mein Computer geht wieder! Ich habe wieder Zugriff auf alle meine Dateien!*clap* Das heißt, ich werde demnächst bei acht die Reviewer und den Kapitelnamen nachtragen .. nix besonderes, aber ich habs gesagt!

Wer sofort, wenn die Story geupdatet wird, will, dass er benachrichtigt werde, der siehe bitte in mein Profil, da gibt es den Link zu einer Mailinggroup, in die man sich eintragen lassen kann! Bisher kann ich stolz sagen, dass ich es nie vergessen hab, dort den Link zu posten! (Hoffentlich werd ich das auch nie!). Außerdem wird ich da morgen Abend eine Liste mit den Daten posten, wann welches Kapitel (hoffentlich) rausgeht!

Jetzt aber erst mal viel Spaß bei Kapitel 9!

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BETRAYED – Kapitel 9 – A Project

Angela und Courtney kamen am nächsten Tag beide zu spät zum Frühstück. Wie zu erwarten, wenn man bedachte, wie spät sie gestern ins Bett gegangen waren. Als sie zu ihrem Tisch liefen, gab Professor McGonagall ihnen ihren Stundenplan. Während Courtney sich einen Muffin nahm und ihn mit Butter beschmierte, schaute sich Angela ihren Plan an.

„Oh toll. Heute habe ich als erstes Mum. Dann Muggelkunde. Das bedeutet, du hast Mum  zweimal hintereinander. Dann Mittag und ne Doppelstunde Zauberkunst."

„Eine Doppelstunde Zauberkunst?" fragte Courtney.

„Das bedeutet, dass wir doppelt solange Unterricht mit einem anderen Haus haben – scheint so, als ob wir Zauberkunst zusammen mit Ravenclaw haben. Beeilung, wir sollten am ersten Tag nicht gleich zu spät kommen."

Courtney schaute sich noch kurz ihren Stundenplan an und trank noch schnell ihren Kürbissaft aus. Danach folgte sie ihrer Freundin aus der großen Halle.

„Willkommen bei ‚Geschichte der Zauberei'. In diesem Kurs werdet ihr etwas über die Geschichte unserer Gesellschaft lernen." sagte Professor Granger, nachdem sie für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. „In diesem Jahr werdet ihr außerdem noch ein Geschichtsprojekt über einen Zauberer oder eine Hexe eurer Wahl machen. Ich erwarte, dass ihr euch bis zur nächsten Stunden für einen Zauberer oder eine Hexe entschieden habt. Nun, da ich nicht möchte, dass jeder von euch dieselbe Person macht, geschieht die Auswahl nach ‚wer zuerst kommt malt zuerst'. Wenn ihr ein Projekt über Harry Potter machen wollt, schreibt mir einen Absatz, warum ihr es wollt, und ich werde dann die beste Begründung heraus suchen." Danach fing sie eine nicht gerade interessante Lektion über das Entstehen des britischen Ministeriums für Magie an.

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Courtney stöhnte, als sie ihre Hand bewegte. Dadurch, dass sie eine Tonne Notizen in Professor Grangers Klasse aufgeschrieben hatte, hatten sich die Muskeln in ihrer Hand verkrampft. Während Angela zusammenpackte und die Klasse in Richtung Muggelkunde verließ, fragte Courtney „Treffen wir uns beim Mittagessen?"

„Oh, tut mir Leid, nein. Ich esse heute mit Mum. Sie bat mich, in ihre Räume zu kommen." entschuldigte sich Angela. „Aber wir werden uns in Zauberkunst wiedersehen."

„Oh, okay." antwortete Courtney, als Angela zur nächsten Stunde ging.

Während andere Muggelgeborene anfingen, den Raum zu füllen, löschte Professor Granger ihre Notizen an der Tafel und fing an, neue zu schreiben. Als alle im Klassenraum waren, schloss sie die Tür, ging zu ihrem Pult und lehnte sich dagegen. Dann fing sie an, zur Klasse zu sprechen.

„In diesem Kurs erhaltet ihr eine Einführung in die Zaubererwelt. Wir werden uns mit der jüngeren Geschichte und den aktuellen Ereignissen beschäftigen. Ebenso erhaltet ihr aber auch  Hintergrundinformationen über die aktuelle Pop-Kultur der Zaubererwelt.

