Titel: Betrayed

Autor (A/N): kateydidnt

Übersetzer (Ü/N): Angel-liam

Beta: Laemmi/Snuffkin (danke!*knuddel*)

Rating: PG

Disclaimer: I own nothing

Ü/N: Noch der Hinweis auf die Mailinggroup, siehe Profil! Viel Spaß bei Kapitel 11!

************************ BETRAYED – Kapitel 11 - Sharing the Memories

David betrat den kleinen Lagerraum, den er die letzen 16 Jahren gemietet hatte. Eine lange Minute starrte er auf seine Besitztümer. Die Truhe, mit Staub bedeckt. Sein Feuerblitz in einer Ecke des kleinen Raumes. Eine Box, von der er wusste, dass sie alle seine alten Schuluniformen enthielt. Eine weitere mit seinen alten Schulbüchern. Und noch eine enthielt alte Prüfungen, Notizen und Hausaufgaben.

Schließlich setzte er sich schwerfällig auf seine alte Schultruhe. In seiner Hand hielt er Courtney's letzten Brief an Harry Potter.

Er hat Angst davor, ihn zu öffnen. Er hatte Angst, dass sie die Wahrheit wissen wollte. Angst, dass sie es nicht wollte.

Er schaute auf die Uhr. Zwei Termine hatten sich unerwartete verschoben, deshalb hatte er gut drei Stunden Zeit, bevor irgendjemand ihn brauchte. Er stellte sicher, dass sein Pager und sein Handy an waren, und öffnete den Brief.

Sehr geehrter Mr. Potter

Ich bedanke mich für Ihre schnelle und höfliche Antwort auf meine Fragen.

Um Ihre Frage zu beantworten, ich möchte es wissen. Ich bezweifle nicht, dass es schrecklich ist. Ich bezweifle nicht, dass es grausam ist.

Aber, denken Sie, dass Zauberer die einzigen sind, die grausam sein können? Wie ich schon erwähnte, bin ich muggelgeboren. Ich habe Grausamkeiten in der Muggelwelt gesehen gesehen, die es mit jeder Grausamkeit in der Zaubererwelt aufnehmen könnten. Vor einigen Sommern machte meine Familie Urlaub in Amerika. Während wir in Washington D.C. waren, besuchten wir das Holocaustmuseum.

Mir wurde schlecht und ich musste mich danach übergeben. Aber ich bereue nicht,  dorthin gegangen zu sein. Ich denke, die Ziele des Museums lassen sich auf einer kleinen Skala zu dem hinzufügen, was dir passiert ist, was ihnen passiert ist. Die Vergangenheit muss in Erinnerung gehalten werden. Es muss untersucht und in Hinsicht auf die Folgen für unsere Gegenwart diskutiert werden. Ich muss es wissen, um meinen Pflichten als Bürgerin der Zaubererwelt gerecht zu werden.*

Nachdem ich dies gesagt habe, hoffe ich, dass sie mir Ihre Geschichte erzählen werden. Auch wenn es Ihnen jetzt unangenehm ist, es zu erzählen, bedanke ich mich dafür, was Sie mir bisher erzählt haben.

Ich hoffe auf Ihre Antwort.

Hochachtungsvoll,

Courtney Barnes

David las den Brief zweimal durch, wobei er sich an das Ereignis erinnerte, das Courtney meinte. Sie hatte sich wirklich nach der Museumstour übergeben. Ihm und Kathryn hatte es sehr leid getan und sie hatten gefürchtet, dass sie lieber hätten warten sollen, bis sie älter gewesen wäre. Jetzt sagte sie, dass sie froh war, dorthin gegangen zu sein.

David tat den Brief wieder in seine Tasche und dachte einige Minuten nach. Dann stand er langsam auf, drehte sich um und öffnete seinen Koffer.

Er wühlte darin auf der Suche nach ein paar Bildern, Gegenständen und Dokumente herum und holte, sobald er es gefunden hatte, sein altes Pergament, Tinte und Feder-Set heraus.

Er brauchte eine Weile, um sich in Erinnerung zu rufen, wie man eine Feder und Tinte richtig benutzte (er war überrascht, dass die Tinte nicht ausgetrocknet war, kam dann aber zu dem Schluss, dass sie wohl verzaubert sein musste). Bald kam es wieder und er fing an, seine Antwort zu schreiben.

~~**~~

Courtney grummelte, als sie ihren Test in Zauberkünste wieder bekam. Wie sollte sie sich bitte erinnern, dass der Spruch Wingardium Leviosa und nicht Wingardium Leviosia war??? Zwischen den beiden gab es praktisch keinen Unterschied! Sie packte den Test in ihre Tasche und trottete zu „Geschichte der Zauberei".

„Hallo alle zusammen! Heute habe ich eine Überraschungsbewertung für euch." sagte Professor Granger, als alle Schüler saßen. „Ich möchte, dass ihr eure Pergamente herausholt und genau aufschreibt, was ihr bisher über die Person, für die ihr euch entschieden habt, herausgefunden habt." Viele stöhnten, dennoch fuhr sie unbeirrt fort. „Jeder von euch müsste zumindest ein paar Sachen rausgefunden haben. Es reicht, wenn es eine Liste von Fakten, oder aber auch ein einfacher Absatz ist. Ich möchte wissen, dass ihr an eurem Projekt gearbeitet habt."

Courtney erstarrte. Was sollte sie schreiben? Alles, was sie bisher herausgefunden hatte,  waren Sachen, die sie eigentlich nicht hätte wissen sollen. Auf jeden Fall wollte sie nicht preisgeben, dass sie in Kontakt stand mit Harry Potter!

Letztendlich entschloss sie sich dafür, einfach nur das zu schreiben, was die Professorin  ihnen bereits in der ersten Stunde über ihn erzählt hatte. Sie erinnerte sich nicht daran, dass die Professorin bereits wusste, dass sie wusste, dass Harry wegen Mordes angeklagt war. Nachdem sie dies schnell niedergeschrieben hatte, drehte sie es um und wartete lesend darauf, dass ihre Mitschüler fertig wurden. Nachdem Professor Granger alle Zettel eingesammelt hatte, fing sie mit einer Lektion über die Internationale Vereinigung der Zauberer und über ihre Entstehung und darüber, warum Lichtenstein kein Mitglied hatte werden wollen, an.

Courtney war froh, als die Stunde zu Ende war. So nett und freundlich Professor Granger auch war, das Fach schien sich ewig hinzuziehen.

Sie hatte vor dem Mittagsessen ein wenig Zeit, deshalb packte sie ihre Sachen in ihren Schlafsaal und ging nach draußen. Es war überraschend warm an diesem Nachmittag. Es wurde immer kälter und dies war wohl der letzte schöne Tag, den sie haben würden, bevor der Winter Einzug hielt. Der frühe Oktoberwind verwehte das braune und rote  Laub.

Courtney begab sich zu ihrem Lieblingsplatz: dem Windfänger der alten Hütte am Rand des Verbotenen Waldes. Niemand sonst ging dorthin. Sie wunderte sich ein wenig warum es überhaupt diese Hütte gab. Sie war alt und verlassen – zumindest hatte sie nie jemanden drinnen gesehen – und, offen gesagt, tat sie den Augen weh. Sie zuckte mit den Schultern, als sie auf den Platz sah, der früher wohl mal ein Garten gewesen war. Ein alter, toter Baumstumpf mit einer riesigen Furche, die so aussah, als ob jemand eine Axt hinein geschlagen hatte, war am linken Rand des Gartens, nur ein paar Schritte vom Wald entfernt.

Nach zwanzig Minuten stand sie auf und ging zur Hintertür. Sie musste es jetzt ausprobieren, hinein zu kommen. Am Griff drehend, öffnete sie die Tür und ging hinein.

Licht fiel durch die Fenster und erlaubte einen Blick auf das verstaubte Innere der Hütte. Es war nur ein einziger Raum. An einer Seite war ein Kamin mit einem großen, schwarzen Kessel. In einer Ecke war ein Bett mit einer blanken Matratze. Eine Garderobe stand daneben. Ein Tisch und drei Stühle in der Mitte nahmen den Großteil des Raumes ein. An der Wand und über der Wasserpumpe sowie dem Abfluss befanden sich Regale.