Das erste, was wir durchnehmen werden, da sie die wichtigsten Faktoren für die Entwicklung der Zaubererwelt in ihrem jetzigen Zustand sind, sind der Erste und der Zweite Dunkle Krieg.

In diesem Kurs werdet ihr sehr wenig Hausaufgaben haben. Weniger als eure Kameraden in Muggelkunde, da ihr den Vorteil habt, direkt in der Zaubererwelt zu sein und somit auch alles schneller lernen könnt.

Ich selbst bin muggelgeboren, daher weiß ich, wie verwirrend es ist, wenn man das erste Mal mit der Zaubererwelt konfrontiert wird. Wenn ihr Fragen habt, fragt einfach."

„Nun," seufzte Hermione und schaltete in ihren Vortragsmodus, „der Erste Dunkle Krieg begann 1971 mit dem Aufstieg Voldemorts. Wir werden uns später mit der Geschichte Voldemorts beschäftigen, aber jetzt müsst ihr erstmal wissen, wann alles begann. Voldemort versammelte schnell Gefolgsleute um sich, die er Todesser nannte. Voldemorts Ziel war es, alle muggelgeborenen Zauberer und Hexen auszulöschen, genau wie alle Halbblüter, um anschließend die Muggelwelt selber anzugreifen. Viele Gelehrte haben Voldemort mit Hitler verglichen.

Voldemort führte zwischen 1972 und 1981 eine ganze Reihe von Angriffen, die die Menge derer dezimierte, die sich ihm entgegen stellten. Albus Dumbledore führte die Mächte, die gegen ihn arbeiteten, an. Hogwarts wurde nach wie vor als normale Schule betrieben, fungierte aber gleichzeitig als das Hauptquartier des ‚Orden des Phönix', dem entscheidenden Teil der Mächte des Lichts.

Voldemort fiel im Oktober 1981. Warum genau, ist zum Großteil immer noch ein Mysterium. Voldemort hatte zu dieser Zeit die Potterfamilie zu seinem Hauptziel erklärt. Ein Spion innerhalb Voldemorts Armee verriet diese Tatsache an Albus. Lily und James Potter gingen zusammen mit ihrem Säugling Harry in den Untergrund und versteckten sich mit Hilfe des Fidelius-Zaubers. Der Zauber versteckte ihren wahren Aufenthaltsort vor Voldemort in einer Person. Der Geheimniswahrer betrog die Potters und Voldemort griff sie an. Lily und James Potter wurden getötet, aber Voldemorts Fluch prallte an Harry ab und traf Voldemort. Voldemort starb nicht, aber er wurde aus seinem Körper geworfen  und verlor die meisten seiner Kräfte.

Lily Potter starb für Harry und deshalb wird angenommen, dass ihr Opfer Harry teilweise vor dem Fluch geschützt hat. Allerdings gab es in der Vergangenheit viele solcher  Vorkommnisse, wo sich einer genauso für einen anderen geopfert hat, der dann aber doch starb. Deswegen muss es noch etwas anderes an Harry geben, das den Fluch daran gehindert hat, ihn zu töten. Niemand sonst hat je den Todesfluch überlebt.

Nachdem Voldemort gefallen war, tat die Zaubererwelt so, als sei es niemals geschehen. Das war unglücklich, denn Voldemort war nicht tatsächlich tot. Wäre nach seinem Sturz mehr getan worden, hätte verhindert werden können, dass er jemals wiederkehren würde. Voldemort kehrte jedoch 1994 zurück. Das war der Beginn des zweiten Dunklen Krieges, welcher bis 2005 andauerte.

Einer seiner Anhänger half ihm, einen neuen Körper zu bekommen. Um diesen Körper zu erhalten, benutzte er Blut von Harry Potter, welcher zu diesem Zeitpunkt fast 15 war. Voldemort fing wieder an, die Zaubererwelt anzugreifen, diesmal mit mehr Gewalt als beim ersten Mal. Die Angriffe waren brutal. Es war eine sehr dunkle Zeit in meinem Leben, genau wie im dem Leben der meisten anderen Professoren. Viele haben Familienmitglieder verloren. Voldemort wurde endgültig 2005 besiegt, direkt vor den Toren von Hogwarts.