Ein alter Vorleger war an der Vordertür. Er sah ziemlich mitgenommen aus.

Sie schauderte über das unberührte Gefühl, das die Hütte vermittelte; sie füllte sich, als ob sie in den Raum eines anderen eingedrungen wäre. Sie ging wieder durch die Tür hinaus und schloss sie.

Sie entschied, dass es jetzt Zeit war, wieder zur Burg zum Mittagessen zu gehen, und  ging sie um die Hütte herum. In dem Moment flatterte Rex zu ihr und präsentierte ihr einen Brief und ein Päckchen.

Sie vergaß das Essen und band sie schnell den Brief und das Päckchen los, dankte ihrer Eule und lief hoch zum Gryffindor - Gemeinschaftsraum, wo sie begierig den Brief öffnete und das Päckchen für später neben sich lag. Sie war überrascht, dass der Brief auf Pergament geschrieben war, sogar über mehrere Seiten.

Liebe Courtney,

Ich werde meine Geschichte in mehrere Briefe unterteilen müssen, da sie zu lang ist und viel zu viel Zeit auf einmal in Anspruch nehmen würde.

Wie ich schon sagte, lebte ich bei meiner Tante und meinen Onkel. Tante Petunia war die Schwester meiner Mutter, Lily Evans. Ich konnte allerdings nie verstehen,  wie die beiden Schwestern gewesen sein konnten. Ich nehme an, Petunia war immer eifersüchtig gewesen, dass Mum eine Hexe war und somit über Kräfte verfügte die sie nicht hatte. Onkel Vernon gehörte eine Firma, die Grunnings hieß und Bohrer herstellte. Sie hatten einen Sohn, Dudley, der ein paar Monate älter als ich war.

Zehn Jahre lang war mein Schlafzimmer der Wandschrank unter der Treppe im  Ligusterweg Nummer 4. Sie glaubten nicht, dass ich es wert war, ein eigenes Zimmer zu besitzen, während Dudley gleich zwei hatte.

Ich wurde nie körperlich missbraucht, allerdings wurde ich vernachlässigt und herabgesetzt.

Ein paar Wochen, bevor ich 11 wurde, fing ich an merkwürdige Briefe zu erhalten. Adressiert in grüner Tinte. Vernon vernichtete sie immer wieder und hielt mich davon ab, sie zu lesen...

Der Brief ging über Seiten hinweg weiter und erzählte von den Abenteuern in Harrys  erstem Jahr. Sie las, wie zuerst Ron und später Hermione seine Freunde wurden. Sie las von Hagrids Drachen Norbert (und realisierte dabei schließlich, dass sie in seiner Hütte war). Sie las über seine Konfrontation am Ende des Jahres.

Im Umschlag fand sie auch ein Bild von seinem ersten Quidditchspiel und sein  Hogwartsbrief, noch in der original grünen Tinte.

Als sie fertig war, war das Mittagessen zu Ende und die Leute kamen wieder in den Turm zurück. Sie steckte das Päckchen schnell in ihre Tasche, damit es niemand sehen konnte.

„Courtney? Warum warst du nicht beim Abendessen?" fragte Angela.

„Ich hab einen Brief bekommen, den ich lesen wollte."

„Bist du nicht hungrig?"

Courtney Magen knurrte und sie nickte lachend.

„Dann komm, Dad hat mir gezeigt, wie man in die Küche kommt. Die Hauselfen werden dir etwas geben können."

Courtney folgte ihrer Freundin runter zum Portrait von einer Fruchtschale. Angela kitzelte die Birne und ein Türknauf erschien.

Als sie die Küche betraten, wurden sie von einem vor Freude quiekenden, alternden Hauselfen, der merkwürdig gekleidet war, begrüßt.

Der Elf trug einen kastanienbraunen Sweater und gelbe Hosen. Ein hellgrüner Hut saß  auf seinem Kopf, er trug eine rote Socke, und eine Socke die einmal schwarz gewesen sein musste. Aber im laufe der Zeit wurde sie wohl so oft gewaschen und gestopft, dass sie mittlerweile vielfarbig grau waren.

„Wie kann Dobby den Damen helfen?" quiekte er.

„Courtney war heute nicht beim Abendessen Dobby. Sie braucht etwas zu essen."

Dobby sprang auf seinen Fußballen hin und her und schnippte mit den Fingern. Drei Hauselfen kam aus dem Nichts herbeigeeilt und hatten binnen 20 Sekunden eine Platte mit Suppe, einem Sandwich und einem Glas Kürbissaft vor Courtney aufgestellt, die an einem Tisch saß.

„Und," sagte Angela hinterhältig, „ein Nachtisch für uns beide?"

In acht Sekunden waren zwei Stück Käsekuchen vor ihnen auf dem Tisch. Courtney aß ihr Essen, während sie Angelas Geplapper zuhörte. Als sie damit fertig waren, widmeten sich die beiden dem Kuchen.

„Danke Dobby, danke euch allen!" sagte Courtney, als sie und Angela die Küche verließen. Sie beeilten sich zurück zum Turm, um vor der Sperrstunde wieder dort zu sein.

Später am Abend packte Courtney den Brief zusammen mit dem ersten in ihre Truhe (und vergaß dabei das Päckchen in ihrer Tasche). Sie schrieb ein paar Fragen auf einem extra Pergament nieder und ging dann zu Bett.

Beim Frühstück am nächsten Morgen lieferte eine unbekannte Eule ihr einen Brief. Sie betrachtete die Handschrift auf der Vorderseite und ihre Augen weiteten sich. Es war noch ein Brief von Harry Potter. Sie öffnete ihn und fing an ihn heimlich unter dem Tisch zu lesen.

Liebe Courtney,

Im Moment kann ich mich nicht auf die Dinge konzentrieren, die ich tun sollte.  Also kann ich etwas Produktives machen. Dir zu schreiben und alte, längst vergrabene Erinnerungen wiederzubeleben, ist schwer. Wie dem auch sei, zu meiner eigenen Überraschung kann ich die Welt von damals nicht hassen. Ich kann Ron Weasley und Hermione Granger für die Kinder, die sie waren, nicht hassen. Versteh mich nicht falsch, ich will ihre Gesichter nie wieder sehen. Ich will nie wieder mit ihnen sprechen. Ich habe 16 Jahre ohne sie gelebt und ich werde absolut glücklich mein Leben ohne sie weiter leben. Ich hasse sie immer noch für das, was sie mir angetan haben. Aber ich kann den elfjährigen Ron Weasley, der sich selbst in einem lebensgroßen Schachspiel geopfert hat, nicht hassen. Ich kann die elfjährigen Hermione Granger, die auf dem Boden in der Toilette aus Angst vor einem Troll kauerte, nicht hassen.

Ich erinnere mich daran was gut war. Auch wenn ich es nicht will. Oder vielleicht doch. Ich verstehe es noch nicht mal selbst.

Der Sommer vor meinem zweitem Jahr jedoch war einer der schlimmsten von allen. Größtenteils dank eines überenthusiastischen Hauself namens Dobby...

Dieser Brief war sogar länger als der erste. Es gab keine Möglichkeit, dass Courtney ihn vor dem Unterricht zu Ende lesen konnte, deswegen nahm sie ihn mit. Sie sah ein wenig weiter und stellte fest, dass dieser Brief nicht nur um das zweite, sondern auch das dritte Jahr ging.

Sie las während „Verteidigung gegen die dunklen Künste" weiter, obwohl sie eigentlich über die Mythen und Wahrheiten über Vampire lesen sollte.

Nach der Hälfte der Stunde tippte Professor Black ihr auf die Schulter. Erschrocken schnappte Courtney nach Luft. Sirius Black verlangte mit einem Finger den Brief und sie musste ihn herausgeben.