Dies ist eine Kurzfassung der Geschichte und wir werden später genauer darauf eingehen. Hat jetzt irgendjemand Fragen?"

Ein Mädchen aus Hufflepuff hob die Hand, „Wer besiegte letztendlich Voldemort?"

„Harry Potter und Albus Dumbledore zusammen."

Ein Junge aus Ravenclaw hob die Hand und fragte, nachdem er von der Professorin  aufgefordert wurde. „Einer der Jungs aus meinem Schlafsaal hat gesagt, dass Harry Potter vor Jahren verschwunden ist. Wo ist er?"

Hermione stöhnte. Sie wusste, dass diese Frage kommen würde. Das tat sie immer.

„Harry Potter wurde seit 16 Jahren nicht mehr gesehen. Er verließ die Zaubererwelt nach dem finalem Kampf, in dem er und der Direktor Voldemort ein für alle Mal getötet hatten."

„Warum verließ er sie?" fragte dasselbe Mädchen aus Hufflepuff, das gefragt hatte, wer Voldemort besiegt hatte.

„Harry wurde für ein Verbrechen beschuldigt und verurteilt, als er 15 war. Er wurde nach Askaban geschickt. Askaban ist ein Zauberergefängnis, das auf einer Insel liegt und von Auroren* bewacht wird. Als Dumbledores Spione mitbekamen, dass Voldemort plante,  Askaban anzugreifen, wurde Harry Potter nach Hogwarts verlegt. Das war im Jahr 2005. Einige Monate später wurde seine Unschuld bewiesen, nachdem er Albus geholfen hatte, Voldemort zu besiegen.

Harry Potter verließ im Anschluss daran die Zaubererwelt. Er hatte 10 Jahre im Gefängnis gesessen für ein Verbrechen, das er nicht begangen hatte.

Das Justizsystem ist total überarbeitet worden, denn Harry Potter war nicht der erste, der für ein Verbrechen im Gefängnis gewesen war, das er nicht begangen hatte. Ihr erinnert euch an den Geheimniswahrer, von dem ich euch erzählt habe? Nun, der Mann, von dem jeder dachte, er sei der Geheimniswahrer gewesen, war des Mordes an dreizehn Personen angeklagt und nach Askaban geschickt worden. Nach 12 Jahren brach er aus und wurde 1995 für unschuldig befunden."

Ein Junge aus Slytherin hob die Hand, „Wer waren all diese Leute? Zum Beispiel der Spion, der Geheimniswahrer und derjenige, von dem jeder annahm, dass er der Geheimniswahrer war?"

Hermione seufzte. Weder Sirius noch Severus würde das gefallen, doch die Kinder würden es sowieso herausfinden. „Der Spion war Severus Snape, euer Zaubertränkelehrer. Der Geheimniswahrer war jemand, der Peter Pettigrew hieß. Er wurde 1999 im Kampf getötet. Und der, der 12 Jahre in Askaban war, war Sirius Black, euer Professor für ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste'."

Nachdem Hermione noch ein paar weitere Fragen beantwortet hatte, entließ sie die Klasse zum Mittag. Langsam begab sie sich zu ihren Räumen, wo Angela sie treffen sollte. Wieder einmal führte sie sich vor Augen, was es bedeutete, Kindern eine verzerrte Geschichte beizubringen.

Die, die die Geschichte vergessen sind verdammt, sie zu wiederholen. Dieses Sprichwort schwirrte ihr im Kopf herum.

Sirius war am entschiedensten dagegen gewesen, die Geschichte für die Kinder zu verharmlosen. Aber irgendwann hatte sogar Sirius nachgegeben. Sie schützten die jüngere Generation.

Eine Stimme in ihrem Hinterkopf sagte sanft, nein, es ist dir zu peinlich, deine Fehler zuzugeben.

Hermione schüttelte den Kopf und ging schneller, während sie sich ihren Räumen  näherte.

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Courtney saß in der Mittagspause in der Bibliothek und forschte über Harry Potter nach. Sie wollte mehr über ihn wissen. Nicht nur wegen dem, was sie heute gelernt hatte, sondern auch wegen ihres Zauberstabkernes.

Sie fand es komisch, dass es fast nichts in der Bibliothek über ihn gab.