„Bitte bleiben Sie nach dem Unterricht hier." sagte der Professor leise, um die anderen Schüler nicht zu stören.

Fast in Panik über den Gedanken, dass jemand anders einen ihrer Briefe lesen würde, konnte sich Courtney nicht auf den Text im Buch konzentrieren. Als die Glocke endlich läutete, hatte sie fast das Bedürfnis wegzurennen. Aber sie wusste, dass sie den Brief unbedingt zurückbekommen musste.

Nachdem alle anderen Schüler gegangen waren, schloss Professor Black die Tür und bat Courtney zu der Bank, die seinem Pult am nächsten stand.

„Wenn ich der Klasse eine Aufgabe gebe, erwarte ich, dass die Schüler meine Anweisungen befolgen. 10 Punkte von Gryffindor, Miss Barnes."

„Ja, Sir" sagte Courtney während sie auf den Brief, der auf seinem Tisch lag, starrte. Ein wenig dankte sie ihren Glückssternen, dass er ihr die Punkte nicht vor allen andern abgezogen hatte. Oder dass er kein Spektakel gemacht hatte, während er ihr den Brief abgenommen hatte, wie einige andere Lehrer es gemacht hätten.

„Darf ich fragen, was an diesem Brief so interessant ist, das Sie mit dem Lesen nicht auf eine bessere Gelegenheit warten konnten?" Anscheinend hatte er nur die Überschrift und höchstens die erste Zeile gesehen.

Courtney versuchte sich herauszuwinden, „Er ist von einem Freund."

„Wie lange ist her, seitdem Sie den letzten Brief bekommen haben?" fragte Professor Black.

Courtney murmelte ihre Antwort, weil sie wusste, dass der Professor darüber nicht glücklich sein würde.

„Ich habe nicht verstanden." sagte er geduldig.

„Ein Tag," sagte Courtney etwas lauter.

„Ich verstehe. Ich werde ihn fürs erste behalten." Er nahm den Brief und packte ihn in eine Schublade. Er sah zu ihr hinüber und, weil er ihren Blick missverstand, sagte. „Keine Sorge. Ich habe nicht die Angewohnheit, die Briefe anderer zu lesen. Sie können ihn am Ende des Jahres zurückhaben."

„Aber!"

„Miss Barnes, ich empfehle Ihnen, zu ihrer nächsten Stunde zu gehen, bevor Sie zu spät kommen."

„Ich brauche diesen Brief, Professor!" sagte sie verzweifelt.

Professor Black hob eine Augenbraue.

„Ich sagte, Sie können ihn am Ende des Jahres zurückhaben. Und wenn Sie wirklich wissen wollen, dann schreiben Sie zurück und fragen und erzählen von ihrem gemeinen Lehrer, der ihn nicht zurückgeben will. Sie hätten ihn nicht mit zum Unterricht bringen sollen, Miss Barnes."

„Aber ich kann ihn nicht bitten, ihn noch mal zu schreiben! Er könnte aufhören, zu schreiben!" Courtney war den Tränen nahe.

Als er schließlich bemerkte, wie extrem aufgebracht das Mädchen war, sagte Professor Black. „Beruhige dich, Kind. Es ist nicht das Ende der Welt! Was könnte bitte so wichtig sein?"

„Ich will sein Vertrauen nicht verlieren, Professor! Ich war so überrascht, dass er mir geantwortet hat, dass ich niemanden etwas sagen wollte, falls er aufgehört hätte."

„Wer, Kind? Akzeptiert dein Vater endlich die Tatsache, dass du eine Hexe bist?" fragte Sirius, wobei er sich daran erinnerte, was David Barnes in dieser Nacht gesagt hatte, als er gekommen war, um Courtney die Zaubererwelt zu erklären.

„Nein. Bitte, kann ich den Brief zurückhaben?" flehte sie.

„Sagen Sie mir, was so wichtig ist, und ich werde es vielleicht tun."

„Es ist für mein Projekt für Professor Granger. Sie wissen schon, über eine Hexe oder einen Zauberer. Ich brauche das, was in dem Brief geschrieben ist, für mein Projekt,  noch bevor das Jahr endet."