Sie erinnerte sich, dass die Professorin ihr in der Winkelgasse gesagt hatte, dass Harry Potter wegen Mordes angeklagt worden war. Dennoch hatte sie diese Tatsache im Unterricht nicht erwähnt. Auch deutete keines der Bücher, die sie hatte finden können, darauf hin. Sie seufzte und öffnete noch ein weiteres Buch. Es machte keinen Sinn! Wenn Harry so großartig war wie sie alle behaupteten, warum würde er dann die Zaubererwelt verlassen, nur weil er ins Gefängnis geworfen worden war? Natürlich war das schrecklich, aber man wurde im Gefängnis ja nicht gefoltert.

Zumindest nicht in Muggelgefängnissen. Der Gedanke schoss ihr durch die Kopf und sie saß vor Überraschung auf einmal kerzengerade da. War das der Grund? War Harry Potter im Gefängnis was zugestoßen? Etwas, das es ihm unmöglich gemacht hatte, in der Zaubererwelt zu bleiben? Aber was? Professor Granger hatte nichts diesbezüglich  angedeutet.

Nun, es war nicht zu weit hergeholt, anzunehmen, dass sie ihnen nicht die ganze Wahrheit erzählt hatten - der verdächtige Mangel an Informationen in der Bibliothek, zumindest was Harry Potter anging, war Beweis genug, dass sie versuchten, etwas zu verbergen.

Sie seufzte und schloss ihr Buch. Vielleicht gab es etwas in den Zeitungsarchiven. Sie untersuchte Ausgaben, die älter waren als sie selbst und fand, zu ihrer Frustration, heraus, dass einige Ausgaben nicht archiviert waren. Es waren Ausgaben aus dem Winter  und Frühjahr 1995 sowie welche aus dem späten Frühjahr 2005. Wahrscheinlich, so schlussfolgerte sie, die genauen Perioden, zu denen Harry Potter angeklagt und entlastet worden war.

Die Glocke läutete und sie zischte genervt, während sie ihre Bücher ergriff und in Richtung Zauberkunst rannte.

Professor Weasley hob eine Augenbraue, als sie lautstark in das Klassenzimmer kam. „Es freut mich, dass Sie sich zu uns gesellen konnten, Miss Barnes. Bitte setzen Sie sich. Diesmal werde ich keine Punkte abziehen, aber ich werde es das nächste Mal, wenn Sie zu spät sein sollten, machen."

Die Gryffindors atmeten vor Erleichterung alle auf, während Courtney beschämt nickte und sich neben Angela setzte. Der Unterricht ging weiter und sie lernten den Schwebezauber – Wingardium Leviosa.

Nach dem Unterricht gingen sie und Angela zum Gryffindorturm und sprachen über ihren ersten Tag.

„Also, warum warst du zu spät bei Zauberkunst?"

„Ich hab in der Bibliothek die Zeit vergessen."

„Was machtest du in der Bibliothek am ersten Schultag?" fragte ihre Freundin direkt.

„Ich habe nach Informationen über mein Projekt für den Kurs deiner Mutter gesucht!" verteidigte sich Courtney.

Angela rolle ihre Augen und antwortete einfach. „Mum wird dich lieben." Dann fing sie an,  über ihren Muggelkunde-Kurs zu erzählen und über all die faszinierenden Dinge, die sie gelernt hatte.

„Und weißt du was? Muggel haben dieses Ding, das sie Inner-net nennen, und das benutzen sie, um miteinander zu reden und um Informationen zu bekommen. Professor Creevey hat uns davon erzählt! Hast du Inner-net?"

Courtney kicherte über Angelas Enthusiasmus und antwortete, „Es heißt Internet und nicht Inner-net. Und klar hab ich Internet zuhause. Jeder hat es. Mein Laptop in meinem Zimmer hat eine schnurlose Verbindung und ich habe dafür auch eine Webcam." **

Sie hatte Angela schon mit dem ersten Satz verloren und musste so erklären, was ein Laptop, eine schnurlose Verbindung und eine Webcam alles waren. ***

Angela war sehr aufgeregt und fragte weiter, während sie zum Abendessen gingen.

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Nach dem Abendessen gingen sie in den Gemeinschaftsraum und arbeiteten an ihren Hausaufgaben. „Also, wen machst du als Projekt?" fragte Angela, während sie durch das ‚Zauber Kompendium der Berühmten und Unberühmten Persönlichkeiten' blätterte, um eine Idee zu bekommen.

„Nun, ich will ein Projekt über Harry Potter machen."

Angela schnaubte „Viel Glück. Jeder will über ihn schreiben."

Der Ton ihrer Stimme überraschte Courtney.

„Warum sagst du es so? Magst du Harry Potter nicht?"

Angela seufzte „Ich verstehe nicht, was so toll an ihm sein soll. Ich meine, er hat Voldemort beim ersten Mal nicht besiegt und beim zweiten Mal hat er dem Direktor nur geholfen. Dann verschwindet er einfach und macht alle unglücklich und hinterlässt eine riesengroße Aufregung."

„'Macht alle unglücklich?' Was meinst du damit?" fragte Courtney verwirrt.

Angela seufzte erneut und richtete nun ihre volle Aufmerksamkeit auf Courtney. „Mum und Dad kannten beide Harry Potter. Mum will mir nicht sagen, wie gut sie ihn kannte, aber offensichtlich sehr gut, denn jedes Mal, wenn sie über ihn redet, sieht es so aus, als müsste sie gleich anfangen zu weinen. Ich mag es nicht, wenn sie weint, und es ist Harry Potters Schuld, dass sie es tut."

Courtney nickte nachdenklich und fügte diese Information ihrem begrenzten Wissen über Harry Potter hinzu.

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Am nächsten Morgen gab sie, obwohl sie für zwei weitere Tage kein Geschichte hatte, Professor Granger ihren Zettel mit ein paar Sätzen, in denen stand, warum sie ein Projekt über Harry Potter machen wollte.

Da ich eine Muggelgeborene bin (stand da) und nur sehr geringes Hintergrundwissen über die Zaubererwelt habe, möchte ich mein Geschichtsprojekt über Harry Potter machen, da er anscheinend eine zentrale Figur in der jüngeren Geschichte ist. Außerdem, da alle es anscheinend merkwürdig/großartig/wundervoll finden, dass mein Zauberstab der Bruder seines Zauberstabes ist, hatte ich sowieso vor, mehr herauszufinden. Ich kann das dann gleich als Beitrag für den Unterricht machen.

Courtney hätte beinahe noch einen dritten Grund angeführt, nämlich den, dass sie in den Büchern verdächtige Lücken gefunden hatte. Aber sie entschied sich dagegen. Vielleicht würden sie es ihr verbieten, wenn sie vermuteten, dass sie sie verdächtigte, Geheimnisse zu haben.

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Als sie das nächste Mal in den Geschichtsunterricht ging, war sie nervös. Würde sie das Projekt machen können, das sie wollte?

„Okay, Klasse, gebt bitte eure Projektvorschläge her. Am Ende des Unterrichts werde ich euch sagen, wer was bekommt. Heute werdet ihr Kapitel zwei durchlesen, während ich eure Vorschläge durchsehe."

Die Klasse stöhnte, als sie erfuhren, dass sie in dieser Stunde nur lesen würden. Bis Hermione nebenbei sagte „oder ihr könnt ein Pop-Quiz machen..." Bücher und Notizen wurden schnell beiseite gelegt.

Courtney las beiläufig das Kapitel – bemerkte aber nicht, dass es das Zauberergesetz behandelte – während sie darüber nachdachte, ob sie wohl das Projekt bekommen würde oder nicht.

Sie hörte auch nicht auf, darüber nachzudenken, warum es so eine Besessenheit geworden war – warum es ihr so wichtig war.

„Okay, Klasse, nur wenige von euch bekommen ihre erste Wahl. Kyle Hall, du wirst einen anderen nehmen müssen, da Katie Corcoran zuerst um Merlin gebeten hat. Caleb, du wirst auch einen anderen wählen müssen, Angela hat zuerst nach Victor Krum gefragt. Und Gary Patil, Henry Brooks und Megan Stratford, ihr werdet auch jemand anderen nehmen müssen, Courtney Barnes hat Harry Potter bekommen."

Courtney konnte sich kaum im Zaum halten. Sie fühlte sich, als ob sie aufspringen und triumphierend schreien müsste.