Das Gesicht von Professor Black verlor alle Farbe, als er realisierte, von wem der Brief war. Er wusste, dass Courtney Barnes die glückliche Schülerin war, die das Projekt über Harry Potter bekommen hatte. Die Handschrift auf dem Brief war ihm vage bekannt. Ihr Gerede über Vertrauen und dass „er" vielleicht aufhören würde, zu schreiben...

„Du schreibst an Harry Potter?" flüsterte er in einem angespannten Flüstern.

Courtney nickte elend.

Professor Black setzte sich zurück und starrte Courtney an.

„W... wie hast du..?"

Courtney seufzte und antwortete „Ich weiß nicht, warum er sich entschlossen hat, mir zu schreiben. Ich habe ihm einfach aus Verzweiflung geschrieben, weil es nirgendwo  Informationen gibt. In keinem Buch sagen sie, warum er nach Azkaban geschickt worden ist. Der einzige Grund, warum ich es weiß, ist, weil Professor Granger es mir gesagt hat, gleich nachdem ich meinen Zauberstab bekommen hatte. Sie haben uns nicht mal davon erzählt, dass Dementoren Azkaban bewacht haben. Ich habe das selber heraus gefunden. Ich habe mich entschlossen, direkt zur Quelle zu gehen, weil offenstichlicht niemand von Ihnen mir die Wahrheit erzählen will." Courtneys Augen weiteten sich, als sie realisierte, was sie gerade ihrem Lehrer gesagt hatte.

Professor Black, der ein wenig Farbe wieder bekommen hatte, dachte über ihre Wörter nach und nickte langsam. Dann räusperte er sich und sagte. „Ich werde es niemanden sagen, Miss Barnes. Wenn Sie Fragen haben, können Sie mich gerne fragen. Ich verspreche Ihnen, dass ich die Wahrheit sagen werde. Wenn Harry Ihnen schreibt, bin ich mir sicher, dass er Ihnen alles erzählen wird. Und," er nahm ein Stück Pergament und fing an zu schreiben, „dies sind ein paar Bücher mit ein paar genaueren Referenzen zu Harry, von denen ich mir nicht sicher bin, ob Harry selber sie kennt. Im Aktenschrank in meinem Büro habe ich eine Sammlung von Zeitungen aus dem Zeitraum, von denen ich weiß, dass sie weder in der Bibliothek noch über eine Anfrage beim Herausgeber erhältlich sind. Wenn Sie am Samstag in meinem Büro vorbeikommen, werde ich Ihnen  erlauben, sie durchzusehen."

Er gab ihr die Liste, die er geschrieben hatte, und öffnete die Schublade, um den Brief heraus zunehmen. Er sah ihn einen Moment sehnsüchtig an und gab ihn ihr dann zurück.

„Miss Barnes," seine Stimme war jetzt mit Emotionen beladen, „Ich liebte Harry und er vertraute mir. Er vertraut nicht einfach. Das kommt von seiner Erziehung. Und wenn er Ihnen vertraut, ist das eine große Sache. Ich habe sein Vertrauen verraten, ich habe die Liebe verraten, die er für mich hatte. Ich habe die Liebe verraten, die ich für ihn hatte. Ich habe das Vertrauen verraten, das seine Eltern in mich hatten. Harry war zu dieser Zeit mein ganzes Leben und ich habe ihn ohne einen zweiten Gedanken abgeschoben. Aus irgendeinem Grund vertraut er Ihnen, Miss Barnes. Halten Sie dieses Vertrauen in Ehren."

Er räusperte sich. „Ich werde Professor McGonagall darüber informieren, warum Sie ihren Unterricht heute versäumt haben. Stellen Sie aber sicher, dass Sie die Aufgabe von heute bekommen. Lassen Sie mich wissen, wann Sie in meinem Büro vorbeikommen wollen.  Ich wünsche Ihnen viel Glück bei Ihrem Projekt, Miss Barnes. Eine Menge Leute werden darüber nicht erfreut sein, doch ich für meinen Teil bin stolz auf Sie."

Courtney nickte und ging, nachdem sie die Liste zusammen mit dem Brief in ihre Tasche gestopft hatte. Nachdem Professor Black sie von Verwandlung an diesem Tag anscheinend komplett befreit hatte, ging sie zurück in den Turm, um weiterzulesen.

Es dauerte fast eine Stunde, bis sie fertig war. Zu dieser Zeit war der Unterricht vorbei und es war bereits weit in der Mittagszeit. Als sie schließlich den Brief zusammengefaltet hatte, untersuchte sie den restlichen Inhalt des Umschlages. Sie hatte nur 20 Minute bis zur nächsten Stunde.

Das erste, was sie herausholte war ein Zeitungsausschnitt aus einer Abendausgabe des Tagespropheten. In ihm ging es über das fliegende Auto, das Ron und Harry in ihrem zweiten Jahr genommen hatten, um zur Schule zu kommen.

Dann waren da die Fotos, eine ganze Menge sogar. Angelas Vaters, der Schnecken spuckte, Harry mit seinem knochenlosen Arm, ein Tagebuch, das aus einer Pfütze von roter Tinte genommen wurde, und eine Gruppenaufnahme von Harry, Ron, Hermine, Hagrid und Ginny, alle Bilder aus dem zweiten Jahr. Aus dem dritten Jahr waren sogar noch mehr beigelegt. Harry, der stolz seinen Feuerblitz flog, eines mit Hagrid und Seidenschnabel, Professor Lupin, der irgendetwas mit einem Bann belegte, die Peitschende Weide, die mit ihren Ästen schlug, bis eine Katze sich unter ihnen hindurchwand und auf einen Knoten drückte, so dass die Weide erstarrte, der Weihnachtsmorgen, an dem Weasleypullis trugen, lachend und winkend, und Ron, der in einem Zugabteil herumsprang und verzweifelt versuchte, seine Eule wieder einzufangen.

Der erste Brief, den Harry von Sirius bekommen hatte, war genauso da wie das Erlaubnisschreiben, das er unterschrieben hatte und das Harry erlaubte, Hogsmeade zu besuchen.

Courtney packte die Bilder schnell wieder in den Umschlag, tat alles in ihre Tasche und rannte zu den anderen, um zum Zaubertrankunterricht zu kommen.

Die Doppelstunde Zaubertränke an diesem Nachmittag schien sich ewig hinzuziehen. Sie schaffte es, ihren Trank völlig zu versauen (obwohl sie Gott sei Dank den Kessel nicht schmelzen ließ) und bekam null Punkte für den Tag. Aber es machte ihr nicht wirklich etwas aus, denn sie erinnerte sich an das Päckchen, das sie in der Nacht zuvor bekommen hatte. Als die Stunde zu Ende war, rannte sie wieder in ihren Schlafsaal und öffnete es, bevor irgendjemand anderer sie stören konnte.

Heraus fiel ein weicher, silberner Tarnumhang.

* Ich hatte nie eine Chance, das Holocaust Museum der USA zu besuchen. Und das obwohl ich zu meiner Schande gestehen muss, das ich nur zwei Stunden südlich von D.C. wohne. Die Informationen, die ich über das Museum habe, sind von deren WebSite. Was mich beeindruckt hatte war das Ziel des Museums. Beschrieben in der „Für Studenten"-Sektion, welche Courtney meint. Dort wird gesagt: „um an denen zu erinnern die gelitten haben; und die moralischen, spirituellen und politischen Fragen zu reflektieren die der Holocaust aufgeworfen hat, genau wie sie zum Nachdenken über ihrer Pflichten als Bürger einer Demokratie zu veranlassen."

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 Hehe, es wird immer verwobener!*g* Ich kann wirklich nur eines sagen: Freut euch auf die nächsten Kapitel! Die, die im Moment beim englischen da sind, sind so super!!*clap*

Danke an meine Reviewer:

Alex Black5

Angel344

Harrypotterforum.de

Jana

Fidi

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HeRmIoNe

Sandra

Julia8

Snorky