Die anderen drei schauten enttäuscht. Allerdings nicht so niedergeschmettert wie Caleb, der mörderische Blicke zu seiner Cousine warf.

Wer war Victor Krum?, wunderte sich Courtney, während Megan ihre Hand hob und fragte, wer Harry Potter in den anderen Klassen bekommen hatte.

Professor Granger stöhnte und antwortete, „Nun, ich hatte bisher nur meine Ravenclaws. Dort bekam Charlie Longbottom den Zuschlag."

Courtney versuchte sich zu erinnern, wie Charlie Longbottom aussah.

Sie erinnerte sich an einen kleinen, irgendwie orientalisch aussehnenden Jungen. Sie erinnerte sich, dass  Angela ihr gesagt hatte, dass er der jüngste von dreien war. Die beiden älteren waren beide im Ravenclaw-Quidditch-Team.

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Als der Unterricht beendet war, rief Hermione Courtney zu sich. Als die letzen Schüler gegangen war, fing sie an, mit ihr zu sprechen.

„Ich freue mich, dass du dich so sehr für Harry Potter interessierst. Da du allerdings eine  Muggelgeborene bist und nicht Bescheid weißt, sollte ich dir folgendes sagen. Ich weiß, dass Angela plant, an Viktor Krum zu schreiben, und versucht, ein persönliches Interview zu bekommen. Und alle anderen, die ein Projekt über jemanden haben, der noch lebt, haben vor, etwas ähnliches zu machen. Ich empfehle dir, nicht an Harry Potter zu schreiben. Er reagiert nicht gerade freundlich auf jeglichen Kontakt aus der Zaubererwelt." Hermione hielt kurz inne, als ob sie sich entscheiden müsste, ob sie ihren nächsten Gedanken aussprechen sollte oder nicht, aber dann fuhr sie fort, „Bevor er ging, warnte er uns, dass es jedem leid tun würde, der versuche, ihn zu kontaktieren. Viele haben es auf die harte Tour herausgefunden."

Courtney war neugierig, was passiert war, und fragte deswegen. „Was meinen Sie damit?"

Hermione seufzte, „Vor elf Jahren schrieb ich ihm. Er antwortete nicht. Vor fünf Jahren schrieb ich ihm noch Mal und diesmal antwortete er. Er schrieb keinen Brief, er schickte mir zwei Flüche. Einer machte es mir unmöglich, für zwei Wochen zu sprechen und der andere machte es mir unmöglich, meine Hände für einen Monat richtig zu benutzen. Du siehst also, ich empfehle dir, ihm nicht zu schreiben. Die Konsequenzen sind kein Spaß."

Courtney fügte diese Information zur späteren Verwendung sorgfältig ihrem Wissen hinzu, nickte ihrer Lehrerin dankend zu und ging zu nächsten Stunde.

Die ganze nächste Woche konnte sie sich kaum auf ihre anderen Fächer konzentrieren. Sie hatte sich zu sehr in die Idee hineingesteigert, alles und jenes über Harry Potter herauszufinden. Sie fand den Namen einiger Person heraus die mit ihm im Gryffindor-Quidditch-Team waren - Oliver Wood, Katie Bell, Alicia Spinnet antworteten ihr alle höflich und erzählten, was sie von Harry noch wussten. Sie fragte Angela, ob es weise wäre, ihre Eltern zu fragen, aber Angela bat sie, es nicht zu tun, da es ihre Mutter aufregen würde. Courtney stimmte schließlich zu und versuchte stattdessen einen Termin mit dem Direktor und einigen anderen Lehrern zu bekommen.

Der Professor für Muggelkunde – Dennis Creevey – war besonders hilfreich, da er ihr ein paar Bilder von Harry aus seinem frühen Teenagerjahren zeigen konnte.

Das erste Mal, als Courtney einen Blick auf die Bilder geworfen hatte, starrte sie auf das schwarze Haar und die grünen Augen des Jungen mit der Narbe auf seiner Stirn. Die Struktur des Gesichts war anders, genau wie der Körperbau, aber dennoch gab es eine unheimliche Ähnlichkeit zwischen Harry Potter und ihrem kleinen Bruder.

Trotzdem war Courtney immer noch nicht zufrieden. Sie bekam nicht die Informationen,  die sie wollte. Es waren immer noch riesige Löcher da. Courtney fand es ziemlich merkwürdig, dass sich niemand sonst dieser Tatsache bewusst war. Dann realisierte sie,  dass die Schüler, die in der Zaubererwelt aufgewachsen waren, es nicht sehen konnten, da es schon immer so war. Und die Schüler der Muggelgeborenen interessierten sich nicht genug.

Courtney allerdings wollte Antworten.

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Eine Idee kam ihr eines Abends zufällig, während sie für Zaubertränke in der Bibliothek einige Recherchen nach magischen Kreaturen und ihre Eigenschaften im Bezug auf Zaubertränke anstellte. In einem der Texte – Fantastische Kreaturen und wo man sie finden kann – stieß sie auf einen Eintrag über Lethifolds****. Sie schienen keine Verwendung in  Zaubertränken zu haben, eigentlich hatten sie überhaupt keine Verwendung. Allerdings war sie verwirrt, als sie den Absatz las, in dem genau beschrieben wurde, wie herausgefunden worden war, dass der Patronus-Zauber die Kreaturen vertreiben konnte.

Was bewirkte der Patronus? Wofür wurde er ursprünglich verwendet, wenn er nicht speziell gegen die Lethifolds entwickelt worden war?

Sie fand ein Buch über fortgeschrittene Verteidigung und suchte im Glossar nach einer kurzen Beschreibung des Patronus.

Patronus-Zauber:

Beschwörung: Expecto Patronum

Bemerkung: Dieser Zauber ist extrem schwer zu erlernen. Viele Erwachsene Zauberer und Hexen haben Schwierigkeiten damit, diesen Spruch zu beschwören

Der Patronus wurde für die Verteidigung gegen eine der dunkelsten, dem Zauberer bekannten Kreaturen entwickelt – dem Dementor. Der Patronus erzeugt ein Schild des Guten zwischen dem Beschwörer und dem Dementor, indem es die Kraft des Dementors nutzlos macht und den Dementor so vertreibt. Die Schwierigkeit bei diesem Spruch rührt von seinem Bedarf an Kraft und der Willenskraft her, die benötigt werden...

Der kurze Absatz ging noch ein paar Zeilen weiter und gab Referenzen zu Seiten in dem und dem Band in der und der Serie an. Courtney schloss verwirrt das Buch. Sie hatte noch nie von einem Dementor gehört.

Sie durchkämmte ihre Verteidigungsbücher und bekam ein paar Referenzen zu anderen Büchern. Unglücklicherweise war nur eines der Bücher nicht in der Verbotenen Abteilung.  Sie entschied, dass es besser als nichts war, suchte und fand das Buch – Begegne deinen Ängsten und schlimmsten Erinnerungen.

Das Buch behandelte in erster Linie, wie man sich gegen Irrwichte - von welchen sie bereits die Grundlagen behandelt hatten - und den Dementoren verteidigte.

Sie blätterte schnell die Seiten durch, bis sie zu einem Absatz über die Geschichte der Dementoren in Britannien kam, welcher ihre Aufmerksamkeit erregte.

Seit dem Sieg über Grindelwald werden die Dementoren, welche dem Dunklen Lord dienten, verwendet, um in Askaban die schlimmsten Verbrecher der Zaubererwelt zu bewachen.

Courtney blätterte schnell um, um zu sehen, wann das Buch publiziert wurde – 2003.

Dann las sie, was genau die Dementoren einem Menschen antaten. Das war definitiv  eine Information, die den Schülern vorenthalten wurde. Dementoren sorgten dafür, dass  Menschen ihre schlimmsten Erinnerungen immer und immer wieder erlebten. Von diesen bewacht zu werden... sie schauderte. Das wäre Folter! Es würde einen verrückt machen!

Sie hielt den Atem an als sie realisierte, dass das die Antwort war. Es war nicht die Tatsache, dass Harry Potter wütend gewesen war, weil er falsch beschuldigt und eingesperrt worden war – es war die Tatsache, dass das Gefängnis für ihn eine Folter gewesen war!  Er hatte sich verraten gefühlt, da er sich zehn Jahre lang in der schlimmst möglichen Lage befunden hatte.

Aber warum sollte man das verbergen, wunderte sie sich plötzlich. Warum war es so wichtig, das niemand erfuhr, was wirklich mit Harry passiert war?

Die Antwort schoss ihr durch den Kopf, noch bevor sie lange darüber nachgedacht hatte. Die Gesellschaft wollte nicht, dass jemand wusste, wie sie mit ihresgleichen umging.

Es erinnerte sie an etwas, dass sie mal gehört hatte. Sie war nicht sicher, ob es wahr war oder nicht. Nach dem zweiten Weltkrieg wollten die Deutschen der jüngeren Generation nicht sagen, was während des Krieges passiert war. Sie hatten nicht gewollt, dass ihre Kinder über die Konzentrationslager und ihre eigene Barbarei Bescheid wussten. *****

Sie seufzte. Sie wusste, dass sie mit dieser Entdeckung auf dem richtigen Weg war. Sie fühlte sich bestätigt, als sie realisierte, dass keines der anderen Bücher über Askaban erwähnte, dass es von jemandem anderen als Auroren bewacht wurde. Es war nur ein unbedeutender Verweis in einem Buch über die Dementoren selber gewesen, der sie auf die richtige Fährte gebracht hatte. Kein Wunder, dass es sonst niemand wusste. Andere hatten bestimmt auch das Buch gelesen. Aber der Satz hätte für sie keine Bedeutung gehabt, wenn sie nicht so auf die Geschichte Harry Potters erpicht gewesen wären.

Nachdem sie die Bücher wieder geschlossen und in die Regale gestellt hatte, suchte sie ihre Sachen zusammen und ging, überlegend was sie nun machen sollte, in Richtung Gryffindorturm. Sie brauchte die ganze Geschichte und wusste, dass sie sie nicht von den Leuten bekommen würde, mit denen sie bereits gesprochen hatte – sie wäre nicht überrascht, wenn es ein Gesetz gäbe, das verbot, in dieser Angelegenheit die Wahrheit zu sagen.

In der Nacht konnte sie nicht schlafen. Sie saß nachdenklich da und kam schließlich zu einer Lösung. Anschließend schlief sie ein.

Am nächsten Morgen war sie früh wach – trotz der späten Zeit, zu der sie eingeschlafen war – und schrieb einen Brief. Trotz der Warnung von Professor Weasley.

Sehr geehrter Mister Potter

Mein Name ist Courtney Barnes. Ich bin in meinem ersten Jahr in Hogwarts...

* Hermione lügt hier nicht wirklich. Auroren bewachen zurzeit Azkaban, allerdings wird den Kindern nicht erzählt, dass zu der Zeit, als Harry da war, Dementoren das Gefängnis bewachten. Das ist so ziemlich das, was die ganze Zauberwelt ihren Kindern beibringt. Nicht nur den Muggelgeborenen.

** Ich habe keine Ahnung, wie weit die Technologie in 20 Jahren sein wird. Aber, hey, Telefone gibt es seit 100 Jahren und wir benutzen sie immer noch, oder nicht? Ich denke, das Internet wird 30 Jahre überdauern

*** Ja, Angela hat die Zuneigung ihres Großvaters für alles, was mit Muggeln zu tun hat geerbt. Und sie wurde nicht gerade in Verbindung zur Mugglewelt aufgezogen, da Hermione selbst wenig damit zu tun hat.

**** Lethifolds sind Wesen, die aussehen wie lebende Leichentücher ... wäre jedenfalls eine gute Beschreibung dafür. Kommt nicht in den Harry Potter Büchern vor, sondern in diesem Buch über die fantastischen Tiere ....

***** Ich möchte hier niemanden beleidigen. Ich weiß noch nicht mal ob das überhaupt stimmt – ich erinnere mich, so was mal gehört zu haben. Wenn diese Passage jemanden beleidigt muss ich mich entschuldigen. Wenn jemand das Gefühl hat, mich korrigieren zu müssen, soll er es bitte machen.

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DANKE an meine lieben lieben Reviewer! Ich finde das eines der besten Kapitel unter den ersten zehn und ich hoffe, ihr hinterlasst eine Review und sagt, wie ihr es findet!

Auf jeden Fall mal danke an:

Jana

Snuffkin

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Sandra

HeRmIoNe

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